Beiträge von Yeti

    Wenn ich mit rund 15 km/h auf einem breiten Fahrradweg fahre, dann ist es etwas anderes, als wenn ich mit Tempo 150 km/h mit einem PKW auf der Autobahn fahre.

    Wenn man ganz alleine da ist, macht es keinen Unterschied. Da man im öffentlichen Straßenverkehr aber nicht alleine ist, muss man mit 15 km/h auf einem "Radweg" genauso aufpassen wie mit 150 km/h auf der Autobahn.

    Du bringst auch einem Kind erst bei, dass es zum Beispiel nicht den Herd benutzen soll, und später lernst du mit ihm, den Herd richtig zu benutzen.

    Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich. Man kann meinetwegen Kindern beibringen, dass sie stark befahrene Fahrbahnen anfangs nicht benutzen, bis man ihnen zeigen kann, wie sie die Fahrbahn richtig benutzen.

    Man würde ein Kind aber nicht aus Sicherheitsgründen an einen Gasgrill stellen, weil der Herd zu gefährlich ist.

    Ich habe mit vier Jahren das Fahrradfahren gelernt, auf der Fahrbahn einer kleinen Anwohnerstraße. Die Gehwege wären dafür viel zu schmal gewesen. In Hauptstraßen, wo es auf der Fahrbahn für Kinder zu gefährlich ist, ist es das auf dem Gehweg ebenfalls. Mit Kindern würde ich daher solche Straßen komplett meiden, bis sie alt genug sind, das Verkehrsgeschehen begreifen zu können. Wenn ich mir hier einige Erwachsene anschaue, wie gedankenlos die auf Geh- und "Radwegen" fahren, wäre es für die vermutlich auch besser, Hauptstraßen zu meiden.

    Möchtest du wirklich Fahrradfahrer*innen unter Dauerstress setzen, damit deren volle Aufmerksamkeit und Konzentration ständig auf das Fahren fokussiert ist?

    Ich möchte niemanden unter Dauerstress setzen, aber ich halte es für erforderlich, bei der Teilnahme im öffentlichen Straßenverkehr die volle Aufmerksamkeit auf das Fahren zu fokussieren. Das gilt unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels für alle, immer und überall.

    Einzige Ausnahme: Fußgänger auf Gehwegen. Gehwege sollten so beschaffen sein, dass Fußgänger jederzeit stehen bleiben oder abrupt ihre Richtung ändern oder spontan einen Schritt zurückgehen können, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Voraussetzung dafür ist die Abwesenheit jeglichen Fahrverkehrs auf Gehwegen, also auch Fahrräder und E-Scooter. Wer mit einem elektrisch angetriebenen Krankenfahrstuhl auf dem Gehweg fährt, soll sich verhalten wie ein Fußgänger oder ansonsten auf der Fahrbahn fahren.

    Die Vorschrift, dass Kinder bis zum 8. Lebensjahr auf Gehwegen fahren müssen, würde ich streichen. Es ist schlimm genug, dass sie es bis zum 10. Lebensjahr dürfen. Auch Kinder sollten dann auf dem Gehweg langsam fahren und größtmögliche Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Wenn ihnen das zu doof ist, sollen sie ihr Fahrrad auf dem Gehweg schieben oder einen anderen Weg wählen. Ich halte es für fatal, dass man Kindern erst beibringt, dass sie aus "Sicherheitsgründen" auf Gehwegen fahren sollen, um ihnen das anschließend wieder abgewöhnen zu müssen, ebenfalls aus Sicherheitsgründen.

    Aber auch im Verhalten bemerkt man ein extremes Selbstverständnis von "wir sind hier sicher"

    Dieses trügerische Sicherheitsgefühl halte ich übrigens für einen nicht unerheblichen Grund, warum das Unfallrisiko auf Radwegen so hoch ist. Manchen Unfug, den man auf "Radwegen" beobachten kann, machen die Leute einfach nicht, wenn sie auf der Fahrbahn fahren. Das kommt zu den objektiven Risiken (in der Regel schlechtere Sichtbeziehungen an Kreuzungen, Geradeausverkehr rechts neben Rechtsabbiegern) noch hinzu.

