Woche 1, 1. bis 7. Januar 2024

  • Ganz vorbei ist es anscheinend noch nicht. Zumindest ist auf der Website des Insolvenzverwalters zu lesen, dass der Betrieb zumindest für die nächsten Monate noch fortgeführt wird:

    Jena: Startup für Fahrrad-Dashcam-Systeme wird fortgeführt
    Das Jenaer Startup-Unternehmen Dashfactory GmbH hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Verwalter wurde vom…
    diligens-rechtsanwaelte.de
  • Extremisten wollen Agrarproteste kapern: Achtung, Bauern von rechts
    Zur Blockadeaktion gegen Wirtschaftsminister Habeck hatten auch Rechtsextreme mobilisiert. Der Bauernverband geht nur lasch gegen Unterwanderung vor.
    taz.de

    "Nur schemenhaft erkennt man auf Videos, wie eine Gruppe in vornehmlich dunklen Jacken in Richtung der Fähre drängt. Es sind rund 30 Menschen, sie füllen die Anlegerbrücke. Unter ihnen schäumt das Wasser, oben schäumt die Wut. Im grellen Licht des Schiffsscheinwerfers leuchten nur die gelben Westen einiger Polizisten, die sich der Gruppe entgegenstellen. Sie schützen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf dieser Spontan-Demonstration von Land­wir­t*in­nen gegen die von der Bundesregierung geplanten Subventionskürzungen. Der Grünen-Politiker will an diesem Donnerstag mit der Fähre gerade von einem Urlaub von der Hallig Hooge zurückkehren.

    Die Gruppe hat es auf Habeck abgesehen. Polizei und Reederei werden später mitteilen, dass der Mob die Fähre stürmen wollte."

    Wenn ich das so lese, könnte ich glatt zum Lutheraner werden:

    "Unter dem Eindruck der Gewalt, die die rebellierenden Bevölkerungskreise im April 1525 in Thüringen und Württemberg ausübten, wandelte sich Martin Luthers Haltung zum Bauernkrieg dramatisch. Er trat nun dafür ein, die Erhebungen radikal niederzuschlagen. (...)

    Anfang Mai 1525 verfasste Luther die Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“, mit der er sich direkt an die Fürsten wandte. Wörtlich ruft er die Landesherren dazu auf, die Revoltierenden zu töten – dies sei eine religiös verdienstvolle Tat.":/

    https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB…enstvolle%20Tat.

  • Dashfactory hat, total erstaunlich, anscheinend plötzlich Insolvenz angemeldet.

    Aso falls hier noch jemand auf eine Dashbike wartet, wird wohl nix mehr.

    Tja, ich bin einer von denen, die eine Dashbike bestellt und bezahlt haben... ... ... ... .. .. .. . . . . . . . . . . .

  • Tja, ich bin einer von denen, die eine Dashbike bestellt und bezahlt haben... ... ... ... .. .. .. . . . . . . . . . . .

    +1

    Ich fand das Projekt damals auch gut genug um es zu unterstützen. Angesichts des seinerzeit schon zur Verfügung stehenden Open Bike Sensors hatte ich geglaubt, dass die Entwicklung schnell gehen sollte, weil es ja nur ein Auslöser-Addon für eine Kamera hätte werden müssen, aber nach den ersten Entwürfen mit dem Kameramodul Seit-an-Seit mit den roten Rücklicht-LEDs hinterm selben Deckglas hätte man eigentlich schon misstrauisch bezüglich des technischen Sachverstands im Entwicklerteam werden müssen. Naja, mal schauen, was die nächsten Wochen bringen und wann man seine Ansprüche im Insolvenzverfahren dann wirklich geltend machen kann, wobei das der Erfahrung nach ggf. eh nur einstellige Prozente bringen wird.

  • Tja, ich bin einer von denen, die eine Dashbike bestellt und bezahlt haben... ... ... ... .. .. .. . . . . . . . . . . .

    in der ersten Crowdfunding-Runde? Dann denke ich ist so oder so nix zu holen. Das war Invest ohne Return.

    Als normaler Besteller im Shop ist fraglich, da wäre es besser schon vor der Insolvenz wegen Betrug eine Anzeige getätigt zu haben.

