Beiträge von Blaue Sau

    Deine Beschreibung trifft nach meinen Erfahrungen auf manche nicht neurotypische Menschen zu. Trotzdem stellt sich ja die Frage, warum jemand wie der "Anzeigenhauptmeister" sich dem Spiegel und RTL-Bericht zufolge auf bestimmte Verkehrsvertöße konzentriert, bei denen es vorwiegend um Verstöße durch Autoverkehrs-Beteiligte zum Nachteil des Fußverkehrs geht.

    Liegt wohl in der Natur der Sache: Verstösse im ruhenden Verkehr sind sehr einfach und gerichtsfest dokumentierbar.
    Er zeigt ja generell Verstösse an. Die abgelaufene HU, Falschparken in der Ladezone und das Parken gegen die Fahrtrichtung tangieren den Fußverkehr ja nicht.

    Die Motivation von Niclas Matthei ist aber nach meiner Wahrnehmung nicht Verbesserung der Verkehrssituation für den nicht MIV, sondern Zitat "Gesetz ist Gesetz".

    Es gibt Menschen, deren Gehirn in erster Linie binär funktioniert. 0 und 1. An und Aus. Ja und Nein. Richtig und Falsch.
    Da geht es um nichts "Höhreres".
    Bei diesen Denkmuster müssen betroffene Menschen erlernen Zwischentöne zuzulassen. Bzw. diese überhaupt zu registrieren.
    Regeln sind ein gutes Beispiel. Sie sind dafür da, sich an sie zu halten. Also man tut es. Oder tut es nicht.
    Ob eine Regel nun aus gerechtfertigten Notstand oder aus Faulheit gebrochen wird, ist sekundär.

    Und ich behaupte frech, dass der Anzeigenhauptmeister durchaus eine "Abweichung von der mentalen Normierung innerhalb unserer Gesellschaft" hat. Und da verbietet sich in meinen Augen eigentlich so eine Tagesbegleitung durchs TV-Team. Aber gut: meine "einschätzung", bin kein Mediziner...

    Als nicht neurotypischer Mensch behaupte ich ebenfalls, dass er nicht neurotypisch ist. Ich fühle seinen Auftrag total ;)
    Was der Boulevard-Journalismus draus macht ist natürlich unter aller Kanone.
    Der Typ handelt vollkommen korrekt - in seiner Welt. Und unter Einhaltung der Regeln, welche die "andere" Welt ihm an die Hand gibt.

    Die letzte Grippe (Schweinegrippe) hat mich ein halbes Jahr lang begleitet. Vorher war ich voll im Saft, 200+ km Solo mit einem Durchschnitt >26 km/h.
    Danach war ich über Monate froh mal einen 100er fahren zu können ohne danach 3 Tage Urlaub zu brauchen.

    Übrigens: Radfahren klappt immer noch nicht.

    Und ich weiß nicht, ob es nun wirklich der Infektion zuzurechnen ist oder ob ich nach zwei Wochen zu Hause einfach erschöpft bin, aber die zwei Kilometer Radfahren zum Bahnhof haben mich am letzten Freitag schon so sehr strapaziert, dass mir auf der Bahnhofstreppe plötzlich schwarz vor Augen wurde und ich glücklicherweise nicht gestürzt bin. Und in der Bahn dauerte es dann auch noch eine ganze Weile, bis sich mein Kreislauf wieder beruhigt hatte.

    Da wäre ich bei einem Gran Fondo gar nicht mal so sehr weit gekommen.

    Vielleicht eine Kombination aus Corona und Grippe? Die Grippewelle ist voll am laufen und setzt mir gerade ziemlich übel zu. Irgendwie bin ich jahrelang nicht mal ein bisschen erkältet, dafür nehme ich gerne die Grippe im 5-Jahres-Rhythmus mit.
    Die ersten 2 Tage war ich froh die 10 Schritte zur Toilette zu schaffen ohne zusammen zu klappen.

    Tochter eines Kollegen (20 Jahre jung) hat aktuell hart mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Kommt kaum 5 Stufen einer Treppe

    Und Covid-19 ist (die Meinung braucht man nicht teilen), nach dem bereits eingetroffenen Ende der Pandemie, nur noch eine Erkältung.

