Woche 46 vom 11. bis 17. November 2024

  • Für viele Fahrradfahrende ist die Fortbewegung mit dem Fahrrad so eine Art Zwischending zwischen dem Gehen und dem Autofahren.

    Für viele Treckerfahrende ist die Fortbewegung mit dem Trecker so eine Art Zwischending zwischen dem Baumaschinen fahren und dem Lkw-Fahren. Man man man. So „argumentiert“ man für den Radfahrer-Laufstall.

    Auf der verlinkten Seite werden 60 % der Fahrradfahrenden so beschrieben:

    Wieder mal darf auf keinen Fall ein laufstall-loser Zustand als Vergleich hergenommen werden. Wer Propaganda als Argument ansieht, will Radwege.

    Die Mehrheit der Bevölkerung hat grundsätzlich Interesse, Rad zu fahren, wird aber häufig durch die fehlende separate Radverkehrsinfrastruktur davon abgehalten.

    Lug und Betrug als Argument.

    Und dass bedeutet nicht, in reinen Wohngebietsstraßen damit anzufangen Fahrradwege zu bauen!

    Selbstverständlich bedeutet es genau das. Laufställe überall, denn die Befindlichkeit ist der Joker, der jede Karte sticht.

    Eine verbesserte Fahrradverkehrsinfrastruktur dagegen schon.

    Wenn du darauf umgefahren wirst, will ich kein Jammern hören. Was versprichst du für den Fall, das ich nach Erfüllung deiner Forderung umgefahren werde? Natürlich nichts, denn dann war die „Fahrradverkehrsinfrastruktur“ nicht genügend verbessert.

  • Dann aber an allen Zufahrten auch bitte dieses neue Verkehrszeichen

    Interessant, das sich 4 Leute über den Schildervorschlag belustigen. Ist an ihnen etwa vorbeigegangen, das genau sowas gang und gebe ist, wenn es um den Radverkehr geht? Als der olle Storck hier hausieren ging, brachte er sone 100fach-Verkehrsampel auf die Leinwand. Alles lachte, als wenn systematisches Ausbremsen der Radfahrer nicht Programm wäre, also genau das, was das Bild fürs Auto symbolisieren sollte.

    Der Pokal „Danke“ wäre passend gewesen.

  • Wenn du darauf umgefahren wirst, will ich kein Jammern hören. Was versprichst du für den Fall, das ich nach Erfüllung deiner Forderung umgefahren werde? Natürlich nichts, denn dann war die „Fahrradverkehrsinfrastruktur“ nicht genügend verbessert.

    Also wenn ich die Erläuterungen zu den Fahrradunfall-Statistiken lese, die Th(oma)s hier oft in seinen Beiträgen vorstellt, dann habe ich den Eindruck, dass die meisten Fahrradunfälle Fahrradalleinunfälle sind, an denen kein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt ist. Wenn das zutrifft muss ich wohl weniger befürchten, dass ich von jemand anderem umgefahren werde, sondern dass ich am meisten durch mich selbst gefährdet bin. Und die Fahrradinfrastruktur, die ich benutze spielt dabei gar keine Rolle.

  • Lug und Betrug als Argument.

    Was genau ist "Lug und Betrug"?

    Der ADFC schreibt: "60 % [der Fahrradfahrenden] sind „interessiert, aber besorgt“: Die Mehrheit der Bevölkerung hat grundsätzlich Interesse, Rad zu fahren, wird aber häufig durch die fehlende separate Radverkehrsinfrastruktur davon abgehalten. Diese Menschen fahren gerne Rad, aber nur auf stressarmen Strecken. Sie bevorzugen besonders sichere Radverkehrsanlagen. Rund 60 % dieser Gruppe sind Frauen, Kinder (und deren Eltern) sowie ältere Menschen."

    Die vier Typen von Radfahrenden als Grundlage der Radverkehrsplanung
    Eine Typologie von Radfahrenden aus den USA hilft auch hierzulande dabei, eine einladende Infrastruktur für alle Menschen zu errichten. Sie legt den Fokus auf…
    www.adfc.de

    Was genau ist jetzt an dieser Aussage deiner Meinung nach "Lug und Betrug"?

    Trifft es nicht zu, dass 60% der Fahrradfahrenden sichere Radverkehrsanlagen bevorzugen?

    Oder sind deiner Meinung nach diese 60% "gehirngewaschene Opfer" einer "hinterlistigen ADFC-Propaganda", die in Wirklichkeit dazu dient, dem Autoverkehr selbst in kleinsten Wohnstraßen freie Bahn zu verschaffen?;)

  • Der ADFC stützt sich auf eine Studie aus den USA. Zwar Portland/Oregon und nicht Inthemiddleofnowhere/Texas oder Manhattan, aber was hat das mit Europa zu tun? Warum nimmt man nicht "Befindlichkeiten" aus den Niederlanden und Dänemark. Der Anteil derer, denen erfolgreich eingetrichtert wurde, besorgt/ängstlich zu sein und bitte niemals einen Autofahrer zu stören, dürfte dort geringer sein.

