Es ist für mich als Geschichtslehrer recht interessant, in diesem Mikrokosmos live zu erleben, wie die NSDAP damals u. a. stark gemacht wurde:
Geschichtsvergessene Pazisfisten, (vermeintliche) Idealisten, akademische Narzissten, Sozialdemokraten, Kommunisten, u. a .m – ergo "die" Linke – scharmützelt fröhlich vor sich hin, während gleichzeitig das Zentrum, wie die CDU/CSU stets die Dominanz über den "Gefreiten aus Böhmen" und seine Partei beteuernd, dem lachenden Dritten (final) zum Sieg verhilft.
Politik schert sich nicht um idealistische Maximalforderungen und dekonstruktivistische Diskurse. Und: Ironie? Sooo bequem und wohltuend, denn so muss man es halt nicht konstruktiv richten.
"Meine" Partei existiert nicht oder ist hoffnungslos im Abseits. Aber über den eigenen Schatten zu springen bedeutet verdammt noch mal auch, vieles zu tun, das den eigenen Idealen widerspricht, um die verf*ckten Nazis aus dem Parlament zu halten.
Wer "denen da oben" aus dem scheinbar revolutionär-progressiven und in Wahrheit biedermeierlichen Stübchen am PC nur Macht, Geld- und Geltungsgier unterstellt und Die Grünen wie CDU und AfDP gleichermaßen der prinzipiell moralischen Verkommenheit bezichtigt, ignoriert die lachenden Dritten , die AfD, und ist nicht weniger Steigbügelhalter als die zu recht gescholtene CDU – ach, wie bequem. Merke: "Irony is over!" (Benjamin v. Stuckrad-Barre).
Hier schreibt im Übrigen ein Akademiker, der es im Eifelturm liebt(e), aber auch zu wissen glaubt, dass die vermeintliche ethisch-intellektuelle Sonderstellung im Grunde nicht selten mit geistiger Onanie kongruiert.
Wer Politiker durchweg verächtlich macht und keine umsetzbare "Alternative" (für Deutschland?) bietet, macht sich mitschuldig am Aufstieg der Nazis im neuen Gewande – der "Alternative für Deutschland" (AfD).
P. S.: Und wenn ich die Wahl habe zwischen schmerzhaften Kompromissen, um Mehrheiten zu finden (aka "Demokratie"), und der 'letzten Möglichkeit, der Militanz' (Danger Dan), dann muss ich wohl zunächst große Kröten schlucken.