Du dichtest immer noch etwas dazu, das ich gar nicht geschrieben habe
1. Wenn mich jemand anhupt, will er mir wohl signalisieren, dass er mich gesehen hat oder er grüßt mich, weil wir uns von irgendwoher kennen. Ich grüße dann in der Regel freundlich zurück. Da nehme ich mir gar nichts zu Herzen. Allerdings hat nicht jeder ein dickes Yeti-Fell. Wie du selbst sagst, ist es vielen Verkehrsteilnehmern sehr wichtig, auf gar keinen Fall den fließenden (Auto-) Verkehr zu behindern. Lieber parkt man auf dem Gehweg oder fährt dort Fahrrad, weil man nicht stören will. Auch dieses devote Verhalten ist das Ergebnis motorisierter Gewalt, die in den Köpfen fest verankert ist.
2. Ich bin auch relativ entspannt, was Überholabstände angeht. Natürlich werde ich auch gerne mit ausreichendem Abstand überholt, aber ich breche bei Abständen < 1,5m auch nicht gleich in Panik aus. Viele Radfahrer machen aber einen Riesen-Bohei darum und tun so, als wären sie fast gestorben, wenn sie mit 1m Abstand überholt wurden. Keine Frage, dass es auch Grenzen gibt, wo es nicht nur unangenehm, sondern wirklich gefährlich wird, z.B. wenn nicht mit konstantem Abstand knapp überholt wird, sondern wenn es während des Überholens zur seitlichen Annäherung kommt.
3. Selbstverständlich kostet es Geld, bestehende Regelungen zu ändern. Dass das immer "nennenswert" viel ist, habe ich nicht behauptet. Oftmals können geänderte Verkehrsregeln durch bauliche Maßnahmen unterstützt werden (z.B. eine Überleitung auf die Fahrbahn, geänderte Markierungen, Rückbau von getrennten Geh- und Radwegen zu ausschließlichen Gehwegen...). Der Polizei möchte ich hier nicht die Aufklärungsarbeit überlassen und im Übrigen kostet es auch Geld, wenn es die Polizei übernimmt, denn die hat üblicherweise auch andere Aufgaben.