Woche 20 vom 15. bis 21. Mai 2023

  • Hah, Stadtradl-Star Stade

    Ich finde, dass solche Darstellungen und Berichte mehr schaden als nutzen. Er ist ein "Star", weil er auf etwas verzichtet? Klingt irgendwie genauso unattraktiv wie Fasten und Selbstkasteiung. Und dann immer die Bilder von mittelalten Herren in hautengen Fahrradhosen. Bei dem Artikelbild geht es ja noch, aber das hier geht gar nicht: STADTRADELN 2023 im Landkreis Stade | Landkreis Stade (landkreis-stade.de)

    Radfahrer werden dargestellt als merkwürdige Freaks, die sich gerne als Presswurst verkleiden. Wer bekommt da nicht Lust, auch mal auf das Auto zu verzichten? Vor allem hier im Landkreis, wo einem nach wenigen Metern auf dem Fahrrad klar wird, dass man mit dem Fahrrad vor allem auf glatten Asphalt und die Chance, dass einem an der nächsten Kreuzung die Vorfahrt gewährt wird, verzichten muss.

    Mich haben sie im letzten Jahr angefragt, ob ich nicht der Stader "Stadtradeln-Star" sein möchte. Habe dankend abgelehnt. Beim Marketing des Stadtradelns wird hier so gut wie alles falsch gemacht, das man falsch machen kann. Damit möchte man lieber nicht in Zusammenhang gebracht werden.

  • STADTRADELN 2023 im Landkreis Stade | Landkreis Stade (landkreis-stade.de)

    Mich haben sie im letzten Jahr angefragt, ob ich nicht der Stader "Stadtradeln-Star" sein möchte. Habe dankend abgelehnt. Beim Marketing des Stadtradelns wird hier so gut wie alles falsch gemacht, das man falsch machen kann. Damit möchte man lieber nicht in Zusammenhang gebracht werden.

    Schade, du hast möglicherweise die Chance verpasst, einige wichtige Botschaften prominent zu platzieren. Aber ich wüsste auch nicht, ob ich mir das wirklich antun würde. Und in Hannover wird eh kein Stadtradeln-Star gekürt. Trotzdem herzlichen Glückwunsch dafür, dass man dich für den Ehrenplatz ausgeguckt hatte.

  • 36 km einfacher Weg ist natürlich eine Ansage – nur das ist halt eher Rennradfraktion, oder wie die Briten sagen "Lycra-Gang". Für mich sind die Stars eher die Heerscharen alter Leute, für die das Fahrrad einfach ein Fahrzeug ist, mit dem sie auch im Alter völlig unaufgeregt überall hin kommen. Oder die Kinder, die deswegen unabhängig sind und kein Elterntaxi brauchen. Oder die Manager, die im Anzug vom Bahnhof ins Büro radeln. Diese (sorry) "Freaks" sind eher Indikatoren dafür, dass das Fahrrad dort eben KEIN normales Fahrzeug ist.

  • Seltsam, dass die Rolle der Mutter bei dem Ereignis so unhinterfragt bleibt. Die StVO sieht wohl nicht ohne Grund vor, dass Erwachsene Kinder auf dem Gehweg begleiten dürfen. Dann kann man allerdings erwarten, dass sie dann bei Bedarf auch eingreifen (können).

    Aus den alten Berichten geht hervor, dass das Opfer nicht auf dem Gehweg gefahren ist, sondern in den Kreisverkehr eingefahren ist. An der folgenden Ausfahrt wollte der Autofahrer raus.

    POL-DA: Dieburg: Kind bei Verkehrsunfall tödlich verletzt
    Dieburg (ots) - Am späten Samstagnachmittag (11.08.2018) gegen 17.25 Uhr kam es in Dieburg im Bereich des Kreisels Kettelerstraße zu einem Verkehrsunfall, bei…
    www.presseportal.de

    Der hat offenbar nicht wahrgenommen, dass da jemand im Kreisverkehr schräg vor ihm ist.

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    Was dann erst mit richtiger Technologieoffenheit statt nur Brumm Brumm möglich wäre ^^

  • Kurioser Streit um ein paar Sekunden - infosperber
    Tempo 30 auf Hauptstrassen führe zu grossen Zeitverlusten. Heisst es. Stimmt aber nicht. Das zeigt eine Infosperber-Stichprobe.
    www.infosperber.ch
    Zitat


    FDP-Mitglied Anders Stokholm, Präsident des Städteverbandes und der Stadt Frauenfeld, bringt es auf den Punkt: «Niemand bestreitet, dass das Auto einen wichtigen Zweck erfüllt. Aber der Mensch und die Umwelt stehen über dem Auto. Das kann ich auch als Bürgerlicher sagen.»

