Woche 4 vom 23. bis zum 29. Januar 2023

  • Illegales Auto-Chaos in Pankows Fahrradstraßen ohne Folgen
    Bis zu 72 Prozent Autofahrer durchqueren unerlaubt eine umstrittene Fahrradstraße in Berlin-Prenzlauer Berg. Darum braucht Pankow für Poller das Ja der Polizei.
    www.morgenpost.de

    Schilder, insbesondere solche wie das Anlieger frei, werden ignoriert... hier ist man einer ganz heißen Sache auf der Spur!


    Runter vom Radweg: Strafzettel wegen Blitz-Eis in München
    Am Freitagmorgen ist es auf den Straßen gefährlich wie lange nicht. Viele Münchner müssen ihre Wege umplanen. Als Radlerin kann man da durchaus auch mal…
    www.abendzeitung-muenchen.de

    Da lohnt sich doch ein Blick nach München, da wird sich um Rambo-Radlerinnen gekümmert.

    Zitat

    Kein Autofahrer habe gehupt

    Bei der Passage musste ich aber doch kurz an Geschichten aus dem Paulaner-Garten denken.

  • https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/runte…chen-art-875298

    Da lohnt sich doch ein Blick nach München, da wird sich um Rambo-Radlerinnen gekümmert.

    Bei der Passage musste ich aber doch kurz an Geschichten aus dem Paulaner-Garten denken.

    Kriegt man einen Strafzettel, wenn man an einer "Bettelampel" mit dem Fahrrad wartet und rüberfährt, ohne dabei abzusteigen?

    Ich fahr (fast) jeden Tag in Eichenau (LK FFB) völlig vorschriftsmäßig bis zu einer Bettelampel vor, drücke dort den Ampel-Knopf, erfreue mich an der Gelegenheit Innehalten und Pausieren zu können, erfreue mich insgeheim, dass der Auto-Irrsinn jetzt gleich für 5 Sekunden stehen bleiben muss, damit ich jodelnd und pfeifend die Straße überqueren kann, um anschließend in die genau gegenüberliegende Querstraße einfahren zu können.

    Natürlich steige ich dabei nicht ab, sondern fahre halt langsam rüber. Ist das nun wirklich verboten und einen Strafzettel wert, oder ist das Folklore?

  • Zitat

    „Ein ablehnendes Votum der Polizei ist zwar nicht bindend. Unser Sachbearbeiter könnte sich auch darüber hinwegsetzen, müsste dann aber selbst für die Entscheidung haften. Das wollen wir jedem Mitarbeiter ersparen“, erklärt Anders-Granitzki das langsame Prüftempo für Poller. „Und wenn ein Bürger gegen die Sperren klagt, wäre ein Negativurteil der Polizei vor Gericht nicht förderlich. Wir sollten lieber jetzt Zeit investieren und Konsens herstellen, als später rechtliche Probleme zu heilen.“

    Anstatt diesen renitenten Autofetischisten in Uniform einen Einlauf zu verpassen ...

  • Was für eine Ampel soll das in München gewesen sein? Vielleicht links von der Impler- in die Alramstraße abgebogen und dabei "indirekt" über die Fußgängerampel anstatt mitten auf der Fahrbahn den Arm links rauszuhalten?

    Man muss sich auch immer wieder wundern, mit welchem Verfolgungseifer manche Polizistinnen und Polizisten sich auf "leichte Beute" stürzen. Wer impft denen sowas ein?

  • Wie kommen da denn 150€ Bußgeld zusammen?

    Vielleicht gilt das "Befahren" der Fußgängerampel als Gehwegradeln (55 €), ergibt mit Nichtbenutzung benutzungspflichtiger Radweg (20 €) insgesamt 75 €. Dann vlt. verdoppelt wegen "Vorsatz". Aber reiner Spekulatius.

    Zitat


    Die Polizistin aber habe ihr Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, gesagt, die Radwege seien gut gestreut – und wenn sie langsam fahren müsse, müsse sie eben früher aufstehen.

  • Vielleicht gilt das "Befahren" der Fußgängerampel als Gehwegradeln (55 €), ergibt mit Nichtbenutzung benutzungspflichtiger Radweg (20 €) insgesamt 75 €. Dann vlt. verdoppelt wegen "Vorsatz". Aber reiner Spekulatius.

    Im Wesentlichen hat sie das ungehinderte Vorbeifahren von leeren Beifahrersitzen an leeren Beifahrersitzen verhindert und das gilt in unserer Gesellschaft als böse. Das Nachdenken darüber, ob es wirklich böse ist, gilt auch als böse.

