Beiträge von Radfalter

    Zu den Nürnberger Knaller-Radwegen entlang des Rings um die Altstadt darf ich meine Lieblingsstelle präsentieren:


    http://maps.google.com/maps?q=&layer=…bp=12,180,0,0,0

    Hier hat sogar die Stadtverwaltung eingesehen, dass der Platz zwischen Mauer und Kette für angeordneten Zweirichtungsradverkehr plus Fußgänger ein klitzekleines bisschen zu eng werden könnte, löst den bisher neben dem Radweg verlaufenden Gehweg kurzerhand auf und schickt die Fußgänger auf die andere Seite der 4-spurigen Straße. (Text unter dem Radwegschild: "Fußgänger andere Seite benutzen").

    Klar, dass das alle gerne befolgen und es zu gar keinen Situationen kommt.

    Zu meiner Kritik an der Ausgangssperre komme ich aufgrund eigener Meinung und Überlegungen. Du unterstellt wiederholt, dies sei dummes Nachplappern von AFD-Propaganda.

    Finde ich rhetorisch durchaus interessant. Wie heißt Deine Argumentationsstruktur? Ist das eine Kombination aus "ad hominem" und einem Strohmann?


    Du schreibst immer nur, dass Vor- und Nachteile abgewägt wurden - keiner Deiner Links zeigt diese Abwägung.

    soll bitte alternative Vorschläge unterbreiten, oder sich mit Kritik zurückhalten

    Aus meinem gestrigen Post, samt Rechtschreibfehler:

    - Homeoffice-Pflicht, woe möglich

    - tägliche Testpflicht in Betrieben, wo Homeoffice nicht möglich ist

    - mehr Geld für Impfstoffe

    - Luftfilter da, wo viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen - Schulen, Betrieben, öffentliche Verkehrsmittel...

    Und eine FFP-Maskenpflicht (statt medizinischen Masken) halte ich durchaus ebenfalls für sinnvoll - fügt Eigenschutz als Motivation zum Maskentragen dem Altruismus hinzu.

    Habe ich jetzt in deinen Augen die Berechtigung zur Kritik?

    Ulli, man kann eine Ausgangssperre kritisieren, ohne der AFD in irgendeiner Form nahe zu stehen. Es wäre schön, wenn man sie kritisieren kann, ohne von Dir in deren Nähe gerückt zu werden. Das klingt für mich sehr nach "die Bösen haben in diesem Punkt sie selbe Meinung wie du, also bist du böse".

    Die Vorteile dieser Maßnahme seien aber größer als die Nachteile

    Auch im verlinkten Artikel finde ich dafür keine weitere Erläuterung, insbesondere nicht, welche Vor- und Nachteile wie abgewägt wurden.

    Es gehe aber darum, "abendliche Bewegungen von einem Ort zum anderen zu reduzieren"."

    Also, mir geht es eher darum, Infektionen zu reduzieren.


    Ich verstehe nicht so ganz, was der Verweis auf frühere militärische Ausgangssperren hier bringt. Die aktuell geplante sei weniger schlimm, weil sie keinem politischen Zweck dient? Die psychischen Auswirkungen sind die selben. Hier bei uns gibt es Ausgangssperren, ich merke, wie mies sich dies anfühlt. "Lächerlich" ist dies nicht!

    Die Sanktionen bei Verstoß seien geringer? Mag sein, aber 500 € sind kein Pappenstiel, da kommt nach ein paar Tagen schon der eine oder andere Monatslohn zusammen. Verzeih' mir die Spitze: Wenn dies für dich kein Problem ist - prima. Im Rahmen der hier im Forum üblicherweise diskutierten Strafgelder für Verkehrsdelikte ist das aber durchaus extrem!

    Nein, dein Vergleich mit militärischen Ausgangssperren relativiert nur - und dies ist nie ein guten Argument.

    Dass dadurch zweckfreie nächtliche Alleinspaziergänge nicht mehr möglich sind, ist leider nicht vermeidbar.

    Da fehlt mir jegliche Begründung. Warum sollte nicht unterschieden werden können? Wie Du selbst schreibst, war der Gang zur Nachtdienst-Apotheke ja durchaus möglich.

