Woche 24 vom 9. bis 15. Juni 2025

  • Das ist jedoch nicht der springende Punkt, schließlich ist die Straßenbahn, auch ein Schienenfahrzeug, im Mischsystem unterwegs.

    Ja, und oberirdisch gibt es deutlich mehr Unfälle als unterirdisch.

    Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich glaube, dass Separation funktioniert, aber Radwege keine Separation sind, wenn es alle paar Meter eine Garageneinfahrt oder eine Kreuzung gibt.
    Bei Zügen traut den KFZ-Fahrern niemand zu an einer roten Ampel zu halten, deswegen baut man Schranken. Bei Radwegen reicht der Schulterblick.

  • Ja, und oberirdisch gibt es deutlich mehr Unfälle als unterirdisch.

    Die meisten oberirdischen Straßenbahnunfälle werden von unachtsamen Autofahrern verursacht. Es gibt einfach zu viele Autofahrer. Ich würde nicht mal unbedingt sagen, dass die unaufmerksamer als andere Verkehrsteilnehmer*innen sind, aber es gibt halt viel zu viele.

    Die richtige Antwort darauf ist es nicht, die Straßenbahn in den Tunnel zu verlegen. Es muss stattdessen mehr dafür getan werden, den Autoverkehr zurückzudrängen, dann ist ausreichend Platz für den Umweltverbund.

  • Aus Sicherheitsgründen halten wir überall dort, wo sich Rad- und Kfz-Verkehr die Straße teilen, eine Angleichung der Geschwindigkeiten für unabdingbar.

    Sehen wir mal davon ab, dass wohl nicht die Straße, sondern die Fahrbahn gemeint ist, bedeutet "überall unabdingbar", dass es keine Ausnahme gibt, oder?

    Und im Umkehrschluss heißt das, dass überall, wo die zHg innerots 50 km/h beträgt, Radverkehr nicht sicher auf der Fahrbahn stattfinden kann? Egal, bei welcher Verkehrsbelastung, egal bei welcher Fahrbahnbreite, egal bei allem Anderen, was eine Rolle spielen könnte?

    Wie will man damit den Leuten Lust aufs Radfahren machen, wenn man lieber Ängste schürt?

    Mit dieser Straße hat mein Techtelmechtel mit der Stadt Stade angefangen. Damals, als ich noch nicht im Thema steckte und auf dem benutzungspflichtigen "Radweg" gefahren bin, habe ich ständig gefährliche Situationen erlebt.

    Es war immer das Selbe und genau das, was eigentlich zu erwarten war, weil dort alles Idiotische gemacht wurde, was es aus gutem Grund schon lange nicht mehr geben durfte. Ich habe es mal im Winter 2018/2019 gezählt und kam alleine in dieser Straße auf 5 gefährliche Situationen in 6 Monaten. Mit "gefährlich" meine ich, dass ich durch scharfes Bremsen oder abruptes Ausweichen einen Unfall verhindern musste.

    Seit sechs Jahren fahre ich dort ausschließlich auf der Fahrbahn und habe seitdem keine einzige gerfährliche Situation erlebt. Das heißt, dass das Radfahren für mich dort unendlich viel sicherer geworden ist. Und selbst, wenn ich morgen eine gefährliche Situation erleben würde, wäre das eine einzige in 6 Jahren im Vergleich zu 5 in 6 Monaten. Das wäre immer noch ein Sicherheitsgewinn um den Faktor 60.

    Und was wäre die Aussage des ADFC dazu? Dass es auf der Fahrbahn nicht sicher ist, weil die Autos dort 50 km/h schnell fahren dürfen. Dann also lieber "Radweg"? Ich hätte kein Problem damit, wenn das Tempo auf 30 runtergesetzt würde, aber für meine Sicherheit ist es dort schlichtweg nicht erforderlich.

  • Sehen wir mal davon ab, dass wohl nicht die Straße, sondern die Fahrbahn gemeint ist, bedeutet "überall unabdingbar", dass es keine Ausnahme gibt, oder?

