Woche 03 vom 18.01. bis 24.01.2016

  • CDU at its best: Frankfurter Rundschau
    Sie wollen das Radfahren in gefährlichen Einbahnstraßen und zeitweise in der Einkaufstraße und am Mainufer verbieten. Das Beste: Alle Radwege sollen wieder benutzt werden müssen und in manchen Straßen das Fahrradfahren komplett verboten werden. Wenigstens da hat der parteieigene Verkehrsexperte noch gemerkt, dass es nicht rechtens wäre...

  • Das Beste: Alle Radwege sollen wieder benutzt werden müssen und in manchen Straßen das Fahrradfahren komplett verboten werden. Wenigstens da hat der parteieigene Verkehrsexperte noch gemerkt, dass es nicht rechtens wäre...

    Ich frage mich ja, wie man sich so eine Diskussion bei der CDU konkret vorstellen muss. Die Verwaltungsvorschriften sind ja nun wirklich nicht so kompliziert, dass sie nur von speziellen Fachleuten verstanden werden könnten — aber allein schon die Idee, den Radverkehr wieder auf die teilweise absolut unzulänglichen Radwege zu verbannen, zeugt ja eher davon, dass man wieder freie Fahrt für den Kraftverkehr haben wollte, ohne sich besonders viele Gedanken zu diesem Thema zu machen.

  • Neben der unnötigen Erwähnung des Helms: Offenbar stürzte Radfahrern selbstständig und verletzt sich dann auch noch selbst, obwohl der Jeep ihn nur leicht "touchiert" hatte. :cursing:
    Kann die Pozilei in ihren Pressemeldungen nicht "fuhr ihn an und verletze ihn" schreiben?

    "I've noticed that the majority of traffic 'safety' campaigns seem to focus on everything except the bull in the china shop - the automobile." copenhagenize.com

  • Ich sehe da keinen Widerspruch. Es ist durchaus vorstellbar, dass es nur zu einem leichten Feindkontakt kam, dieser aber den Radfahrer derart aus dem Gleichgewicht bringt, dass er stürzt und sich verletzt. Oder der Radfahrer stürzt durch ein misslungenes Ausweichmaneuver oder eine blockierende Bremse... Es ist in diesem Fall nicht der Kraftfahrer, der irgendwen verletzt hat. Moralisch und juristisch vielleicht, aber sprachlich-semantisch nicht.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Die App warnt aber nur, wenn sich eine Gruppe von Schulkindern nähert. Einzelne Fußgänger dürfen nach wie vor ohne warnendes Audiosignal überfahren werden. :thumbup:

    Ich finde die Lösung zielgruppengerecht. Wer sowieso die ganze Fahrt auf sein Smartphone starrt, wird dadurch wenigstens nicht gezwungen, auf das Verkehrsgeschehen zu achten. <X

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • 460 Unfälle mit Kindern, 46% = 211 von 7 bis 8 Uhr, davon ein Großteil in Gruppen, sagen wir 200. Nun gehen wir einfach mal davon aus, jeder 10. Autofahrer hat die App und jeder 10. Schüler einen Chip. Es erfolgen vor einem Unfall also zwei Warnungen pro Jahr in ganz Österreich. Der Unfall könnte danach möglicherweise aufgrund der Warnung verhindert werden.

    Bei 8,5 Millionen Einwohnern und 6,5 Millionen Kraftfahrzeugen schätze ich mal 6 Millionen Kraftfahrer. 10% sollen 12 Euro pro Jahr zahlen.

    Für möglicherweise zwei Unfälle weniger pro Jahr Jahr entstehen also Kosten in Höhe von 7,2 Millionen Euro. (Wenn man davon ausgeht, dass über die App-Kosten die Chip-Kosten mitfinanziert werden.)