  • Zugeparkte Straßen sorgen für Ärger bei der Dortmunder Feuerwehr
    Oft gibt es kein Durchkommen in der Innenstadt für Feuerwehr und Entsorgungsdienste wegen parkender Autos. Jetzt sollen die Anwohner auf das Problem aufmerksam…
    www1.wdr.de

    Was das wieder ein Aufwand und Verständnis aufgeboten wird, nur um ja nicht die StVO durchzusetzen :rolleyes: die Zettel werden bestimmt helfen. Gut, dass es bei der Feuerwehr um nichts Wichtiges geht.

  • Ich biete einen Perspektivwechsel an:

    - Die Feuerwehr, das sind "die Guten"

    - Helfer in der Not

    - Oma Gerti aus der verrauchten Wohnung tragen, Brand löschen, Katze vom Baum pflücken

    - Nachwuchsarbeit

    - Schulklassenbesuche bei der Feuerwache mit allem Tamtam

    Für diese Bild hat man Jahrzehnte geackert. Während "nebenan" bei den Damen& Herren in Grün bzw. Blau ein Griff ins Klo den nächsten jagt (Unberechtigte Auskunft zu Wohnadressen Prominenter/nicht-so-Prominenter, plötzliche Selbstentzündung von fixierten in-gewahrsam-genommenen, fragwürdige Gesinnungen bei Beamten und natürlich ganz besonders die bekannte Gewaltausübung bei Demos)

    Derartiges hat man entweder fein säuberlich vermieden, weil es dankbarerweise gar nicht die Aufgabe der FW ist: in irgendeiner Weise Gewalt anwenden z.B.

    Und klar gibts auch Beamte / Mitglieder in FFW, die fragwürdige Ansichten vertreten und bestimmt eher rechts der berühmte Mitte zu verorten wären. Nur: diese Personen werden selten Auffällig. Natürlich auch, weil sie dazu weniger Gelegenheit haben. Aber: in der Wahrnehmung der Mehrheit da draußen ist die FW gut.

    Dass man das nicht mit Aktionen einreißen möchte: hm.

    Der Einwand, wonach aber nun nicht die FW abzettelt/abschleppt: ja. berechtigt. Aber die FW sitzt halt mit im Boot. Es sind organisierte Fahrten. Mit dem Zweck, den Sachstand vor Ort zu erheben. Einen Sachstand, den aber alle kennen. Das ist für niemanden eine Überraschung.

    Was der FW vermutlich lieber wäre: die Pol/OAmt setzt eigenverantwortlich ohne Beteiligung/Aufmarsch der FW die Falschparker um :whistling:

  • Bevor neue Schutzstreifen kommen sollten erst mal die vorhandenen so geändert und überwacht werden, dass sie auch eine Schutzfunktion erfüllen können. Dieses Beispiel ist aus Hannover. Ich befürchte allerdings, in BaWü gibt's so was auch:

    Es fehlt der Streifen zwischen Parkflächenmarkierung und Schutzstreifenmarkierung. Und überwacht wird hier offensichtlich auch nicht.

  • Zitat aus dem Link: "Dieser Schutz würde aber nur in Verbindung mit einem Tempolimit eingeführt, betonte Hermann. "So fördern wir den Radverkehr und machen die Straßen sicherer." Laut Erlass soll da, wo die Radschutzstreifen entstehen, in der Regel Tempo 70 oder weniger gelten. Außerdem sollen die Straßen mindestens 6,10 Meter breit sein.

    Die Schutzstreifen sollen laut Ministerium aber nur in Einzelfällen zugelassen werden. Ein flächendeckender Einsatz sei nach der Straßenverkehrsordnung nicht zulässig."

    Das mit dem Tempolimit finde ich gut. Aber warum Tempo 70 auf Landstraßen und nicht Tempo 60?

  • Ist ja nicht schwierig, das schnell zu überschlagen:

    Beide Fahrbahnen 6,1m sind also 3(,05)m pro Seite. LKW ist 2,5(5)m, der Schutzstreifen ist demnächst mindestens 1,5m.

    2,5m +1,5m = 4m. Da fehlt wohl was.

    2/3 des Schutzstreifens werden also dann im Normalfall von einem LKW immer genutzt werden müssen.

    Selbst bei einem PKW: 2m + 1,5m = 3,5m, 1/3 wird genutzt werden müssen. Immer.

