Neue Schlappen braucht das Bike

  • Nachdem an meinen etwas älteren Fahrradmänteln der Zahn der Zeit nagt und ich im Winter verursacht von durchstechenden Steinchen seit langem mal einen Platten hatte, müssen neue Reifen her.
    Da ich fast ausschließlich die alltäglichen Wege in der Stadt mit dem Rad zurücklege und nur sehr sehr selten andere Touren fahre, liegt mein Fokus auf Straßentauglichkeit bei trockener und nasser Witterung und Leichtlauf. Komfort darf gerne zurückstecken, nachdem ich meine Reifen eh gerne bockhart aufpumpe und am oberen Ende des zugelassenen Reifendrucks fahre.
    Kleiner Bonus wäre, wenn an den Flanken ein Profil vorhanden wäre, mit dem man auch die 2Wochen im Jahr, wo Schnee liegt einigermaßen übersteht. Wobei hierbei auch unterschiedliche Reifen vorne und hinten eine Möglichkeit wären.
    Reflexstreifen würde ich gerne dran haben, ist aber kein Muss.

    Momentan tendiere ich in Richtung Continental Tour Ride, Contact oder Top Contact 2, wobei mir noch nicht klar ist, was mir die höherpreisigen Varianten wirklich an Mehrwert bieten.

    Habt ihr Tipps für mich?

  • Ich fahre seit einigen Jahren "Schwalbe Marathon Plus". Gehen auch im Winter, wenn man etwas vorsichtig fährt.
    Und erst einmal'n Platten gehabt (Pflanzendorn in Schräglage).
    Zu den anderen Reifen kann ich nichts sagen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Die normalen Schwalbe Marathon stehen den Plus in Sachen Sicherheit in nichts nach. Die haben aber auch den Vorteil, nicht sackschwer zu sein und das rotierende Gewicht will ja auch noch beschleunigt werden.

  • Bis auf die schneehaltigen Tage/Wochen fahre ich auf Rad 1 Schwalbe Kojaks und auf Rad 2 Conti Grand Prix 4Season. Bei Schnee wird dann der Radsatz gewechselt, Rad 1 auf Schwalbe Marathon Winter, Rad 2 Challenge Grifo Pro (aber nur, weil ich die noch aufbrauchen möchte).

  • Bin schon beide gefahren in unterschiedlichen Breiten: Sowohl den Marathon, als auch den Plus. Beide pannenmäßig unauffällig. Fahre aber beide Reifengrößen mit 6 bzw. 8 bar mit maximalem Druck.

    Plattfüße hatte ich immer nur gegen Ende der Laufzeit, wenn sie abgefahren und rissig waren. Da hilft dann auch der beste Pannenschutz anscheinend nicht mehr.

  • Mein Tipp: Marathon Supreme. Die laufen unglaublich leicht und komfortabel. Über den Grip kann man auch nicht meckern. Dabei ist der Pannenschutz kaum schlechter, als beim Marathon Plus.

    Auf ca. 10 000km mit Marathon Supreme (und den alten Falt-Racern - die waren kaum von den Supreme zu unterscheiden) hatte ich eine einzige Panne. Und da war im Hamburger Streugut ein Steinchen, das wie ein winziger Faustkeil geformt und richtig scharf war.

  • Erste Frage, was möchtest du einen gut laufenden Reifen oder einen extrem pannensicheren.
    Ich fahre hinten auch einen Marathon plus, der ist aber auch ein Anker :) . Vorn habe ich gute Erfahrungen mit dem Conti Grand Prix gemacht, ziemlich Pannensicher und läuft sehr leicht. Der Schwalbe Kojak ist auch nicht schlecht, hält aber nicht sehr lange.
    Ein guter Kompromiss ist der Schwalbe Marathon Racer, der läuft ganz gut und ist einigermaßen pannensicher.
    Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass der beste Pannenschutz das Meiden des Radweges ist. Alle Plattfüße die ich hatte waren auf dem Radweg. Seitdem ich mit meinem Velomobil keine Radwege mehr nutze habe ich auch keine Pannen mehr und das bei 8 -10 tausend Kilometer im Jahr.
    Im Winter fahre ich den Shredda, aber den gibt's glaube ich nur in 20 Zoll. Der läuft sehr gut und ist sehr robust.
    Grüße aus Friesland

  • Dann machst du irgendwas komisch.


