Beiträge von Ullie

    Nachdem es in Hannover keine Vertretung RUS gibt, wie wird denn sichergestellt, das die Mitteilung der Friedens-Demo zu Ostern in Hannover an den richtigen Adressaten gelangt?

    Nicht, das es so schief läuft wie im Vatikan.

    Auf jeden Fall ist im Angesicht der Androhung Atomwaffen einzusetzen mit der Ruine der Aegidientorkirche der richtige Auftaktort gewählt:

    Hier hängt die Hiroshima-Friedensglocke

    Als Themenschwerpunkte für den Ostermarsch nennt das Friedensbüro Hannover e.V.:

    "Naher Osten
    Das barbarische Massaker der Hamas in Israel hat die langjährige Krise im Nahen Osten verschärft. Israel antwortete mit exzessiver Bombardierung des Gaza-Streifens. Allein bis Ende Februar 2024 wurden 28.000 Menschen getötet. Nötig sind ein sofortiger Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für Gaza sowie Verhandlungen, um den Weg zur Freilassung der Geiseln und zu einer langfristigen Friedenslösung zu öffnen. (...)"

    Und den Krieg in der Ukraine:

    "Ukraine
    Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine muss beendet werden. Es droht die Ausweitung bis hin zum Atomwaffeneinsatz. Weder militärische Offensiven noch Waffenlieferungen oder Sanktionen gegen Russland haben zu Frieden geführt."

    Den Frieden voran bringen – das Töten beenden!Ostermarsch Hannover am 30. März 24 - Friedensbüro Hannover e.V.
    Der diesjährige Ostermarsch findet statt am Ostersamstag, 30.3. 2024Start ist um 11.00 in der Aegidienkirche (Hannoversches Mahnmal gegen den Krieg).Danach…
    frieden-hannover.de

    Damit dürfte hinreichend klargestellt sein, dass die Demonstrierenden weder den Terror der Hamas noch den verbrecherischen Angriffskrieg der Russischen Föderation irgendwie rechtfertigen oder verniedlichen.

    Hannover ist recht international aufgestellt. Hier leben auch Einwanderer*innen aus arabischen Ländern, auch aus Palästina und aus der Russischen Föderation. Wie viel Verbindung die zu ihren Herkunftsländern haben oder haben wollen, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt außerdem mehrere jüdische Gemeinden in Hannover und es leben viele Ukrainer*innen hier mit dem Aufenthaltsstatus als vorübergehend Schutzberechtigte. Aber das sind alles nicht die primären Adressaten der Ostermarschierer, sondern die deutschen Politiker*innen.

    Manche davon haben allerdings die Vorstellung oder verbreiten die Vorstellung, es käme darauf an, dass eine Friedensdemonstration nur vor einer Tür, nämlich vor der des von ihnen ausgemachten einzigen und alleinigen Schuldigen an dem Krieg demonstriert werden dürfe.

    Mit der Ruine der Ägidientorkirche ist ein guter Auftaktort für die Demonstration gewählt.

    Und es ist nicht im Vatikan was schiefgelaufen. Dass sich die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP allerdings ausgerechnet an der Stelle bemüßigt fühlt, mit ihrem Bedürfnis sich für ihr Katholisch sein zu Schämen an die Öffentlichkeit zu gehen, halte ich für reine Polemik um davon abzulenken, was bei der FDP alles schiefläuft, und zwar tatsächlich schiefläuft.

    Nach meiner Erfahrung führen E-Bikes vor allem dazu, dass viel mehr Leute bereit sind, Wege von 10 km und (wesentlich) mehr mit dem Rad zurückzulegen, für die es bisher hieß "da muss man mit dem Auto fahren".

    Dem halte ich entgegen, dass andere Fahrradfahrer*innen und auch viele Fußgänger*innen von den Pedelec-Fahrer*innen genervt sind:

    Anderseits sehe ich, dass es häufig diese Leute sind, die sich in Wahnweste und behelmt auf winzigen Radwegen bewegen, Fußgänger beseite klingeln… und das alles mit 25 km/h. Sowas gehört aber auf die Fahrbahn, aber die trauen sich nicht.

    Ich denke, dass viel mehr Pedelec-Nutzer*innen bei einem deutlich niedrigeren flächendeckenden Tempolimit innerorts (max. 25 km/h) deutlich häufiger die Fahrbahn benutzen würden, wo sie die Wahl dazu haben. Grundsätzlich Pedelec-Fahrer*innen die Fahrbahn-Nutzung so vorzuschreiben, wie das für S-Pedelcs gilt, davon halte ich wiederum nicht so viel.

    Solange jedenfalls der von Gerhart beschriebene Missstand besteht, werden sich Menschen auf "traditionellen Fahrrädern" ausgegrenzt fühlen von dem schnell dahinrollenden Pedelec-Fahrradverkehr. Und die Anzahl der Menschen, die das Pedelec als Pendler-Fahrzeug entdeckt haben, wird möglicherweise geringer sein, als diejenigen, denen die Lust am Fahrradfahren vergangen ist, weil ihnen die "Fahrradwelt" zu "schnelllebig" geworden ist.

    Den Begriff "Bio-Bike" lese ich gerade zum ersten Mal. Hoffentlich auch nie wieder…

    Ich habe den Begriff zum ersten Mal in einem Stuttgarter Fahrradgeschäft gehört: "Wir verkaufen eigentlich fast nur noch E-Bikes, ganz selten mal ein Bio-Bike."

    In dem Artikel, "Wie nennt man ein Fahrrad?", vom 11.1.24, schreibt der Autor Rolf Bläsing (Jahrgang 1954):

    "Ich hab bisher von der Seite der Fahrradfahrer noch keine Position zu diesem schleichenden Prozess der „Umbenennung des Fahrrades“ gefunden, was ich schade finde, also wollt ich mal einen Standpunkt dazu loswerden. Natürlich gibt es Wichtigeres, und vielleicht ist es auch den meisten egal. Mir ist es nicht egal. Ich werde das Rad, mit dem ich unterwegs bin, niemals Bio-Bike, analoges Bike oder Muscle-Bike nennen. Im Moment komm ich noch ohne Motor über Berg und Tal, und es macht mich zufrieden, manchmal auch glücklich. Wenn ich das nicht mehr schaffe, kauf ich mir ein E-Bike und fahr damit über die Alpen oder auch nur bis zum Friseur oder zum Bäcker. Auch da freu ich mich drauf. Aber bis es so weit ist, nehm ich weiter das Fahrrad. So einfach ist das. So einfach könnte das sein…"

    Bio-Bike, Pushbike und Co.: Wie nennt man jetzt Fahrräder ohne Motor?
    Die Abgrenzung von Fahrrad und E-Bike wird offensichtlich immer schwieriger. Wie nennt man denn nun ein Fahrrad ohne Motor - wirklich Bio-Bike?
    www.radfahren.de

    Ist das jetzt die "Gnade der frühen Geburt"?, wenn man so schreiben kann? Müssen sich jüngere Menschen heute anhören: "Mensch, warum kaufst du dir denn kein E-Bike, damit tritt es sich doch viel leichter." Oder so wie es der Autor befürchtet: "Was hast du denn da für ein Fahrrad? Da ist ja gar kein Motor dran!"

    Ist die Einführung und Verbreitung des E-Bikes vergleichbar mit der Einführung und Verbreitung der Fahrrad-Gangschaltung? Die möchte doch auch kein "Bio-Biker" heute mehr missen. Oder doch? Schließlich gibt es Menschen, die stolz sind auf ihr "Fixie", was ja auch im Prinzip ein Fahrrad ist vor der Erfindung von Freilauf, Rücktritt und Gangschaltung. Und für einen Außenstehenden ist es auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar, ob er vor einem "Fixie" steht. Ein "Fixie"-Fahrer jedenfalls wird nicht unbedingt darauf bestehen, dass sein Fahrzeug das einzig wahre und echte "Fahrrad" sei.

    Bedenklich finde ich den Begriff "Bio-Biker", weil der ähnlich klingende Begriff "Bio-Deutscher" in der rechten Szene verbreitet ist und von Deutschen mit Abstammungsdünkel als Selbstbezeichnung benutzt wird, um sich abzugrenzen von anderen Deutschen ohne Abstammungsdünkel. Andererseits, warum den "Schwurblern" und "Hetzern" die Definitionshoheit überlassen? Dann doch lieber den Begriff "Bio-" ein bisschen ironisch verwenden für ein Betätigungsfeld wie das Fahrradfahren mit einem "traditionellen" Fahrrad.

    Vielleicht ist es aber auch besser zumindest offiziell gar nichts anderes als den Begriff Fahrrad zu benutzen, egal ob es sich um eines mit Tretunterstützung handelt oder ohne daherkommt. Zumindest bei den Fahrrädern, die auch als Pedelecs bezeichnet werden. Und ein Speed-Pedelec darf gerne Mofa heißen oder E-Bike, denn es ist ja auch ein Motor-Fahrrad, bzw. Elektromotor-Fahrrad, jedenfalls sehr viel mehr als das, was früher mal als Mofa bekannt war, optisch aber eher wie ein Motorrad wirken sollte und bei dem die Pedale nicht wirklich zum Pedalieren benutzt wurden, sondern zum Füße abstellen.

    Auch bei den Leihfahrrädern nimmt die Zahl der E-Bikes zu, hier ist eines der ersten Modelle, dass ich 2021 in Hannover fotografiert habe:

    "Erstmals haben sich die Deutschen mehr E-Bikes als klassische Fahrräder zugelegt. Wie der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) heute mitteilte, entschieden sich im vergangenen Jahr 53 Prozent der Fahrradkäufer für ein Rad mit Elektromotor. Damit wurden 2,1 Millionen E-Bikes und 1,8 Millionen klassische Fahrräder verkauft. Im Jahr 2022 lag der motorisierte Anteil noch bei 48 Prozent." Das berichtet die tagesschau vom 13.3.2024.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt…4der%20verkauft.

    Und jetzt? Für gewöhnliche Fahrräder verbreitet sich mittlerweile der Begriff "Bio-Bike" mehr und mehr.

    Siehe zum Beispiel hier:

    "Bio-Bike
    Radhaus Gemünden – Bio Bikes sind unsere coolen Bikes in die man noch richtig reintreten darf – OHNE E-MOTOR!"

    aus der Internetseite eines Fahrradgeschäftes: https://www.radhaus-gemuenden.de/produkt-kategorie/bio-bike/

    Nutzer*innen eines Bio-Bikes werden dadurch zu sogenannten "Bio-Biker*innen". Und die Pedelec-Nutzer und S-Pedelec-Nutzer heißen E-Biker*innen? Wird es bald keine Fahrradfahrer*innen mehr geben?

