und schon 2 Haufen draus gemacht hat, m und w und letzteren schon nahe am Papierkorb postioniert hat, dann muss man über
Ohne Frage ist das Diskriminierung. Aber ist die Sprache daran Schuld? Über die reden wir hier ja. Ich würde mich über eine funktionierende Kausalitätskette freuen. In der Bringschuld sind die Befürworter des Senders, weil sie ein Änderung wollen. Mir kommt keine in den Sinn. Ich tippe eher auf simple Vorurteile.
Heutzutge, wo m/w/d Standard ist, wäre ein Gesuch für einen Wärmepumpeninstallateur ohne das verdächtig und für w/d eher abschreckend, ja.
Auch hier muss die Kausalität geklärt werden, mit der obigen Bringschuld. Bei eine Fehldiagnose können falsche Medikamente verschrieben werden. Ich versuche mich mit verschiednen Diagnosen:
- Frauen (und Diverse, die ich der Einfachheit halber weglassen werde) verstehen sich nicht als angesprochen (male bias). Das wäre (möglicherweise, unten mehr) ein Grund fürs Gendern. Dazu muss man aber anmerken, dass der male bias stark vom Kontext abhängt. Bei Berufen, wie hier, oder besser Funktionen ist der bias am kleinsten, bei etwa 3 %. Da muss ich noch einen Blick in die Studie werfen, um die Signifikanz einschätzen zu können.
- Frauen gehen davon aus, sie seien nicht gemeint (verinnerlichte unwissenschaftliche These der patriarchalen Sprache). Dann sollte man bezüglich der These aufklären, um nicht wissentlich unwissenschaftlich zu handeln. Das würde jedoch das ganze Gedankenkonstrukt zum Einsturz bringen und das Gendern ad absurdum führen.
- Oder Frauen trauen sich nicht an "Männerberufe" heran. Ich beziehe mich auf die Studie Yes I can!, die oft von Befürwortern angeführt wird. Ich vermute jedoch, dass sie sich nicht die Studie selbst durchgelesen haben, da dort etwas entscheidendes drinsteht, was im Abstrakt fehlt: Es wird auch nach den Gehaltserwartungen gefragt. Wenn durch die Beidnennung explizit verdeutlich wird, dass entgegen der Rollenerwartung nicht nur Männer diesen Beruf ausüben, sondern auch Frauen, sind die Einschätzungen der Wichtigkeit, der Schwierigkeit und der Verdiensterwartungen geringer. Mein erster Gedanke war, als Frau würde ich mich bedanken, dass Vorurteile gegen meine Arbeit instrumentalisiert werden. Das wäre Sexismus pur. Mein zweiter Gedanke war, lass uns über den Genderpaygap sprechen.
Das ist die Hardcore-Rollback-Fraktion. Frauen sollen sich als »Kaufmann« oder »Lehrer« bezeichnen statt als »Kauffrau« bzw. »Lehrerin«.
So wie im sexistischem Skandinavien?
Das halte ich für die rationale Entscheidung, die ausser verletzter Befindlichkeiten, die durch eine sinnvolle Umbenennung der Genera abmildern werden könnte, keine Nachteile hat, sondern jede Menge Vorteile.
Vater und Sohn verunfallen bei einer gemeinsamen Ausfahrt mit dem Auto. Der schwerverletzte Sohn wird in den OP-Saal geschoben. Der Chirurg erschrickt und sagt: "Ich kann nicht operieren, dass ist mein Sohn!"
Mich würde es interessieren, ob das auch in Skandinavien funktioniert. Bei uns stellt das Beispiel das andere Ende des kontextuelle Spektrums des male Bias, nicht Funktion sondern Funktionsträger, nicht Gruppe sondern Einzelperson, nicht unbekannt sonder bekannt. Ein konkrete Person mit bekannt weiblichem Geschlecht erhält im deutschen Sprachgebrauch gradezu zwingend die feminine Form. Im Umkehrschluss bedeutet die maskuline Form gradezu zwingend einen Mann.
Wenn man auf die feminine Form verzichtet, erhält die maskuline, vermutlich recht schnell, eine unsexuelle Konnotation. Analog zu Frau und Fräulein.