    Ich habe in DK auch sehr viele mit Helm gesehen. Zumindest in Kopenhagen ist mir allerdings bezüglich der Kleidung aufgefallen, dass nur sehr wenige in Funktionskleidung unterwegs waren. Wahnwesten habe ich nur einmal bei deutschen Touristen gesehen (auf dem Rücken der Aufdruck irgendeiner ADFC-Ortsgruppe).

    Das Motto "dress for Your destination, not for Your jouney" scheint dort eher gelebt zu werden als hier.

    Ich denke, der Anfang ist gemacht und auch das Verständnis für Schilder mit Fahrrädern drauf wird mit der Zeit noch kommen.

    Die Bedeutung ist doch klar: Du sollst gefälligst von der Fahrbahn verschwinden und dein blödes Fahrrad auf dem Gehweg schieben. Das ist auch fahrradfreundlich, weil dein Fahrrad dadurch weniger beansprucht wird und es sich weniger abnutzt.

    Die Steigerung ist aber das hier (aus der Klamottenkiste). Da durfte man nach dem Absteigen nicht einmal mehr sein Fahrrad schieben. Keine Ahnung, ob das dort zwischen dem Gerümpel jemand versucht hat.

    Gemäß Bernd Sluka könnte es aber auch bedeuten, dass nur Radfahrer, die vom Fahrrad abgestiegen sind, nicht mehr weitergehen dürfen, da das Zusatzzeichen die Bedeutung des darüber angeordneten Verkehrszeichens eingrenzt. Alle anderen dürfen weitergehen oder fahren.

    Danke für den Link zur Liste der 3-stelligen Unfalltypen. Das hilft schon weiter, weil ich anhand der bekannten örtlichen Gegebenheiten auch eine Idee haben könnte, was sich dahinter verbergen könnte.

    Mir sind die Unstimmigkeiten im Unfallatlas bei den Stader Unfällen in diesem Jahr zum ersten Mal aufgefallen. Ich werde versuchen, die Infos direkt bei der Polizei zu erfragen. Vielleicht besteht dort Interesse an einer Klärung. Als ich den für die Unfallstatistik zuständigen Beamten vor einigen Jahren mal gefragt habe, ob es bei der Stader Polizei Erhebungen gibt, bei wie vielen der Einbiegen-/Kreuzen-Unfälle Geisterradler im Spiel waren, konnte und wollte er mir die Infos nicht geben, weil er sie erst einzeln aus den Unfallakten hätte heraussuchen müssen. Das war ihm bei 25 Unfällen zu viel Arbeit.

    Und so gibt es in Stade weiterhin erlaubtes oder sogar angeordnetes Geisterradeln, ohne dass die Polizei dagegen Einwände haben könnte, weil man sich nie die Mühe gemacht hat, die Daten dafür zusammen zu stellen.

    Der trotz Multimilliarden Investitionen in Radwege und schicke Fahrradparkhäuser stagnierende Trend in NL war im Diagramm darüber zu erkennen.

    In deinem Blogbeitrag von 2021 erkenne ich über einen längeren Zeitraum noch einen Anstieg. Also dann, wenn man nicht nur die letzten drei Jahre betrachtet. Das hat schon ein wenig Geschmäckle, wenn man diese Kurve weglässt, und argumentiert, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Jahres-Radfahrleistung und dem Radwegenetz gibt.

    Hast du vielleicht noch detailliertere Daten, welche Unterschiede es in Deutschland bei der Fahrleistung in Abhängigkeit der Stadtgröße gibt? Du nennst oft Berlin, aber sieht das in kleineren Städten ähnlich aus?

