Beiträge von Tillsten

    Das Problem ist das jeder der Meinung ist, subjektive und objektive Gründe für seine Autonutzung zu haben. Und was objektiv ist, ist nun mal auch subjektiv. Wenn es um die eigenen Gründe geht, sind diese die meist "Objektiv" und "Alternativlos".

    Dass das Leben im Status Quo ohne Auto schwierig bis unmöglich sein kann, klar. Aber sollte und muss immer wieder darauf hinweisen, dass diese Schwierigkeiten häufig selbst gewählt sind oder ein Produkt von 50 Jahren Autopolitik sind.

    Das die Öffis so scheisse sind, liegt doch gerade daran das stattdessen das Auto gefördert wurde. Was alleine in Berlin an Stassenbahnen verschwunden ist, um für Autos freie Wege zu schaffen. Sorry, aber der Rest in deinen Posting klingt für mich nach typischer Autofahrer ausrede, die einfach nicht zugeben wollen das es reine Gemütlichkeit ist das Sie überall mit dem Auto hindüsen. Grade in Anbetracht des Klimawandels würde ich mir da schon mehr selbstreflektion wünschen.

    Das da nicht die Redaktionen nicht mal Tacheles mit ihren Lesern spricht und sagt das Kommentare wie "Radfahrer sind alleee doof und eh seleber schuld!!!111" unter einer Nachricht zu einen tödlichen nicht selbst-verschuldeten Unfall einfach nur anstandslose Scheiße ist.

    Hab mir das gestern noch vor der Sperrung mal angeguckt: eigentlich alles eindeutig. Was lustig ist das die nicht freigegebene Busspur dann keine normale Ampel an der Kreuzung hat sondern nur eine Busampel. Ohne die Radampel daneben hätte es vermutlich noch viel öfters geknallt, den Autofahrer können mit der Busampel sicherlich nicht viel anfangen. Daher hatte das ganze schon ein bisschen Fallen Charakter, da der sündige Autofahrer sich wahrscheinlich denkt er nutzt nur mal eine Busspur unerlaubter weise mit und landet dann in einer sehr gefährlichen Situation (selbstverschuldet).

    Als ich da war, war ebenfalls die Fahhradstaffel vor Ort. Neben Autofahrer verwarnen (nein, ich habe keine Knöllchen gesehen) wurde Geisterradfahrer aufgeschrieben. Eigentlich eine gute Sache, da es dort recht eng ist, aber irgendwie seltsam die Autofahrer zu verwarnen und die Radler teileweise zu bestrafen. Auch die Selektion von verwarnten und bestraften Radfahrer war kritikwürdig. Der Mitarbeiter vom BmfV in Uniform kam natürlich mit einer Mündlichen Verwarnung davon, der junge Mann mit dunkler Hautfarbe wurde aufgeschrieben (wenn ich das alles auf der Ferne richtig gesehen habe). Was man auch schön sehen konnte, war das die Verkehrsinsel für die dortigen Radmassen im Sommer viel zu klein war und eigentlich nicht alle raufpassten.

    Es wird suggeriert das ein Helm die die Kopfverletzung verringert hätte, was Ich im falle des mitschleifens über mehre Meter hinweg doch arg bezweifle. Wie zitierte Antwort zeigt, ist der Autor davon überzeugt das ein Helm die Kopfverletzung verhindert hätte. Das macht die Erwähnte Idee des Selbstversuches schon recht interessant, der Verfasser darf von mir aus auch einen Fahrradhelm tragen, scheint ja wohl zu reichen. Nein, ich bleibe dabei, der Helm Hinweis ist überaus daneben.

    Ich glaub damit bin ich hier die Ausnahme, aber ich hab kein Problem damit das DHL, UPS, Hermes etc auf 2ter Spur/Radstreifen stehen. In Regel ersetzen diese Fahrzeuge einiges an Verkehr, ähnlich wie der ÖPNV. Klar, wenn 5m weiter ein Parkplatz frei ist fehlt auch mir das Verständnis. Auch wären Lieferparkplätze wahrscheinlich die besser alternative, aber ohne Kontrolle (also heutiger Zustand) funktionieren diese nicht. Mich nerven viel mehr private Faulpelze deren falsch Parken null nutzen bringt (und auf meinen regelmäßigen Strecken hauptsächlich von teueren Wagen begangen, denen die total unwahrscheinliche Strafe total egal ist)

    Hast du dir das Video wirklich mal ganz Angeschaut? Da sind innerhalb kürzester Zeit so viele beschissene und kappe Situation dabei. Als Radfahrer mit mehr als Schrittgeschwindigkeit dort langzufahren scheint mir Lebensgefährlich zu sein. Und das alles bei einer eher geringen Verkehrsdichte (sowohl Rad als auch Motorisiert).

    Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, welche Möglichkeiten es gibt den Radverkehr ohne lange andauernde Bautätigkeiten zu helfen. Was mir da Einfällt betrifft ironischer Weise meist den motorisierten Verkehr.

    1. Drastisches Erhöhen der Kontrolldichte. Es gibt quasi keine Rotphase an einer Ampel ohne Leute die noch Kirschgrün über die Kreuzung rasen. Fußgängerübergänge, Radspuren und Radwege zu parken sind auch komplett normal. Geschwindigkeitsübertretung ist Pflicht außerhalb eines Staus. Auch sollten Großkontrollen nicht mehr angekündigt werden, ebenso Blitzer-Positionen. Mit modernen Kameras sollte es zumindest Tagsüber möglich sein, die zu schnell fahrenden Autos ohne auffälligen Blitz aufzunehmen: Regelmäßig wird nur der erste einer Fahrzeugkolonne erwischt da der Rest durch den hellen Blitz alarmiert wird.

    2. Es den Kontrolleuren einfacher machen: wenn ich sehe das zwei Polizisten etwa fünf Minuten brauchen um ein Auto das auf einer Radspur parkt aufzuschreiben verstehe ich auch warum nur so wenige aufgeschrieben werden. Mittels eines Smartphones mit Kamera sollte der Prozess eigentlich max. 30 sec dauern. Ebenso sollte man die Rechtsmittel gegen Verkehrsverstöße erschweren.

    3. Die Besteuerung der PKWs anpassen. Dabei sollte die Autogröße und kW Zahl berücksichtigt werden. Bewohner Parkplätze sind auch viel zu billig.

    4. Drastisches Erhöhen der Strafen. Insbesondere wenn es zu Verletzungen kommt. Auch sollte man überlegen das wenn es zu Behinderung der ÖPNV durch Falschparker kommt diese die Mehrkosten tragen zu lassen.

    5. LKWs dürfen nur noch mit max. 6 km/h abbiegen. Elektronischer Assistent oder Beifahrer ebenfalls Pflicht.

    6. Mehr Polizei außerhalb von PKWs.

    7. Nach all dem was ich hier im Forum lese: Hamburg ins Weltall schießen. Mein Berliner Alltag ist dagegen paradiesisch.

    so, fertig gerantet
    Till