Woche 41 vom 07. bis zum 13. Oktober 2019

  • Ich bin über diese Polizeimeldung gestolpert, die zwar nichts direkt mit dem Radverkehr zu tun hat, aber mit der Frage, wie die Polizei Regelverstöße von Autofahrern bewertet.

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/4397409

    Zitat

    Der Spitzenreiter war dann ein VW-Fahrer aus dem Landkreis Stade der gegen 05:45 h mit 190 km/h gemessen wurde, er war damit fast doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs. Ihn erwarten nun 3 Monate Fahrverbot, 2 Punkte in Flensburg und mindestens 600 Euro Bußgeld.

    Auf Platz 2 landete ein BMW-Fahrer kurz vor 08:30 h. Er wurde mit 150 km/h geblitzt und wird nun einen Monat auf sein Auto verzichten müssen genauso wie ein Opel- und eine Audifahrerin, die mit 130 km/h durch die Kontrolle rasten.

    Erschreckend auch wieder, wie gering die Bußgelder sind. In der Schweiz wäre das eine Straftat, die zu einer Freiheitsstrafe führen kann. Das Auto kann dort als Tatwaffe beschlagnahmt werden. Aber in Deutschland wird man von der Polizei als "Spitzenreiter" gefeiert und es gibt auch einen zweiten Platz. Davon werden die Betroffenen sicherlich noch in Jahren stolz berichten. Vielleicht bekommt der Schnellste am Jahresende von der Polizei auch eine Siegerurkunde? <X

  • Man kann ja offenbar auch jahrelang gänzlich ohne Lappen Auto fahren, ehe die Polizei dann die Faxen dicke hat und das Auto einzieht:

    Bad Bergzabern (ots). Am Dienstagmorgen wurde bei einer Verkehrskontrolle am Bahnhofskreisel in Bad Bergzabern ein 80-jähriger Pkw-Fahrer angehalten. Dieser war nicht mehr in Besitz einer Fahrerlaubnis. Da er in den letzten Jahren mehrfach ohne Fahrerlaubnis unterwegs war, wurde sein Pkw mit dem Ziel der Verwertung eingezogen. Ein erneutes Strafverfahren wurde eingeleitet.

    Warum der spätestens nach dem zweiten Erwischtwerden immer noch frei rumlieffuhr?

  • Musste gerade an Georg Ringsgwandl denken.

    Zitat

    Aus'm Fernseher schaut des dicke, fette Gsicht vom Eduard Zimmermann, x-y-ungeloest,

    waehrend a oida aufgeschwemmta Nazi mit seina knochign Frau am Sofa doest,

    daschiasst in Gauting draussd a Polizist aus Versehen grod an kloana Buam,

    und de Leit sogn, gschiecht eahm recht, warum lafft der Bua denn in da Nocht aa rum.

    Und da Wind, er woant leise, leise, Scheisse.

    https://www.songtexte.com/songtext/georg…se-3fed513.html

    https://www.youtube.com/watch?v=gzrDqbdZsZ8

  • Erschreckend auch wieder, wie gering die Bußgelder sind. In der Schweiz wäre das eine Straftat, die zu einer Freiheitsstrafe führen kann.

    Genauso schlimm finde ich das das nach oben hin auch noch gedeckelt ist, Im Bussgeldkatalog steht nur "über 70" km. Bedeutet solange kein Unfall passiert, dass es keinen Unterscheid macht ob jemand agO 170 oder 300 fährt <X

  • Ich habe lange keinen derart unangemessene Artikel mehr gelesen. Was geht solchen Journalisten und wohl auch der Polizei nur im Kopf vor?

    "Ein Schulkind wurde bei hellem Tageslicht angefahren. Die Fahrerin begang Fahrerflucht. Was können wir denn sonst noch schreiben?

    Aufruf an mögliche Zeugen? Aufruf zur Rücksicht im Straßenverkehr? Gerade auf Schulkinder?

    Quatsch! Am besten nochmal die allgemeine Lichtbelehrung. Auch wenn gar kein Licht mehr am Rad sein müsste."

    ?

  • Stammt das "Licht an" nicht von der SUV-Fahrerin und soll den Hohn dieser darstellen? So habe ich es im ersten Moment verstanden, aber die nachfolgende Belehrung passt dann dazu nicht...

    Stimmt. Da hätte eher eine Erörterung hingehört, ob die SUV-Fahreri mit Vorsatz handelte.