    Außer Kopenhagen und Aarhus gibt es in DK eigentlich keine Großstädte. Odense als drittgrößte Stadt hat weniger Einwohner als Magdeburg. Die meisten dänischen Städte sind kleiner als Stade. Hier innerhalb der Stadt bekomme ich nicht viele Kilometer zusammen, weil alles im Umkreis von max. 5km liegt.

    Ich habe gestern aus dem Unfallatlas die Unfälle mit Rad-Beteiligung in Stade herausgezogen. Dabei sind mir Kombinationen von Unfalltyp und Unfallart aufgefallen, aus denen ich nicht so recht schlau werde. Wer kann helfen, was sich dahinter verbirgt?

    1. UArt "Zusammenstoß mit einbiegendem / kreuzendem Fahrzeug", UTyp "Fahrunfall", Unfallort: FGÜ eines Kreisverkehres mit [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], keine Radwegfurten, hier: Google Maps

    Welchen Grund könnte es geben, dass dieser Unfall nicht als UTyp "Einbiegen / Kreuzen - Unfall" eingeordnet ist, sondern als "Fahrunfall"?

    2. Unfälle vom UTyp "Abbiegeunfall" werden entweder der UArt "Zusammenstoß mit seitlich in gleicher Richtung fahrendem Fahrzeug", oder "Zusammenstoß mit entgegenkommendem Fahrzeug" oder "Zusammenstoß mit einbiegendem / kreuzendem Fahrzeug" zugeordnet.

    Was ist der Unterschied? Bei den ersten beiden kann ich es mir noch vorstellen, dass das abbiegende Fahrzeug von hinten aus der selben Richtung oder von vorne entgegen kam. Aber wann ist ein Unfall ein "Zusammenstoß mit einbiegendem / kreuzendem Fahrzeug" nicht gleichzeitig der UTyp "Einbiegen / Kreuzen-Unfall", sondern "Abbiegeunfall"?

    3. Dann gibt es einen "Zusammenstoß mit seitlich in gleicher Richtung fahrendem Fahrzeug" mit UTyp "Fahrunfall". Außer Radverkehr niemand beteiligt, folglich ein Zusammenstoß zwischen zwei in der selben Richtung fahrenden Radfahrern. Warum ist das kein "Unfall im Längsverkehr"? hier: Google Maps Straßenseite unklar, auf beiden Seiten untermaßige [Zeichen 240], Richtung Nordwesten Gefälle, Gegenrichtung Steigung

    Es gibt in allen Industrienationen eine sehr klare Korrelation zwischen Radwegen und Radverkehrsanteil.

    Wusstest du, dass es von 2000 bis zum Jahr 2009 auch eine sehr klare Korrelation zwischen dem Pro-Kopf Verbrauch an Margarine und der Scheidungsrate im US-Bundesstaat Maine gab?

    Per capita consumption of margarine correlates with The divorce rate in Maine (r=0.993) (tylervigen.com)

    Die passende Erklärung liefert die KI gleich dazu.

    Um objektive Sicherheitsaspekte ist es überhaupt nie gegangen.

    Die Änderung selbst wurde überhaupt nicht kommuniziert. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, davon damals irgendetwas mitbekommen zu haben. Natürlich habe ich mich damals nicht so intensiv mit dem Thema befasst, aber es kann ja auch nicht der Maßstab sein, dass nur Nerds wie wir mitbekommen, wenn sich Verkehrsregeln ändern.

    Zum Anderen besteht das Dilemma, dass gefühlte Sicherheit etwas Anderes ist als objektive Sicherheit, die in sinkenden Unfallzahlen messbar ist. Die Erzählung, dass Radwege der Sicherheit dienen, fällt also auf fruchtbaren (furchtbaren?) Boden, weil sie dem Bauchgefühl entspricht. Je mehr Leute nur ihre subjektive Sicht der Dinge erzählen, wie gefährlich es ihnen erscheint, auf der "Straße" zu fahren und je mehr die Verbände für "sichere Radwege" kämpfen, umso mehr setzt es sich in den Köpfen fest, dass alles Andere total gefährlich sein muss.

