• Tja. Gestern wurde der Nahverkehr auf der Linie RE 7 in Schleswig-Holstein quasi zum Erliegen gebracht. Aufgrund von Bauarbeiten fuhr ohnehin nur jede zweite Verbindung, die dann in der einen Richtung von HSV-Fans nach Hamburg und in der Gegenrichtung von Holstein-Kiel-Fans genutzt wurde. Im Laufe des Tages fielen dann noch einige Züge aufgrund polizeilicher Ermittlungen oder Vandalismus aus.

    Tja, Fußballfans und ÖPNV. Eine spezielle Gattung Mensch in einem speziellen und dafür sehr anfälligen Transportmittel.

    Ich erinnere mich auf Grund deiner Geschichte noch lebhaft an die erste Radtour mit meiner Freundin. Damals (Frühling/Frühsommer 2011) spielte Hertha noch in der 2. Liga. Da ich von Fußball keine Ahnung habe, stieg ich mit ihr in Spandau in die S-Bahn Richtung Westkreuz, von wo aus wir dann nach Potsdam wollten. Die Bahn war knüppeldicke voll mit Fans, da in der 2. Liga ja auch (was ich damals nicht wusste) sonntags gespielt wird.

    Die Alkoholfahnen wahren jedenfalls schon zu dieser Tageszeit "umwerfend" und ich hatte die Befürchtung, dass meine "neue Flamme" nie wieder eine Radtour mit mir unternehmen würde ;)

  • https://kobinet-nachrichten.org/2019/09/04/kay…deutschen-bahn/

    Zitat

    »Kay Macquarrie hat gerade ein Update zur Petition Bahnfahren einfach machen (für Rolli, Rad, Rollator, Buggy & Co) veröffentlicht, die bisher mehr als 90 000 Unterschriften trägt.« ...

    https://www.change.org/p/deutsche-bahn-ag-bahnfahren-einfach-machen-für-rolli-rad-co-db-bahn

    https://www.bahn.de/p/view/home/ko…denbeirat.shtml

  • Da ich plane, im Herbst mit dem ICE von München nach Hamburg zu fahren und auch mein Fahrrad mitnehmen zu wollen, habe ich eine Frage an Euch, die Ihr bereits Euer Fahrrad mit in den ICE genommen habt:

    Ich kann mir auf bahn.de zwar anzeigen lassen, welche Verbindungen für eine Fahrradmitnahme in Frage kommen. Aber eine Fahrradplatz-Reservierung und auch den Kauf der Fahrrad-Fahrkarte kann ich dort nicht durchführen. Muss ich dafür ins Reisezentrum?

    Falls ja, was nützt es mir, wenn ich zwar online meinen Sitzplatz buchen und reservieren kann, später im Reisezentrum aber wohlmöglich erfahre, dass in diesem Zug alle Fahrradstellplätze bereits ausgebucht sind?

  • Ich kann mir auf bahn.de zwar anzeigen lassen, welche Verbindungen für eine Fahrradmitnahme in Frage kommen. Aber eine Fahrradplatz-Reservierung und auch den Kauf der Fahrrad-Fahrkarte kann ich dort nicht durchführen. Muss ich dafür ins Reisezentrum?

    Wenn man bei der Suche auf "Weitere Optionen" und dann auf "Nur Verbindungen zur Fahrradmitnahme anzeigen" klickt, sollte der Kauf der Fahrrad-Fahrkarte auch online vorgeschlagen werden.

  • Wenn man bei der Suche auf "Weitere Optionen" und dann auf "Nur Verbindungen zur Fahrradmitnahme anzeigen" klickt, sollte der Kauf der Fahrrad-Fahrkarte auch online vorgeschlagen werden.

    Und wenn das dann nämlich nicht klappt, sind bereits alle Fahrradstellplätze für deine Verbindung ausgebucht. Das erfährt man aber leider erst im weiteren Verlauf des Buchungsprozesses.

