Beiträge von Ullie

    (...) Wo ich annehme, dass das schon irgendwie mit der Bundstagswahl bzw. mit der Stimmung im Land zu tun hat, die letzten Wochen, also mitten im Winter, auch bei Regen, Schnee und Kälte, werde ich ständig von Autofahrern auf vorhandene und angebliche Radwege aufmerksam gemacht. (...)

    Hast ja die "Führerin" der AfD reden gehört, alle Windräder will sie niederreißen, wenn sie und ihre "Bewegung" an's Ruder kommt. Ich fürchte, die hat auch keine Probleme damit Fahrradfahrer*innen zum "Niederreißen" freizugeben, ganz egal, ob die auf der Fahrbahn fahren oder auf dem Radweg. Überhaupt: Was die "Stimmung im Land" angeht, frage ich mich wirklich, was zu tun ist, wenn's so kommt, wie es Söder und Merz pausenlos negieren.

    Wie wehren sich eigentlich die Österreicher*innen gegen ihre schwarz-braune Regierungskoalition?

    "In Österreich haben erneut Tausende Menschen gegen eine mögliche Regierung unter der rechtspopulistischen FPÖ demonstriert. In der Wiener Innenstadt zogen nach Einschätzung von Medien rund 20.000 Menschen vom Kanzleramt bis zur Zentrale der konservativen ÖVP, die derzeit mit der FPÖ über ein Regierungsbündnis verhandelt." ZDF vom 4.2.2025 https://www.tagesschau.de/ausland/europa…e-oevp-104.html

    Die zahlreichen Demonstrationen der letzten Tage gegen Merz' Engtanzparty mit der "Führerin" der AfD im Bundestag machen zumindest insoweit Mut, als man auf Gegenwehr hoffen darf, wenn Merz und Söder es tatsächlich wagen, das in die Tat umzusetzen, was sie derzeit eifrig dementieren.

    Das Schlimme: Merz hatte zunächst jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Nach dem Angriff eines psychisch kranken Täters auf eine Kindergartengruppe behauptete Merz, die Lage habe sich jetzt dramatisch geändert, sodass seine Zusammenarbeit mit der AfD gerechtfertigt war. So schlimm die Tat auch war, Merz "Zusammenarbeit" mit der AfD verbessert nichts. Und die Befürchtung steht im Raum, dass Merz auf einen weiteren Vorwand lauern wird, um die begonnene AfD-CDU-Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Wird die Kraft dann reichen für eine Gegenwehr der Bevölkerung gegen eine "Haselnusskoalition"?

    Und langfristig soll der Klimawandel ja zu einem tundra-ähnlichen Mitteleuropa führen, dann dürfte die Wanderung eher von Norden nach Süden stattfinden. Hoffentlich macht der "globale Süden" dann keine Grenzkontrollen.

    Wie sollte der globale Süden Grenzkontrollen machen?

    Europa ist bis dahin eine Ansammlung von failed states, in denen warlords über ihre jeweils eigenen kleinen Reiche regieren. Da kommst du dann nicht raus, sondern erfrierst darin. Spätestens, wenn die von dir beschriebenen Folgen des Klimawandels einsetzen, fallen alle menschlichen Tugenden. Wenn es andernorts global wärmer wird, aber hier lokal kälter, dann juckt es niemanden hier, dass das mit Klimawandel zu tun hat, denn der wird ja gleichgesetzt mit Erderwärmung, von der aber dann vor Ort nichts zu sehen ist.

    Die "Omas gegen Rechts" haben eingeladen und hunderttausende Menschen sind gekommen. Alleine in Hannover versammelten sich 24.000 Menschen auf dem Platz vor der Oper.

    Auch die evangelische Jugend und Katholiken beteiligten sich an der Demonstration:

    Interessant auch diese Flagge:

    Die blau-grüne Fahne mit dem roten Rad ist die Flagge der Roma.

    Die Verfolgung der Roma und Sinti während der NS-Zeit ist bekannt. Neu war mir, dass es eine Flagge der Roma gibt.