    Verrückte Liberale haben die da in der Schweiz, vermutlich ein trojanischer Grüner.

  • Der Tempo-30-Streit ist ein künstlich aufgeblasener Popanz, mit dem Auto-Verliebte dazu gebracht werden sollen, ihren Fetisch auf allen Ebenen gegen Angriffe zu verteidigen. Das Auto ist als Massenverkehrsmittel eine schon früh erkennbare katastrophale Fehlentwicklung, das jedoch hervorragend dazu taugt, als Leitbild einer scheinbar modernen Technikentwicklung wahrgenommen zu werden. Schon die Aussicht, damit nicht immer und überall unbegrenzt schnell fahren zu dürfen, wird von vielen Autofahrenden als tiefe und empfindliche Kränkung empfunden. Deshalb taugt die Tempolimit-Diskussion immer wieder dazu, als Politikum instrumentalisiert zu werden.

    Das alles trifft auch für die Schweiz zu. Allerdings wurden dort wegen des Waldsterbens 1985 Tempo 120 auf Autobahnen (zuvor Tempo 130 davor keine Begrenzung) und Tempo 80 außerorts (zuvor Tempo 100, davor keine Begrenzung) festgelegt. Tempo 50 innerorts (davor Tempo 60) gab es schon länger. "Die heutigen Tempolimits von 80 und 120 km/h sollten damals nur vorübergehende Massnahmen sein, um das Waldsterben zu verhindern." (Quelle s. u.)

    Eine Autopartei versuchte in der Schweiz per Volksabstimmung 1989 die Tempolimits aufzulösen, scheiterte aber. Das scheint bei der Schweizer liberalen Partei bis heute dazu beizutragen, dass sie sich anders als die FDP in Deutschland mit einem Tempolimit für Autos ganz gut abfinden kann.

    Blick vom 6.2.23: Einst hatten wir freie Fahrt - Wieso die Schweiz Tempolimits hat

    Wieso die Schweiz Tempolimits hat
    Die Freiheit der Deutschen kannten früher auch Schweizer Autofahrer: Auf Autobahnen und sogar ausserorts gab es bei uns keine Geschwindigkeitsbegrenzung.…
    www.blick.ch
  • Diese (sorry) "Freaks" sind eher Indikatoren dafür, dass das Fahrrad dort eben KEIN normales Fahrzeug ist.

    Ja, genau. Diese Art der Öffentlichkeitsarbeit stellt Radfahren als etwas exotisches, extremes und nachteiliges dar und nicht als etwas völlig selbstverständliches und normales.

    Menschen, die in ganz normaler Kleidung auf normalen Fahrrädern ihre normalen Wege erledigen, wären bessere Vorbilder.

  • Stadtradeln wird erfolgreich als Alibi-Veranstaltung von denjenigen genutzt, die für die Misere verantwortlich sind. 3 Wochen im Jahr verstärkt auf den illegalen Holperwegen rumradeln - und schon ist alles gut. Wenn die "Verbände" diese 3 Wochen wenigstens nutzen würden, um die Strassenverkehrsbehörden ordentlich bloßzustellen, "Radwege" als illegal kennzeichnen würden, zum Boykott aufrufen würden ...

    Die Behörden sollten sich vor dem Stadtradeln fürchten müssen, die "Radverkehrsbeauftragten" sollten sich vor Angst 3 Wochen unterm Bett verkriechen müssen.

  • In den Niederlanden steigt die Zahl der Verkehrstoten 2022 stark an. Von 582 in 2021 auf 737 ( +26%) . Über die Hälfte des Zuwachses sind dabei Radfahrer. Von 207 getöteten Radfahren 2021 auf 291 ( + 40%) 2022 . Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Erfassung 1996.

    Quelle : https://www.cbs.nl/nl-nl/nieuws/2…ker-slachtoffer

    Während in den letzten Jahren der allmähliche Anstieg der Opferzahl auf einer Zunahme von tödlichen Alleinstürzen (bei stagnierenden Zahlen von Unfällen mit 2. Beteiligten) beruhte, ist der sprunghafte Anstieg in 2022 ausschließlich auf die Explosion der „Mit-Gegner“-Unfälle zurückzuführen (unter anderem bei PKW um 76% (!) von 80 auf 141…).