  • Weiter geht es mit der nächsten Episode:

    Es war… mal wieder schwierig. Den Mitarbeiter im Reisezentrum haben wir ungefähr eine Dreiviertelstunde in Anspruch genommen, denn wir wollen nicht nur mit einem Zug ins Ausland fahren, sondern auch noch Fahrräder mitnehmen, mit unterschiedlichen BahnCards reisen und zu allem Überfluss ist der Zug auch noch reservierungspflichtig. Der Mann hat die Sache zwar souverän geleistet und uns gleich beim ersten Versuch alles zurechtgeklickt, aber ein bisschen lächerlich ist dieses ganze Tarifsystem schon.

    Denn: Die Rückfahrt fällt aus!

    Das bekam ich eher zufällig mit, weil ich einfach mal das Online-Buchungssystem befragte, wann wir denn eigentlich in Kiel ankommen. Und die Antwort war relativ eindeutig: Gar nicht.

    Statt des IC 430 fährt nun von Kopenhagen H bis Tinglev st ein IC 1130, dort sitzen wir dann um 2:22 Uhr in der Nacht fest, denn der anschließende Schienenersatzverkehr nimmt selbstverständlich keine Fahrräder mit. Die nächste Fahrtmöglichkeit ist um 7:44 Uhr der IC 5722 nach Flensburg, von dort geht es mit dem RE 7 über Neumünster nach Kiel. Und das klappt natürlich auch nur dann, wenn wir unsere Reservierungen für Sitzplätze und Fahrräder irgendwie auf den fünf Stunden späteren Zug umgebucht bekommen.

    Nun ist Tinglev glücklicherweise nicht so richtig weit von Flensburg entfernt, die Strecke lässt sich mit dem Rad in anderthalb Stunden bewältigen, allein bleibt halt die Frage, ob Lischen-Radieschen sich für eine solche Nachtfahrt begeistern kann. Mitte September kann es schließlich auch schon ganz schön kühl werden und vielleicht auch windig und regnerisch, darauf hat nicht jeder Lust.

    Mal gucken, ob ich die Fahrkarten noch stornieren kann. Die Fähre von Travemünde nach Malmö kostet mittlerweile ja locker doppelt so viel wie vor zwei Monaten.

    Ich fühle mich schon wieder ordentlich verschaukelt.

  • Aber du hast doch eine Leistung erworben. Muss sich die Bahn dann nicht darum kümmern?

    Naja: Wir haben ja Fahrräder dabei. Und für die Drahtesel besteht auch mit Reservierung und Fahrkarte keine Beförderungspflicht, also wird sich die Bahn eventuell wieder darauf zurückziehen, dass ja ein Schienenersatzverkehr angeboten würde, den wir aber — Schade, Schade — mit den Rädern leider nicht nutzen können. Mal gucken, wie das morgen im Reisezentrum wird. Ich will gleich morgen früh vor dem Zahnarzttermin hin, dann komme ich schon mal ordentlich in Wallung.

  • und wenn der SEV keine Zwillingskinderwagen mitnimmt, dann hat man als Eltern auch pech gehabt? hm.

    Ein Zwillingskinderwagen ist ja wiederum kein Fahrrad. Die Mitnahme von Fahrrädern wird im Schienenerstzverkehr in der Regel explizit ausgeschlossen:

    Am Sonntagmorgen hatte ich Glück und durfte mit meinem Faltrad (!) einsteigen, vor ein paar Monaten, als der Kieler Hauptbahnhof wegen einer Bombendrohung gesperrt war, fuhr der Busfahrer aber lieber seinen Bus leer nach Kiel als mich mit Faltrad mitzunehmen.

    In Dänemark sieht das nach meiner Kenntnis ähnlich aus, beim Schienenersatzverkehr zwischen Nykøbing und Kopenhagen werden ebenfalls keine Räder transportiert. Die DSB meint dazu:

    Zitat

    Der er desværre ikke plads til cykler i Togbussen

    (Im Zugbus ist leider kein Platz für Fahrräder)

    4-6h vorher die Fahrt unterbrechen und noch eine Nacht in DK verbringen ist keine Option?

    Eine Option ist das sicherlich. Ich bin aber nicht unbedingt gewillt, eine Hotelübernachtung zu bezahlen, deren Notwendigkeit sich nur aus einer kurzfristig angesetzten Baumaßnahme ergibt, ohne dass ich beispielsweise viel von der Stadt sehen oder anderweitig dort etwas unternehmen könnte. Und wir bräuchten dann eine weitere Reservierung für den nächsten durchgängigen Zug von Tingleff nach Hamburg, das könnte anderthalb Wochen vorher ja auch schon etwas eng werden.