    Die Aussage "Wir gehören dazu seit 1407" bezieht sich auf die erste urkundliche Erwähnung einer Roma-Gruppe in Hildesheim. Genaueres erfährt man unter anderem in dieser WDR-Zeitzeichen-Sendung vom 20.9.2024:

    20. September 1407 - Erste urkundliche Erwähnung der Rom-Völker in Deutschland
    Seit mehr als 600 Jahren leben Rom-Völker in Europa. Ihre Herkunft lässt sich wegen spärlicher Quellen nur grob rekonstruieren. Das älteste Schriftzeugnis über…
    www1.wdr.de

    Die grüne Fahne mit dem weißen Quadrat und dem grünen Stern ist die Esperanto-Flagge. Esperanto gibt es seit 1887 und ist die in der Welt am weitesten verbreitete Plansprache. In der NS-Zeit wurde von den Machthabern der Gebrauch der Sprache Esperanto verboten: "Die Nazimachthaber hatten freilich keinen Sinn für derartige "jüdische Völkerversöhnungsillusionen", wie sie es nannten. Das Esperanto würde den Volksgeist schwächen und diene zudem den Kommunisten als Geheimsprache. Es dauerte nicht lange, bis der Gebrauch des Esperantos von den Nazis verboten wurde." BR-Kalenderblatt vom 17.5.2011

    17. Mai 1935: Esperanto an deutschen Schulen verboten | BR.de
    Am 17.05.1935 verboten die Nationalsozialisten Esperanto an deutschen Schulen. Lazarus Ludwik Zamenhof entwickelte die Kunstsprache zur Völkerversöhnung.
    www.br.de

    Außerdem demonstrierten Omas gegen Rechts in Form von kleinen Legofiguren gegen Merz' Engtanzparty mit Weidel.

    Mehr dazu auf Legodemo for Future: https://www.instagram.com/legodemo_for_future/

    Farblich und auch sonst passende Polizeiwagen-Demo am Rande der Veranstaltung:

    Hier ein Link zur NDR-Berichterstattung über die Omas gegen Rechts Demos in Norddeutschland:

    Landesweite Proteste: Zehntausende demonstrieren gegen Rechts
    In ganz Niedersachsen sind Menschen gegen einen Rechtsruck auf die Straße gegangen. Nicht überall blieb es friedlich.
    www.ndr.de

    Parallel werden Maßnahmen, die die Konflikteskalationen bremsen könnten von allen 'Mitte-Parteien' (vom rechten Rand ja sowieso) abgelehnt bzw. 'mit Bauchschmerzen' nicht ergriffen.
    Ein TAZ Artikel hat das mit Blick auf den Krisenbereich 'Soziale Ungleichheit' ganz gut auf den Punkt gebracht:

    (...)
    https://taz.de/Vermoegensungl…ahl/%216063641/

    Die These in dem taz-Artikel ist, es gäbe zwei Antworten darauf, warum Benachteiligte Faschisten wählen.

    "Trumps Wäh­le­r:in­nen geben auf diese Frage in der Regel zwei Antworten: die Lebenshaltungskosten. Und die „illegale Migration“. Um den Zusammenhang zwischen diesen Antworten zu verstehen, muss man ein paar Jahrzehnte zurückspringen: zu Ronald Reagan. Während der Präsidentschaft Reagans begann in den USA ein kontinuierlicher Abbau des Sozialstaats und eine massive Umverteilung von unten nach oben, die bis heute anhält."

    Es ist aber nicht so, dass die Regierung eines Landes lediglich dafür sorgen müsste, dass es genug Brot und Spiele gibt, um die Menschen davon abzuhalten, Faschisten zu wählen.

    Vielmehr braucht es eine Idee, eine Vorstellung von einer besseren Welt, nicht nur von einem besseren Deutschland oder einem besseren Europa. Im Kommunismus gibt es (oder müsste man sagen gab es?) die Idee von der kommunistischen Weltrevolution. Die ist aber immer wieder stecken geblieben. Und diese kommunistische Weltrevolution wurde immer wieder als eine blutige Angelegenheit gedacht und propagiert. Und leider wurde auch oft versucht, sie genau so durchzuführen. Das will und braucht kein Mensch.