  • Warum müssen Radwege überhaupt Solarstrom produzieren? Man baut doch auch keine Autobahnen aus Kohlekraftwerken.

    Dass man verfügbare Flächen nutzt, verstehe ich auch. Und das darf auch mit Radverkehrsinfrastruktur zusammenhängen (z.B. auf überdachten Stellplätzen). Mich nervt aber, dass alles immer doppelt und dreifach korrekt sein muss: Man diskutiert über Flächenversiegelung beim Bau eines Radschnellweges, über den Eingriff in die Natur beim Bau eines Bahntrassenradweges auf einer stillgelegten Bahnstrecke. Und daneben baut man eine Autobahn in die Landschaft. Da fragt dann keiner nach der Flächenversiegelung, weil Autos sowieso nicht umweltfreundlich sind. Dann muss man offenbar auch bei der Infrastruktur keine Rücksicht auf die Natur nehmen. Die Umweltverbände haben auch gemerkt, dass sie gegen den Bau einer Autobahn sowieso nichts ausrichten können und kämpfen dann lieber gegen die Zerstörung der Natur durch Radwege.

    Ich habe neulich ein Gespräch gehört, wo jemand erzählte, dass er mit dem Auto zur Klimademo gefahren ist. Völlige Empörung bei seinem Gegenüber: Wie inkonsequent ist es, mit dem Auto zur Klimademo zu fahren! Hätte der andere gesagt, dass er mit dem Auto zur Monster-Truck Show gefahren wäre, wäre das aber nicht der Rede wert gewesen. Da dürfte man dann vermutlich nicht mit dem Fahrrad hinfahren, ohne dass einem Inkonsequenz vorgeworfen würde. Mit dem Fahrrad darf man nämlich nur zum Bio-Markt oder zum Yogakurs fahren.

    Das mit dem Solarradweg darf man trotzdem gerne mal ausprobieren, wenn ein Hersteller ein Konzept entwickelt hat. Ist dann aber auch nicht schlimm, wenn es nicht funktioniert. Vermutlich gibt es jetzt aber einige Deppen, die beides in einen Topf werfen und aus dem gescheiterten Versuch die "Erkenntnis" mitnehmen, dass Radfahren doof ist und Solarenergie auch. Weil: Hat man ja gesehen, dass es nicht funktioniert.

  • Warum müssen Radwege überhaupt Solarstrom produzieren?

    Das ist nicht auf Radwege beschränkt. Es gab bereits mehrere Anläufe, Solarpanele in Fahrbahnen zu integrieren.

    Sind natürlich nicht überraschend alle gescheitert. Denn es gibt einfach kein Material, über das LKW fahren können, ohne es zu zerkratzen.

  • "Was um alles in der Welt sind das für rechtsradikale Denkwelten, aus denen der Mörder von Halle als „Einzeltäter“ hervorkroch? Was treibt Klimaaktivisten aus dem ultra-grünen Umfeld dazu, ganze Generationen zu beschimpfen und demokratische Prozesse aushebeln zu wollen?" (Der zweite Satz bezieht sich vermutlich auf die Proteste von Extinction Rebellion in Berlin in der letzten Woche.)

    Diese absurde Gleichsetzung betreibt der HAZ Kommentator vom Samstag, 12.10.2019 unter dem Titel: "Mehr Politik wagen".

    Und weiter unten heißt es: "Ein erster Schritt wäre Offenheit. Was zu sehen oder hören ist, muss auf den Tisch – auch wenn es gerade nicht zur eigenen Urteilswelt passt. Das heißt Abkehr von rot-grüner Überkorrektheit ebenso wie von raunendem rechten Gerede."

    Der HAZ-Kommentar auf pressreader: https://www.pressreader.com/germany/hannov…281569472486904

    Diese Gleichsetzung von rechten Gewalttätern mit Demonstranten für klimapolitische Forderungen durch die bürgerliche Presse erschwert es, klimapolitische Forderungen in die politische Diskussion einzubringen. Da wird "das Geschäft", die politische Debatte zu vergiften, massiv von der bürgerlichen Presse vorangetrieben, die sich durch solche Äußerungen nicht mehr unterscheidet von dem, was AfD-Vertreter unter "bürgerlich" verstehen.

    Auf den Kommentar "Mehr Politik wagen", kann man nur antworten: "Absurde Gleichsetzungen unterlassen".