Der holländische Griff - Schutz vor Dooring-Unfällen

  • Wenn in Diskussionen über Radverkehr eine Maßnahme das Attribut "holländisch" erhält, dann wird das in der Regel von den meisten gleichgesetzt mit: "Das ist gut für den Radverkehr, dass müssen wir hier auch so machen."

    Das ist natürlich nicht immer richtig.

    In dem Fall aber schon:

    Holländischer Begriff bedeutet, dass man beim Aussteigen die Tür mit der Hand öffnet, die dem Türgriff gegenüberliegt.

    Der Fahrer also mit der rechten Hand, der Beifahrer mit der linken Hand. Das verhindert Dooring-Unfälle.

    Selbstverständlich ist es wichtig als Radfahrer erst gar nicht dort zu fahren, wo es zu Dooring-Unfällen kommen kann, nämlich zum Beispiel zu dicht an parkenden Autos entlang. Und es ist wichtig, dass Radverkehrsanlagen diese Gefahr erst gar nicht heraufbeschwören, weil zum Beispiel zu enge Schutzstreifen oder Radfahrerstreifen mit ungenügendem Sicherheitsabstand zu dicht an Parkreihen markiert werden. Oder besser gesagt: Weil dort das Parken nicht einfach weggenommen wird, um Platz zu haben für breite und sichere Radfahrstreifen.

    Trotzdem soll dieser Thread einen Beitrag dazu leisten, zu ergründen, wo der holländische Griff empfohlen wird. Und vielleicht auch weitere Möglichkeiten der Verbreitung erörtern.

    In diesem Radio-Podcast des NDR beispielsweise wird der holländische Griff ausdrücklich erwähnt ab Minute 36:01

    https://mediandr-a.akamaihd.net/download/podca…5-1157-5700.mp3

    In dem Radiobeitrag wird erwähnt, dass der "holländische Griff" in den Fahrschulen gelehrt wird. Ist das so?

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (4. Oktober 2020 um 14:44) aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Selbstverständlich ist es wichtig als Radfahrer erst gar nicht dort zu fahren, wo es zu Dooring-Unfällen kommen kann, nämlich zum Beipiel zu dicht an parkenden Autos entlang.

    +1

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • ... und zu Schräg- und Senkrechtparkern sollte man noch mehr Abstand halten, weil die nix sehen beim Ausparken:

    (Es wollte sich leider nur ein Mofafahrer fürs Bild opfern ...)

    (Dummerweise sind die Radpiktogramme des Schutzstreifens dort auf der flaschhen Seite der gestrichelten Linie ..) X(

  • Was ich bei dem holländischen Griff bisher noch nirgends erklärt gefunden habe: wieso wird davon ausgegangen, dass durch die rechte Hand automatisch nach hinten geschaut wird? Bei den meisten Autos ist der Türentriegler ja eher vorne angebracht und der Griff weiter hinten (aus Sicht des Fahrers also vorne links vor und links neben dem Körper). Wenn ich also mit rechts entriegle, muss ich ja noch gar nicht nach hinten schauen, maximal nach links. In dem Moment geht die Tür aber schon auf und Radfahrer erschrecken sich eventuell, bzw. zum weiteren Aufdrücken muss ich aktiv nach links hinten gucken und mache das nicht automatisch. Das wäre höchstens in sehr großen Coupés (zwei lange statt vier kurze Türen) und bei sehr kleinen Fahrern (die den Sitz weit nach vorne geschoben haben) der Fall. Nach dem Entriegeln der Tür zeigt der Außenspiegel auch nicht mehr den kritischen Bereich, d. h. für schnelle Radfahrer ist das sogar noch schlimmer (außer der Fahrer dreht sich komplett um und hat auch keine breite B-Säule oder gar einen Lieferwagen ohne hintere Fenster.

  • Beitrag von krapotke (5. Oktober 2020 um 08:31)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 10:29).
  • Dieses Schrägparken überhaupt anzuordnen ist schon ein Unding.

    Wenn schon, würde ich die Parktaschen so gedreht markieren, dass man da nur durch Zurücksetzen reinkommt und dadurch mit der Motorhaube Richtung Straße parken muss. Damit würden Einparker den fließenden Verkehr wesentlich besser im Auge behalten, als wenn sie einfach blindlings zurückstoßen müssen. Pferdefuß wäre, dass die Auspüffe dann in Richtung Fußgänger blasen würden. Sollte aber dank Partikelfilter und Kat heutzutage nicht mehr sooo das Problem sein...

    Wurde diese Anordnung schonmal irgendwo ausprobiert?

  • Die meisten Radler fahren rechts von den Autos auf dem Hochbord. Da ist nämlich so ein 80-120 cm "breiter" Streifen um die Baumwurzeln herum.

    Ein Radweg in einem lausig schlechten Zustand. Das müsste allerdings nicht sein, denn dort wo die Schrägparker mit ihren Motorhauben den Seitenraum verengen wäre genug Platz für einen breiten Radweg. Überhaupt könnte man, wenn man Parken dort unbedingt zulassen will, die Autos direkt zwischen den beiden weißen Linien parken (längs, nicht quer zur Fahrbahn). Die weißen Linien sind offensichtlich als Ausparkhilfe dort markiert sind. Nicht als Radweg oder Radfahrstreifen. Denn der (viel zu schmale) Radweg ist mit einem blauen Schild gekennzeichnet [Zeichen 237]. Das steht ein paar Meter weiter vorne: https://www.google.de/maps/@53.65324…!7i13312!8i6656

    Es ist auch eine Reihe geschwärzte Strichlinien zu erkennen. Das könnte bedeuten, dass dort eine Fahrspur weggenommen wurde. Immerhin etwas.