• Nun ja, also dass es bei der Digitalisierung der Schulen Handlungsbedarf gibt, weiß man ja nun wohl nicht erst rückblickend besser. Dieses Thema wird doch nun bereits seit über 10 Jahren politisch diskutiert.

    ausgesessen. Das Wort, das du suchtest ist "ausgesessen". 8)

    Es ist eben wie so Vieles: wenn kein akuter Handlungsbedarf besteht, passiert nix.

    Bei meinem alten Arbeitgeber war es blasphemisch, homeoffice zu fordern, auch nur darüber nachzudenken. Und gleichzeitig hat man sich gewundert, dass man in Hamburg auf Stellenausschreibungen sehr, sehr wenig Interessenten hatte. Jetzt geht's auf einmal. Mit mieser Technik und abenteuerlichen Konstruktionen - aber es funktioniert grundsätzlich.

    Andere Arbeitgeber haben das Thema schon früher aus Notwendigkeiten auf die Agenda gesetzt. Sei es, weil man Bürofläche sparen wollte, sei es, weil man an bestimmten Standorten mit Präsenzpflicht keine qualifizierten MA mehr gefunden hat.

    Aber wer konnte sich denn bei "Schule" irgendwas in die Richtung vorstellen?

    Ja gut, jetzt hatte man 12 Monate zeit gehabt für bessere Lösungen. Da hat man offensichtlich aufs falsche Pferd gesetzt. Nämlich aufs "Ach, wir schon nicht so schlimm". Das andere Pferd mit "das bleibt schlimm, richten wir uns mal auf 24 Monate ein!" ist nu weg. Also schon im Ziel ... ;)

    Aber auch hier: ich hab klug reden, musste diese Entscheidungen nicht treffen.

    Ich weiß aber, dass ich bei meinem alten Arbeitgeber jemand gewesen wäre, der das Szenario "worst case" vertreten, verteidigt und verfolgt hätte. ?(

  • Aber auch hier: ich hab klug reden, musste diese Entscheidungen nicht treffen.

    Eigentlich waren diese Entscheidungen sehr einfach: mit Vollgas ran ans Thema!

    Verglichen mit den Budgets von Schulen reden wir hier über Peanuts.

    Und was ist der Worst Case? Die zweite Welle bleibt aus und die Digitalisierung an Schulen hat trotzdem einen großen Sprung nach vorne gemacht.

  • Aber wenn man das Geld in die Schulen investiert hätte, dann wäre doch nichts mehr für die Lufthansa und die E-Auto-Kaufprämie übrig, oder für den vorgeschlagenen Deal von Olaf Scholz, 1 Milliarde EUR in neue Flüssiggasterminals zu investieren, damit die USA keine Sanktionen wegen der russischen Gaspipeline verhängt. Man muss eben Prioritäten setzen.

    (Achtung, kann Spuren von Zynismus enthalten)

  • Oh mei, Linux :S

    Ich bin als selbständiger IT-Reisender schon immer autark, ein Windows-Native, meine Familiy entsprechend. Kids haben natürlich IOS-Handys ("anders kann man nicht leben"), aber jeder hat auch seinen Windows-10-Rechner, mit dem er seine Homeschooling bzw. Homeoffice-Sachen erledigen kann. DSL ist zum Glück auch stabil bei 90 MBs. Ich bin, weiß Gott, privilegiert.

    Es geht mir immer noch komplett gegen den Strich, dass unterschiedliche PC-Systeme auf dem Markt sind, die nicht miteinander harmonieren und nur wenig aufeinander abgestimmt sind. Mir ist das einmal mehr aufgefallen, als wir die Doko-Runde retteten indem wir auf einer Doko-Plattform zusammen spielen und gleichzeitig eine Videokonferenz machen.

    Was bei dem einen so geht, das geht bei dem anderen wieder ganz anders. Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten und zum Teil nur am Rande berufsbedingt mit PC's vertraut. Sind aber trotzdem genügend fit in der Birne, dass irgendwie hinzukriegen. Aber es ist einfach ätzend, zum Beispiel festzustellen, dass das Öffnen eines zweiten eigenen Browserfensters am Apple-PC anders funktioniert als mit Windows. Oder dass bestimmte PC-Plattformen zum Dokospielen auf dem Tablet komplett anders aktiviert werden müssen (z.B. App runterladen) als am Laptop oder Standrechner.