    Ok, wenn 100% aller Autofahrer und 100% aller Kinder einen Chip haben, sieht es besser aus. Dann sind es nur 360.000 Euro pro Warnung vor einem Unfall. (Alle Warnungen, auf die auch jetzt schon kein Unfall folgt, lasse ich mal unter den Tisch fallen. Ebenso wie die Kompensation: Ohne Warnung kann ich schneller fahren, ist ja kein Kind da.)

    [*]Mehr Kindersicherheit: Gut vernetzt mit dem Schutzengel


    Kannst dir nicht ausdenken: Damit Kraftfahrer keine Kinder überfahren, sollen sie jetzt mit einer Smartphone-App gewarnt werden, wenn sich Kinder, die mit einem speziellen Chip ausgerüstet sind, der Fahrbahn nähern.

    Schöne Reaktion im dortigen Forum:

    Typischer Täter-Opfer-Umkehr, oder auf Neusprech "Victim Blaming".
    Wie wäre es wann Autofahrer aufmerksamer fahren und sich an den Regeln halten?
    Wenn man es trotzdem mit Elektronik lösen möchte: Augenerkennung vom Fahrer, und wenn er abgelenkt ist (nicht auf der Straße oder >1Sek auf den Instrumenten schaut) wird der Gaszufuhr unterbrochen... :)

  • Dann wäre der Weg nach Hause offenbar für die Kinder gefährlicher.

    Wörtlich hast Du recht, meinst aber wahrscheinlich, dass der Fußweg nach hause gefährlicher sei als der Fußweg zur Schule.
    Und das kann man aus den Zahlen nicht ablesen. Das kann man aus den Zahlen aber nicht ablesen, da wir nicht wissen, wie viele Kinder nur einen der beiden Wege von den Eltern mit dem Auto gefahren werden und den anderen zu Fuß gehen.

  • "Fast jeder Zweite" bedeutet weniger als 50%? So lese ich das. Dann wäre der Weg nach Hause offenbar für die Kinder gefährlicher.

    Und so lügt man mit einer Statistik (nur ein Beispiel, gibt da noch mehr Möglichkeiten). Diese Schlussfolgerung wäre nur dann richtig, wenn Kinder sich ausschließlich zur Schule und zurück bewegen würden. Da Kinder aber auch mal zu Freunden, dem Spielplatz, Einkaufen, usw unterwegs sind müssen die übrigen etwas mehr als 50% auf alle diese Fälle verteilt werden.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Und so lügt man mit einer Statistik (nur ein Beispiel, gibt da noch mehr Möglichkeiten). Diese Schlussfolgerung wäre nur dann richtig, wenn Kinder sich ausschließlich zur Schule und zurück bewegen würden. Da Kinder aber auch mal zu Freunden, dem Spielplatz, Einkaufen, usw unterwegs sind müssen die übrigen etwas mehr als 50% auf alle diese Fälle verteilt werden.

    Die Diskussion ist im Endeffekt eh doof, weil wir uns alle einig sind (behaupte ich einfach mal), dass Kinder nicht umgefahren gehören. Aber in diesem Fall muss ich zumindest dem Teil widersprechen, dass sich Kinder auch woanders hin bewegen. Im Text von Radfalter - auf den ich antworten wollte - stand ausdrücklich Schulwegeunfälle. Und da gibt es halt auch nur hin und zurück. Die Statistik ist aber Käse, weil es eben auch andere Startzeiten gibt und die Endzeiten stark streuen. Erstklässler haben fast nie bis 1 Uhr Unterricht und später ist der Unterrich häufig später zuende.

  • Ich les das eher so, dass zwar so ziemlich alle Schüler zum gleichen Zeitpunkt Schulbeginn haben, aber zu unterschiedlichen Zeiten Unterrichtsende. Daher verteilt sich der Heimweg über eine größere Zeitspanne und somit auch die Unfälle hierbei.

    Und ja, ich glaube auch, dass Kinder einen Anspruch darauf haben, nicht plattgefahren zu werden, egal, zu welcher Zeit.

    Traurigerweise sterben die meisten im Verkehr getöteten Kinder im Fahrzeug ihrer Eltern oder Verwandten.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif