4-rädrige Pedelecs - next Step?

  • Mein City-Bike ist zwar noch gut in Schuß, Transportprobleme hab ich fast nie, und vor Regen&Sturm hab ich gar keinen Respekt. Aber ich denke, ich würde mir so ein Ding gerne anschaffen, wenns für mich irgendwie bezahlbar ist: Tretauto mit Elektromotor-Unterstützung

    Weiß jemand, inwiefern diese Dinger bereits "kaufbar" sind? Auf meinen bisherigen "Gehwegen" kann ich damit sicher nicht fahren, darf man damit auf der Straße fahren?

    Ich persönlich fänds phantastisch, wenn hunderte davon in den Straßen rumfahren würden. Hab ich allerdings auch schon vom Segwayroller gedacht. Bis der überhaupt auf öffentlichem Gelände fahren durfte, war er bereits veraltet.

    Wie steht ihr generell zu sowas?

    Einmal editiert, zuletzt von Malte (12. Juli 2020 um 19:42) aus folgendem Grund: Eingebundenes Bild gegen Link ausgetauscht

  • Guten Anfang. Wichtig wäre nur von Anfang an strikt die maximale Masse/Motorleistung/Maximalgeschwindigkeit zu begrenzen, damit dort kein SUV Wettrüsten wie bei PKW einsetzt.

    Allerdings müsste dann auch geklärt werden wo die Teile fahren, die derzeitigen Radwege sind oft zu eng dafür.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Was soll denn der Vorteil von diesem Fahrzeug sein?

    Ich sehe eine Person ohne Gepäck, die zur Fortbewegung Strom benötigt. Und ungefähr den Platz eines aktuellen Kleinstwagens auf der Straße verbraucht.

    Sieht für mich nach dem SUV unter den Fahrrädern aus.

  • Offiziell wohl ein Pedelec, damit auf 25km/h mit Unterstützung und auf 500W Peak (?) begrenzt. SUV-Wettrüsten dürfte damit nicht stattfinden können, höchstens im Leichtbau.

    Mir gefällt das Teil.

  • Internet sagt: "Bio-Hybrid" ist offenbar ein Spin-Off von Schaeffler, Firmen-Webseite http://ww.bio-hybrid.de.

    Dort weitere Info und Bilder. Preis habe ich keinen gefunden - daher noch Hoffnung :/. Leider auch kein Datum für ein fertiges Produkt.

    Neben einer Cargo-Variante scheint die Personen-Variante eine geschlossene Gepäckbox hinter der Kabine zu haben - oder zumindest den Platz dafür, falls die Box auf den Bildern nur Messequipment des Prototypen enthält.

    Viel breiter als ein Fahrradlenker scheinen sie nicht zu sein. Falls sie nicht auf einen Radweg passen -> legal Fahrbahn - ein Pluspunkt.

    Gerade das Dach erscheint mir bei Schmuddelwetter als ein gelegentlich ersehnter Luxus...

    Sagte ich schon, dass mir das Teil gefällt? :)

  • Für mich scheint es die perfekte Verbindung der Nachteile eines Autos mit den Nachteilen eines Fahrrads. Im Geiste sehe ich die Dinger schon auf dem Fahrradweg hupend von hinten anrauschen. Mir gefällt es nicht, zumindest nicht als "Fahrrad" auf der Fahrradinfrastruktur. Als Autoersatz auf der Fahrbahn meinetwegen. Ist mir lieber als ein großer Verbrenner. Ein ähnliches Gefährt steht bei mir in der Nachbarschaft. Das wird allerdings auch wie ein Auto genutzt und erhebt nicht den Anspruch ein Fahrrad zu sein.

  • Was soll denn der Vorteil von diesem Fahrzeug sein?

    Ich sehe eine Person ohne Gepäck, die zur Fortbewegung Strom benötigt. Und ungefähr den Platz eines aktuellen Kleinstwagens auf der Straße verbraucht.

    Sieht für mich nach dem SUV unter den Fahrrädern aus.

    Kennst du schon den SUV des Fußgängers?

  • Ähnlich ist auch das Podbike, wovon es bisher aber auch nur Prototypen gibt.

    Kann schon Sinn machen, wobei ich nicht sicher bin ob man damit über holprige Waldwege, ggf. mit Spurrillen, fahren sollte.

    Gerade gegen Kälte und Regen schützt das sicher gut, dazu Windschnittiger und damit schneller als ein "normales" Rad (zumindest das Podbike). Kann dazu auch als bequemer empfunden werden.

