Beiträge von Malte

    Hydraulische Bremsen sind aber so einfach afgebaut, ein zerlegen reinigen und zusammenbauen (mit neuen Dichtungen) schafft selbst ein 4 Däumer auch bei einer Porsche 8-Kolben-Bremse.

    Ich wüsste gar nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte, ohne dass anschließend eine Feinreinigung der ganzen Wohnung notwendig wird.

    Gleich den Antrieb komplett entfetten und die Kette wachsen. So hast du immer eine saubere (weil trockene) Kette die trotzdem geschmiert ist.

    Ich hab ja den Tipp beherzigt und direkt vor der ersten Fahrt eine gewachste Kette auf den entfetteten Antrieb gelegt. So richtig überzeugt bin ich aber noch nicht: Der Antrieb ist deutlich lauter als nach meinem Verständnis eine geölte Kette und ich bin mir nicht sicher, wie viel Prozent meiner Kraft gerade dafür aufgewendet wird, eine gewisse Reibung zu überwinden. Klänge eine „normale“ Kette so, hätte ich sie längst noch mal geölt.

    Allerdings hat auch ein erneutes Heißwachsen vor dem letzten Gran Fondo die Lautstärke nicht verringert. Während mehrere Gruppen von Rennrädern leise an mir vorbei schnurrten, rauschte mein Antrieb deutlich lauter.

    Und nun mache ich mir Gedanken, inwiefern es womöglich sinnvoll ist, mit diesem Setup am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt anzutreten oder ob ich kurzfristig noch mal zurück auf die geölte Kette umsteige und nach dem nächsten Wechsel des Antriebs einen neuen Wachs-Versuch unternehme.

    Habt Ihr jemals eine längere Reise hin und zurück mit Rad, vorzugsweise ICE, gebucht, so antreten dürfen wie gebucht und die Reise ist dann auch nach Plan verlaufen?

    Kommt drauf an. Meine längste Fahrt ging bis Darmstadt, damals im InterCity, das hatte ich hier sogar irgendwo mal beschrieben.

    Ob eine Reise nach Plan verläuft oder nicht, beziehungsweise stressig wird oder nicht, hängt nach meinem Dafürhalten von der Jahreszeit ab: im Winter sind die Fahrradabteile leer, da nehme ich halt den nächsten Zug, wenn was nicht klappt. Da hätte ich auch keine Probleme, wenn plötzlich ein anderes Fahrzeug mit einer anderen Nummer am Bahnsteig hält.

    Aber jetzt im Sommer? Never ever. Ich reise beinahe ausnahmslos mit dem Faltrad, aber zu den Radrennen nach Frankfurt, Köln und Berlin nehme ich dann doch lieber den Fernverkehr.

    Reicht dann auch schon gleich an Stress für dieses Jahr.

    Nun muss ich am 27. Mai wieder von Köln zurück nach Lüneburg und wählte dazu den ICE 614, der um 10:11 Uhr in Köln abfährt, mich bis Hamburg-Harburg bringt, von wo aus ich ein kurzes Stück mit dem ICE 881 bis Lüneburg düse.

    Vor ein paar Tagen hat mir dann die Bundesbahn auch die Hinfahrt von Lüneburg über Hannover nach Köln aufgekündigt: Statt ICE 1671 fährt nun ICE 79 von Lüneburg nach Hannover. Technisch gesehen: Statt eines ICE-T mit drei Fahrradplätzen fährt nun ein ICE vier mit acht Fahrradplätzen.

    Dumm nur: Meine Sitzplatzreservierung wird im Navigator nicht mehr angezeigt. Eine Umbuchung der Sitzplatzreservierung fand wohl nicht statt und genausowenig fand vermutlich eine Umbuchung meiner Fahrradreservierung statt.

    Also bemühe ich wieder die Hotline. Der Mitarbeiter an der anderen Seite der Leitung versucht sich nach Kräften, mein Problem zu lösen, scheitert aber wie seine Kolleginnen vor ein paar Wochen am „System“: Was mit meinem Fahrradstellplatz passiert ist, weiß kein Mensch. Da aber mein Sitzplatz verschwunden ist, liegt es ja nahe, dass meinem Fahrradstellplatz dasselbe Schicksal widerfahren ist.