    Ja, in Berlin per Fahrrad unterwegs sein. Nein, Hamburg, München oder Köln sind da nicht vergleichbar, definitiv. Ich habe 10 Jahre in HH gelebt und kann das beurteilen. Hier in B nimmt man schwarzes Glas als Rollsplit im Winter. Und auch im restlichen Jahr ist hier Glassplit aus anderer Herkunft unvermeidlicher Alltag. Wer das pannenfrei überstehen will, braucht höchsten Pannenschutz.

    Ich bin seit über 18 Monaten mit den Country PLUS von Continental ganzjährig ebenfalls in Berlin unterwegs. Seit über 10.000km pannenfrei, absoluter persönlicher und möglicherweise auch Berliner Rekord. Die HERMETIC-TOUR-PLUS-Schläuche vom selben Hersteller haben da vielleicht auch ihren Anteil daran.

    In der Zeit davor gab es gefühlt monatlich etwas zu flicken.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Vielen Dank schonmal für die zahlreichen Tipps!

    Erste Frage, was möchtest du einen gut laufenden Reifen oder einen extrem pannensicheren.

    Vor dem Hintergrund, dass ich in den letzten 10 Jahren Durchstiche von Steinchen/Scherben nur bei extrem abgefahrenen Reifen hatte, liegt meine Priorität auf jeden Fall auf leichtem Lauf.

    Der Country Plus sieht ganz gut aus mit dem breiten Mittellaufstreifen und dem Profil außen herum. Könnte im Winter bei Kurvenfahrten von Vorteil sein. Es schreckt mich nur das vergleichsweise hohe Gewicht, das sogar noch höher als Marathon Plus ist. Wie Philip gesagt hat muss das ja jedesmal (rotations)beschleunigt werden, was in der Stadt mit roten Ampeln zu häufig vorkommt.

    Der Coni Grand Prix sieht schon interessant aus, aber rutscht man mit diesem Slickreifen nicht unglaublich, sobald nur ein Hauch Schnee liegt? Die Marathon Racer sehen nach einem guten Kompromiss aus.
    Vielleicht auch den Conti Grand Prix hinten und den Marathon Racer vorne? Marathon Supreme kostet halt im Vergleich zu Racer das doppelte und ich kann bisher nicht erkennen, wo der entsprechende Mehrwert liegt.

    Auf jeden Fall vielen Dank für die bisherigen und noch kommenden Vorschläge!

  • Geheimtipp ;)
    Conti Sport Contact II.
    Die Vorgängerversion hat locker ihre 7-10k km gehalten.
    Die neue Version fahre ich jetzt gut 1500km. Und die sind genau so gut wie die alten, wenn nicht sogar besser.
    Leicht, sehr gut Laufeigenschaften, sehr guter Pannenschutz (mit Version I hatte ich 1-2 Platte), mit Reflexstreifen erhältlich.
    Das Preis-/Leistungsverhältnis ist m.M.n unschlagbar. Hatte die letztens für 16,90 das Stück mit Reflex gekauft.
    Die Dinger kleben übrigens auf dem Alltagsrad. Viel Fahrbahn, viel wassergebundene Decken, viel "Vergnügungsviertel" mit entsprechender Scherbendichte.
    Schlucken die alles klaglos weg.

  • Geheimtipp ;)
    Conti Sport Contact II.

