Gar nichts! Hier auch nicht: L130 - Google Maps
Littlet hatte diesen Kreisel aus Frankreich als Beispiel für "Käse" in seinen Beitrag verlinkt.
Es ist reichlich ignorant dazu einfach nur zu sagen, dass sich keiner was dabei gedacht hätte. Und diese Anlage hat ihre Qualitäten, besonders für Fahrradfahrende, die keinen gesteigerten Wert darauf legen auf einer breiten Fahrbahn im Kreisel mit den Autos im Mischverkehr zu fahren.
Ich finde es gut, dass die Autofahrer*innen an den Kreiselausfahrten noch einmal daran erinnert werden, dass der Fahrradverkehr, der außen den Kreisel umrundet, Vorrang hat:
Der Fahrradweg ist mit einem Bodenpiktogramm als gemeinsamer Fuß- und Radweg gekennzeichnet. Ausgeschildert ist der Weg jedoch mit einem quadratischen blauen Schild mit einem Fahrradsymbol. Das quadratische blaue Schild bedeutet, dass der Fahrradweg nicht benutzungspflichtig ist, andernfalls wäre das Schild rund.
Was soll dieses unqualifizierte Geschimpfe gegen den Kreisel aus Frankreich? Fahrradfahrer*innen, die das möchten benutzen die Fahrbahn im Kreisel mit den Autos im Mischverkehr. Andere Fahrradfahrer*innen benutzen den Fahrrad- und Fußweg. Beides ist ganz legal möglich. Das Beispiel aus Frankreich, das Littlet verlinkt hatte, ist ein gutes Beispiel für eine duale Radlösung. In einem Untersuchungsbericht zu dualen Radlösungen heißt es: "Bei der Vor-Ort-Befragung konnten die Themen Sicherheit, Geschwindigkeit, Störung und Fahrtverlauf identifiziert werden. Die unterschiedlichen Antworten während der Vor-Ort-Befragung machten deutlich, dass es nicht eine allgemeingültige Antwort auf die Frage der Nutzungshintergründe für Radfahrende gibt. So hat jeder Radfahrende seine eigenen Beweggründe."
aus: Duale Radlösung 2.0 https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/stan…loesung_2.0.pdf
Warum fällt es manchen so schwer zu akzeptieren, dass es oft mehr als nur eine "Radlösung" gibt? Und warum wird so oft sowohl von den Befürworter*innen von Hochbordradwegen als auch von Befürworter*innen des Fahrbahn-Radelns, die jeweils eigene Haltung so absolut gesetzt, dass die jeweilige alternative "Radlösung" gleich in Grund und Boden verdammt wird? Stattdessen sollten viel häufiger die Planungen gelobt werden, die eine duale Lösung anbieten. Es gibt faktisch unterschiedliche Gründe Fahrrad zu fahren. Warum also alle über einen Kamm scheren?
Das Kreiselbeispiel aus Niedersachsen ist doch vor allem deswegen zu kritisieren, weil es alle Fahrradfahrer*innen per Benutzungspflicht auf den gemeinsamen Zwei-Richtungs-Fuß- und Radweg zwingt:
Und es gibt bei dieser Radverkehrs-Zwangsführung keine Möglichkeit ordnungsgerecht mit dem Fahrrad in den Kreisel hineinzufahren und ihn in Richtung Buxtehude zu verlassen. Da kommt niemand mit dem Fahrrad hin, wenn man so wie vorgeschrieben auf den benutzungspflichtigen Fahrradweg auffährt, denn dieser wurde nur zur Hälfte um den Kreisel herum angelegt.
Würde man bei dem niedersächsischen Kreisel zusätzlich zu dem Fahrradwegschild ein , bzw. aufhängen, dann wäre zumindest die jetzt angeordnete Ausschilderung korrekt ausgeführt. Deutlich besser wäre es, im Sinne einer dualen Radlösung auszuschildern. Allerdings wäre der Weg nach Buxtehude weiter versperrt.
Eine duale Lösung könnte man damit erreichen: + . Und zusätzlich müssten Radverkehr-Furten markiert werden und die kleinen Vorfahrt-achten-Schilderabgebaut werden. Und nach Buxtehude könnte man dann auch mit dem Fahrrad fahren, allerdings nur auf der Fahrbahn. Statt meckern einfach mal über Verbesserungsvorschläge in Richtung einer dualen Lösung nachdenken!