    Diese bessere Welt zeichnet sich nicht durch möglichst viel Konsum für alle Menschen aus, der lediglich gerecht verteilt werden müsste. Wenn unwidersprochen das Einfamilienhaus im Grünen als erstrebenswertes und Glücks-spendendes Lebensziel propagiert wird, dann kann das nur schiefgehen.

    Funktionierende Nationalstaaten sind (noch) wichtig, weil sie der Garant für Rechtssicherheit sind. Aber wichtig ist auch, dass zunehmend mehr internationale Institutionen dieser Garant sind. Vom Rechtspopulisten bis zum strammen Faschisten gibt es jedoch nur Hohn und Ablehnung und Verachtung für Rechtsstaatlichkeit, eine geschützte Verfassung und demokratisch legitimierte Institutionen, angefangen bei einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Parkverstöße ahndet oder Verkehrspolizei, die Geschwindigkeitsverstöße ahndet über den Hass auf Finanzbeamten, die Steuergesetze umsetzen und Zoll-Dienststellen, die Schwarzarbeit bekämpfen bis hinauf zum Hass gegen höchste Repräsentanten eines Staates oder gar der bereits bestehenden Institutionen einer internationalen Weltordnung.

    Die 'Mitte-Politik' bzw. die 'Demokratische Mitte' kann immerhin mal erste Erfolge beim Projekt 'Verkehrswende' verzeichnen.

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wag…le25540742.html

    Das ist eines der Dinge, die so offensichtlich daneben laufen:

    Wenn es darum geht eine Eisenbahnwaggon-Fabrik zum Panzerbauen umzuwidmen ist das rasch bewerkstelligt. Warum gelingt es dann nicht, eine Autofabrik wie in Wolfsburg zum Straßenbahnbau zu nutzen?

    Verkehrswende-Aktion bei VW: Straßenbahn statt Autozug - Lüne-Blog
    Unter dem Motto “VW für alle” kaperten Aktivist*innen am gestrigen 7. März 2023 einen Autozug und verkleideten ihn als Straßenbahn. Angesichts der Klimakrise…
    luene-blog.de

    Zumal das schnell dazu beitragen würde, Öl zu sparen. Das Öl aber wird weiter trotz Sanktionen aus Russland importiert:

    "Russland-Sanktionen
    Deutschland füllt weiter Putins Kriegskasse
    von Carina Huppertz und Hannes Munzinger
    ZDF vom 23.11.2024 Trotz EU-Sanktionen importiert Deutschland Öl, an dem der Kreml kräftig mitverdient."

    Trotz Sanktionen: Deutschland füllt weiter Kreml-Kriegskasse
    Trotz EU-Sanktionen importiert Deutschland Öl, an dem der Kreml kräftig mitverdient. Die Bundesregierung verteidigt den Pipeline-Deal.
    www.zdf.de

    "Dieser Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik muss verhindert werden“, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. „Der Gesetzentwurf der Unionsfraktion, den sie am morgigen Freitag in den Bundestag bringen will, überschreitet Grenzen der politischen Kultur und löst zugleich keine Probleme. Er ist eine einzige Anti-Integrationskampagne. Schon der Name ‚Zustrombegrenzungsgesetz‘ setzt eine populistische Botschaft. Friedrich Merz bricht damit sein Versprechen, in der heißen Phase des Wahlkampfs nicht auf Asyl- und Migrationsthemen zu setzen, um der AfD keinen Auftrieb zu geben. Genau das Gegenteil tut er.“"

    Zitat aus:
    „Die Union überschreitet Grenzen der politischen Kultur“ ZdK warnt vor Tabubruch in der Migrationspolitik
    Pressemeldung des Zentralrats der deutschen Katholiken vom 30.01.2025

    „Die Union überschreitet Grenzen der politischen Kultur“ | Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

    Die CDU ist zu einem Teil eine Nachfolgepartei der Zentrumspartei. Im Zentrum versammelten sich die politisch engagierten Katholiken schon in der Kaiserzeit. Deshalb ist es bemerkenswert, dass der ZdK sich so deutlich von Merz abgrenzt.

    Mit den Grünen hat er wahrscheinlich gemeinsam, dass es ihm vollkommen wurst ist, wer die Wohnungen besitzt.

