Woche 35 vom 27. August bis 2. September 2018

  • Bericht zu Schutzstreien außerorts:

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    Schade eigentlich, dass die Linien so viel bringen wie die Radfahrer dort meinen glaube ich jetzt nicht, aber wenn dadurch mehr Leute aufs Rad steigen ist es eine gute Sache. Vermutlich hängt die höhere Sicherheit mit dem zugehörigem Tempolimit was da dran hängt zusammen, aber wahrscheinlich auch der Grund warum es blockiert wird.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Man kann sich Sicherheit auch einbilden.

    Licht am Rad geht nicht, der Helm ist nicht eingestellt. Aber ohne den roten Streifen würde man das Kind nicht fahren lassen. Viel zu gefährlich....Ist klar.

    Wenn ich sehe, wie das Beispielauto das Beispielkind am Anfang überholt, kriege ich das kalte Kotzen. DAS ist jetzt sicher? ;(

  • Der Überholvorgang ab 0:55 zeigt, dass die Streifen noch zu schmal sind. Der weiße Ford nutzt die verfügbare Breite zwischen den Streifen nicht aus und fährt unnötig dicht neben dem rechten Schutzstreifen.

    Darüber haben alle gelacht: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/m…-a-1219437.html

    Aber das zeigt das Prinzip. Zum Überholen muss man ggf. auch in den gegenüberliegenden Schutzstreifen fahren, wenn dort kein Radfahrer entgegen kommt, so wie es auch der Traktor ab 2:55 macht. Bei Gegenverkehr, egal ob Kfz. oder Fahrrad, muss man eben warten bis wieder frei ist.

  • Wenn ich sehe, wie das Beispielauto das Beispielkind am Anfang überholt, kriege ich das kalte Kotzen. DAS ist jetzt sicher?

    Ist es. Man wird nicht vom Mittelwert gestreift, sondern von extremen Ausreißern am Rande einer Gauss'schen Normalverteilung. Streifen glätten die Streuung der Fahrlinien von Kraft- *und* Radfahrer, die Glockenkurven werden an je einer Flanke steiler/schmaler.

    Außerorts entstehen diese extremen Ausreißer seitens der Autofahrer dadurch, dass sie wegen Sichtbehinderungen (Gegenlicht, Dunkelheit, ggf. Radfahrer ohne Rücklicht), Tunnelblick/Sekundenschlaf, Spielen am Smartphone etc. gar nicht erst ausscheren, sondern dem Radler ungebremst ins Hinterrad semmeln (während innerorts dagegen eher das bewusste Fahren der Kampflinie im engen City-Gewühl für Längsverkehrs-Konflikte verantwortlich ist). Wo es von vorneherein keine überschneidenden Fahrlinien gibt, können auch keine Fehler beim Aus- oder Einscheren passieren. Anders als bei Streifen innerorts, gibt es außerorts auch keine Längsparker neben der Landstraße, die Streifenradler zum plötzlichen Ausweichen zur Fahrbahnmitte zwingen könnten. Was bleibt, ist einzig Seitenwind, aber auch dieses Problem wird netto kleiner, weil die KFZ nicht mehr mit 100, sondern mit 70 überholen dürfen.

    T70 allein wäre m.E. wahrscheinlich auch schon völlig ausreichend für einen befriedigenden Sicherheitsgewinn der Rad- *und* Kraftfahrer. Und T70 ist m.E. auch der Grund dafür, dass der Bund die flächendeckende Einführung dieses Instrumentes scheut...

  • Der Überholvorgang ab 0:55 zeigt, dass die Streifen noch zu schmal sind. Der weiße Ford nutzt die verfügbare Breite zwischen den Streifen nicht aus und fährt unnötig dicht neben dem rechten Schutzstreifen.

    (...)

    Das ist imho eines der Hauptprobleme weswegen ich diese Streifen nicht mag. Weil da dem Autofahrer suggeriert wird er braucht keinen Abstand halten, weil ja jeder einen eigenen Bereich hat. Also wird stur rechts an der Linie gefahren, komme was wolle.

  • Ich gebe zu, dass ich bezüglich von Überholabständen recht unempfindlich bin. Natürlich finde ich es auch unangenehm, wenn ein Autofahrer beim Überholen in meine "intime Zone" eindringt, aber eine Gefährdung sehe ich erst dann, wenn der Abstand so gering ist, dass der nötige Platz für die beim Radfahren erforderlichen Pendelbewegungen knapp wird. Das liegt vielleicht auch daran, dass diese Pendelbewegungen bei routinierten und auch schnelleren Radfahrern kleiner sind.

    Solange die Autofahrer klar außerhalb des Schutzstreifens bleiben und ich so fahren kann, dass ich immer klar innerhalb bleibe, ist es daher für mich OK. Das muss dann auch zusätzliche Ausgleichsbewegungen durch Böen, Windschatten oder "Bugwellen" überholender Fahrzeuge einschließen.