    Ganz zu schweigen davon, dass dir einer eine Excell-Tabelle zuschickt, die du dann mit open office Calc (oder umgekehrt) öffnest und dich wunderst, dass alles durcheinander gewürfelt ist. Und ärgerlich sind auch die Überraschungen, wenn du ein Word-Dokument mit einer älteren Word-Version öffnest und dich dann darüber ärgerst, dass es Elemente der neuen Version nicht angezeigt werden. Möglicherweise muss das so sein, aber muss alle ein, zwei Jahre eine neuere Version kommen?

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (11. Februar 2021 um 10:40) aus folgendem Grund: Letzter Absatz zugefügt

  • Ich sag jetzt mal, Gut das sich die System unterscheiden.

    Und das es Kompatibilitätsprobleme zwischen MS-Office und anderen Programmen gibt, liegt simpel daran, dass das MS so will.

    MS gibt

    1. Ihre Formatierungen nicht komplett bekannt

    2. Verstößt dagegen, wenn die Formatierungen doch öffentlich sind, zum Beispiel beim E-Mail.

    Und Du kannst ja mal versuchen mit einem MS Office einen odt, odf, ods, odp File zu öffnen und zu bearbeiten.

  • Warum sollte ich das probieren wollen?

    Da werden technische Lösungen präsentiert, die aus Gründen, die nicht ich zu verantworten habe, inkompatibel sind und unnötig die Arbeit schwer machen. Da erlaube ich mir mal eben, das alles nicht gaaaaaanz so toll zu finden, während andere davon schwärmen, wie wunderbar diese Auswahl verschiedener Formate ist.

    Ich habe mich damit abgefunden, dass manches geht und vieles die Arbeit behindert. Und das was ich brauche, um irgendwie klar zu kommen ist ganz bestimmt nicht dadurch herauszubekommen, dass ich mit einem Programm versuche vier verschieden Dateiformate zu öffnen.

    Und das, was mir helfen könnte, einfacher mit der Computertechnologie klar zu kommen, werde ich nicht bekommen, weil zu viele Interessensvertreter am Start sind, deren Ansinnen es nicht ist, den Menschen die Arbeit zu erleichtern, sondern Kohle zu machen.

    Eine ganze Zeit lang habe ich auf Anraten eines Bekannten mit open office gearbeitet. Dann kam libre office dazu und ich war endgültig abgenervt. Warum mir mein Bekannter geraten hat, das Microsoft-Betriebssystem zu nutzen, aber nicht Microsoft office, habe ich bis heute nicht verstanden.

    Ganz zu schweigen von den tausenden möglichen Bildbearbeitungsprogrammen, Tonbearbeitungsprogrammen, Filmbearbeitungsprogrammen usw.

    Sowas spornt nicht an, sondern hemmt den Elan, sich damit auseinanderzusetzen.

    Wenn dir der Vergleich nicht zu profan ist: Warum gibt es gefühlt tausende verschiedene Pfandflaschen bzw. Pfand-Getränkebehälter, in denen Bier abgefüllt wird? Auch so was, das einfach nur nervt. Zumindest habe ich den Eindruck, dass der Pfandrücknahme-Automat beim Supermarkt "meines Vertrauens" inzwischen alles schluckt. Vielleicht ist das ja technischer Fortschritt? :)

  • Da ich im Home-Office nur auf einem PC von Vieren MS Office installiert habe, bin ich permanent am hin und herhampeln der Dateien zwischen MS Office und Open Office. Ich weiß nicht wo ihr da Probleme habt. (Kann's mir aber vorstellen) :)

    Nachtrag Ullie,

    ich finde es schon amüsant, mit welcher Selbstverständlichkeit du erwartest, dass dir alles mundgerecht serviert wird. Du beklagst dass du dich mit verschiedenen Programmen auseinandersetzen musst.

    Ganz zu schweigen von den tausenden möglichen Bildbearbeitungsprogrammen, Tonbearbeitungsprogrammen, Filmbearbeitungsprogrammen usw.

    Beschäftige dich doch einfach nicht damit oder erfreue dich daran, dass es für alles Lösungen gibt.

    Wenn du haltbare Investitionen in Software tätigen willst. Ein MS-Ofice in der 19er Version kostet was um die 15€. Damit kannst du sicher auch in 10 Jahren noch Briefe schreiben. Zur Video und Bildbearbeitung musst du allerdings viel tiefer in die Tasche greifen. Eine Adobe Creative Suite erzeugt auch in 10 Jahren noch gute PDF Dateien, Bilder und Videoschnitte, kostet leider dann >1000€.