    "Wohnen bezahlbar machen
    Die Miete muss bezahlbar sein. Darum werden wir den Mietmarkt so regeln, dass die Mieten nicht weiter durch die Decke gehen. Wir wollen die Mietpreisbremse verlängern, Lücken schließen und verbessern. Wir wollen mit einem realistischen Bauprogramm schnell, günstig und klimaverträglich bauen, vor allem im Bestand. Und wir wollen Menschen helfen, Wohneigentum zu erwerben oder so zu sanieren, dass es bezahlbar bleibt."

    aus: Grünes Wahlprogramm zur Bundestagswahl: https://www.gruene.de/artikel/zusammen-wachsen

    Andere Mitbewerber*innen meinen anscheinend, es sei besser preiswerte Wohnungen mit billigem Putin-Gas zu heizen, so dass man bei der Wärmedämmung sparen kann:

    "Zu einer seriösen Klima- und Umweltpolitik gehört aber Ehrlichkeit: Die Energieversorgung Deutschlands lässt sich im Rahmen der heutigen Technologien nicht allein durch erneuerbare Energien sichern. Blinder Aktivismus und undurchdachte Maßnahmen helfen dem Klima nicht, aber sie gefährden unsere wirtschaftliche Substanz, verteuern das Leben der Menschen und untergraben die öffentliche Akzeptanz von sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen. Der wichtigste Beitrag, den ein Land wie Deutschland zur Bekämpfung von Klimawandel und Umweltzerstörung leisten kann, ist die Entwicklung innovativer Schlüsseltechnologien für eine klimaneutrale und naturverträgliche Wirtschaft der Zukunft."

    aus: BSW-Wahlprogramm https://bsw-vg.de/wp-content/upl…teiprogramm.pdf

    Kein Schild, Verkehrszeichen.

    Ich frage mich ja, ob das ein Schutzstreifen sein soll.

    Und was der Markierungstrupp sich bei der Kurve gedacht hat.


    https://maps.app.goo.gl/QPyFeQqecqEbzuk86?g_st=ac

    Wollte der Straßenarbeiter-Trupp die polnische Nationalfahne auf den Asphalt bringen? In Hannover habe ich diese rot-weißen Schutzstreifenmarkierungen noch nicht gesehen. Falls es denn überhaupt Schutzstreifen sind. Die sonst üblichen Fahrradsymbole in den Schutzstreifen sind nicht zu entdecken. Siehe zum Beispiel hier in Hannover:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    In dem Hannover-Beispiel ist der ganze Schutzstreifen rot markiert.

    Ich präferiere eine Politik nach Inhalten und vor allem eine Politik, die nicht dem Wunsch nach Posten und Parteifinanzen, sondern den Notwendigkeiten von Menschen und Biosphäre verpflichtet ist. (...)

    Wer wünscht sich das nicht?

    Kurios wird es allerdings, wenn am Grünen Wahlkampfstand Passanten erklären, dass sie die Grünen nicht mehr wählen könnten, weil sie jetzt schon das zweite Mal bei einer Regierungsbeteiligung im Bund, sich das Außenministeramt "angeeignet hätten", und zwar aus "purer persönlicher Geltungssucht". Wie stellen sich denn solche Leute eine Regierungsbeteiligung der Grünen vor? Wir verzichten auf das Außenministerium, dafür gebt ihr uns volle Beinfreiheit im Umwelt- und Verkehrsministerium alles durchzuziehen, was die Grünen sich schon immer gewünscht haben?

    Was ich besonders bizarr finde ist die Gleichzeitigkeit der Organisation von Anti cDU Demonstrationen vor den cDU Parteizentralen (Wählerstimmen von Anti-AfD Gesinnten abschöpfen, so dass die möglichst nicht die Linken wählen) und den unverdrossen weiter geführten Vorbereitungen für das ersehnte Schwarz/Grün, siehe Ricarda Lang:

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…kritik-100.html

    Wäre es dir vielleicht lieber, wenn sich Ricarda Lang dafür aussprechen würde, dass ihre Partei den Vorsitzenden der CDU genauso als Nazi brandmarken solle wie umgekehrt Söder und Merz die Grünen als "Ausgeburt der Hölle" bezeichnen?