    Dass jetzt die 50%-Schallmauer beim Fahrrad-Neukauf geknackt wurde, könnte darauf hindeuten, dass in Zukunft auch deutlich mehr als die Hälfte der Fahrradfahrer*innen auf einem Pedelec fahren wird. Verbunden mit erfreulichen, möglicherweise aber auch weniger erfreulichen Folgen.

    Hier im Radverkehrsforum wurde zwar schon häufig über Fahrräder mit Hilfsmotor diskutiert, aber noch nicht so sehr unter dem Aspekt, dass möglicherweise die "Normal-Fahrradfahrerin" bzw. der "Normal-Fahrradfahrer" bald marginalisiert sein wird. Das fände ich bedauerlich. Das Fahrrad ohne Hilfsmotor ist eine so einfache und doch gleichzeitig eine technisch so geniale Konstruktion, dass es mit einem Elektromotor als Zugabe geradezu "verhunzt" wird. Weil aber im Kapitalismus zählt, was Kasse macht und mit Pedelecs fettere Gewinne möglich sind, wird der Trend zum Umstieg auf das Fahrrad mit Hilfsmotor vermutlich ebenso ansteigen wie die Verkaufszahlen.:(

    Oder werden die stolzen Neubesitzer*innen bald die Lust an ihren neuen Errungenschaften verlieren und wieder auf ihr altes und bewährtes Bio-Bike umsteigen, während der Neukauf, nachdem es zur "Steigerung des Bruttosozialproduktes"* beigetragen hat, im Keller vor sich hin rottet?:/

    * Hier auf You tube in einem Ausschnitt aus ZDF Hitparade 30.05.1983 mit Diether Thomas Heck:

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    Siehe auch Minute 2:00 "Die Gabentische werden immer bunter und am Mittwoch kommt die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder."

    Den Frieden voran bringen – das Töten beenden! Das ist das Motto des Ostermarsches in Hannover zu dem das Friedensbüro Hannover am Ostersamstag, 30.3.2024 einlädt.

    Bild: Ostermarsch-Auftakt 2022

    Die Auftaktkundgebung zum Ostermarsch 2024 in Hannover ist um 11:00 Uhr an der Ruine der Aegidienkirche, anschließend Demonstration durch die Innenstadt und um 13:00 Uhr ist die Abschluss-Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz.

    Schwerpunkte sind der Krieg in Nahost und in der Ukraine: Dazu heißt es im Aufruf:

    "Das barbarische Massaker der Hamas in Israel hat die langjährige Krise im Nahen Osten verschärft. Israel antwortete mit exzessiver Bombardierung des Gaza-Streifens. Allein bis Ende Februar 2024 wurden 28.000 Menschen getötet. Nötig sind ein sofortiger Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für Gaza sowie Verhandlungen, um den Weg zur Freilassung der Geiseln und zu einer langfristigen Friedenslösung zu öffnen."

    (...)

    "Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine muss beendet werden. Es droht die Ausweitung bis hin zum Atomwaffeneinsatz. Weder militärische Offensiven noch Waffenlieferungen oder Sanktionen gegen Russland haben zu Frieden geführt."

    Den Frieden voran bringen – das Töten beenden!Ostermarsch Hannover am 30. März 24 - Friedensbüro Hannover e.V.
    Der diesjährige Ostermarsch findet statt am Ostersamstag, 30.3. 2024Start ist um 11.00 in der Aegidienkirche (Hannoversches Mahnmal gegen den Krieg).Danach…
    frieden-hannover.de

    Eine Liste der verschiedenen Veranstaltungsorte und Termine findet man hier:

    Terminkalender
    Hinweise: FAQ zu Termin eintragen;
    www.friedenskooperative.de

    Die Veranstaltungen werden von den lokalen Friedensgruppen organisiert und haben zum Teil unterschiedliche Themenschwerpunkte.

    In Hamburg ist der Ostermarsch am 01. April und beginnt mit einer Auftaktkundgebung um 12.30 Uhr, Piazzetta Ralph Giordano (Bhf. Barmbek)
    Motto: "Krieg ist kein Mittel zur Lösung von Konflikten! Kriegskurs der Bundesregierung stoppen!"

    Der Papst fordert Verhandlungen, um die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine zu beenden.

    Wie sonst sollen denn diese Kriege beendet werden, wenn nicht mit Verhandlungen?

    Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP allerdings ist über diese Aussage des Papstes so erzürnt, dass sie bekennt, sie schäme sich eine Katholikin zu sein. Ich wusste bislang gar nicht, dass sie eine Katholikin ist. Und es ist aus meiner Sicht als Katholik richtig, dass der Papst Verhandlungen fordert.

    Hintergrund ist ein Interview des Papstes mit dem Schweizer Radiosender RSI für das wöchentliche Kulturmagazin des Senders Cliché.

    «Cliché» – das wöchentliche Kulturmagazin für alle!
    «Clichè» bietet einen einzigartigen und originellen Einblick in das kulturelle Geschehen von gestern und heute. Legendäre Momente, Popkultur, Archivbilder,…
    sponsoring.srgssr.ch

    ""Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird", sagte der Papst in einem Interview mit dem Schweizer Rundfunksender RSI, das am 20. März ausgestrahlt werden soll, in Auszügen nun aber vorab veröffentlicht wurde." Das berichtet die Tagesschau am 10.3.2024.

    Papst legt Ukraine Mut zur "weißen Fahne" nahe
    Die Ukraine gerät im Krieg zunehmend in die Defensive. Nun rief der Papst das angegriffene Land zu Verhandlungen mit Russland auf, "bevor es noch schlimmer…
    www.tagesschau.de

    Bei Menschen, die ohne Fremdbeteiligung aus "ungeklärter Ursache" von der Fahrbahn abkommen, stürtzen, gegen erkenbare Hindernisse fahrem u.ä. kann heutzutage auch Ablenkung durch die Nutzung von Smartphone und co eine mögliche Erklärung liefern.

    Es wäre sicher interessant, das zu untersuchen. Wenn das ein entscheidender Faktor ist, dann müsste es so sein, dass vor der Zeit der Handys, also etwa bis Ende des letzten Jahrtausends, deutlich weniger Fahrrad-Alleinunfälle passiert sind. Weiß wer, ob das so ist?

    Denke 2023 ist das mit dem Verhältnis E-Bike, Bio-Rad schon überbewertet.

    Zum Einen fährt inzwischen eine der Hauptrisiko-Gruppen, die Ü60, überwiegend elektrisch.

    Zum Anderen fahren auch viele Alltagsnutzer, zumindest auf dem Land, elektrisch. Das ist bei den kurzen Wegen in der Stadt sicher anders bei den jüngeren Leuten. Aber die lassen sich auch nicht so viel überfahren.

    Und auch der Freizeitverkehr ist bei uns zum überwiegenden Teil elektrisch. Inzwischen kann man in den Alpen Bioradler abklatschen, die 2-3 x am Tag sind kein Problem.

    Ich war kürzlich in Stuttgart (sehr bergig, Kessellage) in einem Fahrradgeschäft. Der Verkäufer sagte mir, dass er schon seit rund zwei Jahren deutlich mehr Pedelecs verkauft als "Bio-Räder". Das deckt sich mit dem, was du schreibst und was auch ich vermute. Ich denke, die stark steigenden absoluten Unfallzahlen bei Pedelecs gehen in erster Linie darauf zurück, dass diese Fahrräder sich zurzeit geradezu explosionsartig verbreiten. Wenn erst mal jeder oder fast jeder ein Pedelec hat, (vielleicht in drei, vier Jahren) und fast nur noch mit Pedelecs gefahren wird, dann stagnieren die Unfallzahlen mit Pedelecs.

    Eigentlich müsste das jedem gewissenhaften Journalisten klar sein. Trotzdem liest man immer wieder solche Nachrichten, wie hier auf der hessenschau-Internetseite:

    Mehr tödliche Pedelec-Unfälle - "Das sind Höllenmaschinen"

    Durch diese Überschrift wird dann ein solcher Satz im Nachrichtentext anders empfunden, als wenn man auf eine solche reißerische Überschrift verzichtet hätte: "Eine 83 Jahre alte Radfahrerin ist am Sonntag bei einem Verkehrsunfall in Kassel schwer verletzt worden. Sie war mit einem Pedelec unterwegs, wie die Polizei mitteilte. Pedelecs sind Fahrräder mit Elektro-Motor, der beim Treten unterstützt."

    Pedelec-Statistik: Mehr Radfahrer bei Unfällen mit diesen E-Bikes verletzt
    Pedelecs sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Damit steigt auch die Zahl der schweren und sogar tödlichen Unfälle mit diesen E-Bikes, wie…
    www.hessenschau.de

    "Bei einem genaueren Blick wird deutlich, dass es unter den getöteten Fahrradfahrenden ein überdimensionales Ungleichgewicht zu Ungunsten der Menschen gibt, die ein Pedelec fahren. Von den 474 Gestorbenen waren 208 mit einem E-Bike unterwegs." Das ist eine weitere interessante Information zu den Fahrradunfällen in 2022 aus: Radverkehr verzeichnet 2022 wieder mehr Todesopfer und Unfälle
    1. August 2023 in E-Bike News https://www.elektrofahrrad24.de/blog/unfallbil…fahrradfahrende

    Leider wird in dem Bericht nichts genaues darüber gesagt, wie hoch die Zahl der Pedelec-Nutzer ist, bzw. wieviel Kilometer damit zurückgelegt werden im Vergleich zum "Bio-Fahrrad". Manchmal fühle ich mich ja von Pedelecs regelrecht umzingelt. Trotzdem vermute ich, dass Bio-Fahrradfahren immer noch deutlich häufiger ist, so dass 208 Pedelec-Tote höher ist als der prozentuale Anteil im Vergleich zu Bio-Fahrradfahrer*innen. In dem Artikel steht, auf ein Pedelec kommen 7 Fahrräder. Das sagt allerdings noch nichts über die gefahrenen Kilometer aus.

    Winnie Hermann surft den Trend. In 2022 gab es einen negativen Ausreißer, und nach den bis November vorliegenden Zahlen ging die Opferzahl in Baden-Württemberg in 2023 wieder deutlich zurück. ...

