Woche 34 vom 20. bis 26. August 2018

  • wie geil ist Berlin...

    Andererseits ist Berlin auch und gerade in Bezug auf Radwege und Gefahrenstellen bekannt für: "Probleme erfassen (lassen) und dann aussitzen"

    Andererseits: Hamburg genauso.

  • Das muß man einschränken bzw. näher ausführen: Wie geil ist der Tagesspiegel...

    Der hat sich deutlich gemausert in den letzten Jahren, mit gelegentlich deutlichen Ausreißern allerdings, und ist insoweit gewiß auch politischer "Influencer" (wieder geworden), als er signifikante Teile der Berliner Bevölkerung erreicht und damit die Stimmungslage hier prägt und mittelfristig ändert.

    Wäre es wie in Hamburg, gäbe es also nur BILD, MOPO und Berliner Abendblatt, wäre die Situation hier wahrscheinlich eine andere. Andererseits würden die Berliner den Tagesspiegel dann wohl nachträglich erfinden/gründen.

    Über den Klee loben will ich ihn nun auch nicht, aber eine starke Aktion, eingebettet in ein "trend setting" vom ihm, bleibt es doch.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • In Berlin nähern wir uns so langsam der Selbstjustiz.

    Vor ein paar Jahren war es noch eine groß angelegte Aktion mit Presse und so, als mal jemand mit Sprühsahne die Markierung von Radfahrstreifen auf Falschparkern nachmalte. Auch die Aktion, bei der mal ein paar Fahrräder in zweiter Reihe parkten, wurde von der Presse begleitet.

    Vor ein paar Wochen wurde dann schon anonym an einer Unfallkreuzung einfach ein Poller zwischen Fahrstreifen und Radfahrstreifen gestellt, um Radfahrer zu schützen.

    Und jetzt malen verzweifelte Eltern die nötigen Markierungen schon einfach selber auf die Fahrbahn.

    Und alles nur, weil dieser Staat nicht willens ist, die öffentliche Ordnung im ruhenden Verkehr aufrecht zu erhalten.

  • In Berlin nähern wir uns so langsam der Selbstjustiz.

    Vor ein paar Jahren war es noch eine groß angelegte Aktion mit Presse und so, als mal jemand mit Sprühsahne die Markierung von Radfahrstreifen auf Falschparkern nachmalte. Auch die Aktion, bei der mal ein paar Fahrräder in zweiter Reihe parkten, wurde von der Presse begleitet.

    Vor ein paar Wochen wurde dann schon anonym an einer Unfallkreuzung einfach ein Poller zwischen Fahrstreifen und Radfahrstreifen gestellt, um Radfahrer zu schützen.

    Und jetzt malen verzweifelte Eltern die nötigen Markierungen schon einfach selber auf die Fahrbahn.

    Und alles nur, weil dieser Staat nicht willens ist, die öffentliche Ordnung im ruhenden Verkehr aufrecht zu erhalten.

    Wer genau ist der Staat?

    "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus!", heißt es im Artikel 20, Abs. 2 GG.

    Das Problem: Viele Medien und Parteien postulieren bei jeder Gelegenheit, wir seien ein Volk von Autofahrern und das Wohl und Wehe unserer Gesellschaft hänge in erster Linie vom wirtschaftlichen Erfolg der Autoindustrie ab. Selbst Parteien, die vorsichtig Kritik daran üben, werden sofort als "Verbotsparteien" gebasht. Unter den sog. "etablierten" Parteien gibt es ohnehin keine mehr, die dem weit verbreiteten Autowahn noch etwas entgegensetzen. Bei den Grünen endeten diese Ambitionen weitgehend als die schlechten Wahlergebnisse bei den Bundestagswahlen vor 20 Jahren mit dem vorausgegangenen Beschluss "Fünf Mark für ein Liter Sprit" begründet wurden. Und die Grünen hatten nicht die Kraft aufgebracht, sich dagegen zu wehren. Schlimmer noch: Seitdem dominieren Angstneurosen bei den Grünen, wenn es darum geht dringend notwendige, aber scheinbar unpopulistische Entscheidungen einzufordern. Stattdessen lässt sich die Grünen-Spitze in Wahlkampfzeiten lieber in schicken E-Autos filmen. https://www.youtube.com/watch?v=AtWVqGT5RYg