    Dazu kommt: Umweltschutz und Klimapolitik sind Themen, bei denen auch bei der SPD nicht unbedingt die Türen offenstehen. Eigentlich müssten diese Themen viel mehr Beachtung im gegenwärtigen Wahlkampf finden.

    Stattdessen stellt die Gewerkschaft Bauen den Mangel an günstigen Wohnungen als ein Problem von Umweltschutz und Klimaschutz-Auflagen dar, für die die Grünen verantwortlich seien. Dass ein Verzicht auf Wärmedämmung umgekehrt langfristig die Heizkosten in die Höhe treibt, bleibt unerwähnt. Das ist Populismus im Stil von AfD, BSW und CDU/CSU.

    "Der Vorsitzende [der IG-Bau] Feiger sagte der „Augsburger Allgemeinen“, man sollte nicht immer den höchsten technischen Standard an Dämmung, Energieeffizienz oder Ausstattung vorsehen. Bauen müsse billiger werden, so Feiger – und dicke Wände, Decken oder dreifach verglaste Fenster kosteten viel Geld."

    IG Bau fordert niedrigere Baustandards gegen Krise - brennessel magazin
    Berlin: Angesichts der Wohnungsnot in Deutschland fordert die Gewerkschaft IG Bau niedrigere Baustandards. Der Vorsitzende Feiger sagte der "Augsburger…
    www.brennessel.com

    Klar ist natürlich auch, dass die Grünen nicht darauf hoffen, bei der CDU auf mehr Verständnis für Klima- und Umweltschutz zu treffen. Es geht um die Frage, ob es mehr Sinn macht in der Regierung oder in der Opposition für grüne Ziele zu kämpfen. Klar ist auch: Merz' Verbeugung vor der AfD hat die Chancen für Schwarz-Grün nicht verbessert, falls es überhaupt ein Wahlergebnis geben sollte, dass diese Option zulässt.

    Derweil bemüht sich die Grüne Realissima-Chefetage bereits um Schadensbegrenzung für das seit Jahren projektierte Schwarz/Grüne Projekt und wanzt sich unverdrossen an die Merz-cDU heran.

    https://www.deutschlandfunk.de/idw-mit-franzi…ruenen-100.html

    Das angeblich von der grünen "Chefetage" seit Jahren projektierte "Schwarz/Grüne Projekt" ist tatsächlich nichts anderes als eine Reaktion auf nachlassenden Wahlerfolg bei der SPD. Die SPD sehe ich geradezu als einen "selbstverständlichen" Partner in einer Regierungskoalition mit den Grünen. Die Schwarz-Grüne Option kommt dann zum Tragen, wenn es für Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün nicht ausreicht. Auf dem Hintergrund der derzeitigen Prognosen für das Wahlergebnis am 23. Februar 2025 ist eine Regierungskoalition ohne CDU-Beteiligung sehr unwahrscheinlich. Eine mögliche CDU/CSU-Grüne Regierungskoalition oder alternativ dazu eine CDU/CSU-SPD Regierungskoalition ist dagegen sehr wahrscheinlich. Sollte es beide Optionen geben, dann macht es keinen Sinn die CDU/CSU-Grüne Regierungskoalition auszuschließen. Und es macht keinen Sinn, diese Überlegungen so darzustellen, als sei es ein seit Jahren projektiertes Projekt, auf das die Chef-Etage zielgerichtet hinsteuere und sich dafür an die CDU "heranwanzt".

    Es wäre im Gegenteil schlimm, wenn die Grünen den Grundsatzbeschluss fassen würden, niemals mit der CDU/CSU gemeinsam Regierungsverantwortung zu übernehmen. Söder macht das gerade in die umgekehrte Richtung so und Merz macht das mit, bzw. lässt sich von Söder dazu drängen. Beide können in dieser Frage (wie auch in vielen anderen) kein Vorbild sein.

    Es dürfen gar keine Flächen exclusiv für den Radverkehr vorbehalten sein, wenn nicht ausreichend Platz ist für den Fußverkehr.

    Genau aus diesem Grund hätte dort keine Fahrradstraße ausgewiesen werden dürfen, bzw. es hätte zusätzlich zu der Fahrradstraße ein Fußweg angelegt werden müssen.