    Ich finde übrigens auch, dass eine home-office Pflicht oder eine Testpflicht für Arbeitgeber kommen sollte. Aber ich fände es auch lächerlich zu sagen, wenn das nicht kommt, dann darf es auch keine nächtliche Ausgangssperre geben. Da freut sich das Virus dann zweimal.

    Genau darum geht es aber. Zunächst müssen die Mittel mit weniger Grundrechteingriffen ergriffen werden. Nur dann, wenn diese keinen Erfolg zeigen, kann über weiter Eingriffe nachgedacht werden.

    einfach nur deshalb, weil dadurch Grundrechte eingeschränkt werden,

    Ich finde nicht, dass man leichtfertig auf Grundrechte verzichten sollte. Unsere Grundrechte sind das, was unseren Staat ausmacht (und von manch anderen unterscheidet).

    Ohne Grundrechte könnte ich dies hier nicht schreiben, und Du es nicht lesen. Vielleicht besäßest Du auch gar kein Gerät, um es zu lesen - Grundrecht auf Eigentum. Auch die "unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten" werden mir Artikel 1 des Grundgesetztes zu Grundrechten erklärt.

    Für einen Grundrechteingriff müssen vier Voraussetzungen alle erfüllt sein:

    Es muss ein höherwertiges Grundrecht geschützt werden;

    der Eingriff muss überhaupt geeignet sein, dieses andere Grundrecht zu schützen;

    er muss so gering wie möglich ausfallen;

    und es darf kein milderes Mittel geben.

    Ausgangssperren sollen hier das Grundrecht auf Leben schützen; den erste Punkt sehe ich als erfüllt.

    Sind sie geeignet?

    Diskutabel. Einerseits verringern sie möglicherweise Kontakte, andererseits sind dadurch Menschen länger in geschlossenen Räumen zusammen, sei es zuhause oder bei einer dadurch notwendig gewordenen Übernachtung.

    Hinzu kommen die negativen psychischen Folgen des Gefühls, eingesperrt zu sein. Wieviele Aggressionen, Depressionen, Suizide werden dadurch gefördert? Darf man die einen Opfer gegen die anderen abwägen?

    So gering wie möglich?

    Sicher nicht. Geht es um Kontaktreduzierung, so müssten eben die Kontakte untersagt werden - nicht der Aufenthalt im Freien. Dieser ist nur ein "Stellvertreter". Leichter zu überwachen? Mag sein, darf aber kein Kriterium sein.

    Kein milderes Mittel?

    Da gäbe es einige Maßnahmen, die Infektionen reduzieren können, die aber noch nicht ergriffen wurden:

    - Homeoffice-Pflicht, woe möglich

    - tägliche Testpflicht in Betrieben, wo Homeoffice nicht möglich ist

    - mehr Geld für Impfstoffe

    - Luftfilter da, wo viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen - Schulen, Betrieben, öffentliche Verkehrsmittel...


    Insofern: Ich für meinen Teil sehe Ausgangssperren (auch die, die mich jetzt schon in Bayern betreffen) als ungerechtfertigten Grundrechteingriff.

    Masse ja - beim Frontalcrash wird der mit der größeren Masse weniger stark beschleunigt/verzögert. Aber Geschwindigkeit? Höhere Geschwindigkeit bringt da keinen "Vorteil", erhöht nur die Gesamtenergie im System, die durch Verformung und Reibung abgebaut werden wird. Sollte die "Gegenseite" nicht nachgeben - Baum, Mauer - so ist mehr Geschwindigkeit und damit mehr Verformungsenergie von durchaus nachteilig.

    Bei uns (Fürth/Bayern) finde ich in der "Allgemeinverfügung" keine Ausnahme für Radfahrende. Genaugenommen nicht mal für KFZ-Insassen; es sind neben Füßgängerzone und Parks auch mehrere Straßen genannt.

    Habe mal ganze freundlich beim Ordnungsamt nachgefragt...

    HIntergrund:

    Musste feststellen, dass Helm und Mütze sehr effektiv gegen ein schnelles Anlegen einer Maske helfen. Während der Fahrt geht gar nicht; ob der "echte" Verkehr hinter mir für mein Anhalten Verständnis haben wird?