Da du ja immer wieder darauf herumreitest: Auf dem Wasser und in der Luft gibt es den Begriff "Vorfahrt" nicht. Da gibt es bei Begegnung von zwei Wasserfahrzeugen oder Flugzeugen eins, das ist ausweichpflichtig und das andere ist kurshaltepflichtig.
Bei Luftfahrzeugen und Wasserfahrzeugen sind aber auch Radarsysteme üblich, die vor ungewollten Begegnungen warnen!
Genau das fordert der ADFC bereits seit vielen Jahren.
Hier ein Zitat aus einem taz-Artikel von vor ungefähr 10 Jahren:
"Auch möchte der Radfahrerverband Laster und Autos mit neuen technischen Geräten ausstatten lassen, die Unfälle mit Radlern vermeiden oder abmildern können. Dazu zählt der Verband Abbiege- und Bremsassistenten für Lkws, automatische Warnungen vor sich öffnenden Autotüren und Außenairbags vor der Windschutzscheibe.
Besondere Gefahr für Radler sind Zusammenstöße mit rechtsabbiegenden Lastern. Hier kann der Abbiege- und Bremsassistent schützen. Er warnt den Lkw-Fahrer, wenn er beim Abbiegen einen Radfahrer übersehen könnte, und bremst bei Gefahr das Fahrzeug bis zum Stillstand ab. Der ADFC fordert die generelle Ausstattung von Lkws mit solchen Bremssystemen."
taz vom 21.10.2011 https://taz.de/Sicherheit-im-Strassenverkehr/!5109318/
Inzwischen sind zwar zahlreiche Assistenzsysteme ab 2022 für Neuwagen vorgeschrieben, aber dank der eifrigen Lobby-Arbeit der Automobilproduzenten und Autoclubs wird zwar der Abbiegeassistent verpflichtend, nicht aber die Zwangsbremse!
Und obwohl zahlreiche Assistenzsysteme für PKW verpflichtend werden, wurde auf den Abbiegeassistenten mit Zwangsbremse bei den PKW's verzichtet.
Selbst beim Ausstiegs-Assistent gibt es keine allzu konkreten Vorschriften, was der können muss. So gibt es Systeme die elektronisch die Tür für eine Sekunde blockieren, wenn sich z. B. ein Radfahrer von hinten nähert. So lassen sich Dooring-Unfälle vermeiden. Vorgeschrieben sind die Ausstiegsassistenten mit elektronischer Türblockade allerdings nicht. Leider genügen auch Modelle, die lediglich mit Lichtzeichen und Ton warnen.
Wichtig ist, dass diejenigen, die am meisten von den Sicherheitsassistenten profitieren, Fußgänger und Radfahrer nämlich, sich nicht über's Ohr hauen lassen von einer Autolobby, die das Einbauen der Assistenten als Sicherheitsgewinn vermarktet, aber die Anforderungen an die Systeme und ihre verbindliche Anwendung möglichst niedrig halten will.