Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein PKW einen Radfahrer überholt oder ein Radfahrer einen stehenden PKW. Ein stehender PKW bewegt sich nicht plötzlich zur Seite, ein Radfahrer kann dies durch Wind oder ausweichen machen. Es bleibt natürlich die Gefahr durch Türen, die eigentlich in den relevanten Situationen nicht geöffnet werden dürfen.
Dieser „gewaltige“ Unterschied ist doch bereits dadurch mehr als berücksichtigt, dass mit anderthalb Meter Korridor ein Raum für zwei Sicherheitszonen seitlich plus Radfahrer zur Verfügung steht, der beim Überholen von Radlern durch KFZ als Sicherheitszone links neben dem Radler gefordert wird!
Deine Aussage illustriert vortrefflich die allgemeine kognitive Dissonanz des Menschen bei der Risikobewertung: das Risiko, was wir selber auslösen, unterschätzen wir maßlos bzw. stellen es gleich ganz in Abrede, während wir bei Risiken, die wir anderen zuschreiben, schon auf pure Einbildung bzw. minimale abstrakte Gefährdungen überaus empfindlich reagieren.
Ergänzender Hint: auch ein rollendes Auto macht keine Seitwärtssprünge.