    Er will mir drum einen neuen Platz buchen. Das „System“ sagt: Nö. Alle Plätze im ICE 79 seine belegt. Das kann nun zwei Gründe haben:

    Entweder hat das „System“ die Fahrradstellplätze im neuen Zug gesperrt, so dass sich die drei Fahrräder aus dem ICE 1671 jetzt ganz bequem im ICE 79 ausbreiten können. Oder aber ich bekam die E-Mail von der Fahrplanänderung nicht in jenem Moment, in dem der Fahrplan tatsächlich geändert wurde, so dass sich in den vergangenen Wochen schon andere Fahrräder die acht Stellplätze im neuen Zug krallen konnten.

    Ich fahre nun lockere vier Stunden früher nach Hannover, habe dort einen vierstündigen Aufenthalt, den ich aufgrund des Fahrrades nicht einmal in der Lounge verbringen kann — aber das war die einzige Möglichkeit, mich durch die vielen ausgebuchten Verbindungen irgendwie nach Köln zu bekommen.

    Ich halte diese Art der Kundenkommunikation ja für indiskutabel. Wer sein Fahrrad mitnehmen möchte, erfährt womöglich erst am Bahnsteig, dass ein Zugstieg nicht mehr möglich ist, schade, und kann dann gucken, wie die Fahrt weitergehen soll. Vielleicht bemängle ich das mal über das Kontaktformular, womöglich liest’s ja jemand, den’s interessiert.

    Und während ich schon ins Kontaktformular tippte, fiel mir siedend heiß ein: Wenn sich hier in Lüneburg ständig die Zugnummern ändern und andere Fahrzeuge eingesetzt werden, was ist denn eigentlich mit meiner Fahrt zum Radrennen Eschborn-Frankfurt am 1. Mai?

    Ein Blick in den Navigator offenbart: Nichts ist. Die Fahrten finden so nicht statt. Statt ICE 1577 und ICE 1672 fahren andere ICEs in anderen Fahrplanlagen und wieder kommen statt des ICE-T die neuen ICE 4 zum Einsatz.

    Der Unterschied ist nur: Ich habe dieses Mal keine Mail bekommen, dass die Fahrten so leider nicht stattfinden werden. Ich möchte noch einmal an den normalsterblichen Reisenden erinnern, der dann am 30. April mit Fahrrad und Fahrkarte am Bahnsteig steht, um festzustellen, dass die Zugnummer nicht so richtig hinhaut und der dann auch vom Bahnpersonal umgehend wieder aus dem Zug entfernt wird. Und der dann sehen kann, wie er bei sommerlicher Auslastung der Fahrradabteile zum Ziel kommt.

    In meinem Fall sind die Alternativverbindungen beinahe komplett ausgebucht, weil ich vermutlich nicht der einzige bin, der mit seinem Fahrrad zum Radrennen nach Frankfurt fahren möchte, habe gehört, da sind noch ein paar mehr Leute unterwegs.

    Also latsche ich morgen mal wieder ins Reisezentrum.

    Unsortierte Links, die ich mir in den letzten beiden Wochen gespeichert hatte:


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    Nun war es in den letzten Tagen mal wieder etwas wärmer, knapp 10 °C, und als jemand, der auch gerne mal zu Fuß unterwegs ist, bin ich echt angefressen: Alle, die mir in den letzten Tagen im Straßenverkehr dumm gekommen sind, saßen auf dem Fahrrad.

    Ich habe den Eindruck, dass jetzt wieder die eingerosteten Räder aus dem Keller geholt werden und doch ein wesentlicher Unterschied zwischen den so genannten Ganzjahresradlern und Schönwetterradlern besteht, so man denn bei 10 °C schon „schönes Wetter“ annehmen möchte.

    Aber kaum gehe ich vor die Tür, werde ich auf dem Gehweg beiseite geklingelt, weil sich hier am Amselweg die Leute nicht trauen, die Kreuzung auf der Fahrbahn zu überqueren (was ja auch häufig genug von entgegenkommenden Linksabbiegern sanktioniert wird), sondern die Fußgängerampel nehmen und dann auf dem Gehweg weiterfahren. Zu Fuß den Fußgängerüberweg queren ist auch lustig, wenn ein Auto anhält, aber links und rechts noch Fahrräder vorbeifahren.

    Und dann gibt’s den berühmten Endgegner Vor dem Neuen Tore, wo einem die Leute mit dem Fahrrad einfach hintenrein fahren, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen, wenn man nach dem Klingeln nicht auf die Fahrbahn ausweicht oder sich in Luft auflöst. Oder die mit Kopfsteinpflaster verzierte Innenstadt, das die lieben Radfahrer auf die Gehwege treibt (hier auch direkt bei Google StreetView zu sehen).

