Beiträge von Hane

    In Hannover wird dieses Schild [Zusatzzeichen 1022-10] für folgende Angebotsradwege benutzt.

    1. rechtsseitiger Angebotsradweg in eine Richtung.

    2. linksseitiger Radweg, der für beide Richtungen freigegeben ist.

    Nach meinem Kenntnisstand ist 2 die einzige Situation, in dem ein Zusatzzeichen allein eine rechtliche Wirkung hat. Allein deswegen hätten sie sich etwas anderes einfallen lassen sollen. Pandora oder so.

    Einen rechten Radweg kann man nicht freigeben, weil er schon freigegeben ist.

    Wenn es kein ausgeschildertes Fahrbahnverbot gibt, dürfen Polizisten es nur anweisen, wenn Gefahr im Verzug ist (§ 44 StVO). Damit kann nicht der übliche Verkehr gemeint sein, sondern nur Umstände, auf die die zuständige Behörde gar nicht reagieren kann. Ansonsten gibt es für die Weisung keine Rechtsgrundlage und wäre Polizeiwillkür. Das ist für mich ein schwerwiegender Fehler nach § 44 VwVfG (Nichtigkeit).

    Dienstaufsichtsbeschwerden richten sich aber eigentlich gegen das Fehlverhalten. Hier habe ich aber eine Fehlentscheidung. Aber die Fachaufsichtsbeschwerde richtet sich gegen Behörden(-Teile); nicht aber Personen. Daher doch eine DAB.

    Mich habe sie neulich auch rausgezugen, Altonaer Straße Höhe Schulterblatt. Ich habe aber ganz klar gesagt, dass ich die Weisung, den Radweg zu nutzen, nicht befolgen werde. Habe ich auch nicht.

    Falls doch noch was kommt, werde ich niederschwellig eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen, die entsprechend hübsch formuliert folgen Punkte beinhalteten wird:

    - Da keine Gefahr in Verzug war und der Polizist sich auch nicth auf § 44 StVO berufen hat, sondern auf § 36, war die Polizei nicht berechtigt, für die Straßenverkehrsbehörde tätig zu werden.

    - Ein Bussgeld stellt ein emfindliche Übel dar. Mir als besonders renetenter Person wurde sogar die Frage gestellt, ob er mich in Gewahrsam nehmen, oder mein Rad sicherstellen solle.

    - Er wollte mich dazu bringen, den Radweg zu benutzen.

    - Polizeiwillkür wird als verwerflich angesehen.

    Da der bearbeitende Vorgesetze wohl auch Polizist ist, müsste er eigentlich nach dem Legalitätsprinzip tätig werden.

    Und wie solide sind denn nun die Beweise tatsächlich dafür, dass die Hamas verantwortlich ist für die Explosion in dem Krankenhaus? In der verlinkten Sendung vom 18.1.2023 selbst wird das nicht geklärt.

    Ich habe das Video einer abstürzenden Boden-Boden-Rakete gesehen mit einer Explosion am Boden. (Quelle: Live-Cam von Al Jazeera; Verfügbarkeit: sofort) Solche Dinger werden durch die Hamas und den Islamischen Dschihad genutzt. Israel setzt meines Wissen nach von Flugzeugen abgeworfene hochpräzise Gleitbomben und auch mehrere pro Ziel ein. Im Feuerschein der Explosion war das Krankenhaus (erkennbar an auffälligen Solarzellen) zu erkennen. Die Explosion fand vom Beobachtungsstandort hinter dem Krankenhaus statt.

    Ich bin zufällig drauf gestoßen, weil ich mich gerade im Internet informieren wollte. Die Radaktion der Tagesschau hat eine gute Stunde Zeit gehabt, die Mitteilung einer Terrororganisation zu hinterfragen. Aber ... nichts.

    Am nächsten Morgen kamen die Fotos. Ein Parkplatz beim Krankenhaus mit zwei von der Explosion zerstörten Autos und weiteren ausgebrannten, sowie einem recht kleinem Bombentrichter, der zu explodieredem Raketentreibstoff passt aber nicht zu einer militärischen Bombe.

