Beiträge von timte

    also ganz ehrlich: dieses spekulieren darüber, wie das Kind jetzt genau zu Tode gekommen ist, ob nun Mutter oder Vater Schuld am Tod ihres Kindes waren, oder gleich Beide, weil es ja schon total asozial von ihnen war überhaupt ein solches Auto zu besitzen, finde ich mehr als geschmacklos.

    Das ist sowas von Emphatiebefreit. Sowas erwarte ich von der BILD , aber hier im Forum hat es mich schon etwas überrascht.

    Das ist ein 18 Monate altes Kind gestorben. Das einzig Richtige wäre jetzt, sein Entsetzen und Mitgefühl auszudrücken oder einfach die Klappe zu halten. Den Rest erledigen die zuständigen Behörden.

    Was Eltern, die grade ihr Kind verloren haben am wenigsten brauchen können, ist eine Öffentlichkeit, die sensationsgeil, jede Einzelheit des Unfalls beleuchtet, um so schnell wie möglich jemanden zu finden, auf den man mit dem Finger zeigen kann.

    Mir tun die Lehrer ehrlich gesagt leid. Da wird denen gesagt:"Jetzt macht ihr mal schön Online Unterricht, aber nicht mit Zoom und auch nicht mit Skype und eigentlich mit keiner Plattform die über amerikanische Server läuft, wegen Datenschutz und so. Wie ihr das machen sollt? Keine Ahnung, findet es heraus."

    Meiner Erfahrung nach braucht es dann an der Schule mindestens einen Lehrer der ein bisschen Technikaffin ist und auch bereit ist die Kämpfe zu führen die nötig sind, gegen die Widerstände aus dem Kollegium, Rektorat und ,als final Boss, dem Ministerium.

    Dafür ist eine Menge Frustrationstoleranz und Einsatz persönlicher Ressourcen notwendig.

    Bei meinem Viertklässler klappt es eigentlich ganz gut. Im ersten Lockdown gab es einmal die Woche einen Stoß Arbeitsblätter. Mittlerweile gibt es wirklich gut durchdachte Wochenpläne online auf Paddlet, mit Links zu teilweise selbst produzierten Videos. Mehrmals am Tag Konferenzen über Jitsu, teilweise auch in Kleingruppen. Seine Lehrerin ist wirklich engagiert und als wir ihr vor kurzem die Rückmeldung gaben, wie zufrieden wir sind ist sie in Tränen ausgebrochen. Die werden im Moment komplett allein gelassen und die Untätigkeit der Regierungen in Sachen Digitalisierung fällt komplett auf die Lehrer zurück.

    Ich kenne aber auch die andere Seite. Als Erzieher in einer Kita standen wir auch vor der Herausforderung konstruktiv mit dem Lockdown umzugehen. Zum Glück haben wir, neben mir, noch einen weiteren Kollegen der keine Berührungsängste mit dem "Neuland" hat und eine Leitung die offen dafür ist.

    Ich hatte zwischendurch Zoom Morgenkreise mit bis zu 15 Kindern. Das hat eigentlich auch Recht gut geklappt. In den Fällen wo es nicht funktioniert hat lag es meistens an den Eltern.

    Für mich scheint es die perfekte Verbindung der Nachteile eines Autos mit den Nachteilen eines Fahrrads. Im Geiste sehe ich die Dinger schon auf dem Fahrradweg hupend von hinten anrauschen. Mir gefällt es nicht, zumindest nicht als "Fahrrad" auf der Fahrradinfrastruktur. Als Autoersatz auf der Fahrbahn meinetwegen. Ist mir lieber als ein großer Verbrenner. Ein ähnliches Gefährt steht bei mir in der Nachbarschaft. Das wird allerdings auch wie ein Auto genutzt und erhebt nicht den Anspruch ein Fahrrad zu sein.

    Das letzte Wort hat aber natürlich die Standesbeamtin oder der Standesbeamte, nach meiner Kenntnis durften in der Vergangenheit noch nicht mal Trauzeugen mit rein.

    Welche Funktion erfüllt eigentlich ein Trauzeuge, der die Trauung nicht mal bezeugen kann?

    Eigentlich bin ich ja vom Fach, aber viele Bücher mit einem Bezug zum Thema Radfahren fallen mir tatsächlich nicht ein.

    Spontan "Mama, da steht ein Bär vor der Tür" . Es geht zwar nicht explizit ums Radfahren, aber immerhin benutzt der Bär das Fahrrad um zur Bushaltestelle zu fahren und den Bus um in die Stadt zu kommen.

    Meinem Sohn hat damals auch "Ich klein, du Gross" gefallen. Da gibt es eine Szene mit Kind im Fahrradanhänger im Regen. Der Text dazu " Ich trocken, du nass" entsprach genau seinen Erfahrungen und er hat sich jedesmal tot gelacht.

