Nachdem es in Hannover keine Vertretung RUS gibt, wie wird denn sichergestellt, das die Mitteilung der Friedens-Demo zu Ostern in Hannover an den richtigen Adressaten gelangt?
Nicht, das es so schief läuft wie im Vatikan.
Auf jeden Fall ist im Angesicht der Androhung Atomwaffen einzusetzen mit der Ruine der Aegidientorkirche der richtige Auftaktort gewählt:
Hier hängt die Hiroshima-Friedensglocke
Als Themenschwerpunkte für den Ostermarsch nennt das Friedensbüro Hannover e.V.:
"Naher Osten
Das barbarische Massaker der Hamas in Israel hat die langjährige Krise im Nahen Osten verschärft. Israel antwortete mit exzessiver Bombardierung des Gaza-Streifens. Allein bis Ende Februar 2024 wurden 28.000 Menschen getötet. Nötig sind ein sofortiger Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für Gaza sowie Verhandlungen, um den Weg zur Freilassung der Geiseln und zu einer langfristigen Friedenslösung zu öffnen. (...)"
Und den Krieg in der Ukraine:
"Ukraine
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine muss beendet werden. Es droht die Ausweitung bis hin zum Atomwaffeneinsatz. Weder militärische Offensiven noch Waffenlieferungen oder Sanktionen gegen Russland haben zu Frieden geführt."
Damit dürfte hinreichend klargestellt sein, dass die Demonstrierenden weder den Terror der Hamas noch den verbrecherischen Angriffskrieg der Russischen Föderation irgendwie rechtfertigen oder verniedlichen.
Hannover ist recht international aufgestellt. Hier leben auch Einwanderer*innen aus arabischen Ländern, auch aus Palästina und aus der Russischen Föderation. Wie viel Verbindung die zu ihren Herkunftsländern haben oder haben wollen, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt außerdem mehrere jüdische Gemeinden in Hannover und es leben viele Ukrainer*innen hier mit dem Aufenthaltsstatus als vorübergehend Schutzberechtigte. Aber das sind alles nicht die primären Adressaten der Ostermarschierer, sondern die deutschen Politiker*innen.
Manche davon haben allerdings die Vorstellung oder verbreiten die Vorstellung, es käme darauf an, dass eine Friedensdemonstration nur vor einer Tür, nämlich vor der des von ihnen ausgemachten einzigen und alleinigen Schuldigen an dem Krieg demonstriert werden dürfe.
Mit der Ruine der Ägidientorkirche ist ein guter Auftaktort für die Demonstration gewählt.
Und es ist nicht im Vatikan was schiefgelaufen. Dass sich die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP allerdings ausgerechnet an der Stelle bemüßigt fühlt, mit ihrem Bedürfnis sich für ihr Katholisch sein zu Schämen an die Öffentlichkeit zu gehen, halte ich für reine Polemik um davon abzulenken, was bei der FDP alles schiefläuft, und zwar tatsächlich schiefläuft.