    Ich hab auf die Dashbike-Seite geschaut, man kann anscheinend bestellen, zumindest mal in den Warenkorb legen, das ist dann rechtlich durchaus interessant.

  • Bauernproteste in Deutschland: Gericht erlaubt Blockade von Autobahnauffahrten in Berlin und Brandenburg
    Das Land bereitet sich auf die Proteste der Landwirte vor: In Mecklenburg-Vorpommern erhalten Pflegekräfte offenbar »Passierscheine«. In Berlin und Brandenburg…
    www.spiegel.de

    Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...

  • https://www.spiegel.de/panorama/justi…e5-ed72dfc10a5e

    Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...

    Wir benutzen vermutlich die falschen Fahrräder. Das hier hatte ich vergangenen Sommer bei einem Fahrradevent am Maschsee bestaunen dürfen. So 200 Stück davon auf einer Fahrraddemo, das machte was her!8)

    Es gibt auch einen Spiegelartikel über die "Kleine Johanna":

    Tüftler aus Sachsen-Anhalt baut schwerstes Fahrrad der Welt
    Es heißt »Kleine Johanna«, hat 35 Vorwärtsgänge und einen Dosenhalter aus Gusseisen: In Düsseldorf wurde jetzt das schwerste Fahrrad der Welt vorgestellt. Sein…
    www.spiegel.de
  • https://www.spiegel.de/panorama/justi…e5-ed72dfc10a5e

    Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...


    Na na na, Unterschied zwischen wichtigem Anliegen und Privilegien-Erhalt.


    Wobei ich als Landwirtschaftnaher durchaus verstehen kann, das da Unruhe aufkommt, wenn das plötzlich alles komplett gestrichen wird, so ein (verlässlicher) Stufenplan ist da durchaus diskutabel. Bleibt aber dabei, die Diese-Subvention ist inzwischen falscher Anreiz.

  • https://www.spiegel.de/panorama/justi…e5-ed72dfc10a5e

    Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...

    Marxistisch könnte man jetzt argumentieren, dass was den Eigentümern von Produktionsmitteln zusteht, ungewaschenem Studentenpack noch lange nicht gebilligt wird.

    Ich denke, die Probleme der Landwirtschaft liegen nicht bei der Steuerbegünstigung auf Agrardiesel. Hier wurden jahrzehntelang politisch die falschen Weichen gestellt (Wachse oder Weiche) und eine zu große Abhängigkeit von den Discountern geduldet. Wenn die Proteste seine tatdächliche Reform der Agrarpolitik fordern würden, wäre die Geduld des Staates sehr schnell erschöpft und der Beifall Aiwangers und Söders würde schnell verstummen.

  • Wobei ich als Landwirtschaftnaher durchaus verstehen kann, das da Unruhe aufkommt, wenn das plötzlich alles komplett gestrichen wird, so ein (verlässlicher) Stufenplan ist da durchaus diskutabel. Bleibt aber dabei, die Diese-Subvention ist inzwischen falscher Anreiz.

    Wie viele landwirtschaftliche Betriebe haben eigentlich auf Elektromotoren umgestellt?

    Bei einer Fahrradtour an der Elbe hatte ich diese alte Dreschmaschine fotografiert. Nach Auskunft eines älteren Dorfbewohners wurden die über einen Riemen (Detailbild beschädigte Riemenscheibe der Antriebswelle) an einen großen Elektromotor angeschlossen, von denen früher viele Bauern einen auf dem Hof stehen hatten. Der war in einem fahrbaren Kasten untergebracht und konnte auch für andere Maschinen als Antriebsquelle benutzt werden. Heutzutage gibt es natürlich modernere Maschinen mit Elektroantrieb, aber wie viele Landwirte nutzen inzwischen z. B. Ackerfahrzeuge mit Elektromotoren?

    Und hast du als "Landwirtschaftsnaher" schon einmal einen solchen historischen Elektromotoren-Kasten auf einem Bauernhof oder in einem Museum gesehen?

  • Wie viele landwirtschaftliche Betriebe haben eigentlich auf Elektromotoren umgestellt?

    Und hast du als "Landwirtschaftsnaher" schon einmal einen solchen historischen Elektromotoren-Kasten auf einem Bauernhof oder in einem Museum gesehen?

    Kaufen kann man das noch nicht, aber es fängt an: https://www.agrarheute.com/technik/trakto…tet-2024-590427

    Ändert aber nichts daran, dass der Landwirt Stand heute keine Option hat, seine Landmaschinen von Diesel auf Elektro umzustellen - und da sehe ich auch ernste Probleme, bis so was wie ein Elektro-Mähdrescher in der Erntezeit zwei Wochen quasi 24x7 auf dem Feld ist. Gewicht durch die Batterien dürfte auch ein Thema sein.

    Damit fällt die Lenkungswirkung einer Steuer komplett weg - und es bleibt der Gedanke, dass man sich überlegt hat, dass die Bauern weniger rumschreien als der gemeine von der BXXX-Zeitung aufgehetzte Dieselpendler, wenn ihm ein paar Cent von seinem Dieselsteuervorteil weggenommen würden. Oder - Gott bewahre - etwa die Axt an die Zersiedelungsprämie (Entfernungskostenpauschale) würde.

  • und da sehe ich auch ernste Probleme, bis so was wie ein Elektro-Mähdrescher in der Erntezeit zwei Wochen quasi 24x7 auf dem Feld ist. Gewicht durch die Batterien dürfte auch ein Thema sein.

    Stromkabel trenchen entlang der Feldwege/Zufahrtsstraßen, mobile Schnelllader mitnehmen, fertig.

    keine große Sache, wenn man es will.

  • Wobei ich als Landwirtschaftnaher durchaus verstehen kann, das da Unruhe aufkommt, wenn das plötzlich alles komplett gestrichen wird, so ein (verlässlicher) Stufenplan ist da durchaus diskutabel. Bleibt aber dabei, die Diese-Subvention ist inzwischen falscher Anreiz.

    Die Befreiung von der Kfz-Steuer und Kraftstoffsteuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge wurde 1922 eingeführt, um die Motorisierung der Landwirtschaft zu fördern.

    Da dieses Ziel seit ca. 60-70 Jahren erreicht ist, hätte man mit diesem stufenweisen Ausstieg also bereits in den späten 1950er Jahren beginnen können/müssen.

    Das hat auch der Bundesrechnungshof bemängelt und daher im Mai 2023 die Bundesregierung aufgefordert, diese Subventionen zu streichen. Auch im Finanzausschuss (*edit: es war der Rechnungsprüfungsausschuss und nicht der Finanzausschuss) wurde das einstimmig beschlossen, auch mit den Stimmen der Ausschussmitglieder von CDU / CSU und AfD.

    Ob das heute auch so in der Bild-"Zeitung" steht? :/

    *nochmal edit: hier die Tagesordnung zur Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses vom 15.12.2023: RTF Template (bundestag.de)

    -> TOP 20 "Überholte Vergünstigungen bei der Kraftfahrzeugsteuer – Bund verzichtet auf mehr als 1 Mrd. Euro Steuereinnahmen"

    Darin wird auf die Drucksache 20/4880 verwiesen, die ihr hier findet: Drucksache 20/4880 --- Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2022 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststellungen zur Haushaltsrechnung und zur Vermögensrechnung 2021) (bundestag.de) -> Punkt 19

    3 Mal editiert, zuletzt von Yeti (8. Januar 2024 um 11:35)

  • Wie viele landwirtschaftliche Betriebe haben eigentlich auf Elektromotoren umgestellt?


    Wie oben schon beantwortet steckt das noch in den Kinderschuhen, was mich tatsächlich etwas wundert, weil die Landwirte bei Solar eigentlich ziemlich gut mit dabei sind, zumindest bei uns. Ich denke da ist durchaus Interesse vorhanden


    Zentralantrieb gibts heute nicht mal mehr im Sägewerk und bei Mühlen. Aber die Bauern nutzen Strom schon fleißig und wissen, dass es den gibt.

    Alleine die Zwangsentlüftung von einem Kuhstall braucht ordentlich kWh.

  • Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...

    in Thüringen so:

    Zwei Verletzte bei Bauerndemo im Eichsfeld
    Bei einem Bauernprotest in Heiligenstadt im Eichsfeld sind zwei Männer verletzt worden.
    www.otz.de

    - Demonstrant von Auto angefahren (absicht?)
    - Vorwurf Nötigung wegen nicht-Räumen der Straße
    - blockierte Rettungswege

    :whistling: