• Der von rechts einmündende Weg/Straße ist mit Absperrschranken verrammelt und mit [Zeichen 240] beschildert. Auf welcher Rechtsgrundlage soll man dort als Radler Vorfahrt gem. Rechts vor Links haben?


    Gestern folgende Schilderkombination an dieser Einmündung entdeckt (inzwischen ist in der von links kommenden Einbahnstraße das gegenläufige Radfahren zulässig): [Zeichen 205][Zusatzzeichen 1000-30] (allerdings nur mit Pfeil nach links). Hä? Ich muss lediglich Verkehr von links Vorfahrt gewähren? Oder links um die Ecke muss ich irgendwann Vorfahrt gewähren?

  • Wenn mich die (gemeinte/beabsichtigte) Bedeutung einer solchen Schilderkombination an diesem Ort ernsthaft interessieren würde, schriebe ich wohl eine nachfragende E-Mail an die anordnende StVB mit passendem Photo im Anhang.

    Die formelle Bedeutung der VZ ist schnell erklärt, wenn auch offensichtlich Schwachfug: Die von rechts aus dem Hinterhof die Treppen hinabfahrenden und dann unter den Arkaden hindurchfahrenden Fahrzeuge haben Vorrang. Da man das als ein die Arcostraße in Blickrichtung fahrender Fahrzeugführer unmöglich erwarten kann, erfolgt ein zusätzlicher Hinweis unter dem [Zeichen 205] .

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Der von rechts einmündende Weg/Straße ist mit Absperrschranken verrammelt und mit [Zeichen 240] beschildert. Auf welcher Rechtsgrundlage soll man dort als Radler Vorfahrt gem. Rechts vor Links haben?

    §8 Absatz (1), Satz 1 StVO:
    (1) An Kreuzungen und Einmündungen hat die Vorfahrt, wer von rechts kommt.

    Oder meinst Du nur weil da nur Radfahrer fahren dürfen gilt das nicht, weil Radfahrer ja kein richtiger™ Verkehr sind?

    Gruß

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Auch Straßen, in denen zweispuriger Verkehr ausgeschlossen ist durch Poller, Gitter oder ähnliches sind vollwertige Straßen und nehmen an der rvl-Regelung teil. Ausnahme wäre, wenn die Einmündung über einen abgesenkten Bordstein erfolgte, dann würde § 10 angewendet werden. Ist hier aber nicht der Fall.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Gut, okay, wer sein Bike draußen an so einem lotterigen Sperrbügel anschließt, der legt wohl auch nicht viel Wert auf dessen Wohlbefinden. Aber mich hat das dann doch ein bisschen erstaunt — nun muss nämlich am Haus nebenan gebaut werden:

    Nun stellt sich die Frage, wie man denn nun den Krempel zum Bauen entlädt. Um den Kraftverkehr hat man sich da große Sorgen gemacht, sogar Hütchen aufgestellt, aber, tja, Fahrräder waren in der Fahrradstadt Hamburg mal wieder egal. Klappe auf, Fahrrad tot, sagt man nicht so?

    Nun weiß ich ja nicht, ob bei den unter der Klappe klemmenden Rädern schon vorher alles kaputt war, denn bei Sachbeschädigung will ja wieder keine Versicherung etwas zahlen. Auf dem Totalschaden bleibt man dann im wahrsten Sinne des Wortes selbst sitzen.

    Da darf man sich dann mal wieder ganz zu recht in der Radfahrer-Opferrolle suhlen: Hätte ich ein Auto genommen, wäre das nicht vorgekommen.

  • Aber wenn Leute die sich nicht so sehr mit der STVO beschäftigen da raus lernen, dass man als Radfahrer diese Zeichen wohl nicht beachten muss, dann wird es schnell ein Problem und Leute werden dann an andere Stelle bestraft.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Sowas Ähnliches gibt es auch in Berlin:

    Auch hier halten sich Radfahrer nicht wirklich an den Gebotspfeil. Die Straße ist übrigens eine Verbindung zwischen dem Südkreuz und der Monumentenstraße (und war die kürzeste Verbindung, bevor der Radweg an der S-Bahn entlang fertig war).

  • Gesehen in Schwerin:

    Schwerin, das ist dort wo die Verwaltungsrichter urteilen, dass die Trennung der Verkehrsarten in der StVO gewollt ist.
    Begründung: Radfahrer sind auf Kraftfahrtstraße und Autobahnen ja nauch nicht erlaubt, also kann man das auf Innerstädtische Straßen übertragen..... Noch Fragen?

    EDIT: hatte das "r" in Schwerin vergessen. Auf diesen Buchstaben legen die Scheriner großen Wert drauf. (uralter running GAG)

  • Und wo, bitte, darf ich nach der Einmündung fahren?
    (Ich muss rechts auf die Fahrbahn, ich weiß, aber bei 12 % Steigung ist das kein Vergnügen, so ganz ohne Querungshilfe und Warnung für die Autofahrer. Der Gegenverkehr hat gerne mal 80 Sachen drauf.)