    Unmittelbar nach dem Vorfall war es schon sehr unwahrscheinlich, dass es Israel war. Am nächsten Morgen wurde es durch Bilder bestätigt.

    Das hat die öffentlich rechtlichen (Tagesschau, Auslandjournal, Phoenix) aber nicht davon abgehälten, weiterhin die Aussagen einer Terrororganisation gleichberechtig neben die unabhängig bestätigten Aussagen eines demokratischen Staates zu stellen. Mir fallen dafür nicht besonders viele Erklärungen ein: Unfähigkeit, Arbeitsverweigerung, Voreingenommenheit sprich Antisemitismus? Sucht Euch was aus.


    Beim Auslandjournal meinte ich eine andere Stelle, eine am Anfang: "Dass die Israelis das bestreiten, hier interessiert es niemanden." Es hätte lauten müssen (sO): Dass es die Israelis nicht waren, hier interessiert es niemanden.

    Die Anmoderation löautet: "Wut, Hass und Trauer in Nahost. Nach dem Angriff auf eine Klinik mit möglicherweise hunderten Totenopfer ist die arabische Welt in Aufruhr. [...] Der Zorn auf Israel und die Solidarität der Palästinensern sind nach den Angriffen auf Gaza neu entflammt." Wer hat angegriffen? Die Richtung ist vorgegeben, das Framing gesetzt.

    So ein paar O-Töne aus dem Beitrag: "Genozid" "Es ist nur eine Seite die bombadiert." "Sie bombadieren Schutzräume und Krankenhäuser, Schulen und Häuser, Alles." "Wir sind das unterdrückte Volk das Angegriffen wurde. Es ist ein Versuch das Volk auszurotten." "Wenn es die Beastzung nicht gäbe, wäre all das nicht passiert." Das ist alles reine Hamas-Propaganda, die uneingeordnet und unkorrigert wiedergegeben wird. Der Gaza-Streifen ist seit 2007 nicht mehr besetzt? Raketen der Hamas? Selbstbeschuss auf ein Krankenhaus? Das alles wird unkommentiert nach der Anmoderation stehen gelassen.

    Den Off-Ton am Ende meinte ich nicht: "Sie wollen das ihre Perspektive erzählt wird. Für die Perspektive der Israelis gibt es keine Raum in Ramalla." In öffentlich rechtlichen Redaktionen auch nicht. Da ist ja nicht einmal Platz für Fakten.

    Im Wortlaut in der tagesschau vom 17.1.23 heißt es in Minute 0:40: "Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza-Stadt mindestens 300 Menschen getötet als ein Krankenhaus getroffen wurde."

    Wie ging es weiter? "Außerdem griff die israelische Armee Ziele in ...." Ja, wenn man die Syntax ganz genau anschaut ... Aber die Botschaft hör ich wohl...

    Und am 18. wurde wiederholt, dass der Verursacher weiterhin unklar wäre. Das war entweder Arbeitsverweigerung oder eine glatte Lüge.

    Leider kann ich das Gespräch des ZDF mit dem israelischen Botschafter nicht finden. Kannst du einen Link angeben?

    Meo culpa. Das Interview lief auf Phoenix. Das kann ich in der Mediathek leider nicht finden.

    Mein Gedächtnis hat sich beim Schreiben an einen furchtbaren Beitrag vom Auslandsjournal vom 18. erinnert. Die Anmoderation war schon tendenziös. Dann ließ man minutenlang Palästinenser Hamaspropaganda uneingeordnet reproduzieren. Die "Ausgewogenheit" bestand in einem Satz aus dem Off: "Dass die Israelis das bestreiten, hier interessiert es niemanden." Dabei war es zu dem Zeitpunkt gut einen Tag klar, dass die Israelis es nicht waren.

    Unsere öffentlich rechtlichen Medien haben ein strukturelles Antisemitismusproblem.

    Was regt dich denn mehr auf?