    In dem von littlet verlinkten swr-Artikel wird die Zahl 75 tote Fahrradfahrende in BaWü für 2022 genannt.

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…fahrer-100.html

    Wie kommt dann die Zahl 89 radelnde Todesopfer in die Grafik?

    Und ist die Anzahl 45 der Fahrrad-Alleinunfälle tatsächlich so hoch, also bei rund 50%? Das kommt mir sehr hoch vor.

    In diesem Zeit-Artikel, "Radfahrer im Straßenverkehr: Der zweithäufigste Unfallgegner von Radfahrern? Niemand", zum Beispiel steht:

    "Der zweithäufigste Unfallgegner von Radfahrern ist: niemand. Bei jedem vierten Radunfall mit Personenschaden ist keine weitere Person beteiligt. Trotzdem haben sie oft schwere Folgen, zwischen 2017 und 2021 starben bei sogenannten Alleinunfällen im Schnitt 117 Radfahrer jährlich – das entspricht fast einem Drittel aller im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer."

    https://www.zeit.de/mobilitaet/202…sunfall/seite-2

    Ein Drittel ist etwa 33% und das ist deutlich weniger als 50%. Sind die Alleinunfälle in BaWü tatsächlich extrem häufiger als in anderen Bundesländern?

    Und 117 tödliche Fahrrad-Alleinunfälle jährlich, wie passt das zusammen mit der hohen Zahl tödlicher Alleinunfälle für 2022 alleine in Baden-Württemberg?

    In dem Artikel steht auch, "Bei Alleinunfällen sind ältere Radfahrer überrepräsentiert." Und es wird unter anderem Alkohol als Verursacher genannt. Aber es wird nichts darüber gesagt, in wie viel Fällen Vorerkrankungen oder krankheitsbedingte Ausfälle eine Rolle spielen.

    In der Ärztezeitung vom 9.9. 2013 steht zum Beispiel: "Relativ am höchsten war die jährliche Herztod-Inzidenz (im Sport) beim Radfahren, am niedrigsten beim Schwimmen."

    https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Ploetz…che-286425.html

    Und sind die Alleinunfälle mit tödlichem Ausgang eher im Bereich Radfahrsport oder bei Alltags-Fahrradfahrer*innen aufgetreten?

    Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man es fast lustig finden, dass die Poller, und das Tempo-30-Schild so übel umgenietet wurden von einem Auto, dass vermutlich schneller als mit 30 km/h unterwegs war. ich verlinke ein Bild davon auch mal im Thema krumm gefahrene Verkehrszeichenträger.

    Millionenfach begangene Ordnungswidrigkeiten sind anscheinend gesellschaftlich akzeptiert, auch wenn es oftmals zum Nachteil anderer einhergeht. Dass der Bürger dann gegen sowas vorgeht, scheint nicht akzeptiert zu sein. Dass wiederum einige von diesen Bürgern auch mit roher Gewalt an das vorsätzliche Begehen von Ordnungswidrigkeiten weiterhin festhalten wollen, scheint ebenfalls weitläufig akzeptiert zu sein. Hat sowas nicht etwas von illegaler Besitzstandswahrung?

    Ich bin da heute in meiner Beurteilung ein bisschen weiter gegangen, als illegale Besitzstandswahrung zu vermuten.

    Stehe an der Ampel, neben mir mehrere Fußgänger, darunter zwei Anzugsträger, in ihre Smartphones vertieft. Sagt der eine zum anderen: "Ich bin ja im Prinzip ein friedfertiger Mensch, aber wenn dann so einer wie dieser Anzeigenhauptmeister daherkommt, dann könnte ich auch gewalttätig werden.

    Ich sage zunächst noch sehr konziliant im Ton, dass es mich nicht wundere, das angesichts der Untätigkeit der Ordnungsämter es Personen gibt, die sich berufen fühlen da unterstützend tätig zu werden. Und weil ich dann schon mal in Fahrt war, hab ich noch einen drauf gesetzt: An den Morddrohungen gegen den Anzeigenhauptmeister könne man sehen, dass Autofahrer im Grunde Faschisten seien, die staatliche Institutionen und Aktive ablehnen, wenn die Schwächere schützen.

    Solche Ampelgespräche sind naturbedingt zeitlich begrenzt, da kann es wichtig sein, die Sache schnell auf den Punkt zu bringen.:evil::saint:

    "Die Pendlerzeitung 20 Minuten erscheint in Papierform, im Tabloidformat und präsentiert Nachrichten in kürzester und stark vereinfachter Form. Einen größeren Stellenwert haben boulevardeske Geschichten und der Serviceteil." Es gibt auch eine online-Ausgabe. Die Zeitung erscheint in Österreich in der Schweiz (Deshalb auch der Begriff Spital statt Krankenhaus.)

    An Seriosität kann man da vermutlich keine hohen Ansprüche stellen. Trotzdem ist es schon extrem reißerisch zu behaupten: "Mittels einer App kann er alle Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz beim Ordnungsamt anzeigen." Das entspricht eindeutig nicht den Tatsachen, denn er kann keine Anzeigen erstellen, das machen die zuständigen Ordnungsämter.

    Und dann dieser Satz aus dem 20 Minuten-Artikel: "Den lokalen Behörden tut Matthei mit seinem aussergewöhnlichen Hobby keinen Gefallen. Der Bürgermeister seiner Heimatstadt wirft ihm vor, die Arbeit der Polizei zu behindern." Fakt ist: "Die Bußgeldabteilung ahndet als Ordnungswidrigkeiten eingestufte Gesetzesverstöße. Dabei bildet das Straßenverkehrsrecht im ”ruhenden Verkehr” einen Schwerpunkt. Darüber hinaus werden Verfahren aus anderen Rechtsgebieten durchgeführt." aus der offiziellen Internetseite der Stadt Gräfenhainichen https://www.graefenhainichen.de/verwaltung/zen…bussgeldstelle/

    Also nicht die Polizei ist zuständig, sondern die Stadtverwaltung.

    Ein online-Formular für Hinweise auf Parkverstöße gibt es in Gräfenhainichen nicht. Andere Städte sind da weiter, zum Beispiel Trier und Hannover. Das würde möglicherweise auch in Gräfenheinichen der Verwaltung die Bearbeitung vereinfachen.

    Um noch mal an den Anzeigenhauptmeister anzuknüpfen. Nicht nur der erhält Morddrohungen. In dem 3sat-Beitrag "Streit ums Fahrrad - Wem gehört die Straße" wird erwähnt, dass auch Personen, die sich schriftstellerisch am Autoverkehr abarbeiten, Morddrohungen erhalten: Siehe Minute 38:00

    Wissenschaftsdoku: Streit ums Fahrrad - Wem gehört die Straße?
    2024 ist das europäische Jahr des Fahrrads. Es ist wichtiger Teil der Verkehrswende. Doch oft fehlt der Raum für eine sichere Verkehrsteilnahme, egal ob zu…
    www.3sat.de

    Abgesehen von § 2 Abs. 4 Satz 2 stehen in den vielen §§ der StVO noch unzählige andere Vorschriften. Keine davon erlaubt die Gefährdung von Fahrbahnradlern, weswegen die derzeit gerade auch von lautstarken Vertretern der Verkehrswende-Blase gepflegte Ansicht "ohne infrastruktur haben Radfahrer auf der Straße nichts verloren" logisch und verkehrsrechtlich schonmal kompletter Unsinn ist.

    Wer mag, kann gerne politisch durchsetzen, dass Fahrspuren reduziert werden, dass man auf geplante Erweiterungen des Straßennetzes verzichtet, dass man Straßen zurückbaut oder per Schild oder Poller Zufahrtsverbote anordnet. Dafür braucht man aber keine Fahrräder als Vorwand, denn das alles hat so rein überhaupt nichts mit dem suggerierten Dualismus "was nicht dem Auto gehört, gehört dem Fahrrad" (bzw. umgekehrt) zu tun.

    Einspruch:

    Es ist nach meiner Beobachtung in Hannover nicht so, dass die Diskussion über die Reduktion von Fahrspuren für den Autoverkehr völlig losgekoppelt werden könnte von der Einrichtung von Fahrradinfrastruktur.

    Im Foto siehst du ein Beispiel. In der Braunstraße wurde die Anzahl der Fahrbahnen je Richtung von 2 auf 1 reduziert. Bei der letzten Gleiserneuerung wurde im Mündungsbereich zur Spinnereistraße aus zwei Fahrspuren (eine für Linksabbieger, eine für Rechtsabbieger) eine Fahrspur gemacht. Siehe den verlinkten Plan. Es geht um die Fahrspur, auf der im Plan das Wort "Schmieranlage" geschrieben steht.

    https://www.infra-hannover.de/wp-content/uploads/2021/02/Lageplan-2.pdf

    Auf dem Plan ist der rot dargestellte Radfahrstreifen zu sehen, der ca. 2/5 der Fahrbahnbreite einnehmen wird. Zurzeit gibt es den Radfahrstreifen nur auf dem Plan. Er soll erst in ein paar Wochen markiert werden, wenn die Temperatur zuverlässig deutlich rund um die Uhr über Null ist, wurde mir auf Nachfrage gesagt. Leider läuft es an der Stelle zurzeit so ab, wie auf dem Foto. Es bilden sich zwei nebeneinanderstehende Autoschlangen, an die sich Fahrradfahrer*innen hinten anstellen müssen. Die Planung sieht dagegen vor, dass Fahrradfahrende auf dem Radfahrstreifen rechts an einer einzigen vor der Ampel wartenden Autoschlange vorbei bis zur Haltelinie fahren können soll.

    Hier ist die Markierung so eingezeichnet:

    Es ist absehbar, dass das zu Verärgerung führen wird bei Autofahrenden, wenn es bald nur noch eine Warteschlange für den Autoverkehr dort gibt. Warum sollte in so einer Diskussion es keine Rolle spielen, dass die Reduktion der Autofahrspuren von 2 auf 1 dazu beiträgt, dass so Platz für einen breiten Radfahrstreifen entstanden ist und dass das wünschenswert ist im Sinne von Einleiten einer Verkehrswende?

    Wetten, dass da einmal mehr nur abgefeimtes "Autofahrbahn"-Framing lanciert wird?