    Und im Umkehrschluss heißt das, dass überall, wo die zHg innerots 50 km/h beträgt, Radverkehr nicht sicher auf der Fahrbahn stattfinden kann? Egal, bei welcher Verkehrsbelastung, egal bei welcher Fahrbahnbreite, egal bei allem Anderen, was eine Rolle spielen könnte?

    Das Prinzip mit den angeglichenen Geschwindigkeiten gibt es derzeit in der Form, dass Fahrzeuge, die bauartbedingt nicht in der Lage sind, eine Geschwindigkeit von mindestens 60 km/h zu fahren, von der Benutzung von Kraftfahrtstraßen und Autobahnen ausgeschlossen sind. Wenn der ADFC in einer öffentlichen Stellungnahme Tempo 30 innerorts fordert, dann bedeutet das nicht, dass er alle Straßen, auf denen kein generelles Tempo 30 km/h gilt, zu "Kraftfahrtstraßen light" machen will, also zum Beispiel Fahrzeuge, die nicht in der Lage sind, mindestens Tempo 50 zu fahren, von den Fahrbahnen zu verbannen.

    Vielmehr geht es darum, mehr Tempo 30 innerorts durchzusetzen.

    Es ist auch in die andere Richtung nicht zulässig, einen Umkehrschluss zu ziehen:

    In dem Zitat der ADFC-Vorsitzenden, aus dem du deinen Umkehrschluss ziehst, heißt es: "Aus Sicherheitsgründen halten wir überall dort, wo sich Rad- und Kfz-Verkehr die Straße teilen, eine Angleichung der Geschwindigkeiten für unabdingbar." https://www.hannorad.de/wp-content/upl…ad-2024-3-1.pdf Seite 12

    Würde man nach dem Prinzip "Umkehrschluss" den Text lesen, dann könnte man das so missverstehen, dass der ADFC die Fahrradfahrer*innen sportlich ertüchtigen oder mit mehr Motorkraft für die Tretunterstützung ausstatten will. Das ist nicht der Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (17. Juni 2025 um 07:46) aus folgendem Grund: gegendert

  • Und was wäre die Aussage des ADFC dazu? Dass es auf der Fahrbahn nicht sicher ist, weil die Autos dort 50 km/h schnell fahren dürfen. Dann also lieber "Radweg"? Ich hätte kein Problem damit, wenn das Tempo auf 30 runtergesetzt würde, aber für meine Sicherheit ist es dort schlichtweg nicht erforderlich.

    Betrachte doch einfach diese Grafik aus der bereits weiter oben zitierten HannoRad 3/2024 als Antwort:

    Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn auf der von dir fotografierten Straße mehr als 50 km/h gefahren wird. Und du schreibst selbst, du hättest kein Problem damit, wenn dort nur noch Tempo 30 max. gefahren werden dürfte. Willkommen im Club! Wie wir das hinkriegen können, dass dort tatsächlich auch nur Tempo 50 max. oder ggf. Tempo 30 max. gefahren wird, das wäre ein neues Thema.:/

  • Betrachte doch einfach diese Grafik aus der bereits weiter oben zitierten HannoRad 3/2024 als Antwort:

    Du bist so kurz davor. Jetzt musst du nur noch die Transferleistung vollbringen, darüber nachzudenken, ob eine Segregation nach Antriebsprinzip sinnvoll ist, die die in der Abbildung verglichenen Gefahrensituationen stark vermehrt.

  • Und du schreibst selbst, du hättest kein Problem damit, wenn dort nur noch Tempo 30 max. gefahren werden dürfte. Willkommen im Club! Wie wir das hinkriegen können, dass dort tatsächlich auch nur Tempo 50 max. oder ggf. Tempo 30 max. gefahren wird, das wäre ein neues Thema

    Ja, stimmt. Das wäre ein neues Thema. Tatsächlich wird dort häufiger schneller als 50 km/h gefahren. Die Straße ist aber schnurgerade und gut einsehbar und daher habe ich trotzdem noch keine einzige gefährliche Situation auf der Fahrbahn erlebt. Vielleicht gab es andere Situationen, an denen ich nicht beteiligt war, die aufgrund überhöhter Geschwindigkeit für irgendwen gefährlich wurden. Daher bin ich doch der Letzte, der sich nicht dafür aussprechen würde, dass dort auch mal Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, oder dass die Regelgeschwindigkeit innerorts auf 30 km/h abgesenkt wird.