    Dann gibt es noch "Conni lernt Radfahren". Ich finde die Conni Bücher zwar furchtbar, aber die Kinder lieben sie.

    "Na klar, Lotta kann Radfahren" ist ein schönes Buch von Astrid Lindgren.

    "Freunde" von Helme Heine fällt mir auch noch ein.

    Als Sachbuch der Reihe "Wieso, weshalb, warum" gibt es "Alles übers Fahrrad". Ich kenne es nicht, aber da diese Bücher immer mit sehr erhobenem pädagogischen Zeigefinger kommen, kann ich mir vorstellen, dass das eher kontraproduktiv ist.

    "Coco fährt Rad" habe ich auch noch nicht gelesen, aber die Coco Bücher sind eigentlich sehr schön. Ich kann mir vorstellen, dass das etwas wäre.

    Bücher, die das Fahrrad fahren lernen thematisieren gibt es eine ganze Reihe z.b.

    "Klingeling, Fahrrad fahren ist entenleicht"

    Und noch eine ganze Menge billiger "Hier-Namen-einsetzen lernt Radfahren" Bücher.

    Vom Cover her hat mir "Paul und Opa fahren Rad" gefallen. Wenn mich meine Erziehersinne nicht im Stich lassen, ist das vermutlich ganz nett.

    Naja waren jetzt ja doch ein paar die mir eingefallen sind.

    Ach teilweise grenzt es schon an Realsatire was im Supermarkt passiert. Heute musste ich eigentlich durchgehend grinsen beim Einkaufen.

    Das fing schon am Eingang an, wo der Security auf jeden Wagengriff Flächendesinfektionsmittel sprühte und wer mochte bekam das Zeug auch direkt auf die Hände gespritzt. Über irgendwelche Einwirkzeiten hat sich da niemand Gedanken gemacht, sodass das Ganze ziemlich sinnlos war.

    Dann die Frau mit Handschuhen und Mundschutz, die den Mundschutz just in dem Moment vom Mund zog, in dem er tatsächlich einen Nutzen gehabt hätte. Nämlich als sie einen Angestellten Ansprach um nach einem Produkt zu fragen. Sie zog also den Mundschutz herunter und beugte sich nah an den Mann heran, damit er sie auch ja versteht.

    Der Mann mit dem Mundschutz vor mir an der Käsetheke, der erst von der Bedienung zurecht gewiesen wurde die Abstandsregeln einzuhalten und dann Schwierigkeiten hatte seine Bestellung aufzugeben weil er einfach nicht zu verstehen war. Währenddessen ein älterer Herr verwirrt mit seinem Einkaufswagen in verschiedenen Winkeln versuchte die Fleischtheke anzusteuern und immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass es jetzt eine Schlange für alle Frischetheken gäbe. Er hat es nicht verstanden und mähte dann mit seinem Wagen durch die Schlange der Wartenden.

    Dann war da noch die Verkäuferin und der Kunde die irgendetwas zu klären hatten und sich Beide verrenkten, um um die neue Plexiglasscheibe herum miteinander zu sprechen, die ja genau dafür dahingebaut worden ist, dass man beim sprechen getrennt ist.

    Es war zum totlachen.

    Dass ist auch der Grund warum ich nicht glaube, dass eine Maskenpflicht irgendeinen signifikanten Effekt auf die Infiziertenzahlen hätte. Die Leute denken nicht nach und benutzen die Dinger einfach falsch.

    Und Merkel? Ich weiß gar nicht, wann ich sie vor ihrer Ansprache letzte Woche überhaupt noch wahrgenommen habe. Nach meinem Gefühl ist sie vollkommen von der Bildfläche verschwunden, was natürlich auch daran liegen mag, dass ich keinen direkten Blick aufs politische Parkett habe, sondern alles nur durch die Filter der Nachrichten wahrnehme.

    Ich finde Merkels Art eigentlich sehr angenehm. Sie spielt sich nicht in den Vordergrund und macht einen auf martialisch um einen politischen Nutzen aus der Krise zu ziehen, wie so viele andere. Sie bespricht z.b. mit dem Gesundheitminister welche Massnahmen umgesetzt werden müssen und der erledigt seine Aufgabe und stellt sich vor die Presse.

    Merkel muss medial nicht präsent sein, es reicht wenn sie ihren Job macht und ich finde es eigentlich ganz Vernünftig wie sie das grad macht.

    Also ich mache im Alltag alles mit dem Rad. Arbeitswege, Freizeitwege, einkaufen mit dem Hänger und hin und wieder leihe ich mir ein Lastenrad für größere Besorgungen.

    Im Sommer mache ich immer mit meinem Sohn eine Radwandertour.