  • Der ADFC stützt sich auf eine Studie aus den USA. Zwar Portland/Oregon und nicht Inthemiddleofnowhere/Texas oder Manhattan, aber was hat das mit Europa zu tun? Warum nimmt man nicht "Befindlichkeiten" aus den Niederlanden und Dänemark. Der Anteil derer, denen erfolgreich eingetrichtert wurde, besorgt/ängstlich zu sein und bitte niemals einen Autofahrer zu stören, dürfte dort geringer sein.

    In der angegebenen Quelle weist der ADFC darauf hin:

    "Dass diese Typologie im Grundsatz auch für Deutschland gilt, verdeutlichen die Zahlen aus dem ADFC-Fahrradklima-Test und dem Fahrrad-Monitor Deutschland 2019"

    Ich denke es ist tatsächlich so, dass Fahrradfahrende und potenzielle Fahrradfahrende eine separate Radverkehrs-Infrastruktur gut finden, ohne dass sie deshalb an jeder Wohnstraße einen Fahrradweg haben wollen.

    Diese Wunschvorstellung bei 60% der Bevölkerung wird jedoch nicht durch den ADFC ausgelöst. Dazu ist der Verein zu klein und hat zu wenig "Durchschlagskraft".

    Für wahrscheinlich halte ich eine hohe Anzahl Menschen mit der Haltung: So lange es keine gescheiten Radwege gibt, werde ich kein Fahrrad benutzen. Vergleichbar mit: "Solange es keine vernünftigen und mehr ÖPNV-Angebote gibt, werde ich nicht mit Bus und Bahn fahren. Aber es gibt auch sehr viele Menschen, die sich eine bessere Fahrradinfrastruktur wünschen und das Fehlen einer guten Fahrradinfrastruktur nicht als Ausrede benutzen, um das Rad im Keller zu lassen.

    Am besten versucht man verschiedene Haltungen zu verstärken, denn eine gute Fahrradinfrastruktur wird es nicht über Nacht geben. Aber trotzdem kann man auch jetzt schon losfahren mit dem Fahrrad, auch dort, wo keine spezielle Fahrradinfrastruktur existiert.

  • Eine "Extra-Infrastruktur" für Fahrradfahrende wird es nie geben, weil es schon eine komplette Infrastruktur gibt und für eine zweite überhaupt kein Platz da ist.

    Die angeblich "Interessierten, aber Besorgten" kriegst du ganz leicht aufs Fahrrad: Lass den Liter Benzin einfach soviel kosten, wie die Energie, die in ihm steckt, Wert ist. Und pack die Folge-Schäden, die er verursacht, obendrauf. Und die Karawane der stinkenden, leeren 5-Sitzer, gelenkt durch die "Besorgten", ist spurlos verschwunden.

  • Was genau ist jetzt an dieser Aussage deiner Meinung nach "Lug und Betrug"?

    Trifft es nicht zu, dass 60% der Fahrradfahrenden sichere Radverkehrsanlagen bevorzugen?

    Die 4-Sorten-Typologie aus USA basiert auf einer Umfrage unter den Einwohnern von Portland. Da dort der Fahrrad-Modal-Split im niedrigen einstelligen Bereich liegt, wurden logischerweise keine Radfahrer befragt, sondern Autofahrer. Dass Autofahrer so antworten, wenn man sie danach fragt, warum sie nicht radfahren, ist vollkommen naheliegend (Stichwort „Umfrage-Bias durch soziale Erwünschtheit“, denn wer würde schon ehrlich zugeben, dass er eine faule Socke ist?). Pointe: diejenigen, die als Autofahrer für die vermeintliche Gefahr verantwortlich sind, sind exakt dieselben, die vorgeben, dass sie wegen der großen Gefahren nicht radfahren wollen. Muss man nicht verstehen, oder?

  • Die 4-Sorten-Typologie aus USA basiert auf einer Umfrage unter den Einwohnern von Portland. Da dort der Fahrrad-Modal-Split im niedrigen einstelligen Bereich liegt, wurden logischerweise keine Radfahrer befragt, sondern Autofahrer. Dass Autofahrer so antworten, wenn man sie danach fragt, warum sie nicht radfahren, ist vollkommen naheliegend (Stichwort „Umfrage-Bias durch soziale Erwünschtheit“, denn wer würde schon ehrlich zugeben, dass er eine faule Socke ist?). Pointe: diejenigen, die als Autofahrer für die vermeintliche Gefahr verantwortlich sind, sind exakt dieselben, die vorgeben, dass sie wegen der großen Gefahren nicht radfahren wollen. Muss man nicht verstehen, oder?

    Was du da gerade machst ist eine 2-Sorten-Typologie. Du sprichst von Autofahrer*innen einerseits und von Fahrradfahrer*innen andererseits. Wo fängt denn bei die "der Radfahrer" an, und wo hört er auf? Und was kennzeichnet einen Autofahrer im Unterschied zum Fahrradfahrer?

    Interessant in diesem Zusammenhang: Katja Diehl kommt in ihren Büchern oft auf den Punkt zu sprechen, dass viele Menschen nur widerwillig Auto fahren, weil die einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtete Infrastruktur inklusive der entsprechend langen Wegstrecken und dem oft mangelhaften ÖPNV, keine andere Wahl zulässt. Sie unterscheidet zwischen Autofahrer*innen wider Willen und solchen, die viel Spaß daran haben und leidenschaftlich gerne Auto fahren.