    Daraus habe ich dann, natürlich etwas überspitzt, meinen Vorwurf konstruiert. Im Kern stehe ich aber dazu.

    Erkältung (bei mir): bisschen schonen bis es vorbei ist.
    Grippe (bei mir): 6 Monate mit Nachwirkungen rumgeschlagen
    Corona (aktuell bei der Tochter eines Kollegen, ich hatte es, jedenfalls bewusst wahrgenommen, noch nicht): heftigste Nachwirkungen, nach 8 Wochen noch kein geregelter Alltag möglich
    Ich bin auch gegen weitere staatliche Eingriffe in Form von Lockdowns. Ich unterstützte aber weiterhin die Maskenpflicht im HVV Bereich.
    Quarantäne? Joa. Ist so eine Sache. Bei Dir, mir und vielen anderen haut das mit der Eigenverantwortung hin.
    Viele andere schaffen es ja nicht einmal sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen.
    Ich hab nach wie vor keinen Bock auszutesten, was Corona so mit meinem Körper anstellt.
    Aber ich werde, so wie die Lage ist, wohl nicht drum herum kommen.

    In der Bahn kann man aber im Gegensatz zur Fortbewegung auf dem Rad nicht flüchten.

    Mit "trauen" meine ich die - hm - Radinfrastuktur und die Rednecks aus den umliegenden Dörfern in ihren übergroßen Panzern.
    Eigentlich eine schöne Gegend, aber was die Akzeptanz gegenüber Radfahrenden angeht machen 15km anscheinend auch 15 Jahre aus.

    Mein persönliches Fazit:
    - ich habe in den 3 Monaten gut 150 Liter Sprit weniger verbrannt

    - ich habe einige Ecken in Hamburg entdeckt, die mir sonst verborgen geblieben wären

    - ich bin deutlich weniger Rad gefahren

    - ich habe mein tägliche Schrittanzahl mehr als verdoppelt

    - ich habe mich irgendwie ziemlich - hm - frei gefühlt

    Unter Strich war es auch für mich ein interessantes Experiment. Dass ich wirklich deutlich weniger Rad fahre hätte ich nicht gedacht.
    Dass das Auto hingegen noch viel öfter stehen bleibt war mir aber von Anfang an klar.
    Meine "ÖPNV Skills" sind mittlerweile auf Profi-Level. Ich kenne nun fast alle Fallstricke und weiß sie zu kompensieren.

    Ob ich mir ein 365 Euro Ticket zulegen würde? Bin ich echt unsicher.

    Warum wird Mobilität, insbesondere Automobilität eigentlich so hochgradig subventioniert?

    "In Deutschland ist jeder zweite Arbeitsplatz direkt mit der Automobilindustrie verwoben".
    Oder so ähnlich.
    Das Automobil stand und steht seit den 50er Jahren für Freiheit, Fortschritt, Innovation.
    Und natürlich ist es halt ein gern gesehener und angenommener Wirtschaftskreislauf.
    Als Unternehmer kann ich mir, sehr kostengünstig, einen noblen Fuhrpark zusammenstellen.
    Diesen stelle ich meinen Mitarbeitenden dann günstig zur Verfügung. Oder lasse sie sogar aussuchen was sie möchten.
    Dadurch spare ich Gehalt, weil sie ja ein tolles Auto privat nutzen dürfen, welches zu nicht unerheblichen Teilen von der Allgemeinheit bezahlt wird.

    Um es mal einfach auszudrücken :/

    Andererseits ist das ja gar kein Blödsinn, sondern eine durchaus sehr berechtigte Methode, Mobilität zu steuern.

