E-Scooter rollen heran

  • Jetzt werden die Roller sogar aus den Parks in Paris entfernt

    https://rp-online.de/nrw/panorama/p…en_aid-39371245

    Bin gespannt wie sich das in DE entwickeln wird. Noch gibts ja E-Scooter zu kaufen, jedenfalls keine die über Strassenzulassung verfügen

    Habe deinen Link angeklickt. In dem, Artikel heißt es unter anderem: "Eine aktuelle Studie belegt zudem, dass nur sehr wenige Menschen das Auto stehen lassen und stattdessen eine Trottinette benutzen." Damit bestätigen sich die bereits mehrfach hier im Forum angemeldeten Bedenken, dass E-Roller vor allem dazu taugen, den Schein zu erwecken, es tue sich was in Sachen Mobilitätswende, um das hinauszuzögern oder gar abzuwenden, was eigentlich getan werden müsste: Den Autoverkehr radikal zurückstutzen!

  • Mein Car-Sharing-Auto kosten 19 Euro am Tag ...

    Welches nutzt du?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Das dachte ich mir. Also doch ein bisschen schöngerechnet. ;)

    Ich habe nämlich auch einen Account dort.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Die Metz mecatech GmbH, welche nun den Moover vertreibt, liefert gleichzeitig auch eine Übersicht über die wichtigsten Vorschriften bezüglich der Benutzung im öffentlichen Straßenverkehr. So habe ich gestern in einer Sport-Bittl-Filiale in München folgende Informationstafel gefunden:

    Lustig, dass die dort bekannt gegebenen Vorschriften mittlerweile wohl schon wieder überholt sind, denn auf der Homepage der Firma wird bekannt gegeben, dass das Befahren von gemeinsamen Geh- und Radwegen mit dem Moover nun doch erlaubt sei.

    "Das Fahren des moovers ist nun zusätzlich innerorts auf gemeinsamen Geh und Radwegen gestattet."

    https://www.metz-moover.de/#e-mobilitaet

    Wie sollen die Käufer und Nutzer von solchen Fahrzeugen sich im Straßenverkehr denn richtig und korrekt verhalten, wenn schon der Händler der allererste ist, der falsche Vorschriften verbreitet?

  • Wie sollen die Käufer und Nutzer von solchen Fahrzeugen sich im Straßenverkehr denn richtig und korrekt verhalten, wenn schon der Händler der allererste ist, der falsche Vorschriften verbreitet?

    Ist ja auch die Frage, ob auf Radwegen ohne Benutzungspflicht auch auf der Fahrbahn gefahren werden darf und was mit linksseitigen Radwegen mit oder ohne Freigabe oder Benutzungspflicht ist.

    Dass bei Verkehrsverboten ein elektrisches Kleinfahrzeug sowohl ein Fahrrad als auch ein Motorrad ist, finde ich hingegen schon fast wieder elegant. Andererseits: Welche Lichtzeichen gelten denn für diese Fahrzeuge? Der Signalgeber für Fußgänger sinnvollerweise nicht, aber wenn das Ding mal Motorrad, mal Fahrrad ist, vielleicht eher die Signalgeber für den Fahrbahnverkehr?

  • Habe nun die ersten von den Dingern in Hamburg fahren sehen. Auf dem linken Radweg. Ein Grund mehr, Radwege zu meiden.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich habe mich jetzt mal weit aus dem Fenster gelehnt und kurzerhand mal den Hersteller angeschrieben:


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    in einer Fililale des Sportartikelhändlers "Sport Bittl" in München bin ich gestern auf Ihre Informationstafel gestoßen, mit welcher Sie potentielle Interessenten, Käufer oder Besitzer von E-Scootern über die Regeln zum Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr aufklären. Diese Infotafel stand im Eingangsbereich und war somit weithin für alle Kunden des Geschäfts gut sichtbar.

    (siehe beigefügtes Foto)

    Auf dieser Infotafel wird jedoch bekannt gegeben, dass das Befahren mit E-Scootern auf gemeinsamen Geh- und Radwegen (Verkehrszeichen 240) nicht erlaubt sei. Gleichzeitig teilen Sie auf Ihrer Homepage aktuell mit, dass die Benutzung von gemeinsamen Geh- und Radwegen nun durchaus erlaubt sei, was in einem solchen Fall - wie beim Radverkehr auch - rechtlich gesehen einem Fahrbahnbenutzungsverbot gleichkommt.