    Ist laut Conti-Website ein Auslaufmodell. Da muß man sich also beeilen um noch einen zu bekommen. Aber es gibt ein Nachfolgemodell. Nein, nicht Conti Sport Contact III.
    Conti Contact Speed

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Ist laut Conti-Website ein Auslaufmodell. Da muß man sich also beeilen um noch einen zu bekommen. Aber es gibt ein Nachfolgemodell. Nein, nicht Conti Sport Contact III. Conti Contact Speed

    Ich würde mal sagen, aus der "Contact" Reihe kann man alles blind kaufen.
    Hauptsächlich ändert sich das Design, die Mischung bleibt gleich.

  • Ich will auch noch mal was zu Schwalbe beitragen. Ich bin seit meiner Jugend mit den Marathon Plus gefahren und war eigentlich immer zufrieden — bis ich dann mal ein Crossrad mit leichten Reifen gekauft habe und dann erst merkte, wieviel zusätzliches Gewicht man mit dem Pannenschutz herumfährt. Momentan fahre ich auf dem neuen Rad mit Marathon Supreme herum, die sind relativ leicht und scheinen mir robust genug gegen den üblichen Kram auf Hamburger Radwegen zu sein. Will sagen: Die Marathon Plus wären nicht mehr meine erste Wahl, allein schon wegen des Gewichts.

  • Ich bin in der glücklichen Situation mehrere Räder zu haben.

    Auf dem rennradartigen Randonneur fahre ich Conti Grand Prix 4000 (seit der Version 2 kommen die auch mit Reflexstreifen und sind bis 28mm verfügbar). Die Haltbarkeit ist okay, aber nicht überragend. Ich fahre die Dinger normalerweise bis zum zweiten unerklärlichen Platten und erkläre dann denn Gummi für "zu abgefahren für den Weg zur Arbeit". Ganze Nägel lasse ich da mal aus - denen würde auch ein neuer Reifen kaum Stand halten (hab irgendwo ein schönes Bild, wo ich so ein Ding schräg durch den Reifen bis zur Felge genagelt habe - ich vermute das kommt nicht wieder vor). Damit halten sie etwa eine Saison - das sind bei mir aber nur knapp 8000 bis 10000 Kilometer.

    Auf dem Winterrad fahre ich Marathon (ohne super, plus, wasweißich). Die sind haltbar genug und haben bisher fünf Winter gehalten. Vielleicht 15-20k Kilometer? Ich habe bei denen eher Angst, das irgendwann der Kunststoff versprödet. Bisher aber noch nicht zu sehen. Da hatte ich in Nürnberg noch nie einen Platten. Gelegentlich Luft nachfüllen reicht aus .. Wartung Fehlanzeige. Nur sind mir die schon recht schwer (im Vergleich zu den "Rennrad"-Reifen).

    Das Mountainbike hat irgendwas ... keine Ahnung. Bei allem über 2 Zoll ist es mir fast schon egal - die Reifen sind immer schwer. Und da hatte ich auch noch nie Probleme (und erheblichen Komfortgewinn auf Kopfsteinpflaster). Wenn ich nicht höhere Geschwindigkeiten schätzen würde - ich würde glatt über ein Fatbike nachdenken und mir nie wieder Sorgen um den Straßenzustand machen.


  • Das Mountainbike hat irgendwas ... keine Ahnung. Bei allem über 2 Zoll ist es mir fast schon egal - die Reifen sind immer schwer. Und da hatte ich auch noch nie Probleme (und erheblichen Komfortgewinn auf Kopfsteinpflaster). Wenn ich nicht höhere Geschwindigkeiten schätzen würde - ich würde glatt über ein Fatbike nachdenken und mir nie wieder Sorgen um den Straßenzustand machen.

    Probier mal Conti Raceking in der Racesport Variante.

    Bis auf die reisserischen Schriftzüge genial.

    Ich fahre die allerdings im Sommer auf dem Alltagsrad.