    Und trotzdem gelingt es der extremen Rechten, ihre ultraautoritäre gesellschaftliche Grundhaltung auf den politischen Gegner zu projizieren. <X

    Die aktuelle verkehrspolitische Diskussion ist geprägt von vagen Zukunftskonzepten wie E-Autos, automatischen Fahrassistenzen und selbstfahrenden Autos, die mit völlig überzogenen Heilserwartungen aufgeladen werden, obwohl bei nüchterner Betrachtung damit keine Verkehrsprobleme gelöst, sondern vielfach die vorhandenen sogar noch verschlimmert werden.

    Sei's drum: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen." (Churchill) von dem stammt auch die "Blut, Schweiß und Tränen"-Rede, in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg. Zu hoch gegriffen? Gemessen an den Opferzahlen übertreffen die Verkehrstoten weltweit deutlich die Opfer von Kriegen, Genoziden und Terrorismus!

    Fußgänger oder Radfahrer sein ist nichts für Feiglinge!

    So ganz schlimm ist es dann allerdings auch wieder nicht. Denn gestorben wird im Verkehr am meisten immer noch im Auto! Bloß will das keiner so Recht wahrhaben.

  • In Berlin nähern wir uns so langsam der Selbstjustiz.

    Vor ein paar Jahren war es noch eine groß angelegte Aktion mit Presse und so, als mal jemand mit Sprühsahne die Markierung von Radfahrstreifen auf Falschparkern nachmalte. Auch die Aktion, bei der mal ein paar Fahrräder in zweiter Reihe parkten, wurde von der Presse begleitet.

    So eine Aktion lief gerade in Hannover: Die Haz vom 17.8.2018 berichtete darüber: "Ein Passant hat eine Idee: „Die Stadt müsste eigene Parkplätze nur für Lieferwagen schaffen“, findet der Mann." http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…uf-der-Fahrbahn

    Warum wird diese naheliegende Idee nicht schon längst umgesetzt? Es scheitert nicht nur am mangelnden Willen und Personal, Kontrollen durchzuführen. Viel schlimmer: Die Politik scheut davor zurück, Regeln zu erstellen, aus denen eindeutig hervorginge, dass es mehr und weniger erwünschten Autoverkehr gibt.

  • So eine Aktion lief gerade in Hannover: Die Haz vom 17.8.2018 berichtete darüber: "Ein Passant hat eine Idee: „Die Stadt müsste eigene Parkplätze nur für Lieferwagen schaffen“, findet der Mann." http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…uf-der-Fahrbahn

    Warum wird diese naheliegende Idee nicht schon längst umgesetzt? Es scheitert nicht nur am mangelnden Willen und Personal, Kontrollen durchzuführen. Viel schlimmer: Die Politik scheut davor zurück, Regeln zu erstellen, aus denen eindeutig hervorginge, dass es mehr und weniger erwünschten Autoverkehr gibt.

    Ein interessanter Artikel. Mir ist dies auch schon auf gefallen, als Radfahrer auf der Fahrbahn wird man neben anderen Radwegen oder freigegebenen Gehwegen, ab und zu auch neben reinen Gehwegen an gemault, man solle da nicht fahren. Seltsamer weise habe ich noch nie erlebt, dass jemand hupt oder meckert, wenn ein Kfz ein Halteverbot oder Parkverbot ignoriert. Da wird dann auch angehalten und auf eine Lücke im Gegenverkehr gewartet, ohne Protest.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Schweizer Straßen zu schmal für SUVs

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/s…-a-1224091.html

    Es ist schon bemerkenswert, wie unbedarft Spiegel-online über den SUV-Boom und die daraus abgeleitete Forderung nach breiteren Schweizer Straßen berichtet.