    Wenn man also passende Strecken hat, kann das schon Sinn machen.

    Leider sind die Dinger preislich noch relativ teuer, was sicher auch an der bisher geringen Stückzahl liegt.

  • Ein überdachtes E-Tandem (am besten nebeneinander) mit etwas Stauraum fände ich interessanter. Denn der häufigste Grund für die Benutzungs meines Autos ist, dass ich mit jemand anders (Sohn, Frau) irgendwo hin muss und dem anderen das Fahrradfahren (vorallem im Regen) nicht zumuten möchte.

  • Der Begriff "Tretauto mit Elektromotorunterstützung" trift es nicht ganz richtig.

    Der Begriff soll vor allem dazu dienen, solche Produkte lächerlich zu machen.

    Faktisch ist es wohl eher ein Elektroauto mit Tretkurbel-Geschwindigkeitskontrolle. Trittst du langsam, dann fährt es langsam, trittst du schneller, dann fährst das Fahrzeug schneller. In jedem Fall ist es möglich die Kraftzugabe so zu dosieren, dass du deutlich weniger bis fast gar keine Kraft zum Treten aufwenden musst und trotzdem hohe Geschwindigkeiten erzielen kannst.

    Psycholgisch ist das dann schon ganz dicht am Gaspedal eines konventionellen Autos. Minimaler Kraftaufwand hohe Geschwindigkeit. (Und damit hohes Suchtpotenzial!) Wie bei der Droge Auto.

    Immerhin besteht ein Vorteil gegenüber dem Auto im herkömmlichen Sinn: Um zumindest ansatzweise den Eindruck zu erwecken, dass man dabei mit eigener Kraft, die Fortbewegung zumindest unterstützt ist ein solches Auto wie das Podbike sehr leicht gebaut.

    Vom Prinzip wäre es selbstverständlich auch möglich, bei einem 2,5 t SUV eine Tretkurbel an Stelle eines Gas- und Bremspedals einzubauen.

  • Diese Konzepte gibt es schon seit längerer Zeit.

    Das Schaeffler-Dingens ist halt ein Pedelec und damit nicht nur auf 25 km/h, sondern auch auf eine sog. Nenndauerleistung begrenzt. Im Peak darf es aber sogar höher als ein "S-Pedelec", also ein Kleinkraftrad der Kategorie L1e, Leistung zur Verfügung stellen.

    Ein "Wettrüsten" sehe ich bei Gewichten um die 100 kg und 0.3352555 kW Leistung eher weniger ... auch nicht im Analogieschluss - sondern eher einen erheblichen Downgrade zu PKW mit 2500 kg Gewicht und 600 kW.

    Allerdings räume ich ein, dass es freilich immer davon abhängt, von welchem Fahrzeug man umsteigt.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich sehe eine Person ohne Gepäck, die zur Fortbewegung Strom benötigt.

    Na ja, mit der Straßenbahn brauch ich ja auch Strom...

    Seid ihr hier im Forum mehrheitlich Pedelec-"Verächter"? Ich würde meine täglichen 30 km Arbeitsweg ohne Strom-Unterstützung vermutlich nicht schaffen...

  • Viel breiter als ein Fahrradlenker scheinen sie nicht zu sein. Falls sie nicht auf einen Radweg passen -> legal Fahrbahn - ein Pluspunkt.

    Gerade das Dach erscheint mir bei Schmuddelwetter als ein gelegentlich ersehnter Luxus...

    Das Dach gefällt mir auch sehr :). Aber wenn sich an der RadGehwege-Situation auf absehbare Zeit nichts ändert - und das befürchte ich stark -, stehe ich mit dem Ding evtl. auf der Straße im Autostau. Das würde mich ziemlich anöden.

    Auf "meinem" schmalen, für den Autoverkehr neuerdings gesperrten Verbindungsweg stehen z.Zt. desöfteren Mähdrescher und Kartoffelerntemaschinen und blockieren den Weg komplett. Dann steig ich einfach ab, schieb mein Rad durch den Acker und fahr anschließend weiter. Mit so nem 4-Rad würde das vermutlich nicht so einfach gehen.

    Fazit: Erstrebenswertes Gerät, aber nur, wenn es dafür freie Fahrt gibt und statt dessen die Autos über Gehwege und Äcker fahren müssen....

  • Die Fraktion des entschiedenen "Sowohl-als-auch" dürfte die Mehrheit stellen.