    Auf der anderen Seite kann man statt des Photoshops GIMP nutzen, statt MS Office, Open Office und statt der Adobe Creative Suite sich mit vielerlei freien Einzellösungen herumschlagen. Funktionieren tut beides aber dein Geiz oder Lernunwilligkeit ist doch kein Problem der Softwareschmieden, oder?

    Ich "muss" seit nun 27 Jahren mit immer neuen Grafik und Layoutpaketen umgehen um "kompatibel" mit anderen Grafikagenturen zu sein, ist halt so.

  • ich würde mal behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man in 10 Jahren mit einem jetzigen MS-Office noch Briefe öffnen kann, die mit einem dann aktuellen MS-Office geschrieben worden sind, sind eher gering. Funktioniert ja heute auch nicht, ein docx auf einem XP-Rechner zu öffnen. Der sagt dann nur: "was ist das"

    Da ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass das mit Dateien funktioniert, die dem ISO/IEC 26300 Standard folgen.

    Aber selbst da wirds Probleme mit der Abwärtskompatibelität geben

  • ich würde mal behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man in 10 Jahren mit einem jetzigen MS-Office noch Briefe öffnen kann, die mit einem dann aktuellen MS-Office geschrieben worden sind, sind eher gering. Funktioniert ja heute auch nicht, ein docx auf einem XP-Rechner zu öffnen. Der sagt dann nur: "was ist das"

    Wie soll das auch gehen? Man kann ja heute noch nicht wissen, welche Formate in 10 Jahren existieren. Was du da beschreibst wäre ja Aufwärtskompatibilität. Das ist was ganz anderes als Abwärtskompatibilität. Wenn man also mit der Office Version in 10 Jahren einen Brief öffnen möchte, der mit der heutigen Version geschrieben worden ist, wird da sicher kein Problem sein.

    Warum sollte man überhaupt 10 Jahre alte Briefe bearbeiten wollen?

  • Warum sollte man überhaupt 10 Jahre alte Briefe bearbeiten wollen?

    Naja, die Kündigung der Bahncard wiederholt sich jährlich und hat sich - bis auf die Nummer - auch nicht geändert. Es gibt schon einen Grund so alte Briefe zu recyceln, aber der Aufwand das neu zu erstellen hielte sich wirklich in vertretbaren Grenzen. Gebe ich zu.

  • Wie soll das auch gehen? Man kann ja heute noch nicht wissen, welche Formate in 10 Jahren existieren. Was du da beschreibst wäre ja Aufwärtskompatibilität. Das ist was ganz anderes als Abwärtskompatibilität. Wenn man also mit der Office Version in 10 Jahren einen Brief öffnen möchte, der mit der heutigen Version geschrieben worden ist, wird da sicher kein Problem sein.

    Warum sollte man überhaupt 10 Jahre alte Briefe bearbeiten wollen?

    Jedes Unternehmen muss auf jeden Fall 10 Jahren noch Briefe lesen können müssen.

    Die Behauptung, stammt auch nicht von mir:

    . Damit kannst du sicher auch in 10 Jahren noch Briefe schreiben. Zur Video und Bildbearbeitung musst du allerdings viel tiefer in die Tasche greifen. Eine Adobe Creative Suite erzeugt auch in 10 Jahren noch

    und es ist bei MS-Produkten unwahrscheinlich, dass es in beide Richtungen gut funktioniert. Mal abgesehen davon, das eine heutige Office-Version dann auf dem bis dahin verbreiteten MS-OS laufen wird. Den Beweis der Inkompatibilität in jede Richtung hat MS nun schon oft genug angetreten. Und das selbe gilt für Software, die auf den dem aktuellen Windows OS laufen. Die Adobe-Software wird nach 10 Jahren sehr wahrscheinlich nicht mehr auf dem MS-OS 2 Generationen später laufen.


    Bei Produkten die sich an den ISO-Standard halten wird sicher beides eher funktionieren, auch wenn dann irgendwelcher Meta-Text, oder ähnliches, im neuen Format mit einer alten Software nicht funktioniert.

  • Das ist der Punkt. "LESEN". Dafür gibt es Dokumentenmanagementsysteme. Für sowas sind die verschiedenen Office-Produkte nicht gedacht.

    Ist aber ein bisschen teurer ;( . Die Stadt Fürstenfeldbruck z.B. hat 2014 350.000 Euro für ein Dokumentenmanagementsystem berappt. 2019 nochmal 350.000 Euro für eine neue Vergabemanagementsoftware. Und alle System sind mit einer Laufzeit von ein paar Jahren versehen, innerhalb derer nochmal ordentlich Kohle für Wartung und Support anfällt.