    Es muss auch tagsüber am Fahrbahnrand gegangen werden. Bei Dunkelheit und schlechter Sicht muss man hintereinander gehen, aber das meinte ich nicht. Auf einem [Zeichen 240] dürfen Fußgänger hingegen immer gehen, wo sie wollen.

    § 25 StVO 2013 - Einzelnorm

    Das ist alles auch auf eine Fahrradstraße anwendbar, wenn diese nur eine Fahrbahn hat.

    In der Liste der Verkehrszeichen gibt es kein Fußgänger frei. Das hier ist eine selbst gefertigte Collage:

    Grundlage für die Collage sind vorhandene Verkehrsschilder die in der offiziellen List der Verkehrszeichen enthalten sind:

    Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland seit 2017 – Wikipedia

    Wenn ein Weg angelegt wird, der gemeinsam von Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen benutzt werden soll, dann ist der Weg entsprechend auszuzeichnen, nämlich mit [Zeichen 240] gemeinsamer Fuß und Radweg.

    Wenn eine [Zeichen 244]Fahrradstraße angelegt werden soll oder ein Fahrradweg [Zeichen 237], dann muss dafür gesorgt werden, dass für Fußgänger*innen als Alternative dazu ein paralleler Gehweg vorhanden ist oder angelegt wird.

    Wenn es vom Gesetzgeber gewollt wäre, dass es Wege gibt, die vom Fußverkehr mitbenutzt werden dürfen, obwohl sie normalerweise nicht vom Fußverkehr benutzt werden dürfen, dann hätte er ein entsprechendes Schild (siehe Collage) in die Liste der Verkehrszeichen aufnehmen müssen.

    Auch wenn die cDU inhaltlich konstant weiter in Richtung AfD marschiert hält der regierende 'rechte' Flügel der Grünen weiter am Schwarz/Grünen Projekt fest.

    Wenn das Wahlergebnis fest steht, dann wissen wir mehr. Bis dahin wäre es Unfug irgendeine grundsätzliche Art Ausschließeritis zu verkünden, die über einen AfD-Ausschluss hinausginge. Zum Beispiel tut Söder gerade so, als sei eine Regierungskoalition mit den Grünen grundsätzlich ausgeschlossen. So wie die CDU/CSU sich jetzt darstellen, muss man denken, dass sie eher bereit sind, mit der AfD eine Koalition zu bilden, als eine Koalition mit Grünen-Beteiligung.

    Ich formuliere dazu diese These: Die Christdemokraten haben von Anfang an, besonders in der alten noch nicht erweiterten Bundesrepublik, es akzeptiert, dass sie keine rechtsradikalen Anleihen machen. Und dass sie keine gemeinsame Abstimmungen mit rechtsextremen Parteien machen, um Gesetze auf den Weg zu bringen.

    Dafür galt als ungeschriebenes Gesetz, dass die Sozialdemokraten umgekehrt keine gemeinsame Politik mit (aus Propaganda-Sicht der CDU) linksextremen Gruppen machen. Bei der Wende 1989 und danach ist es der SED gelungen, sich zu demokratisieren. Und es gab in einzelnen Ländern gemeinsame Koalitionen von SPD und der demokratisierten linken Nachfolgepartei, aber nicht im Bund.

    Das Dämonisieren der Grünen hat den Sinn, die bevorstehende Koalition mit der AfD zu legitimieren. Es gab einmal sieben Jahre und ein anderes Mal drei Jahre grüne Regierungsbeteiligung im Bund. Jetzt sind wir von der CDU mal dran und wagen den Tanz mit dem Bösen.

    Dann sollen die Kirchen ihren Schäfchen mal klar und deutlich empfehlen, andere Parteien zu wählen. Nicht nur in irgendeinem Brief, den eh niemand liest, sondern bei jeder Gelegenheit.