    Aufgrund dieser wohl erst kürzlich durchgeführten Anpassung der Vorschriften ist Ihre Informationstafel nicht mehr auf dem aktuellsten Stand und somit veraltet.

    Es kann nicht angehen, dass die beabsichtigte Zielgruppe - vor allem Jugendliche ab 14 Jahren - gerade in der Zeit, in welcher ein völlig neues Verkehrsmittel etabliert werden soll, von Ihnen über die verkehrsrechtlichen Rahmenbedingungen schlichtweg falsch informiert wird, gerade in einer Zeit, wo ohnehin eine gewisse Verwirrung bezüglich der gültigen Vorschriften zur Benutzung von Elektrokleinstfahrzeugen vorherrscht. Dieser Gebots- bzw. Verbotsirrtum kann fatale haftungsrechtliche Auswirkungen gerade im Falle eines Unfalls haben, wenn sich herausstellt, dass der Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn aufgrund des besagten Fahrbahnbenutzungsverbots überhaupt nicht hätte benutzen dürfen.

    Ich möchte daher anregen, Ihre Informationstafeln mit entsprechenden Aufklebern nachzurüsten, mit welchen die falschen Angaben durch korrekte Angaben ersetzt werden oder alternativ diese Tafeln bei den Händlern schleunigst ganz aus dem Verkehr zu ziehen.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Erste Erfahrung mit den Dingern von mir: Das dürfte noch spannend werden.

    Letzten Freitag ist mir aufgefallen, dass ich zu Fuß gehend plötzlich von diesen Teilen überholt wurde. Fand ich mangels ausreichendem Abstand zu mir ganz schön unangenehm. Erst danach habe ich die Meldung gelesen, dass der Verleih in Berlin begonnen hat.

    Nach ein paar Tagen fällt mir jetzt auf, dass einige Rollerfahrer doch ganz schön wackelig auf dem Radweg unterwegs sind. Man muss also mit mehr Abstand überholen.

    Der Heini von heute bleibt hoffentlich die Ausnahme: Wackelt erst auf dem Radweg herum und ist nur schwer zu überholen. Dafür fährt er an der nächsten Ampel Slalom durch die wartenden Radfahrer. Nur um hinter der Kreuzung wieder vor allen herumzuwackeln.

  • Naja, solche Heinis gibt es auch auf 'normalen' Fahrrädern. Ich wurde heute morgen auch mal wieder von einem solchen rechts eng überholt. Und zwar genau in dem Moment, als die Ampel auf Grün wechselte und ich anfahren wollte. Danach hatte er auf dem engen Radstreifen natürlich wieder alle Zeit der Welt. Es sind in der Regel die langsamsten Radfahrer, die sich an jeder roten Ampel unbedingt vor alle anderen drängeln müssen. Auch wenn man sie nach jeder Ampel wieder überholt, und sie eigentlich wissen müssten, dass sie nicht die Schnelleren sind.

    Ich weiß, das ist wahrscheinlich alles eine Frage des Blickwinkels, aber mich nervt das täglich.

  • Also in Hamburg sind die "Dinger" der Verleiher nun auch unterwegs. Link zu NahverkehrHAMBURG

    Das veranlasste mich, gestern mal ein "TIER" auszuprobieren. Da ich bislang noch nie auf so einem "Teil" stand wählte ich die Oberhafenconnection als "sicheres" Testgebiet aus.

    Fazit:

    Also den "Spaß" kann ich nicht vollständig teilen. Nett ist es sicherlich, gerade bei diesen Temperaturen, aber ein Pedelec wäre mir da weit lieber.

    Gründe:

    - geradeaus auf Asphalt: Macht wirklich Spaß

    - geradeaus auf etwas unebenem Untergrund: Ist ok, selbst den Rumpelradweg auf dem Högerdamm habe ich "überstanden"

    - Kurvenfahrten: Nur gaanz vorsichtig und ja nicht den "Gashebel" zu sehr durchdrücken

    - Handzeichen: Habe ich mich nur gaaanz kurz getraut und das auch nur links (rechts lässt man dann zwangsläufig den Gashebel los. Wie soll das Bergauf funktionieren???)

    In Summe muss ich schon sagen dass es sich sehr wackelig anfühlt. Klar benötigt man immer etwas Fahrpraxis, aber so souverän wie ich mich auf dem Rad bewege würde das glaube ich nie werden, selbst wenn ich täglich damit unterwegs wäre. Auf eine viel befahrene Fahrbahn hätte ich mich damit so erstmal nicht getraut.