    FFF! Diskriminierung ist halt Scheiße! Eine derartige Subjektivität lässt halt Zweifel an der Objektivität aufkommen. Schuster, bleib bei Deinen Leisten. FFF verhält sich wie eine Partei und kann dann auch wie eine behandelt werden.

    Viele (längst nicht alle!) westliche Medien scheinen mir den Konflikt aktuell sehr einseitig zu betrachen, nämlich dass die Hamas die bösen Terroristen sind.

    Im Gegenteil! Die westlichen Qualitätsmedien habe die Mitteilung der Hamas wegen Explosion im Krankenhaus unhinterfragt übernommen. Also mal deutlich: Terrororganisation sagt, die anderen wären böse. Tagesschau sagt: "Ja!" Dabei war nach knapp zwei Stunden nur noch eine Frage offen: War es die Hamas oder der Islamische Dschihad? Journalistische Grundregel? Zweite Quelle, etc? Selbst am nächsten Tag hat das ZDF dem israelischen Botschafter offen gesagt, dass es ja bestenfalls um Aussage gegen Aussage geht.

    Unsere Qualitätsmedien sind eher links orientiert und zeigen recht offen Antisemitismus. Die sollten sich alle schämen!

    Gerade eben im Fernsehen: Es wäre völkerrechtswidrig, zivile Ziele anzugreifen. Und wenn dort Waffen gelagert werden, muss abgewogen werden. Kein Wort dazu, dass es sicher völkerrechtswidrig ist, sich hinter Zivilisten zu verstecken, wie es die Hamas standardmäßig tut, um dann Israel eben ihren möglichen Rechtsbruch vorwerfen zu können.

    Dem stimme ich natürlich zu, aber meiner Meinung nach muss man in dem Zuge auch immer Israel kritisieren.

    Wofür? Notwehr? Selbstschutz?

    Der Teilungsplan für Palästina war einfach: Die Moslems bekommen Transjordanien, die Juden Cisjordanien. Das entspach ungefähr der Bevölkerungsverteilung. Das war den Arabern nicht genug. Deswegen haben sie eine UNO-Resolution erzwungen, der deutlich nachteilig für Israel war. Israel hat zugestimmt nach dem Motto, Land für Frieden. Die Antwort der Araber: Am Tag der offiziellen Staatsgründung (47) griffen sie Israel an.

    20 Jahre später bereiteten die Araber eine Angriffskrieg gegen Israel vor. Israel hat sich gedacht, Angriff ist die beste Verteidigung. Nach 6 Tagen hatten die Araber genug. Danach kam die Zweistaatenlösung auf. Israel hat wieder auf Land für Frieden gesetzt. Die Antwort der Araber: Terrorismus. Die palästinensischen Gebiete sind zersplittert. Die meisten Gruppen verüben Angriffe auf Israel. Mauerbau ums Westjordanland. Übername der Kontrolle über einige Gebiete.

    Israel bleibt aber bei der Idee Land für Frieden. 2007 ziehen sie sich aus dem Gazastreifen zurück. 2008 übernimmt die Hamas die Kontrolle. Ständige Terroranschläge. Mauerbau um den Gazastreifen.

    2023 begeht die Hamas einen Zivilisationsbruch. Was soll Israel machen? Land für Frieden anbieten? Ich würde auch nicht mehr dran glauben. Es sind die Araber, die den Frieden nicht garantieren (können) oder wollen. Wenn Israel durchzieht, besteht immerhin die Möglichkeit auf Frieden. Die südlichen Nachbarn sind dazu bereit, widerwillig aber pragmatisch und glaubwürdig.

    Es wird weitere Abstimmungen über die weiteren Samtgemeinden geben.

    Wenn Jork an der Reihe ist und Du davon etwas mitbekommst, wäre ich über eine Mitteiling dankbar. Ich lebe inzwischen mit einem Bein dort. Lühe wäre für mich auch ein Kandidat. Buxtehude baut ja seinen eigenen Mist. Mir sind bisher sehr viele beidseitige also wohl nichtige Benutzungspflichten aufgefallen, zum Beispiel die Hansestraße, wo der Radfahrer in den Fleet gestürzt ist.