    Ich gehe heute Mittag mal ins Reisezentrum, mal sehen, was dort passiert. Am liebsten wäre mir weiterhin eine Stornierung der Fahrkarten und eine Überfahrt mit der Fähre.

  • Ich bin ja für meine unendliche Ruhe und Gelassenheit bekannt, aber manchmal platzt mir dann doch der Kragen.

    Die Kurzfassung lautet: Die Hinfahrt kann ich nicht stornieren, denn da finden ja keine Bauarbeiten statt. Die Rückfahrt kann ich auch nicht stornieren, aber umbuchen — aber auch nur unter Kulanz, weil wir eben einen Sparpreis Europa gebucht haben.

    Auf jeden Fall kam ich mit dem Typen im Reisezentrum überein, dass eine nächtliche Pause von fünf Stunden in Tingleff unzumutbar ist. Und der dänische Schienenersatzverkehr nimmt auch definitiv keine Fahrräder mit, das stand wohl sogar irgendwo in irgendwelchen internen Notizen so drin.

    Unsere Möglichkeiten sind nun begrenzt: Aus Kulanz gestattete der Vorgesetzte im Reisezentrum eine Umbuchung des Sparpreises auf eine andere Fahrt.

    Aber auch nur irgendwie so ziemlich ausnahmsweise, normalerweise hätten wir anscheinend Pech gehabt. Ich hab’s nicht so ganz rausbekommen, aber anscheinend waren wieder mal unsere Fahrräder die entscheidenen Faktoren: Es wird ja grundsätzlich ein Schienenersatzverkehr angeboten, wenn wir Fahrräder mitschleppen, deren Mitnahme ausgeschlossen ist, wäre das eben unser eigenes Problem. Ich mein, irgendwie muss es ja auch Lösungen geben, wenn die Fahrt komplett ausfällt, da kann doch nicht einfach nur aus Kulanz des Vorgesetzten eine Umbuchung möglich sein, weil wir, Ätschibätschi, einen Sparpreis Europa gekauft haben.

    Nun gut. Die sinnvollen Reisemöglichkeiten von Kopenhagen nach Hamburg sind begrenzt: Zu jeder geraden Stunde auf Minute 52 geht’s los, dann je nach Verbindung zwei oder drei Mal umsteigen, fünf bis sechs Stunden später in Hamburg ankommen.

    Die Zeit zum Umsteigen ist, kein Witz, jeweils sechs oder acht Minuten. Nun mag die Dänische Staatsbahn pünktlicher fahren als die Deutsche Bahn, aber wenn ich mir auf Google Maps den Weg in Fredericia von Gleis 4 zu Gleis 7 anschaue, dann ist das mit zwei Rädern und einem kleinen Fahrradanhänger schon knapp.

    Der Zug um 14:52 Uhr ab Kopenhagen ist der letzte, der noch irgendwie sinnvoll ist, denn danach kommen wir erst superspät in Kiel an, weil zwischen Neumünster und Hamburg Schienenersatzverkehr ist. Sinnvollerweise müssten wir also um 10:52 Uhr oder 12:52 Uhr aufbrechen, um wenigstens noch einen verpassten Umstieg kompensieren zu können. Das wird mit den reservierungspflichtigen Sitzplätzen und Fahrradstellplätzen schon schwierig genug.

    Und dann stelle ich mir ja schon die Frage, warum wir denn nicht einfach schon am Vortrag den IC 430 um 23 Uhr nehmen. Ursprünglich wollten wir ja noch den ganzen Sonnabend in Kopenhagen verbringen und nicht direkt nach dem Aufstehen in den Zug springen, dann hätten wir uns die letzte Übernachtung samt Frühstück auch sparen können. Einen dreitägigen Aufenthalt einfach mal um einen Tag zu kürzen ist ja schon nicht so ganz die reine Geilheit.

    Bla.

    Aber Moment — was interessiert uns denn der Schienenersatzverkehr zwischen Neumünster und Hamburg, wenn wir ohnehin nach Kiel fahren?

