Woche 15 vom 11. bis zum 17. April 2022

  • Aus dem Artikel von Prof. Rahmstorf

    Zitat

    Auch manche Journalisten in den deutschen Medien sahen und sehen leider ihre Rolle darin, wissenschaftlich unsinnige Behauptungen aus der Klimaquerdenker-Ecke ungeprüft salonfähig zu machen, und versuchen dies gar als kritischen Journalismus zu verkaufen.

    Auch beim Spiegel selbst darf der ehemalige Bild-Redakteur Nikolaus Blome seinen Unfug verbreiten.

    Unsinnige Ukraine-Vorschläge: Tempolimit für Trittbrettfahrer - Kolumne - DER SPIEGEL

    Er tut so, als hätte irgendwer behauptet, dass ein Tempolimit alleine den Krieg in der Ukraine beenden könne. Tatsache ist, dass der Krieg deutlich macht, dass wir alle Register ziehen müssen, um aus fossilen Energien auszusteigen. Ein Tempolimit ist dafür nur ein Baustein, aber einer, den man ohne große Investition und sofort umsetzen könnte.

    Natürlich ist es damit nicht getan. Ich halte auch die bisherige Fixierung auf den Kohleausstieg nicht für zielführend, denn wir müssen nicht raus aus der Kohle, sondern raus aus allen fossilen Energien. Wenn wir jetzt Kohle durch Erdgas ersetzen, ist für den Klimaschutz nichts gewonnen. Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht zwar weniger CO2, dafür hat Methan selbst eine massiv höhere Klimawirkung und wir haben leider beim Transport des Gases 1-2% Verluste, die unverbrannt in die Atmosphäre entweichen. Das gilt auch für synthetisch aus 100% erneuerbaren Energien hergestelltes Methan.

  • Was ist denn das für eine Prozessvorbereitung:

    Zitat

    Im Prozess vor dem Schöffengericht kristallisierte sich dann aber heraus, dass an der fraglichen Stelle wohl mindestens Tempo 70 (womöglich sogar Tempo 100) erlaubt gewesen ist.


    Na ja, war halt nur ein Radfahrer.

  • Tempolimit

    Mich nervt das Gezerre um ein Tempolimit. Der eigentliche Unfug ist doch, dass enorme Massen bewegt werden müssen, um kleine Menschen von A nach B zu bringen? Das kostet Unmengen an Energie. Niemand ist auf das schwere Auto angewiesen, sondern alle sind auf ein Transportmittel angewiesen?

    Ich vermute, dass allein durch den Ausbau von überflüssigen Beifahrersitzen und Rückbänken Milliarden an Liter Sprit/kWh eingespart werden könnten. Und viel mehr noch durch Leichtfahrzeuge, die selbst nur wesentlich mehr wiegen als die Person, die sie transportieren sollen.

    Mein E-Fahrrad wiegt 25 kg und bringt mich 60 km weit. Mit demselben Akku würde sich ein Auto nicht mal in Bewegung setzen.

    Gehts nicht längst viel mehr um Gewicht als um Speed? Warum ist das ein Tabu-Thema?

  • Was ist denn das für eine Prozessvorbereitung:


    Na ja, war halt nur ein Radfahrer.

    Versteh ich auch überhaupt nicht. Bei zHG 70 ist 92 km/h sicher kein Grund, den armen Kerl zu "entlassen". Welche zHG tatsächlich gültig war, sollte sich doch rausfinden lassen? Interessiert aber vermutlich nicht, nachdem die böse Sonne ihn geblendet hat. :)

  • Gehts nicht längst viel mehr um Gewicht als um Speed? Warum ist das ein Tabu-Thema?

    Man kann Autos recht einfach durch einen politischen Beschluss langsamer machen aber nicht leichter. Die benötigte Energie, um ein Auto in Bewegung zu halten steigt auch etwa mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, aber nicht einmal linear mit der Masse.

    Dass das Auto als Transportsystem äußerst ineffizient ist, ist ein anderes Thema, an dass sich in der Tat wohl niemand so recht rantraut.

  • Man kann Autos recht einfach durch einen politischen Beschluss langsamer machen aber nicht leichter

    Meinst du? Ich glaube, die Leute würden längst massenweise mit leichten Fahrzeugen rumfahren, wenn die einen spürbaren finanziellen Vorteil hätten. Und würden sich auch überhaupt nicht darüber beschweren.

    Hab früher mal als Gemüseverkäufer gearbeitet. Sobald die übriggebliebenen Gurken für 10 Pfennig/Stck verkauft wurden, haben die Leute angefangen, sie sich gegenseitig auf die Arme zu schaufeln. :)

    Und die Autoindustrie reagiert unglaublich schnell, wenn sie keine Chance auf Lobbyerfolge sieht. Pläne für Leichtfahrzeuge liegen fix und fertig in allen Schubladen, es gibt nur keinen Grund, sie rauszuholen.

  • Ich meinte was anderes: Natürlich könnte die Politik Anreize setzen, damit künftig mehr leichtere Fahrzeuge verkauft werden. Aber die müssten dann erstmal gebaut und verkauft werden. Zumindest würden davon nicht die existierenden Schwergewichte von den Straßen verschwinden. Ein Tempolimit würde von jetzt auf gleich den Energiebedarf der existierenden Flotte senken.

    Und ob Steueranreize für kleinere Fahrzeuge tatsächlich den Trend zu immer größeren und schwereren Autos brechen würden? Ein großer SUV ist ja ohnehin schon um Einiges teurer als ein Kleinwagen und das hält die Leute auch nicht davon ab, sich diesen Mist zu kaufen. Vermutlich würde das nicht viel ändern, außer dass noch mehr rumgeheult wird, wie sehr die armen Autofahrer vom Staat gemolken werden (mimimi...).

    Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich an allen Zufahrtsstraßen in die Städte Betonpoller im Abstand von 1,80m hinbauen. Wer da nicht durchpasst, muss draußen bleiben oder nebenan durch die Mautstation fahren und eine gewichtsabhängige Maut bezahlen. Voll besetzte Fahrzeuge bekämen eine Ermäßigung. Autos, die zwischen den Pollern stecken bleiben, weil der Fahrer es trotzdem versucht hat, durchzukommen, werden direkt vor Ort verschrottet.

    Das könnte vielleicht helfen. 8)

  • Interessenkonflikt in Jena: Mountainbiker vs. Waldbesitzer | MDR.DE
    Mountainbiker tummeln sich gern im Wald. Doch ihre Strecken, die sogenannten Trails, werden für Waldbesitzer schnell zum Problem. Vor allem in den Bergen um…
    www.mdr.de

    Erstaunlich gut kommen die Mountainbiker in diesem Beitrag weg.

    Einmal editiert, zuletzt von CKO (13. April 2022 um 22:19) aus folgendem Grund: Kommentar ergänzt

  • Der erste Kommentar dazu unter dem Artikel gefällt mir. Dann würde ich gerne die 10€/Jahr/Rad bezahlen.

    Zitat

    Ach ja, dann erwarte ich auch eine gleichwertige Ausstattung der Radwege. Also auf beiden Seiten wegbegleitend 'zig Radparkplätze, Verkehrszeichen für Radler werden auf der (Auto)Fahrbahn montiert, Grüne Welle für Radler, Abbiegende Pkw müssen 2 Ampelphasen warten und zwischenzeitig ihr Fahrzeug auf der Stelle um 90° rumwuchten, keine "Vorfahrt gewähren" Schilder auf Radwegen an Vorfahrtsstraßen (wird den Bayern echt schwer fallen), keine durch Wurzelwerk aufgebrochene Fahrbahnoberfläche, bei Baustellen wird die Fahrbahnoberfläche nicht erst nach sechs Monaten wieder geschlossen, keine Stahlrohre quer über die Fahrbahn, keine Stahlpoller mitten auf der Fahrbahn, keine Wege die im Nirgendwo enden, to be continued.

    Achja und die Wegereinigung, Winterdienst und Falschparker abschleppen nicht vergessen.

  • Vignette: so viel dummer Aufwand. Wenn es ums Geld geht, dann bitte einfach von jedem neu verkauften Fahrrad 100,- als "Fahrradsteuer" an den Fiskus zusätzlich abführen. Das umfasst bei vielen Rädern mehr als die Lebensdauer. Und die bereits in Nutzung befindlichen Räder: pfft, ist halt so.

    zu den MTBs im Wald hat die OTZ auch noch einen Beitrag eingestellt:

    Radfahren im Jenaer Forst: Anlass zu vielerlei Ärger
    Jenaer Stadtverwaltung will sensibilisieren und trifft vor Ort auf drei passionierte Radler. Stadtrat wird mit dem Thema konfrontiert
    www.otz.de

    Nunja: Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis. :rolleyes:

    oder runden Tisch.

    Da wird nix beim rumkommen. einfache Sache.

  • Die Stadt äußert sich auf ihrer Homepage ebenfalls:

    Downhillstrecken stellen Problem dar

    Es sind tatsächlich keine großen Pläne zu erkennen:

    Zitat

    Es müsste es keinerlei Probleme geben, wenn alle Bewohner und Besucher unserer Stadt sich auf ein einfaches Prinzip verständigen könnten, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Rücksichtnahme – gegenüber den Mitmenschen und gegenüber der Natur.

  • >>>>>Sendehinweis<<<<<

    Jahrhundertbauwerk Trasse

    Wie das russische Erdgas in den Westen kam

    auf Phönix am 17.04.2022 um 03:45 Uhr

    Dauer: 90 Minuten

    Jahrhundertbauwerk Trasse
    Do., 14.04.2022 um 20:15 Uhr.
    www.phoenix.de

    Als Hörspiel in der ARD-Audiothek:

    Jahrhundertbauwerk Trasse - Wie das Erdgas in den Westen kam
    Mehr als 25.000 DDR-Bürger errichten in den 70er- und 80er-Jahren in der UdSSR zwei gewaltige Erdgas-Trassen. Das sozialistische Fortschrittsprojekt ist auch…
    www.ardaudiothek.de

    Hörfassung: 58 Minuten

    Eine Kurzfassung von 10 Minuten gibt es auf you tube:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Unbedingt sehenswert!

  • https://www.merkur.de/auto/fahrrad-v…r-91445408.html

    Ich glaube, ich fordere jetzt mal einen Mindest-Grips-Quotienten für alle gewählten Politiker :)

    Mal schauen, wann erste Forderungen laut werden, bei Fußgänger*innen abzukassieren für die Abnutzung des Trottoir-Belags. Jeder Fußgänger hat dann ein "Pickerl" an die Stirn zu kleben, dass ihn berechtigt, den Fußweg zu benutzen. Wer keines hat und sich keines leisten kann, der muss dann halt zu Hause bleiben.

  • Mal schauen, wann erste Forderungen laut werden, bei Fußgänger*innen abzukassieren für die Abnutzung des Trottoir-Belags

    Meine ernsthafte Befürchtung nach gefühlten 250 Jahren Erfahrung: Wenn du glaubst, es kann nichts blöderes mehr kommen, kommts doch.