Aber er war eben bekannt, über ihn wurde in der Öffentlichkeit gesprochen. Und mit solchen Aktionen ist man dann eben schnell so beliebt wie Knöllchen-Horst.
Der Bekanntheitsgrad dürfte auch damit zusammenhängen, dass N. offenbar ständig auf der selben Strecke unterwegs war. Man findet nichts dazu, ob er einer geregelten Arbeit nachgegangen ist, aber er hatte jedenfalls seeehr viel Zeit fürs Radeln, zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten. Laut Blog 9.0000km Jahresfahrleistung mit eher geringem Schnitt, auf praktisch der immer gleichen Strecke - der Mann muss sich täglich insgesamt ~2h auf dieser L574 aufgehalten haben. Jetzt stell dir noch dazu vor, dass er da nicht einfach nur in Alltagskleidung rauf und runter fuhr, sondern Warnweste und meist kurze Hosen trug, immer mit 2 prall gefüllten Packtschen und oft mit Anhänger fuhr, ständig am Straßenrand stand zB um Fotos zu machen oder Müll aufzusammeln, mit Poolnudel und anderen Abstandhaltern fuhr, plakativ Schlenker machte wenn er im Rückspiegel jemanden wahrnahm, gestikulierte. Das Dorf, in dem er mit 43 Jahren noch bei seiner Mutter wohnte, und die Ortschaften im Umland haben nicht viele Einwohner und mit Durchgangsverkehr ist in der Ecke nicht zu rechnen, so dass die meisten der Menschen, denen er auf der Straße begegnete, ihn auch unabhängig davon persönlich gekannt haben dürften.
Nach der mit größter Pietät geäußerten Formulierung in einem im Netz verfügbaren Nachruf zu urteilen, muss er durch seine bedingungslose Beharrlichkeit (nach dort zitierter eigener Aussage „im Autismusspektrum“) manchmal auch für seine Freunde aus der Fahrradszene sehr anstrengend gewesen sein.