    "Die Kirchen sollen ihren Schäfchen also mal so richtig Bescheid sagen...?" Das ist Gott sei Dank nicht mehr so üblich in den Kirchen. Es lohnt sich allerdings zu schauen, welche Fürbitten für den heutigen Sonntag nach dieser schwarzen Woche für die Demokratie in Deutschland zum Vortragen in den katholischen Gottesdiensten vorgeschlagen wurden:

    "Fürbitten-Vorschlag für den 2. Februar 2025:
    (...)
    Simeon [eine Figur, aus dem Evangelium des Sonntages] preist Jesus als Licht für alle Welt.
    So bitten wir:

    Dass Licht werde
    für Geflüchtete und Gestrandete,
    für Verfolgte und für Menschen in Not,
    für alle, die keine Perspektive sehen.
    V: Herr Jesus Christus – A: Lass dein Licht leuchten.

    Dass Licht werde
    für alle, die unsere Demokratie verteidigen,
    für alle, die Verantwortung für unser Land übernehmen wollen
    und mit Herz und Verstand eintreten
    für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt.
    V: Herr Jesus Christus – A: Lass dein Licht leuchten.

    Dass Licht werde
    für Menschen, die Gesetze und Regeln gestalten,
    für Menschen, die Recht sprechen und durchsetzen,
    für alle, die Gewalt erlitten haben oder erleiden.
    V: Herr Jesus Christus – A: Lass dein Licht leuchten.

    Dass Licht werde
    für Menschen, die Angst haben,
    für alle, die voll Sorge sind um die eigene oder die Zukunft der Gesellschaft,
    für alle, die anderen Vertrauen schenken.
    V: Herr Jesus Christus – A: Lass dein Licht leuchten."

    Fürbitten-Vorschlag für den 2. Februar 2025: Fest Darstellung des Herrn
    Debatten um Migrationspolitik, Wahlkampagne „Für alle. Mit Herz und Verstand“, Koran-Verbrenner Momika erschossen, 10jähriger Junge an Diphterie und 26jähriger…
    www.bistum-trier.de

    Ich weiß nicht ob alle Gemeinden diese Fürbitten übernommen haben. In meiner Kirchengemeinde war das der Fall. Und es ist üblich, dass die Kirchengemeinden die Vorschläge im Wesentlichen übernehmen.

    Es sind übrigens rund 1,3 Millionen Gottesdienstbesucher*innen, die sonntags regelmäßig die katholischen Gottesdienste besuchen.

    Katholiken und Gottesdienstbesuche bis 2023 | Statista
    Im Jahr 2023 gab es in Deutschland rund 20,4 Millionen Katholiken und durchschnittlich 1,3 Millionen katholische Gottesdienstbesucher.
    de.statista.com

    Altes Muster?!
    Früher war's 'der Jude', heute ist es dann 'der Ausländer' und 'der Migrant'.

    Und genauso wenig, wie es früher "den Juden" gab, gibt es heute "den Migranten". Dieses Aufteilen in die guten "Biodeutschen"*1) hier und die "bösen Anderen" da, ist ebenfalls eine Anleihe aus der Nazi-Zeit. Warum sehen Wähler und Sympathisanten der AfD nicht, dass das nicht gut gehen kann, was die AfD und jetzt auch noch Merz propagieren?

    *1) Zu Recht wurde "Biodeutsch" zum Unwort des Jahres 2024:

    "Nach "Remigration" im Jahr 2023 ist "biodeutsch" zum Unwort des Jahres 2024 gekürt worden. Der Begriff teile Menschen anhand "vermeintlich biologischer Abstammungskriterien" ein."

    Unwort des Jahres 2024 ist "biodeutsch"
    Der Begriff "biodeutsch" wurde von Sprachwissenschaftlern zum Unwort des Jahres 2024 gekürt. 2023 war es der rechte Kampfbegriff "Remigration".
    www.zdf.de

    Die Vorstellung von 3800 km eisernem Vorhang ist genauso absurd wie eine lückenlose Überwachung der StVO. Natürlich gibt es immer Verstöße, aber es gibt Möglichkeiten, sie zu reduzieren.

    Merz tut aber so, als gäbe es massenweise Verstöße, die dazu führen dass ein angeblicher Kontrollverlust eingetreten sei und der "Zustrom" von Migranten ungebremst und flutartig stattfände. Und er tut so, als ob das ein Zustand sei, der sich von Tag zu Tag verschlimmere. Genau das trifft nicht zu. Und es ist meines Erachtens nicht klug, diesen Eindruck zu erwecken.