    Wahrscheinlich wäre es gut, eine entsprechende "Fahrschule" zu besuchen. Denn durch gezieltes Verlagern des Körpergewichtes lässt sich da sicher noch einiges an Stabilität herausholen, ob das in Gefahrensituationen oder bei plötzlichen Schlaglöchern hilft dann auch klappt sei mal dahin gestellt.

    Vorteil ist halt nur die fast jederzeitige Verfügbarkeit und die stationslose Rückgabe fast "überall". Wenn jetzt mit ähnlichem System "richtige" Pedelecs angeboten werden würden, wäre das meiner Meinung nach weit attraktiver.

    Preislich schießt das irgendwie total den Vogel ab. 1€ pro Freischaltung und 0,15€ bzw. 0,20€ (je nach Anbieter) pro Minute sind echt teuer. Ich habe für die 11 Minuten 2,65€ gezahlt (5 km bei 15km/h = 0,80€/km). StadtRad hätte 0€ bzw. 1,10€ nach den ersten 30min gekostet.

    Eine "Flatrate" oder ein Preis nicht teurer als StadtRad wäre hier weit attraktiver.

    Kaufen würde ich mir einen E-Scooter nun auf jeden Fall erstmal nicht. Zumindest der von "Tier" ist bleischwer und auch von der Größer her weit weg von "mal schnell in der Bahn mitgenommen".

  • Nach dem, was ich bisher gesehen habe, machen solche Elektro-Kleinfahrzeuge besonders da Spaß und Sinn, wo man ansonsten nur mit dem Auto fahren kann / darf. Und wo es eben keine allzu starren Regelungen gibt.

    Also in Kalifornien, wo die kWh übrigens auch nur etwa 12 Cent kostet.

    Etwas exotischeres Beispielprodukt: Elektro-Einrad.

  • Oh, die Antwort kam recht schnell:

    herzlichen Dank für Ihren Hinweis.

    Wir haben die Firma Bittl darauf aufmerksam gemacht, dass diese Aufsteller so nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechend und darum gebeten, diese entsprechend anzupassen!

    Leider hat die Firma diese Aufsteller selbst produziert, so dass wir weiter nicht tätig werden können.

    Schön, dass Sie über so profundes Wissen zum Thema verfügen. Die eKFV ist ja noch recht neu und sorgt immer noch für Verwirrung. Daher sind wir froh, dass Sie uns auf diesen Missstand aufmerksam gemacht haben, um gemeinsam für mehr Aufklärung sorgen zu können.

    Wenn Sie noch weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.

    Das ist ja höchstinteressant: Da prangt das Logo der Firma Metz groß und breit auf der Tafel und dieser Hersteller will für den Inhalt der Tafel nicht verantwortlich sein, weil sein Logo anscheinend missbraucht worden ist. Komisch. Gibt es noch andere E-Scooter-Hersteller, die Bittl verkauft? Warum sind dann nicht auch die anderen Logos aufgeführt worden? Warum ausgerechnet Metz? Ich finde die ganze Sache äußert dubios.

  • Meine Bilanz nach anderthalb Wochen sieht eher durchwachsen aus: Ein E-Rollerfahrer hat mich beim Gehweg-Cruisen in der Mönckebergstraße gestreift, ein anderer direkt vor dem Bureau fast erwischt. Gestern kamen mir zwei E-Roller-Fahrer auf dem Radweg entgegen, die sich nicht einig werden konnten, wer nun ausweicht, heute kam eine E-Roller-Fahrerin direkt entgegen und stürzte beim Ausweichen beinahe vom Fahrzeug. Boah.

    Meinetwegen können wir dieses Experiment jetzt wieder einstellen.

  • Letzte Woche in Lyon. MIndetstens 5 Anbieter für E-Scooter - danach nicht mehr weitergezählt. Einen von Tier ausgeliehen - ein Pulk stand gerade herum.

    Einige Runden um die Place Belcour gedreht - richtig großer Platz im Zentrum.

    Interessantes Feature: Am Rande des Platzes, entlang der Fahrbahn, fuhr der Scooter 20 km/h - im Inneren des Platzes nur 7 km/h. Die Handy-App (auf die man während der Fahrt nicht blicken sollte) zeigte das Innere als roter Bereich - offenbar eine Art Geofencing für Fußgängerbereiche.