    Schutzstreifen fördern Revierdenken statt gegenseitiger Rücksichtnahme.

    Nicht nur die. Ich bin ein Fan von unterlassenen Markierungen. Ich war positiv überrascht, dass die L140 (Obstmarschenweg) in Jork keine Mittellinie hat. So etwas gefällt mir auch.

    Es wird Zeit, dass Hane dort mal persönlich betroffen ist. :)

    I will do my very best. ^^

    Ich habe aber nicht mehr den Überblick. Vor 20 Jahren kannte ich mich noch gut aus. Bei allem, was noch aus der Zeit stammt, kann ich die Jahresfrist nicht anführen, ohne zu lügen. 8)

    Als ersten habe ich aber den Radweg in Osterjork ins Auge gewasst. Funkelnagelneu, einseitig und nach Stand der Technik, also gepflastert. Das wird der Schulweg meines Bengels. Ich habe noch nicht einmal kontrolliert, ob die erwartete Benutzungsplicht tetsächlich besteht. 8|

    Mein Verdacht: Die Vorschriften für die Fahrradbeleuchtung sind deshalb so ungenau und ungefähr formuliert, damit die Hersteller sich keine Mühe geben müssen, eine solide, wartungsarme und zuverlässige Beleuchtung einzubauen.

    Dem widerspreche ich. Die Vorschriften sind sehr genau. Zum Einen ist der § 67 sehr lang, zum Anderen steckt die größte Präzision in einem Wort im ersten Satz, bauartgenehmigt. Um die zu erhalten, müssen die Technischen Anforderungen (TA23ff?) eingehalten werden. Das Problem ist eher, dass die sich auf dem Stand von Vorgestern befinden, um nicht Seitenläufer und Glühobst auszuschließen.

    Ich muss mich jetzt auch mal um andere Dinge kümmern... https://xkcd.com/386/

    Und warum wiederholst Du hier dann deine Fehlschlüsse?

    Dadurch, dass man eine einzige Variable (generisches Maskulinum nutzen oder nicht) verändert, ist der Bias signifikant höher oder geringer. Damit ist für mich der Beweis klar erbracht, dass es hier nicht nur eine Korrelation, sondern auch eine Kausalität, gibt.

    Falsifikation: andere These, die diesen Effekt erklären kann

    Antithese: Die Nutzung des spezifische Femininum verursacht eine Fehldeutung des generischen Maskulinums, die den male bias verursacht.

    Das ist meine Annahme. Aber den Fakt, dass man aus eine Korrelation nicht auf eine Kausalität schließen kann, wieder hole ich nicht ohne Grund immer wieder. Man kann immer wieder einen neuen Grund nennen, der beide Faktoren verursachen soll, so absurd er auch ist. Man müsste alle, wirklich alle anderen Möglichkeiten ausschließen. Bei diesem Thema gelingt es nicht einmal mit den naheliegenden.

    Keine Ahnung ob's da Studien gibt, ich würde es aber vermuten. Für mich ist der Zusammenhang aber recht klar: wenn eine junge Frau aufgrund des Male Bias davon ausgeht, das Einbauen von Wärmepumpen sei ein Männerberuf, wird sie sich tendenziell einen anderen Beruf suchen.

    Falsifikation: Die seit gefühlten Ewigkeiten genutzte Phrase, "fragen sie ihren Arzt oder Apotheker," resultiert in einer Frauenquote im Medizinstudium von etwa 2/3, im Pharmaziestudium von etwa 2/3.

    Ich hatte eine Studie verlinkt und besprochen, die eine andere These nahelegt.

    Antithese: Die Nutzung des spezifische Femininum triggert Vorurteile gegenüber der Arbeit von Frauen als unwichtig, einfach und billig, was bei einer gegenderte Berufsbezeichnung den Beruf als einfacher erscheinen läßt aber auch eine Beitrag zum Genderpaygap darstellen kann.