    Natürlich ist mir klar, dass auch diese Probleme von der Infrastruktur mitverursacht werden. Die Breite des gemeinsamen Fuß- und Radweges Vor dem Neuen Tore ist ja beinahe kriminell, dort kann nun wirklich niemand davon ausgehen, es könnte dort eine konfliktfreie Koexistenz nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer geben.

    Nur kann ich auch nachvollziehen, dass dieses allgegenwärtige Gemecker in Richtung der lieben Radfahrer in den gesellschaftlichen Netzwerken eben auch einen wahren Kern hat, selbst wenn ich den Faktor der miserablen Infrastruktur berücksichtige: Einige Leute verhalten sich auf dem Rad einfach total bescheuert und rücksichtslos. Und auch wenn das nur die üblichen fünf Prozent sind, sind es eben jene, die das Bild des Radverkehrs prägen.

    Aber wenn ich kraft Zeichen 240 gezwungen werde, auf einem untermaßigen Gehweg zu fahren, dann fahre ich in meiner lieben Not nicht dem Fußgänger in die Hacken. Wenn auf der Fahrbahn Kopfsteinpflaster liegt, dann fahre ich nicht in der Gegenwart von Fußgängern auf dem Gehweg.

    Ich wundere mich, dass dieses Verhalten auch im Frühjahr 2024 noch anzutreffen ist.

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    Wieso, im Gegensatz zu bei uns, haben Radler hier ganz eindeutig immer Vorfahrt.

    Für uns ganz eindeutig. Bei einer anderen Diskussion vor einigen Monaten stand für die versammelte Facebook-Kapazität fest, dass Radfahrer hier keine Vorfahrt haben, weil es einen Fußgängerüberweg gäbe. Und das Zeichen 205? Joa, das, öh, gehört bestimmt zum Fußgängerüberweg.

    https://www.google.com/maps/@53.24062…i8192?entry=ttu

    Bevorrechtigt zwischen dem Zebrastreifen über den freien Rechtsabbieger und dann rum um den Kreisverkehr... hui, da habt ihr aber auch abenteuerliche Konstruktionen bei euch. Und dann jemand erklären, dass es auf der Fahrbahn gefährlicher wäre :rolleyes::rolleyes:

    Und du kannst sicher sein, dass du früher oder später an jemanden geraten wirst, der dir dort vorsätzlich die Vorfahrt nehmen wird. Oder wie man es halt als Kraftfahrer nennt: „Radfahrer müssen sich an die Regeln halten!“

    Die Lüneburger Landeszeitung berichtet über Planungen für den Umbau der so genannten Sternkreuzung:

    Mehr Sicherheit für Fahradfahrer: Soll die Stern-Kreuzung umgebaut werden?
    Die Stern-Kreuzung nahe der Salztherme soll fahrradfreundlicher werden. Doch ein geplanter Umbau wurde im Mobilitätsausschuss stark kritisiert, weil andere…
    www.landeszeitung.de

    Dazu gibt es natürlich wieder die obligatorischen Drunterkommentare, in denen ausführlich das Fehlverhalten von Radfahrern skizziert wird und auf dem zweiten Blick recht deutlich wird, dass überraschend häufig eine Fehlinterpretation der Verkehrsregeln durch die Windschutzscheibe hindurch vorlag.

    Ich tippe mich derweil wieder dumm und dusselig beim Versuch, den Leuten zu erklären, ob man an solchen Kreisverkehren mit dem Fahrrad Vorfahrt hat oder nicht oder ob man trotz der Fahrradfurt absteigen muss oder ob Radfahrer nur Vorfahrt haben, wenn die Furt rot markiert ist.

    Und dann habe ich auch gleich wieder eine gewisse Idee, warum es an solchen Kreuzungen häufiger Konflikte gibt.

    Das Thema wird ja nie alt:

    Entwicklungshilfe: Warum zahlt Deutschland 315 Millionen für Busse und Radwege in Peru? - WELT
    Der Weltrettungsanspruch der Ampel ist teuer und wird meine Generation finanziell belasten. Es sind vor allem die Schulden, aber auch Projekte der deutschen…
    www.welt.de

    Ich empfehle für eine ausführliche Betrachtung der Radwege in Peru diesen Thread auf Threads:

    PackoPopp (@packo.popp) auf Threads)
    Wird immer mehr zu meinem Lieblingsthema: "Warum investieren wir 315 Millionen Euro in Radwege in Peru?" Vielleicht mal ein Versuch einer Einordnung.…
    www.threads.net