    Der interessiert uns insofern, als dass wir zwar aus Kulanz eine andere Verbindung, aber keine andere Strecke wählen dürfen. Die dänischen IC-Verbindungen halten tagsüber zwar alle in Flensburg, von dort aus könnten wir mit dem RE 72 direkt nach Kiel rumpeln, aber müssten dann selbst eine Fahrkarte für Lischen-Radieschen für 14,50 Euro und eine Fahrradkarte für 4,30 Euro kaufen. Gut, daran soll es nicht scheitern, schließlich bekommt man in Kopenhagen für 20 Euro gerade mal ein Frühstück. Trotzdem nervt mich das natürlich mega, denn erst verlieren wir mindestens einen halben Tag in Kopenhagen und zahlen noch tüchtig drauf, wenn wir nicht noch mehrere Stunden sinnlos durch die Gegend gondeln wollen.

    Bla.

    Aber Moment — warum sollen wir denn stundenlang sinnlos durch die Gegend gondeln, wenn wir von Flensburg über Neumünster nach Kiel fahren könnten? Schließlich gilt im Nahverkehr ja keine Zugbindung und solange die Fahrtrichtung stimmt, können wir ja jeden beliebigen Zug nehmen.

    Tja: Weil wir darum in Kopenhagen so früh aufbrechen müssen. Schließlich funktioniert die Umbuchung ja nur, wenn wir weiterhin eine Route über Hamburg wählen. Weil wir aber zwei Fahrräder dabei haben, kommen nur Routen in Frage, die vor dem Einsatz des Schienenersatzverkehrs den Abschnitt zwischen Neumünster nach Hamburg und zurück befahren haben. Im Nahverkehr gilt zwar keine Zugbindung, wohl aber im Fernverkehr, der ja so früh in Flensburg ankommen muss, dass wir theoretisch von Flensburg mit dem RE 7 über Neumünster bis Hamburg fahren können, um dort mit dem nächsten RE 7 von Hamburg über Neumünster nach Kiel zu gurken.

    Ansonsten könnten wir uns auch einen schönen Tag in Kopenhagen machen, dort erst viel später aufbrechen, dann einfach in Flensburg 20 Euro für Lisas Fahrkarte in den Automaten knallen und einigermaßen pünktlich in Kiel ankommen.

    Alles klar?

    Ich habe meine Fahrkarten erstmal wieder mitgenommen. Es gibt nämlich noch eine weitere Alternative: Wir treten die Fahrt nicht an und senden die Fahrkarten an das Servicecenter Fahrgastrechte, um dann auf eine Erstattung zu hoffen. Die Chancen dafür stehen zwar aus den oben bereits angeführten Gründen eher schlecht und die Fahrkarten sind dann halt auch einfach „weg“, aber… tja.

    Mir ist klar, dass weder mein Gesprächspartner im Reisezentrum noch den Vorgesetzten noch jemand anderen eine Schuld an diesem Verfahren trifft. Aber insgesamt ist das System Deutsche Bahn so seltsam aufgestellt, dass ich wohl wirklich der Dumme bin, wenn ich meinen Urlaub einigermaßen klimaneutral mit der Bahn bestreiten möchte.

    Und ich weiß noch immer nicht, was ich nun tun soll. Am liebsten wenigstens die Rückfahrt im Servicecenter Fahrgastrechte stornieren lassen und einfach nur aus Trotz mit der Fähre zurück fahren.

  • Malte, das ist was für den ADFC, für den Deutschen Bahnkundenverband, für Pro Bahn, für den Bundesverband der Verbraucherzentralen, für die Medien ...

    Solltest Du am Donnerstagabend in Hamburg sein können: da stellt der »stern«-Autor Arno Luik sein Buch über die DB (»Schaden in der Oberleitung«) vor: Rathaus, Bürgersaal, ab 18:30 Uhr. Ich habe ihm den Link zu Deinem Posting schon mal zugeschickt. Er schreibt nämlich sehr deutlich über diese »Wollen Sie wirklich Bahn fahren? Auto oder Flugzeug sind doch viel einfacher!«-Politik der DB.