    Um den 3 sat Beitrag geht es:

    Wissenschaftsdoku: Streit ums Fahrrad - Wem gehört die Straße?
    2024 ist das europäische Jahr des Fahrrads. Es ist wichtiger Teil der Verkehrswende. Doch oft fehlt der Raum für eine sichere Verkehrsteilnahme, egal ob zu…
    www.3sat.de

    Habe gerade mal reingesehen. Noch ziemlich am Anfang wird behauptet, Dooring-Unfälle geschähen dadurch, dass Radwege in Deutschland meist links an parkenden Autos vorbeiführen. Brockmann verlangt im Interview, dass stattdessen die Radwege rechts an den parkenden Autos vorbeigeführt werden sollten. Ab Minute 10:30. Dass Fahrradfahrer sich in geeignet großzügigem Abstand zu parkenden Autos bewegen sollten, wird nicht erwähnt. Kein Wunder, dass zum Beispiel Polizisten so tun, als sei es völlig unproblematisch mit Abständen unter 1 m an parkenden Autos entlangzufahren um dem Rechtsfahrgebot entsprechend zu fahren. Widerspruch führt zur Brockmannschen Belehrung, links an parkenden Autos entlang zu fahren sei unproblematisch, da steigt ja eh nie einer aus und öffnet dazu unvorsichtig die Tür. In Brockmanns Welt klettern die Beifahrer anscheinend alle zzum Aussteigen über die Mittelkonsole, um an der Fahrertür auszusteigen.X/

    Jetzt mal völlig unabhängig von der Frage, was sicherer ist. Denn die Antwort darauf spielt letztlich keine Rolle für das Agitationsziel der Filmemacher, das mit dem Herausstellen solcher Widersprüchlichkeiten erreicht werden soll. Das Ziel der Sendung ist meines Erachtens nicht "Autofahrbahn-Framing", sondern das Ziel ist den Eindruck zu vermitteln, die Fahrradfahrenden seien selber Schuld, an ihrer prekären Lage, denn sie seien sich ja selbst nicht einig ob Radwege als Hochbordradwege rechts von parkenden Autos geführt werden sollen, oder als Radfahrstreifen auf der Fahrbahn.

    In Minute 11:14 einmal mehr die E-Bike-Hetze mit einem absolut unseriösen Zahlenvergleich der den Eindruck erweckt, E-Bikes seien sehr viel gefährlicher als "Bio-Bikes" weil bei der Zunahme der Unfallzahlen nicht berücksichtigt wird, dass die absolute Zahl der E-Bikes sehr stark zugenommen hat. Auch da dieses Herausstellen von Widersprüchlichkeiten, der Versuch, den Spaltpilz zu säen: Bio-Biker contra E-Biker.

    Völlig daneben die "Probefahrt" auf einem viel zu schmalen Fahrradweg und diese Bewertung des "Fahrradweges" durch den Probe-Fahrradfahrer: "Ein bisschen unübersichtlich, ein bisschen lieblos, dieser Fahrradweg, aber geht eigentlich." Das ist sein Kommentar zu dem von ihm benutzten Fahrradweg. (Minute 8:38) Auf dem so beschriebenen Fahrradweg geht die Fahrt dann weiter. 7 Sekunden später, in Minute 8:45 ist ganz genau nachzählbar wie schmal dieser "Radweg" ist: Nämlich 5 Verbundsteinpflaster-Steine, macht 1,00 m. Und an der Stelle ist an dem Radweg außerdem noch knirschdicht dran an einem Absperrgitter. Und es gibt keine Markierungsstreifen.

    Dann diese Aussage des Fahrrad-Probefahrers in Minute 9:36: "Als Fahrradfahrer überholen kann man auf diesen Fahrradwegen nur rechts." Eine Aussage die vom "Experten" umgehend in dieser Form richtig gestellt wird: "Das Problem entsteht erst dadurch, dass Fahrradfahrer nicht meinen, sie müssten auch mal bremsen." Brockmann in Minute 9:40. Mit voller Absicht in doppelter Verneinung formuliert, denn in verständlicher Sprache sagt Brockmann damit aus: Fahrradfahrer*innen sollen gefälligst möglichst immer möglichst langsam fahren, dann passieren auch weniger Fahrrad-Unfälle. Ist Brockmann eigentlich schon mal jemandem als Verkehrsexperten aufgefallen, der zum Beispiel flächendecken Tempo 30 innerorts fordert, oder ein deutlich niedrigeres generelles Tempolimit auf Landstraßen und ein generelles Tempolimit auf Autobahnen, jetzt erst mal egal in welcher Höhe? Vielleicht tu ich Brockmann ja Unrecht, aber wenn wer von den Fahrradfahrenden fordert, sie sollen gefälligst deutlich langsamer fahren, auf E-Bikes besser verzichten, und sich nicht gegenseitig überholen, dann wird das selbst dann, wenn das alles sehr hilfreich wäre um Unfälle zu vermeiden, völlig dadurch entwertet, dass derselbe Verkehrsexperte die unlimitierte Raserei auf Autobahnen als Gott-gegeben hinnimmt, die gefährlich laschen Tempolimits auf Landstraßen nicht verurteilt und es widerspruchslos duldet, dass in geschlossenen Ortschaften mehr als 30 km/h gefahren werden darf.