    Irrelevantes Beispiel, weil aus dem Kontext hervorgeht, was gemeint ist.

    Und hatte noch etwas geschrieben, aus dem hervorgeht, dass auch irrelevant ist, was aus dem Kontext hervorgeht.

    Wenn man immer vom generischen Maskulin ausgeht, unterläuft einem nur dann ein Fehler, wenn mit dem Maskulinum der Sexus spezifiziert werden soll, was mir noch nicht untergekommen ist.

    Das generische Maskulinum führt zu einem Male-Bias. Den Gendern-Befürwortys kann ich in sofern zustimmen, als dass wir tatsächlich ein Problem haben.

    Nein und Nein.

    Es ist unbelegt, ob das generische Maskulinum zum male bias führt. Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker: Cum hoc ergo propter hoc.

    Es ist unbelegt, ob der male bias in Sachen Diskriminierung überhaupt ein Problem darstellt.

    Ja, aber man kann oftmals nicht zwischen dem generischen Maskulinum und dem Maskulinum unterscheiden, von daher gibt es hier ein Problem.

    Die Teilnehmer sind sind Olaf, Klaus und Holger. Ist Teilnehmer generisch oder spezifisch? Macht es überhaupt einen Unterschied?

    Also nein, es gibt kein Problem.

    Es wäre ein Problem, wenn mit dem Maskulinum der Sexus nicht nur beschrieben sondern spezifiziert werden soll. Ich bin über ein halbes Jahrhundert alt, lese recht viel, kann mich aber an keine solche Konstruktion erinnern. Das könnte daran liegen, dass wir eine solche Konstruktion unbewusst meiden, weil unser Sprachzentrum weiss, dass das Maskulinum ein Indefinitum ist.

    Man kann diesen Zusammenhang nicht mit Logik herleiten. Mit Studien lässt ließe er sich aber belegen.

    Ja und :/

    Wie müsste eine Studie aussehen, mit der man die Kausalität belegen könnte? Aus den mir bekannten lässt es sich wegen des bekannten Logikfehlers nicht herleiten.

    Wenn da nicht noch das Possessivpronomen wäre...

    Wenn da nicht noch die Kongruenz wäre...

    Ein Pronomen erhält das Genus des Nomens, zu dem es gehört. Es sagt genauso wenig über den Sexus aus, wie beim Nomen. (Guggst das Pronomen für Rotkäppchen im grimmschen Original.)

    Erika ist kein Arzt, sondern eine Ärztin.

    Erika ist beides. Eine echte Schlagzeile: "Die beste Gitarristin der Welt ist eine Frau!" Oder die Frage: Sie Frauen die besseren Autofahrer?

    Immer wenn wir eine Untermenge mit der Obermenge ins Verhältnis setzen, brauchen wir eine generische Form. Von der aus kann man Mengen durch Adjektive definieren. Es gibt halt keine Möglichkeit, von der speziellen Form auf die allgemeinere abzuleiten.

    Sprache wandelt sich, nach Bedürfnissen, Notwendigkeiten etc.. Die Annahme, dass sich so etwas wichtiges wie eine generische Form in gut 5000 Jahren nicht entwickelt haben soll, finde ich irritierend. Das Gegenteil ist der Fall. Genau genommen hat sich diese Standardform sogar vor dem Genussystem entwickelt. Heute nennen wir sie dummerweise Maskulinum. Dabei wäre etwas wie Indefinitum treffender und besser. Und man könnte den Begriff Maskulinum nicht fehldeuten.

    c ist das "generische Maskulinum". Bei der Form ist unklar, ob damit nur Männer oder doch alle gemeint sind, so dass laut Studien ein Bias im Verstehen entsteht.

    Nein, es ist nicht unklar: Das generische Maskulinum meint alle und alles (Indefinitum eben). Dass es sich nur um Männer handelt, kann nur aus dem Kontext geschlossen werden (zB Bürgerinnen und Bürger).