    Richtig ätzend ist, dass der Spruch der Importeursvereinigung Auto so unkritisch in dem Artikel wiedergegeben wird: "Das würde auch Konflikte mit Fahrradfahrern verringern, betont ein Sprecher der Importeursvereinigung Auto Schweiz. Radwege seien oft nur mit gestrichelter Linie auf der Fahrbahn markiert. Die Folge: je breiter die Autos, desto eher gibt es Konflikte." Da versucht die Autolobby die von ihr gewünschten breiteren Straßen ausagerechnet mit den angeblichen Bedürfnissen der Radfahrer zu rechtfertigen.

    Wie das konkiret funktionieren soll mit den breiteren Straßen wird ebenfalls nicht erwähnt.

    Gefahr 1: In bereits bestehenden Wohngebieten würde eine Straßenverbreiterung zugleich eine Eineengung der Fußgängerfläche bedeuten.

    Gefahr 2: Wenn breitere Straßen zur Normvorgabe für Neubaugebiete werden, dann beschleunugt das den Verkehr. Zumindest darauf wird in dem Artikel eingegangen: "Scharfe Kritik kommt zudem von Sicherheitsexperten. "Das Unfallrisiko wäre erheblich gestiegen, weil breitere Fahrbahnen zu schnellerem Fahren führen"" Link s. o.

  • Mal wieder ein Suchspiel (finde die Fehler), habe bisher noch keinen Artikel dieser Art ohne Fehler gesehen:

    https://www.ksta.de/ratgeber/finan…nicht--31136508

    1. Ein wichtiger Hinweis fehlt, es gibt auch reine Fußgängerampeln, die nicht für Radfahrer relevant sind.

    2. Wieso ist es so schwer die Reglung richtig herum dar zu stellen? Die Antwort wäre Nein, außer die Benutzungspflicht wird per Zeichen 237,240, oder 241 an geordnet.

    6. Woher kommt der Wert von einem Meter?

    Habe aber schon wesentlich schlimmere Artikel dieser Art gesehen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • 1. Ein wichtiger Hinweis fehlt, es gibt auch reine Fußgängerampeln, die nicht für Radfahrer relevant sind.

    Dann gilt die Ampel für den Fahrverkehr, das steht dort insoweit korrekt. Was fehlt: Die Ampel für den Radverkehr gilt nur, sofern Radverkehrsanlagen auch benutzt werden, wenn nicht, gilt ebenfalls die Ampel für den Fahrverkehr.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ich glaube, KleverRadfahrer meint reine Fußgängerampeln an Fahrbahnquerungen/Bettelampeln. Wenn dort keine Streuscheibe mit Radfahrsymbol enthalten ist, gilt die nicht für Radfahrer und es gibt quer zur Fahrbahn auch keine Fahrbahnampel, die stattdessen gelten könnte.

  • Ein interessanter Artikel. Mir ist dies auch schon auf gefallen, als Radfahrer auf der Fahrbahn wird man neben anderen Radwegen oder freigegebenen Gehwegen, ab und zu auch neben reinen Gehwegen an gemault, man solle da nicht fahren. Seltsamer weise habe ich noch nie erlebt, dass jemand hupt oder meckert, wenn ein Kfz ein Halteverbot oder Parkverbot ignoriert. Da wird dann auch angehalten und auf eine Lücke im Gegenverkehr gewartet, ohne Protest.

    Nochmal das Zitat aus dem HAZ-Artikel über die Aktion der Grünen gegen die vom Lieferverkehr zugeparkten Radwege. http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…uf-der-Fahrbahn Ein Passant, der in dem Artikel zu Wort kommt, sagte: Ein Passant hat eine Idee: „Die Stadt müsste eigene Parkplätze nur für Lieferwagen schaffen“, findet der Mann."