    Wenn ich das auf alle Kommunen Deutschlands hochrechne, wird mir schwindelig.

  • Wenn ich bedenke was eine Kommune damit bekommt (Backup, Zugriffsschutz, zertifizierte Sicherheit etc. pp) , finde ich das nicht teuer. Zufälligerweise habe ich genau damit beruflich zu tun und weiß was gerade bei der öffentlichen Verwaltung da alles dranhängt (Daten für andere Zwecke weiter nutzbar, Stichworte Transparenz + Digitalisierung).

    Das macht zum Glück auch nicht jede Kommune für sich allein. Einige tun sich auch zusammen. Teilweise sogar ganze Bundesländer.

  • Das sind (leider) normale Preise.

    Die Software für unsere Personalverwaltung kostet für 4.000 Mitarbeiter alleine schon 100k€ jährlich. Das 5-fache davon wurde mal für die Lizenzen an sich fällig. Und der Lieferant drängt darauf, das ganze Ding in seine Cloud zu verlagern. Dann steigen die Kosten auf 230k€/Jahr.

  • ich würde mal behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man in 10 Jahren mit einem jetzigen MS-Office noch Briefe öffnen kann, die mit einem dann aktuellen MS-Office geschrieben worden sind, sind eher gering. Funktioniert ja heute auch nicht, ein docx auf einem XP-Rechner zu öffnen. Der sagt dann nur: "was ist das"

    Da ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass das mit Dateien funktioniert, die dem ISO/IEC 26300 Standard folgen.

    Aber selbst da wirds Probleme mit der Abwärtskompatibelität geben

    Das ist doch Quatsch. Ich habe hier noch ein Office 2003 unter xp im Einsatz. In Office 2019 kann ich ins 2003er Doc Format speichern. Selbstverständlich kann ich keine 2021 office docx Dateien in eine 03er Office öffnen, muss ich aber auch nicht.

    Ich kenne die Programme von Microsoft, Wordperfect, Corel, Aldus, Quark, Adobe , open office usw seit 1993 und hantiere permanent (auch heute noch!) mit 16 Bit Dateien aus Quark 3.3 (das war anno 1995 aktuell) herum.

    Ich habe hier aktuell zum Beispiel im Einsatz: Ein Office 2003, ein Office 2019, ein open Office, Quark xpress 9. Adobe creative suite 5,5

    Jedes dieser Programme kann mit aktuelleren Programmversionen noch abwärts gefüttert werden, außer open office sind alle älter als 10 Jahre. Anders herum kann natürlich ein neueres Office die älteren Dateien öffnen. Selbstverständlich können mit neu implementierten Funktionen der neueren Programmversionen erstellte Inhalten, von älteren Versionen nicht 1:1 automatisch umgesetzt werden.

    Aber selbstverständlich erzeugt jedes dieser Programme in 10 Jahren noch genau so gute Ergebnisse wie heute und die darin erzeugten Dokumente werden in diesem Programm auf diesem System auch in 100 Jahren noch zu öffnen sein (wer sich das so lange konserviert :) ).

    Ich bekomme tagtäglich Dateien in unterschiedlichsten Formaten auf den Tisch, die ich für den Druck aufbereiten muss.

  • Warum sollte man überhaupt 10 Jahre alte Briefe bearbeiten wollen?

    Oh. Erstens geht es nicht nur ums "Bearbeiten", sondern schon ums schlichte Lesen. Und da weigert sich mein teuer abonniertes Word 365, Dokumente aus Word 95 zu öffnen. Ich muss Libre Office nehmen.

    Und zweitens halten wir es für eine kulturelle Errungenschaft, Graffiti aus Pompeji und die Gutenberg-Bibel auch 2021 noch lesen zu können. Da sollten wir uns doch von irgendwelchen Computerprogrammherstellern nicht diktieren lassen, wann die 1en und 0en zu Staub zerfallen.

  • Wenn es nur darum geht das ganze später noch lesen zu können, empfehle ich den Export als pdf. Kann eigentlich jedes halbwegs moderne Office Programm und dürfte recht zukunftssicher sein.

    Manchmal schicken mir Leute docx-Dateien, als Projektdokument, o.ä. Wenn dann noch die Warnung kommt, dass man Macros aktivieren muss: Da frage ich mich schon - Habt ihr sie noch alle?