Woche 12 vom 19.-25.03.

  • Da wollte ich grad schon witzeln, der Fahrer eines solchen Fahrzeuges habe doch bestimmt einen Transportauftrag und könne daher durchaus als Transporter bezeichnet werden, und dann steht da:

    Zitat

    Der Fahrer des Transportes wurde nicht verletzt.

    Die Entmenschlichung ist in jenem Artikel tatsächlich sehr ausgeprägt.

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Bei Seilen über Radwegen wird durchaus ermittelt. Nur DNA Proben wurden deswegen wohl bisher noch nicht in den Medien erwähnt. Ist jetzt nicht so, dass die Polizei Anschläge auf Radfahrer als Streich abgetan hätte. Bei dünnen Seilen oder fallenden Hindernissen hat man auch keine oder kaum eine Chance was zu machen. Dinge die auf dem Boden liegen (Fallen wie Nagelbretter mal ausgenommen) fallen aber eigentlich in den Bereich müsste man rechtzeitig bemerken.

    Das Sichtfahrgebot scheint nur für Kraftfahrer nicht zu gelten. Mülltonnen, Steine, Glas(flaschen), auf Radwegen kommt so etwas oft vor. Zumindest grosse Steine müsste man rechtzeitig sehen. Es kann überall und jederzeit auch ein Unfallopfer (z.B. durch einen Sturz) liegen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Der Urteilstext zur Aufhebung des „Raser-Urteils“ des LG Berlin durch den BGH liegt jetzt vor: https://www.jurion.de/urteile/bgh/2018-03-01/4-str-399_17/

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  • Der Urteilstext zur Aufhebung des „Raser-Urteils“ des LG Berlin durch den BGH liegt jetzt vor

    Autsch! Das ist ja mal ein richtig dicker fetter "Watschn" für das LG Berlin.

    Normalerweise steht in solchen Revisionen sowas wie "Die Vorinstanz hat korrekt festgestellt, aber". Oder ähnliche freundliche Formulierungen. Hier ist nichts dergleichen.

    Statt dessen: "Das Urteil weist in mehrfacher Hinsicht durchgreifende sachlich-rechtliche Mängel auf."

    Und dann wird eingeleitet mit: Eigentlich prüfen wir die Feststellung des Sachverhalts ja gar nicht. In diesem Fall ist das aber so ein Murks, da müssen wir ran!

    Und dann folgt eine längere Auflistung der Fehler.

    Und ganz zum Schluss noch ganz süffisant:

    Das Urteil ist eh Murks, aber nur falls der nächste Tatrichter wieder Vorsatz annehmen sollte, hätten wir hier noch ein paar weitere Fehler, die dann zu beachten sind.

    Meine Herren! So eine dicke Ohrfeige bekommen Richter aber selten.

  • sueddeutsche.de: Jeder sollte einen Fahrradhelm tragen - eigentlich

    Ganz schön viel Widerstand gegen ein Stück Kunststoff, das nachweisbar die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas mindern kann, der häufigsten Radler-Verletzung von verunglückten Fahrradfahrern im Straßenverkehr. Seit 1980 wurden dazu immer wieder Studien in Auftrag gegeben. Einig sind sie sich darin, dass ein Helm das Verletzungsrisiko zwischen 50 und 70 Prozent senkt. Ebenso unstrittig ist die Tatsache, dass die Wirkung eines Helmes umso größer ist, je schwerer das Schädel-Hirn-Trauma ist.

    Ähm, nein und nein. Es wird mal wieder wild mit gefühlt richtigen Behauptungen um sich geworfen. Die verlinkte Studie jedoch gibt es wohl nur gegen ein gehöriges Entgelt. Hat die jemand greifbar? Ggf. erforderliche E-Mail-Adresse gibt es per PN.

    Edit: Mein herzlicher Dank gilt dem anonymen Spender. Später mehr dazu.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

    2 Mal editiert, zuletzt von Peter Viehrig (21. März 2018 um 15:13)

  • sueddeutsche.de: Jeder sollte einen Fahrradhelm tragen - eigentlich

    Die verlinkte Studie jedoch gibt es wohl nur gegen ein gehöriges Entgelt. Hat die jemand greifbar? Ggf. erforderliche E-Mail-Adresse gibt es per PN.

    Du hast Post.

    Die Studie enthält nur eine statistische Auswertung, welche Kopfverletzungen in welcher Verletzungsschwere bezogen auf die Altersverteilung der Betroffenen auftreten, sofern sie in eine Klinik eingeliefert/überwiesen wurden, die zum Kreis der Krankenhäuser gehören, die beim "Traumaregister" der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie mitmachen. Keinerlei Daten zu Helmeffekten, Helmquoten, sondern lediglich Verweise auf angeblich gesicherten Erkenntnisse in der Forschung.

    Ebenso unstrittig ist die Tatsache, dass die Wirkung eines Helmes umso größer ist, je schwerer das Schädel-Hirn-Trauma ist.