    Zum male bias hatte ich ja schon einiges geschrieben. Das wichtigste war wohl, dass der Schluss, es läge am Maskulinum, unlogisch ist. Cum hoc ergo propter hoc? Ich wüsste auch nicht, wie ich Kausalkette erklären könnte, ohne mich weiter in Widersprüche zu verwickeln. Die Annahme, dass es am Femininum läge, weil wir es durch dessen Gebrauch einfach so gewöhnt sind, ist viel viel einfachen und plausibeler. Oakham rules.

    Wir könnten ja auch einfach immer die weibliche Form nutzen

    Nein, das widerspräche fundamentale Eigenschaften von Sprache wie der Ikonizität oder der Ökonomie. Die kürzeste Form ist die generische.

    Funfakt: Das Tiroler Kinder- und Jugendhilfegesetz wurde im Femininum verfasst. Ihr könnte ja mal die einzige maskuline Personenbezeichnung suchen.

    d) ist Genderdeutsch und optisch eine Zumutung, aber bisher gibt es nichts Besseres, was niemanden ausschließt.

    Da sind dir zwei Fehler unterlaufen:

    1) Follower*in schließt nur Frauen ein. Alle anderen werden ausgeschlossen und bestenfalls mitgemeint. Männern sind ganz draussen.

    2) Follower schließt alle und alles ein, weil es keine Aussage zum Sexus macht, nicht einmal, ob es überhaupt vorhanden ist. Und es ist eindeutig besser, weil vollständig von den Regeln der Deutschen Sprache geregelt und keine allgemeinen sprachlichen Regeln brechend.

    y) "Erika Schulz ist mein neuestes Followy"

    Das ist grammatikalisch korrekt (Neutrum).

    Steht das in irgendeiner Grammatik? Also einer, die nicht von Phettberg geschrieben wurde?

    Es passt auch nicht in unser Genussystem, da das Neutrum eine andere Funktion hat und von Protagoras genauso dusselig benannt wurde wie das Maskulinum und Femininum.

    [Genderpaygap]

    Das Thema ist also im Wesentlichen erledigt. Und der kaum noch messbare Rest wächst sich von alleine aus.

    Auch wenn ich die grundsätzlich zustimme, grätsche ich noch einmal rein: Ich bin nicht so optimistisch, dass sich das auswächst. Die Gründe müssen erforscht werden. Wenn sich um angeborene Verhaltensweisen handelt, finde ich es sogar gut, wenn es sich nicht auswächst. Wenn es sich jedoch um anerzogene Verhaltenweise handelt, sollte wir etwas dagegen tun. Ich gehe davon aus, dass die Sprache, das spezifische Femininum es ermöglicht, Vorurteile gegenüber der Arbeit von Frauen anzusprechen. Es geht sicherlich nur um recht wenig Wirkung, wenn sie aber einfach zu eliminieren wäre, sollten wir es machen. Ansonsten ist eine Kosten-Nutzen-Abwägung fällig.

    "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder des Forschungsnetzwerks Erneuerbare Energien, (...)"

    Ich habe auch schon Krankenschwesterin gehört. War WIMRE im WDR.

    Und Kinder*innen gelesen. Das war aber eindeutig von keinem Muttersprachler.

    Da kann man dann über Diskriminierung durch das Gender reden.

    Was verwendet man/ihr eigentlich bei englischen Begriffen wie "Follower" ? Würdet Ihr da "Follower*innen" nehmen?

    Ich würde Follower nehmen 8o

    Das war aber wohl nicht deine Frage. Wir weisen Anglizismen zwangsläufig ein Genus zu, wenn wir es in Deutsche übernehmen. Zwar keinen Sexus, aber ... Es muss gegendert werden, wenn man es damit Ernst meint.

    und schon 2 Haufen draus gemacht hat, m und w und letzteren schon nahe am Papierkorb postioniert hat, dann muss man über

    Ohne Frage ist das Diskriminierung. Aber ist die Sprache daran Schuld? Über die reden wir hier ja. Ich würde mich über eine funktionierende Kausalitätskette freuen. In der Bringschuld sind die Befürworter des Senders, weil sie ein Änderung wollen. Mir kommt keine in den Sinn. Ich tippe eher auf simple Vorurteile.