    https://www.westendverlag.de/termin/schaden…burger-rathaus/

    Und vom 18. bis 20. Oktober gibt es in Altona eine Nachtzug-Konferenz des europäischen Netzwerks »Back on Track«, bei der auch etliche Vertreter aus Politik, Bahn und Fahrgastverbänden dabei sein werden, bis hin zu Karima Delli, der Vorsitzenden des Transportausschusses im EU-Parlament. Dort wäre auch Gelegenheit, solche Missstände anzusprechen und (auch mit Leuten aus Dänemark und Schweden, für den konkreten Fall) zu debattieren. Stichwort: die schwedische Regierung will Nachtzüge nach »Europa«, also Hamburg. Werden diese Züge Fahrradstellplätze haben? Wie viele? Was ist bei SEV? ...

  • Solltest Du am Donnerstagabend in Hamburg sein können: da stellt der »stern«-Autor Arno Luik sein Buch über die DB (»Schaden in der Oberleitung«) vor: Rathaus, Bürgersaal, ab 18:30 Uhr.

    Aus dem genannten Buch veröffentlichte telepolis vor kurzem einen längeren Auszug.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Wenn man aufpreispflichtig eine Fahrradmitnahme gebucht und bezahlt hat, schuldet einem die Bahn diesen Fahrradtransport. Sie kann das nicht einfach zum Privatproblem für den Reisenden deklarieren. Sie hat das Problem, die geschuldete Leistung zu erbringen.

    Das Problem dürfte sein, gegen den etablierten Apparat dieses Recht durchzusetzen.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Wenn man aufpreispflichtig eine Fahrradmitnahme gebucht und bezahlt hat, schuldet einem die Bahn diesen Fahrradtransport. Sie kann das nicht einfach zum Privatproblem für den Reisenden deklarieren. Sie hat das Problem, die geschuldete Leistung zu erbringen.

    Das Problem dürfte sein, gegen den etablierten Apparat dieses Recht durchzusetzen.

    War die Bahn denn nicht grundsätzlich dazu bereit? Eben mit x Stunden Verspätung, wofür es dann auch 50% Rückerstattung bei der Rückfahrt gibt.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich in solchen Fällen auf die Fahrgastrechte berufen kann — es wird ja ein Schienenersatzverkehr angeboten, den wir nur aufgrund meiner mitgeführten Fahrräder nicht nutzen können. In den Beförderungsbedingungen des Schleswig-Holstein-Tarifs steht ja relativ deutlich drin, dass die Mitnahme eines Fahrrades auf eigenes Risiko geschieht und eine Fahrradkarte keine Pflicht zur Beförderung auslöst.

    Am Osterwochenende mussten wir beispielsweise nach einer Pofalla-Wende den ICE 974 bereits in Hamburg verlassen und den Rest der Strecke bis Kiel im Nahverkehr bestreiten. Dummer- oder freundlicherweise hielt der Regionalexpress am Gleis gegenüber, doch das Fahrradabteil war — wie immer — schon von Fahrgästen mit Gepäck ausgelastet, so dass wir eine Stunde später zu Hause ankamen. Die Anerkennung der Fahrgastrechte wurde uns damals verweigert, denn ohne Fahrräder hätten wir ja mitfahren können.

    Man muss wohl etwas vehementer gegenüber den Mitarbeitern der Deutschen Bahn auftreten, aber dafür war in den drei Minuten zum Umsteigen in Hamburg damals keine Zeit und dafür ist 2:30 Uhr in Tinglev mutmaßlich auch der falsche Augenblick.

    Warum schaffst du dir nicht eine (blickdichte) Hülle für dein Faltrad an und nimmst es einfach als Gepäckstück mit?

    Naja — so eine Tragetasche habe ich bereits und führe sie jedes Mal mit, aber die muss halt auch erstmal über das Rad gestülpt werden. Danach muss ich dann diese riesige Tasche tragen und bin damit ziemlich unbeweglich. Ohne Faltrad kann ich Brompti entweder ausgeklappt oder gefaltet direkt rollen und bin wesentlich flexibler und schneller. Wenn man dann an irgendeinem Bahnhof strandet und irgendwie schnell rüber in den Schienenersatzverkehr soll und erstmal die Haltestelle suchen und womöglich noch drei Treppen entlangstürmen muss, kommt eine Tasche nicht in Frage.