    Kann Mensch geteilter Meinung sein.
    Möchte ich z.B. zum Supermarkt mit dem Bus der 1,2 km entfernt ist, bezahle ich 3,60 Euro hin und zurück.
    Möchte ich z.B. effizient mit der U- und S-Bahn fahren, kommt es vor, dass ich eine Station gegen die eigentlich Fahrtrichtung fahren muss.
    Also wieder Kurzstrecke, 1,80 Euro. Mache ich einen Fehler und kaufe keine Karte, kann es auch 60 Euro kosten.
    Mir geht es nicht darum, eine möglichst billige ÖPNV-Flatrate zu haben.
    Wobei m.M.n das 29 oder 365 Euro Ticket durchaus rentabel sein kann, da die Betreibergesellschaften deutlich Verwaltungskapazitäten reduzieren können.
    Generell sind ÖPNV und Fernverkehr viel zu komplex.
    Ich schreibe nur: Wagenreihung. Oder, noch besser, Maltes Beispiel mit den zweiteiligen Zügen.
    Ich habe einige Bahnfahrten, inkl. einiger Fehler, gebraucht um das System zu verstehen. Das ginge deutlich einfacher.

    Ich hoffe, es gibt ein Nachfolgemodell. 29,- Euro Ticket, 365,- Euro Ticket.
    Wie auch immer.
    Ich empfinde es als extreme Freiheit, mich einfach so in Bus/U- und S-Bahn/Regionalzug setzen/stellen zu können,
    ohne über Tarifgrenzen und anderen Blödsinn nachdenken zu müssen.

    Hat irgendjemand eine Ahnung, warum es im Zusammenhang mit dem 9€ Ticket derzeit zu solchen Überfüllungen im Fernverkehr (für den das Ticket ja gar nicht gilt) kommt?

    Liegt das am 9-Euro Ticket? Oder an der Ferienzeit? In Kombination mit hohem Krankenstand, weil es Corona ja nicht mehr gibt und daher so viele Menschen dran erkranken?

    Der DB-Navigator scheint sowieso nach dem Würfelprinzip die Auslastung zu generieren.
    Vor 3 Wochen hatte ich im "hohe Auslastung erwartet" Zug ein komplettes Abteil für mich allein.
    Letztes Wochenende habe ich extra den ersten Zug gewählt um nach Hause zu fahren, weil ab dem übernächsten Zug eine "hohe Auslastung erwartet" wurde.
    Joa. Mein Zug war proppe voll. Eine Freundin ist 3 Stunden später gefahren. Der war leer.
    Das morgens um 7 an einem Sonntag eine derartige Dynamik der Reisenden wegen DB-Navigator Meldungen entsteht mag ich jetzt nicht wirklich glauben.

    Keine Ahnung wie das bei dem modernen Kram ist, aber bei den MTB-9er Kassetten von Shimano Wechsel ich in der Regel inzwischen nur 1-2mal die 3 letzten drei Ritzl, bevor die komplette Kassette gewechselt wird.

    Modern = leicht. Also zumindest wenn man ab oberer Mittelklasse kauft.
    Und leicht stellt man her, indem man möglichst aus einem Block fräst.
    Ich hab mir schon einen Wolf gesucht um "nachhaltige" Cassetten zu bekommen, bei welchem man die einzelnen Ritztel tauschen kann.
    Hatte auch was gefunden, Marke ist mir entfallen. Lag bei knapp 300 Euro. Hätte ich sogar ausgegeben. Allerdings waren keine Ersatzritzel lieferbar.

    ;( ;( ;(

    seh ich auch gerade. argh!

    Unfassbar. Da fang ich ja direkt an, kilometerleistung zu erfassen, um die Kosten für so ein Freizeitvergnügen pro km zu bekommen. X/

    wobei mich eine 10-fach- Shimano 105er auch schon sagenhafte 60,- kostet =O

    Ernsthaft? Ich habe zum Glück ein ganz gutes Lager, schon lange vor Pandemiebeginn. Ich meine, dass ich damals 35 Euro für einen 10er 105er bezahlt und deswegen gleich 3 gekauft hatte.
    Weitere Konsequenz: ich werde mir noch zwei Kettenblätter zulegen. Eins mit Maximalbezahnung (dürfte 48 sein) und eins mit 34. Dann kann ich die Casette im Alltag wenigstens in der ganzen Bandbreite kaputtfahren und nicht nur die 3-4 Lieblingsgänge.