    Die Probleme treten vor allem innerorts auf, wie Th(oma)s schreibt, wenn das nur geht, wenn man dabei den erforderlichen Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand oder parkenden Fahrzeugen unterschreiten müsste und wenn die verbleibende Fahrbahnbreite neben dem Schutzstreifen ausreicht, sich knapp am Streifen vorbei zu quetschen. Das Ganze in Kombination mit zu geringem Abstand des Streifens zu parkenden Fahrzeugen hat dann mit Schutz nichts mehr zu tun, sondern befördert die Unterschreitung der nötigen Abstände in beide Richtungen.

    Ich bin vor ein paar Wochen von Braunschweig nach Uelzen auf der B4 gefahren, wo es auf einer Strecke von gut 50km keinen Radweg gibt, also auf der Fahrbahn der Bundesstraße. Die Fahrbahn ist dort allerdings so breit, dass ich selbst bei Gegenverkehr immer mit ausreichendem Abstand überholt wurde.

  • Ich würde @Th(oma)s durchaus zustimmen, wenn die Restfahrbahn zwischen den Streifen so breit wäre, dass die Autos den Streifen nicht befahren müssten, um aneinander vorbeizukommen. Bei einer so schmalen Fahrbahn wird aber dauerhaft auf dem Schutzstreifen gefahren, was man innerorts in schmalen Straßen immer wieder beobachten kann. Bester Beweis ist der Abnutzungsgrad der roten Farbe. Das waren in dem kurzen Testzeitraum keine Fahrradreifen.

    Da werden die extremen Ausweicher auch weiterhin die Radfahrer in ihrer Schusslinie übersehen.

  • Hamburger Abendblatt: „Viele Wege in Ammersbek sind für Radler gefährlich“

    Hm. Das ist wie im Artikel auch richtig geschrieben ein [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] und zwar auf fast 10km! Allerdings fahren dort die meisten Radfahrer und definitiv nicht im Schrittempo. Zumal der "Gehweg" eigentlich schon recht gut mit dem Rad befahrbar ist.

    Auf der Fahrbahn sind mir da noch keine Wurzeln aufgefallen.

    Allerdings ist das auf der Fahrbahn fahren auf dieser viel befahrenen Straße auch nicht gerade entspannt, von daher verstehe ich dass dort kaum jemand fahren mag. Leider muss man das wenn man sich an die StVO halten möchte.

    Ich glaub ich schreib in meinen Leserbrief dass man das [Zeichen 239] mal abbauen sollte.

    Stefan

  • https://www.mopo.de/hamburg/polize…letzt--31198182

    Zitat

    Wie die Polizei mitteilte, hatte die Frau gegen 15.15 Uhr den Fußgängerüberweg an der Kreuzung Möllner Landstraße / Merkenstraße betreten.

    Ein Lkw-Fahrer, der auf der Möllner Landstraße in Richtung Billstedt unterwegs war, wollte gleichzeitig nach links in die Steinbeker Hauptstraße abbiegen und übersah dabei wohl die Fußgängerin. Offenbar hatte der Mann sich auf den Gegenverkehr konzentriert.

    Fußgänger sind natürlich kein Verkehr.

  • http://www.spiegel.de/karriere/fahrr…-a-1226037.html

    Zitat

    Wir verrichten harte, körperliche Arbeit, die auch mit Gefahren verbunden ist.

    SPIEGEL ONLINE: Zum Beispiel?

    Hilsberg: Ich habe eigentlich jeden Tag, den ich auf der Straße unterwegs bin, einen Nahunfall mit einem Rechtsabbieger. Viele Autofahrer schauen einfach nicht, bevor sie abbiegen.

    Wenn ich es schaffe, die Leute an der Ampel einzuholen, klopfe ich an die Autoscheibe und sage ihnen, dass sie mich gerade fast umgenagelt hätten. Die meisten sind dann freundlich und erstaunt. Sie haben mich einfach nicht gesehen.

  • So langsam werde ich ernsthaft neugierig, wie Juristen eigentlich dieses "öffentliche Interesse" definieren.

    Kennt jemand eine gute Quelle dafür? Juristen definieren doch eigentlich sonst auch alles haarklein. Nur beim öffentlichen Interesse finde ich nur allgemeines Geschwafel.

  • Als Jurist würde ich dem widersprechen, ich befürchte eher dass es bei Verkehrsdelikten die Einstellung der Mehrheitsbevölkerung ist ...

    Das halte ich für einen Fehlschluß aus der eigenen Filterblase. Ich glaube vielmehr, daß es sich um Abwehrreaktionen der Juristen handelt, die reflexartike Forderungen nach härteren Strafen in der Bevölkerung abwehren wollen, um nicht einem populistischen Straßenmob nachzugeben, um die Justiz also wirklich unabhängig zu halten. Und um Kosten zu sparen natürlich auch.

    Indes, bei vielen Gewaltdelikten ist dieser Reflex einfach richtig.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)