    Sollte aber eigentlich nicht:

    Zitat

    VwV, den 50km/h Teil weggelassen:

    ", wenn die Verkehrszusammensetzung eine Mitbenutzung des Schutzstreifens durch den Kraftfahrzeugverkehr nur in seltenen Fällen erfordert."


    Momentan: Radler 0,6 - 0,9m + Abstand 2m = ~3m.

    Also jetzt (müssten) PKW komplett auf die andere Fahrbahn wechseln, mit Radlstreifen wird der Abstand Radl/PKW meistens maximal etwa 0,5m betragen.

    Das ist für gewohnte Radler ok, ich finde etwa 1m außerorts ok, ab 30cm fühle ich mich unwohl bei 100km/h+, aber die meisten werden dann sicher nicht da langfahren.

  • Nun ja:

    (S+) Verkehr: 2026 wird in Deutschland weniger Auto gefahren
    Die Deutschen nutzen den eigenen PKW künftig wohl etwas seltener. Das geht aus einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Prognose hervor. Und trotzdem…
    www.spiegel.de

    Und:

    (S+) Autonomes Fahren: Wie Tech-Riesen aus China europäische Städte erobern wollen
    Der Traum vom autonomen Fahren wird allmählich Realität – in China und den USA. Volkswagen, BMW und Mercedes hingegen haben den mächtigen Allianzen dort wenig…
    www.spiegel.de

    Ich habe den Eindruck, dass wir allzu lange geglaubt haben, mit der deutschen Automobilindustrie das Ende der Geschichte längst erreicht zu haben: Wir bauen die besten Autos der Welt und die Verbrennungsmaschine ist der einzige Motor, der etwas taugt. Wenn ich mir ansehe, mit welchem Misstrauen hier Elektroautos oder anderen Mobilitätsformen begegnet wird, brauchen wir uns tatsächlich nicht wundern, wenn Deutschland in dieser Hinsicht tatsächlich komplett abgehängt wird. Dann fahren wir hier fröhlich mit unseren Verbrennungsmaschinen herum, während in vielen anderen großen Absatzmärkten längst nur noch Elektroautos verkauft werden können, weil kein Hahn mehr nach dem deutschen Diesel mit Lenkrad kräht.

    In den dortigen Drunterkommentaren kann man sich das ja auch prima durchlesen: Die Leute wollen selbst fahren und selbst fahren wollen sie gerne eine Verbrennungsmaschine, die sie selbst besitzen möchten.

    Ich fürchte nur, dass das kein zukunftsfähiges Konzept ist.

  • Also jetzt (müssten) PKW komplett auf die andere Fahrbahn wechseln, mit Radlstreifen wird der Abstand Radl/PKW meistens maximal etwa 0,5m betragen.

    Seitenabstand ist sicherheitstechnisch irrelevant. Gerade auf der Landstraße beruhen Unfälle zwischen KFZ und Fahrrad im Längsverkehr auf Nichtwahrnehmen, und nicht auf aktivem Überholen mit unachtsam/rücksichtslos zu knapp gewählten Abstand. Die (im Vergleich zu schwersten KFZ-KFZ-Unfällen im Längsverkehr eh seltenen) Unfälle mit Rad vs KFZ im Längsverkehr ließen sich auch nicht dadurch verhindern, dass man vier Meter Seitenabstand fürs Überholen von Fahrrädern vorschreibt (oder es gleich ganz verbietet).

    Gegen das Nichtwahrnehmen hilft nur Entschleunigung.

  • Also jetzt (müssten) PKW komplett auf die andere Fahrbahn wechseln, mit Radlstreifen wird der Abstand Radl/PKW meistens maximal etwa 0,5m betragen.

    AFAIK gibt es bei Schutzstreifen außerorts keine Leitlinie in der Mitte mehr.

    Zitat

    Das ist für gewohnte Radler ok, ich finde etwa 1m außerorts ok, ab 30cm fühle ich mich unwohl bei 100km/h+, aber die meisten werden dann sicher nicht da langfahren.

    Das eigentliche Ziel der BaWü-Initiative ist doch wie immer, wenn Radwegepropaganda gesät wird, dass Radfahrer durch das "Überholtwerden durch KFZ ist die einzige relevante Gefahr beim Radfahren"-Framing von der überwältigenden Mehrheit der Straßen ferngehalten werden sollen, die ohne Fahrradfirlefanz sind.

    Funfact: in Baden-Württemberg kam es in 2022 zu keinem einzigen tödlichen Überholunfall.