    Ich habe inzwischen noch mal die Urlaubsfotos gesichtet. Hier ein Bild aus Lille, auf dem ein solcher gelbmarkierter Lieferverkehr-Halteplatz zu sehen ist. Wer mehr davon sehen will kann ja mal eine virtuelle Stadtrundfahrt durch Lille mit google-street-view machen. In ganz vielen Straßen gibt es diese gelb markierten Lieferverkehr-Halteplätze. Und sie werden nach meiner Beobachtung auch respektiert. Ob das an häufigen Kontrollen und/oder hohen Strafen oder an Einsicht liegt, habe ich leider nicht rausfinden können.

  • Was denn nun?

    Der Artikel - vielen Dank für den Link - beinhaltet einen krassen Widerspruch.

    In einem mittleren Absatz heißt es: „Markierte Sicherheitsabstände zwischen Parkständen und Radweg bzw. Radfahrstreifen werden leider auch in Hamburg von vielen Autofahrern beim Parken nicht eingehalten“, so Lau. „Meist ist dieser Abstand der Bereich zwischen linkem Bordstein des Parkstands und der rechten Seitenlinie des Radfahrstreifens. Ausreichende Überwachung des ruhenden Verkehrs durch die Polizei gibt es in Hamburg bei Weitem nicht. Bei neueren Planungen wird deshalb nun teilweise ganz auf das Markieren des Abstands verzichtet, weil sich ohnehin zu wenige Autofahrer daranhalten.“

    Am Ende des Artikels jedoch steht geschrieben: "Bei der Planung von neuen Radverkehrsanlagen sei die Polizei beteiligt und achte „strikt auf die Einhaltung der Vorgaben zum Sicherheitstrennstreifen“."


    Was gilt denn nun???

    Der holländische Griff, der in dem Artikel erwähnt wird, heißt deshalb so, weil holländische Autofahrer-Lehrlinge das so beigebracht bekommen? Und öffnen tatsächlich alle Holländer so ihre Autotüren, wie in dem Artikel beschrieben? Gibt es vielleicht sogar höhere Strafen, wenn ein Autofahrer durch unachtsames Türen-Öffnen einen Radler zu Fall gebracht hat und nachgewiesen werden kann, dass er das nicht mit dem "holländischen Griff" getan hat?

    Muss wohl mal wieder Urlaub in den Niederlanden machen. Ein Gesprächsthema mehr hätte ich damit schon mal. Oder gibt's hier jemand, der dort öfter ist, und mehr weiß?

  • Ich glaube, KleverRadfahrer meint reine Fußgängerampeln an Fahrbahnquerungen/Bettelampeln. Wenn dort keine Streuscheibe mit Radfahrsymbol enthalten ist, gilt die nicht für Radfahrer und es gibt quer zur Fahrbahn auch keine Fahrbahnampel, die stattdessen gelten könnte.

    Und wie kommt der Radfahrer in die Verlegenheit, sich überhaupt für die Fußgängerampel zu interessieren?

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Und wie kommt der Radfahrer in die Verlegenheit, sich überhaupt für die Fußgängerampel zu interessieren?

    Also mindestens 95 Prozent aller Radfahrer die ich beobachte beachten reine Fußgängerampeln. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Querungshilfe für Fußgänger handelt oder um eine Ampel, wo eigentlich der Signalgeber für den Fahrverkehr beachtet werden müsste.

    Das war blöderweise vor langer Zeit mal so und das es nun anders geregelt ist scheint nicht bei den Verkehrsteilnehmern an zu kommen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Zitat

    „Die Stadt müsste eigene Parkplätze nur für Lieferwagen schaffen“

    Hm. Ich taufe es mal "eingeschränktes Halteverbot".

    Gibts schon. Da aber gerne "eingeschränktes Halteverbot" mit "uneingeschränkter Parkpflicht" verwechselt wird meinen die, für die das eingeschränkte Halteverbot gedacht ist, im absoluten Halteverbot halten zu müssen.