    "Unstrittig" ist das nur, weil m.W. die vom Land Baden-Württemberg in Auftrag gegebene Meta-Studie die einzige Quelle ist, die das so behauptet. Da es sich nicht um einen Artikel in einem anerkannten Journal mit Peer-Review handelt, sondern um ein Gefälligkeits-Gutachten
    für einen politischen Auftraggeber, ist keinerlei Diskussion der Ergebnisse in der wissenschaftlichen Community erfolgt.
    (edit: sorry, Zitatautor ist korrigiert)

  • Niedlich ist auch, den Rückgang der Verletzungen bei Auferlegung einer Helmpflicht herauszustreichen, ohne den gleichzeitig zu beobachtenden Rückgang der Fahrradnutzung dagegen in Beziehung zu setzen; sie wird vielmehr nicht einmal erwähnt.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Niedlich ist auch, den Rückgang der Verletzungen bei Auferlegung einer Helmpflicht herauszustreichen, ohne den gleichzeitig zu beobachtenden Rückgang der Fahrradnutzung dagegen in Beziehung zu setzen; sie wird vielmehr nicht einmal erwähnt.

    Das habe ich auch vermisst - nicht zu erwähnen, wie drastisch die Fahrradnutzung zurückgegangen ist, ist schon sehr tendenziös.

  • Autonom fahrendes Uber-Testfahrzeug überfährt Fußgängerin, *weil sie nicht den Fußgängerüberweg benutzte*

    Das Video ist da. Das gibt viel Anlass zur Diskussion:

    - Das ursächliche Fehlverhalten war das der Fußgängerin

    - ABER: Einem aufmerksamen Fahrer wäre das vermutlich nicht passiert.

    - UND: Warum hat das Radarsystem die Fußgängerin nicht erkannt?

  • Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich als Fahrer eine Chance gehabt hätte vor dem Zusammenstoß zu bremsen - geschweige ihn zu verhindern. Selbst beim zweiten Anschauen des Videos, als ich schon wusste von wo die Frau auftaucht, war ich wieder überrascht, wie schnell es ging.

    Es bleibt natürlich die Frage, warum die Sensoren (insbesondere das hier verbaute Lidar) des automatisierten Fahrzeugs es nicht geschafft haben die Situation zu erkennen und zumindest eine Bremsung einzuleiten. Ich meine das ist ja kein Tesla, der sich auf seine Kamera verlässt...

  • Die Frage mit den Sensoren stelle ich mir auch. Die kommt ja immerhin von links über die Gegenfahrbahn - und nicht hinter einem Busch auf der rechten Seite hervor.

    Dann war meine spontane Reaktion »die Scheinwerfer sind aber tief eingestellt«.

    Die Elektronik scheint eine ziemliche Schrecksekunde zu haben.

    Wie hätte die Elektronik reagiert, wenn da ein Kühlschrank mitten auf der Fahrbahn gestanden wäre?

  • Intelligent ist es nicht, wie die getötete Frau die Strasse überquert hat. Aber ich erwarte von einem autonomen Auto, dass es eben in dieser Situation entsprechend abbremst und den Unfall verhindert. Aus technischer Sicht wäre zumindest für das Radar und eine infrarot Kamera die Person sichtbar gewesen, da es kein Hindernis zwischen Auto und Person gab. Auch mit Fernlicht wäre die Person sichtbar gewesen für den Fahrer. Ob ich als Fahrer die Person genügend früh erkannt hätte, kann ich nicht beurteilen mit diesen Videoaufnahmen. Denn diese erscheinen gerne mal heller oder dunkler, als es für das Menschliche Auge tatsächlich ist und die Aufnahme erscheint mir eher als zu dunkel.

    Dass aber die erlaubte Geschwindigkeit anscheinend um ~8 km/h überschritten wurde, stört mich extrem. Sind zwar "nur" ca. 2.2 m/s bzw. 0.12 s bei 64 km/h, aber genau wegen dem immer schneller als erlaubt fahren knallt es meiner Meinung nach bei Situationen, die durch das einhalten der erlaubten Geschwindigkeiten verhindert werden könnten.

    Hier noch ein Bericht zur Edinburgh, dort wurden flächendeckend 20 mph Zonen eingeführt. Resultat: 24% weniger Unfälle, einen drittel weniger Todesopfer / Schwerverletzte:

    24 per cent drop in road casualties since 20mph rolled out in Edinburgh

  • Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich als Fahrer eine Chance gehabt hätte vor dem Zusammenstoß zu bremsen - geschweige ihn zu verhindern.

    Ich denke, das Video ist sehr schmeichelhaft für den Fahrer. Denn ein menschliches Auge hat einen viel besseren Dynamikumfang als eine Videokamera. Wenn ich nachts über eine unbeleuchtete Landstraße fahre, sehe ich von der Gegenspur auch ohne Fernlicht viel mehr als auf dem Video.

  • Für welchen Fahrer? Der Mensch links vorne fährt doch nicht, wie im Video zu sehen ist.

    Der Dynamikumfang wurde schon in den Kommentaren in der verlinkten Quelle debattiert, Tendenz dort auch: das Auge sieht besser als das Video anzeigt.

    Und der Computer hat offensichtlich nicht sofort gebremst.