    Mir geht es um diese Absolutheit, mit der der ADFC Forderungen stellt:

    Zitat

    Aus Sicherheitsgründen halten wir überall dort, wo sich Rad- und Kfz-Verkehr die Straße teilen, eine Angleichung der Geschwindigkeiten für unabdingbar.

    Da steht nicht "die Angleichung der Geschwindigkeit ist wünschenswert" oder "dem Sicherheitsempfinden zuträglich". "Unabdingbar" heißt, dass es ohne nicht geht und das ist Quatsch. Leider fühlen sich die "Besorgten" dadurch bestätigt, dass man dort auf der Fahrbahn nicht sicher ist. Ein Interessenverband, der sich wirklich für die Verkehrssicherheit seiner Mitglieder einsetzen würde, dürfte aber keine Aussagen verbreiten, die die Leute davon abhalten, sich sicher zu verhalten, sondern müsste sie dazu ermutigen, statt auf dem Gehweg auf der Fahrbahn zu fahren. Auch, wenn dort schneller als 30 km/h gefahren werden darf, ist das nämlich in diesem Fall um Größenordnungen sicherer.

  • Mir geht es um diese Absolutheit, mit der der ADFC Forderungen stellt:

    Da steht nicht "die Angleichung der Geschwindigkeit ist wünschenswert" oder "dem Sicherheitsempfinden zuträglich". "Unabdingbar" heißt, dass es ohne nicht geht und das ist Quatsch.

    Das ist kein Quatsch, sondern plumpe Erpressung. So nach dem Motto „Falls ihr nicht wollt, dass ihr langsam fahren müsst, macht uns ein Fahrbahnverbo^h^h gebt uns einen Radweg.“

  • Dass der ADFC durchaus Potenziale sieht, mit Fahrradwegen die Bedingungen für den Fahrradverkehr zu verbessern, wird wohl niemand bestreiten.

    Ich bestreite das hiermit ganz offiziell. Ich stelle hiermit fest, daß das Geschäftsmodell allein der Betrug an der Öffentlichkeit ist, die sie ständig über Erkenntnisse, offensichtliche Folgen, selbst einfachste Gesetzmäßigkeiten täuscht. Ich tue hiermit ebenso offiziell Kund, daß ich jeden Versuch der Ralitivierung verurteile.

    und mit keinem Wort erwähnt wird, welche Probleme dadurch erst geschaffen werden

    Ich habe mich gestern mit soner ollen KI, tja, „unterhalten“, Copilot. Radwege. Deren Folgen. Natürlich gings dieser KI nur um Sicherheit, die mir längst zum Halse raushängt. Die weiteren Folgen sind ihr bekannt, verschwieg sie aber bis zu dem Moment, da ich sie erwähnte, dann traten einprogrammierte Spiegelneuronen in Aktion, plötzlich gab es sie doch: Erziehungsmaßnahmen, Selbstjustiz, Anleitung dazu, Reichsjustiz, Volkverhetzung, Täuschung. So hält es auch der ADFC, muß das auch wissen, und ist damit an allem beteiligt. Ganz bewußt.

    Wären Radwege so sicher wie behauptet, würden weder Selbstjustiz noch Reichsjustiz noch die weiteren Folgen verschwinden, sondern womöglich noch verstärkt. Beseitigte man stattdessen diese Folgen, würde niemand mehr den Bauernfängern Glauben schenken, denn es gäbe diese lebensgefährlichen Dichtüberholer nicht mehr, diese vielgeliebte wohlfeile Ausrede. Und der ADFC hätte viel weniger Mitglieder. Nur um diese Zahl geht es dem.