    Ansonsten schwinge ich mich auch gern mal aufs Rad um einfach nur mal den Kopf frei zu kriegen.

    Bei uns ist geplant den ohnehin anstehenden Kozeptionstag vorzuziehen und zwei Tage draus zu machen.

    Gestern und heute erstmal Grundreinigung.

    Außerdem erstellen wir Newsletter mit Spiel und Lernvorschlägen für die Kinder zuhause.

    Geplant ist auch ein Einkausdienst für Menschen die nicht mehr so einfach aus dem Haus kommen. Wir überlegen auch, wie wir die freigewordenen Kapazitäten der Küche sinnvoll nutzen können. Vielleicht um Essen für die Menschen zu kochen, die sich garnicht mehr aus dem Haus trauen (können). Da unsere KiTa zu einem Bürgerzentrum gehört in dem es auch einen gut besuchten Seniorenbereich gibt, könnte da Bedarf bestehen.

    Vielleicht ist aber auch das, was wir heute planen morgen schon wieder obsolet.

    Bei einigen Kindern mache ich mir tatsächlich Sorgen, wie sie demnächst zurück kommen, aber auch nicht mehr wie zu normalen Ferienzeiten.

    Den Kindern grundsätzlich mehr Gehör zu verschaffen finde ich immer gut. In diesem Fall wird den Kindern aber ja nichts verwehrt was andere bekommen. Wir müssen ja alle Zuhause bleiben.

    Die Eltern die ihr Kind eh immer vor dem Fernseher oder Computer parken, werden das auch jetzt wieder tun und diejenigen die sich gern und viel mit ihren Kindern beschäftigen, werden versuchen, dass auch in dieser Zeit zu tun.

    Wir scherzen schon über die Zuckerjunkies mit viereckigen Augen, die demnächst die Kita stürmen, aber ganz ehrlich, so schlimm sind die Eltern dann auch nicht.

    Die Spielplatzschliessungen halte ich eher für sinnvoll, wenn auch ätzend. Das konnte man gestern von unserer Kita aus beobachten, wie auf dem proppevollen öffentlichen Spielplatz nebenan sich die Hälfte unserer Kinder zusammen mit anderen tummelte. Da mischen sie fröhlich die Keimmilieus. Da ist die Übertragungsrate vermutlich höher als wenn die Kinder weiter in die Kita gehen würden.

    Es muss ja auch nicht gleich der Wald sein, Kinder finden eigentlich überall was zu spielen, das kann auch eine Brachfläche oder ein Hinterhof sein. Zeit für die Eltern kreativ zu werden.

    Eine Zeiteinteilung der Spielplatzzeiten ist theoretisch eine gute Idee, kann aber praktisch eigentlich nur scheitern. Ich lasse mich da aber gern eines besseren belehren. Wenn du es schaffst einen sinnvollen Nutzungsplan für einen öffentlichen Spielplatz zu erstellen an den sich auch alle halten, ist dir meine Bewunderung gewiss.

    Kita Spielplätze gehen leider nicht. Es gilt ein Betretungsverbot für Eltern und Kinder. Wir dürfen Z.zt niemanden hinein lassen. Nich mal Eltern die noch kurz etwas abholen müssen.

    Ich bin auch Erzieher und mein manchmal scherzhaft geäußertes: " Was hab ich einen schönen Job, wenn nur die Kinder nicht wären" kann ich jetzt mal ausprobieren. Wir sind jetzt täglich von 10 -15 Uhr auf Arbeit und machen jetzt mal alles was sonst so liegen bleibt.

    Ab nächster Woche sollen wir dann ein Kind betreuen. Der übliche Betreuungsschlüssel, 8:1, nur diesmal andersherum.

    Und wenn der Bericht aus der Kölnischen Rundschau zutrifft, dann scheint es zumindest die britische Regierung nicht für nötig zu halten, solche Veranstaltungen abzusagen, bzw. Empfehlungen auszusprechen, bzw. Maßnahmen zu ergreifen, die dazu führen, dass solche Veranstaltungen abgesagt werden, bei denen eine hohe Ansteckungsgefahr besteht.

    Ist jetzt auch schon wieder überholt. Zeit.de

    Und ich nenne diese Strategie fatalistisch.

    Du musst schon genau bleiben. In dem Post auf den ich geantwortet habe, nennst du die britische Strategie der Durchseuchung fatalistisch.

    Darauf habe ich geantwortet, dass diese Strategie auch hier angewendet wird und die einzig vernünftige ist.

    Nun behauptest du, die Strategie sei unterschiedlich, weil sich die getroffenen Maßnahmen unterscheiden.

    Also was stört dich genau?

    Stört es dich, dass die Briten ebenso wie wir auf eine langsame Durchseuchung setzen, oder hältst du die Maßnahmen, die die britische Regierung dazu ergreift für unzureichend?