    In welchem Maß Grenzverletzungen tatsächlich stattfinden und welches Maß bei strengeren Zuwanderungsregeln realistisch ist, wird gar nicht diskutiert, stattdessen wirft die CDU/CSU mit maximalen Forderungen nur so um sich.

    Bin schon gespannt mit welchem Kommunikationskonzept die Grünen sich nach den Wahlen an die Merz-cDU heranwanzen wollen. Da aber alle Restbestände von linken und halblinken aus den Grünen raus sind und etliche Realissimo Neueintritte mutmaßlich auf Schwarz/grün gebürstet sind wird das schon klappen ...

    Rot-Grün ist zurzeit leider keine Option und eine rot-grüne Regierungszusammenarbeit gab es aufgrund der Wahlergebnisse 2021 nur deshalb, weil die FDP 2021 dabei mitmachte. Und die machten auch nur deshalb mit, weil die FDP 2017 die Chance auf ein schwarz-gelb-grünes Regierungsbündnis ausschlug. (Lindner 2017: "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren." Das konnte er dann 2021 nicht auch noch gegen Rot-Gelb-Grün richten.

    Es kann passieren, dass nach der bevorstehenden Wahl nur noch drei demokratische Parteien im Bundestag vertreten sind. Plus die AfD. Und wenn es ganz blöd läuft, dann ist die Sitzverteilung so, dass ein schwarz-rot-grünes Dreierbündnis notwendig wird, um die AfD von der Regierung fernzuhalten. Dann wird es für die Grünen nicht darum gehen, mit welchem Kommunikationskonzept sie auf die Merz-CDU zugehen. Vielmehr besteht dann ein hoher Kommunikations-Bedarf, um die grünen Parteimitglieder und die Grünen-Wähler bei der Stange zu halten.

    Für nicht wenige in der SPD und auch bei den Grünen hat Merz sich gerade als Kanzler unwählbar gemacht. Dass sich auch in der CDU leiser Widerstand zeigt, ist erfreulich, aber reicht nicht aus. Die machen halt im Zweifel alles mit, was die Parteidisziplin von ihnen erfordert.

    Es sind verschiedene Szenarien vorstellbar, wie Merz' Abstimmung mit der AfD sich auswirkt. Ich befürchte, es war ein Probelauf mit dem Merz prüfen wollte, wieviel Gegenwind er erhält, wenn er eine AfD-CDU Regierungskoalition bildet. Ein durchaus realistisches Wahlergebnis (realistisch im Sinne von aktuellen Umfrageergebnissen + Zugewinne für die AfD auf Kosten der CDU aufgrund der Eskapade von Merz) ist eine Konstellation mit lediglich vier Parteien im Bundestag, bei der nur eine Dreierkoalition aus Grünen, SPD und CDU es ermöglicht die AfD aus der Regierung herauszuhalten.

    Und ich befürchte: Eine Dreier-Koalition schneidet grundsätzlich in der Wählergunst schlechter ab, als eine Zweierkoalition. Das weiß Merz. Und er hat es jetzt ausprobiert und gemerkt, dass er weitgehend unbeschadet durchkommt, wenn er mit der AfD kooperiert. Die paar Kopfnüsse von "Mutti" steckt er locker weg, ja er nutzt sie zur Eigenwerbung: Schaut mal Leute, von "Mutti lass ich mir schon lange nichts mehr sagen."

    Karikatur von Kostas Koufogiorgos: Merkel mit Omas gegen Rechts Schild tritt Merkel entgegen.

    https://de.toonpool.com/user/65/files/merkel_gegen_merz_4575635.jpg

    Merz' "Zustrombegrenzungsgesetz" wurde zwar abgelehnt. Aber ein Grund zum Jubeln ist das nicht. Für Merz ist es wohl eher ein Hinweis darauf, wer hinter ihm steht aus seinen eigenen Reihen und wen er versuchen muss loszuwerden.

    Merz' Paktieren mit der AfD schlägt sich auch auf Klo-Aufklebern nieder. Die Plakate-Aktualisierung erfolgte schon Anfang der historischen Woche.