    Es ist ungefähr so, als wenn ein exzessiver Raucher und hochgradiger Trinker jemandem, der nach dem Essen gerne ein Naturjoghurt oder ein Stück Obst zum Nachtisch isst, vorwerfen würde, er ruiniere sich mit seiner Joghurt- und Obstesserei seine Gesundheit, während das Trinken und Rauchen ein völlig unproblematisches Hobby sei.:S

    :D

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    Auch ein Einkaufstrolley könnte mit einem "Digitalen Button" ausgestattet werden:

    So ein Apparat kann dazu beitragen, die Selbstständigkeit von Kindern im Straßenverkehr zu verbessern und dazu beitragen, dass sie als selbstbewusste Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe am Verkehr teilnehmen. Allerdings würden dann die Erläuterungen, die der Apparat von sich gibt und die Fülle der Optionen, die ein solcher Apparat beherrschen könnte, in schärfster Weise von der Autoindustrie und ihren Komplizen in Politik und Gesellschaft kritisiert werden und vermutlich letztlich auch verhindert. Kürzlich war an anderer Stelle im Forum von den Omnibussen in Wiesbaden die Rede, die mit Kameras und KI ausgestattet sind, die der Verkehrsverwaltung Hinweise gibt auf Falschparker auf Umweltspuren. Es sollte technisch möglich sein, eine entsprechende Funktion in den ansteckbaren digitalen Button oder eine ähnliche Funktion einzubauen, die zum Beispiel Autos zur Anzeige bringt, die verbotenerweise auf einem Gehweg parken. Oder die ein Fahrzeug dokumentiert, dass an einem Zebrastreifen nicht anhält inklusive Hinweis an die Polizei auf die verkehrsgefährdende Fahrweise. Ignoriert zum Beispiel ein Fahrer den Vorrang eines entsprechenden ausgestatteten Kindes am Zebrastreifen, dann müsste der damit rechnen, dass der Vorgang gerichtsfest aufgezeichnet wurde.

    Aber auch mildere Versionen wären vorstellbar: Zum Beispiel könnten Kinder und Erwachsene auf dem Fahrrad, die den Digitalen Button nutzen, damit davor gewarnt werden, zu dicht an parkenden Autos entlangzufahren. Oder darauf hingewiesen werden, dass bestimmte Fahrradwege nicht benutzungspflichtig sind und es dann häufig besser ist, die Fahrbahn zu benutzen.

    Ah, das hat also eine Vorgeschichte:

    Die Wasserfallstraße, in der Otmar Schnaubelt wohnt, zählte im Oktober 2022 zu jenen Straßen in Rodgau, in denen der Stadtbus der Linie 40 wegen Falschparkern nicht mehr durch kam. Als Reaktion auf die strikte Ahndung des Gehwegparkens stellten Autofahrer ihre Fahrzeuge versetzt auf die Fahrbahn, ohne die gesetzlichen Mindestabstände einzuhalten. Der Bus war blockiert. Die Stadt reagierte darauf mit der Einführung eines einseitigen absoluten Halteverbots.

    Beim Lesen der Seite fand ich noch diesen Link:

    "Knöllchen füllen die städtischen Kassen: sechsstellige Summen für Rodgau

    Bundesweit steigt unter Städten die Zahl der Strafzettelmillionäre. Auch Rodgau hat hohe Einnahmen - sofern die Messtechnik mitspielt.

    Rodgau – Die Einnahmen der Stadt Rodgau aus Knöllchen haben sich in den vergangenen Jahren teils deutlich erhöht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen spült die generelle Erhöhung der Bußgelder seit Neuauflage des Bußgeldkatalogs 2022 mehr Geld in die Stadtkasse, zum anderen gab es zumindest 2022 deutlich mehr Ordnungswidrigkeitsverfahren durch Tempokontrollen als zuvor."

    Es ist ja nicht nur so, dass gegen einzelne Privatpersonen, die sich trauen den Verkehrsordnungsdienst auf einen Parkverstoß hinzuweisen, gehetzt wird in den sogenannten "sozialen" Medien.

    Es werden ja gleich ganze Stadtverwaltungen beschimpft, als "Raubritter" bezeichnet und Schlimmeres, inklusive von Androhung mit Gewalt gegen Ordnungskräfte. Warum eigentlich? Eine Erklärung ist: Das viele Falschparken, bisweilen sogar unverschämt dreiste Falschparken ist ein Hinweis darauf, dass das Mobilitätssystem MIV nicht funktioniert. Weil sich aber viele so sehr daran gewöhnt haben, dass sie die Autofahrerei nicht mehr missen möchten und gleichzeitig große Teile der Politik den Menschen einreden, dass nur ein ungebremstes Wirtschaftswachstum, insbesondere in der Automobilindustrie, eine unverzichtbare Grundlage unserer Zivilisation sei, wird konsequent ausgeblendet, dass es für die vielen Autos, die in der Anzahl immer noch weiter zunehmen und eine immense Fläche belegen, schlicht nicht genug Platz gibt.

    Lösungsvorschläge, wie das Problem verbessert werden kann, liegen vielerorts parat und sind häufig auch gar nicht mit großen Unannehmlichkeiten oder unzumutbaren Härten für die Autoindustrie und ihre Beschäftigten und auch nicht für die Nutzer von Autos verbunden. Statt aber eine echte Verkehrswende einzuleiten wird lieber abgelenkt und stattdessen werden deshalb diejenigen diskreditiert, die auf die Probleme hinweisen.