    Ich habe in den letzten Jahren erstaunlich viele Menschen getroffen, die bzgl. Pedelecs die Nase rümpfen. Die wenigsten davon sind allerdings selbst Fahrradfahrer, sondern benutzen zur täglichen Fortbewegung wie selbstverständlich einen 1-Tonner mit Giftgasauspuff. Die paar Fahrradfahrer unter den Kritikern waren Schönwetter-Rennradfahrer oder Downhill-Mountainbiker. Aber ein "echter Allwetter-Berufs-Fahrradpendler" war unter den Kritikern bisher nicht dabei.

  • Verachten tu ich Pedelecs nicht. Es ist für mich eine Frage des Blickwinkels, ob sie positiv oder negativ zu bewerten sind. Ersetzen sie ein Kraftfahrzeug kann ich ihnen etwas abgewinnen. Ersetzen sie ein Fahrrad, bin ich deutlich skeptischer.

  • Wie steht ihr generell zu sowas?

    Ich finde das spannend: verkehrsrechtlich ist es ein Fahrrad, physikalisch ein kleines, leichtes Elektroauto, bei dem man mit Muskelkraft unterstützt. Aufgrund des geringen Gewichts und der Tretunterstützung also viel sparsamer als ein E-Auto. Im Stadtverkehr dürfte die Geschwindigkeit kaum ein Nachteil gegenüber dem Auto darstellen, aber es werden neue Wegeverbindungen möglich, wo Kfz-Verkehr ausgeschlossen ist. Beim Dooring-Unfall dürfte man besser geschützt sein.

    Mit dem Teil ist die hiesige, benutzungspflichtige "Fahrrad-Infrastruktur" definitiv unbenutzbar und auch dort, wo man damit fahren darf, könnte man es hier oftmals nicht, oder es würde jedenfalls zu häufigen Konflikten mit Fußgängern kommen. An Steigungen wird es vermutlich auch keine 25km/h erreichen.

    Wenn so etwas auftaucht, werden es also alle hassen: Die Autofahrer, weil es auf der Fahrbahn "den Verkehr" behindert, Radfahrer, weil sie daran auf "Radwegen" nicht vorbeikommen oder weil sie so ein Teil im Nacken haben, und Fußgänger, weil sie denken, dass jetzt auch Autos auf dem Gehweg fahren.

    Die Frage ist, ob diejenigen, die mit so etwas fahren, sich mehr als Radfahrer fühlen oder mehr als Autofahrer. Und auch, wie Autofahrer so ein Gefährt wahrnehmen. Das spielt für die Menschen außerhalb der Filterblase vermutlich eine größere Rolle als für die Mitglieder dieses Forum, die sich überdurchschnittlich gut mit dem Verkehrsregeln auskennen.

  • Seit April habe ich auch ein E-Bike. Und bin begeistert. Aus gesundheitlichen Gründen hatte ich in unserer bergigen Gegend Schwierigkeiten mit dem alten Fahrrad (irgendwie geht es hier in alle Richtungen bergauf), was mir das Radfahren ziemlich vergällt hat.

    Und jetzt macht's auf einmal wieder Spaß!

    Nun habe ich keinen Arbeitsweg (ich muss "nach Indien" -- nach jenseits des Ganges, d.h. ich arbeite von zuhause); die fast 1000 km, die ich seit Ende April gefahren bin, sind also praktisch alles "Lustkilometer". Ich bin schon Umwege gefahren, weil mir eine Strecke zu kurz war...

    So ein vierrädriges ... Dings wäre mir aber für meine Lusttouren eindeutig überdimensioniert.

  • So ein Podbike wäre für mich wirklich eine ernsthafte Alternative. Mein Arbeitsweg beträgt einfache Entfernung 40 km. Mit einem stärkeren Akku und vernünftiger Zusatzausstattung, die es da noch geben soll, könnte ich mir die Anschaffung grundsätzlich schon vorstellen. Da ich ziemlich weit auf dem Lande wohne und fast ins Zentrum Münchens muss, gibt es auch lange und ausgedehnte Überlandfahrten. In der Stadt wird es dann spannend. Da muss ich mich mit dem normalen Trekkingbike schon ordentlich zurückhalten, um die Fehler anderer auszugleichen. Vor allem aber kann ich meine IsarCard (Münchener Verkehrsverbund) kündigen. Dazu kommt die Innovation eines einfach einmaligen Gefährts. Ich denke, da schauen mehr Augen auf mich als auf sonst irgendein Auto/SUV/Sportwagen oder was auch immer. Wenn Podbike im Herbst seine "Deutschland-Tour" startet und auch München besucht, muss ich unbedingt probefahren!