    Heutzutge, wo m/w/d Standard ist, wäre ein Gesuch für einen Wärmepumpeninstallateur ohne das verdächtig und für w/d eher abschreckend, ja.

    Auch hier muss die Kausalität geklärt werden, mit der obigen Bringschuld. Bei eine Fehldiagnose können falsche Medikamente verschrieben werden. Ich versuche mich mit verschiednen Diagnosen:

    - Frauen (und Diverse, die ich der Einfachheit halber weglassen werde) verstehen sich nicht als angesprochen (male bias). Das wäre (möglicherweise, unten mehr) ein Grund fürs Gendern. Dazu muss man aber anmerken, dass der male bias stark vom Kontext abhängt. Bei Berufen, wie hier, oder besser Funktionen ist der bias am kleinsten, bei etwa 3 %. Da muss ich noch einen Blick in die Studie werfen, um die Signifikanz einschätzen zu können.

    - Frauen gehen davon aus, sie seien nicht gemeint (verinnerlichte unwissenschaftliche These der patriarchalen Sprache). Dann sollte man bezüglich der These aufklären, um nicht wissentlich unwissenschaftlich zu handeln. Das würde jedoch das ganze Gedankenkonstrukt zum Einsturz bringen und das Gendern ad absurdum führen.

    - Oder Frauen trauen sich nicht an "Männerberufe" heran. Ich beziehe mich auf die Studie Yes I can!, die oft von Befürwortern angeführt wird. Ich vermute jedoch, dass sie sich nicht die Studie selbst durchgelesen haben, da dort etwas entscheidendes drinsteht, was im Abstrakt fehlt: Es wird auch nach den Gehaltserwartungen gefragt. Wenn durch die Beidnennung explizit verdeutlich wird, dass entgegen der Rollenerwartung nicht nur Männer diesen Beruf ausüben, sondern auch Frauen, sind die Einschätzungen der Wichtigkeit, der Schwierigkeit und der Verdiensterwartungen geringer. Mein erster Gedanke war, als Frau würde ich mich bedanken, dass Vorurteile gegen meine Arbeit instrumentalisiert werden. Das wäre Sexismus pur. Mein zweiter Gedanke war, lass uns über den Genderpaygap sprechen.

    Das ist die Hardcore-Rollback-Fraktion. Frauen sollen sich als »Kaufmann« oder »Lehrer« bezeichnen statt als »Kauffrau« bzw. »Lehrerin«.

    So wie im sexistischem Skandinavien?

    Das halte ich für die rationale Entscheidung, die ausser verletzter Befindlichkeiten, die durch eine sinnvolle Umbenennung der Genera abmildern werden könnte, keine Nachteile hat, sondern jede Menge Vorteile.

    Vater und Sohn verunfallen bei einer gemeinsamen Ausfahrt mit dem Auto. Der schwerverletzte Sohn wird in den OP-Saal geschoben. Der Chirurg erschrickt und sagt: "Ich kann nicht operieren, dass ist mein Sohn!"

    Mich würde es interessieren, ob das auch in Skandinavien funktioniert. Bei uns stellt das Beispiel das andere Ende des kontextuelle Spektrums des male Bias, nicht Funktion sondern Funktionsträger, nicht Gruppe sondern Einzelperson, nicht unbekannt sonder bekannt. Ein konkrete Person mit bekannt weiblichem Geschlecht erhält im deutschen Sprachgebrauch gradezu zwingend die feminine Form. Im Umkehrschluss bedeutet die maskuline Form gradezu zwingend einen Mann.

    Wenn man auf die feminine Form verzichtet, erhält die maskuline, vermutlich recht schnell, eine unsexuelle Konnotation. Analog zu Frau und Fräulein.