    Auf der anderen Seite kann das auch Leute ermutigen, renitenten Radfahrern mal zu zeigen, dass es auf der "Straße" tatsächlich gefährlich ist.

    Trotzdem sehe ich es nicht so aussichtslos wie Th(oma)s Es gibt immer noch Menschen, die lernfähig sind und die es schaffen, Gewohnheiten zu verändern. Es braucht seine Zeit, aber man spürt den Unterschied, wenn man in eine Stadt / Gemeinde / Landkreis kommt, wo die Regeln schon länger konsequent umgesetzt werden. Radfahrer auf der Fahrbahn sind irgendwann keine Besonderheit mehr, sondern die Leute gewöhnen sich daran. Die Übergangszeit dauert unterschiedlich lange und umso länger, je inkonsequenter die Behörden die Regeln umsetzen. Ich merke selbst in Stade, dass sich die Stimmung ein wenig verändert hat. Maßregelungen erlebe ich hier eigentlich nur noch extrem selten, wenn ich auf der Fahrbahn unterwegs bin und ich sehe immer mehr andere, die ebenfalls auf der Fahrbahn fahren. Teilweise auch dort, wo es offiziell (noch immer) nicht erlaubt ist.

    Im Landkreis Stade gibt es knapp 300km "Radwege". Im Bau- und Wegeausschuss des Kreistages wurde vor zwei Jahren beschlossen, in einem Zeitraum von 5 Jahren, 15 km davon zu sanieren. Das sind 3 km / Jahr, also 1% des Bestandes. Nach einem Gutachten eines beauftragten Ingenieurbüros befanden sich zu diesem Zeitpunkt 73 km "Radwege" in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand. Bis alleine diese Wege saniert sind, dauert es in diesem Tempo 25 Jahre.

    Geht man von einer Lebensdauer eines Radweges von 30 Jahren aus, müssten jährlich 3% des Netzes saniert werden, um nur den Zustand zu halten. In Wirklichkeit verfällt das "Radwege"-Netz also dreimal so schnell wie es saniert wird. Und dann baut man noch mehr Wege, die dann auch nicht unterhalten werden? :/

    Kamela Harris wirkte in den zurückliegenden Jahren etwas blass und trat aus meiner Sicht kaum in Erscheinung. Die Frage ist, ob sie ausgerechnet gegen Trump die Richtige ist, oder ob die Demokraten mit einem anderen Kandidaten mehr Erfolg hätten (wer könnte das sein?). So sehr ich es auch begrüßen würde, wenn eine Frau die Wahl gewinnt, wäre gegen Trump aus meiner Sicht die erfolgversprechendste Alternative ein Mann Mitte - Ende 50, der auch von gemäßigten Anhängern der Republikaner gewählt würde, denen Trump zu schrill ist.

    Der Zeitpunkt für den Rückzug ist auf jeden Fall gut gewählt und ich glaube, dass das schon länger in Vorbereitung war.

    Wow, keine einzige Bake steht richtig herum!

    Die Fahrbahn ist doch von den Bauarbeiten nicht betroffen und daher weisen die Baken den Fußgängern (und abgestiegenen Radfahrern) den Weg rechts daran vorbei auf der Gehweg-Restfläche. -> alles richtig gemacht :)

    In Stade hätte man in Gegenrichtung auf den Weg die Kombination [Zeichen 240][Zusatzzeichen 1012-32] aufgestellt. Sobald nämlich Gehwege oder "Radwege" aufgerissen werden, entsteht dadurch nach Auffassung der Beteiligten unmittelbar ein Fahrbahnverbot in der Gegenrichtung. Besonders skurril ist das, wenn es in Gegenrichtung auf der dann in Fahrtrichtung rechts gelegenen Straßenseite einen benutzungspflichtigen "Radweg" gibt, der dann verlassen werden muss, um auf der Gegenseite verkehrt herum zu fahren (oder nach Auffassung der am Schilderaufstellen Beteiligten) das Fahrrad zu schieben.