Woche 45 vom 04. bis 10. November

  • vermutlich soll sich das Land Hamburg über den Bundesrat für eine Änderung der Vorschriften einsetzen.

    aber alle wissen: CDU-Gefasel, um mal wieder gegen den Radverkehr zu schießen.

  • Thomas wird es sicher gleich sagen können, aber sind da die Alleinunfälle von Radfahrern mit dabei?

    Oder sind das nur die Unfälle mit Unfallgegner also KFz/Rad, Rad/Rad und Fuß/Rad?

    Ich hab am Alltagsradl natürlich einen kleinen Spiegel, aber nötig ist der eigentlich nur im Längsverkehr.

  • Naja, passend dazu: die meisten Bürgermeister und Kommunalverwaltungen haben doch bis heute nicht mitbekommen, dass Straßenverkehrsrecht alleiniges Recht des Bundes ist ("übertragener Wirkungskreis") und meinen daher bis heute, auf ihrem Gemeindegebiet nach Lust und Laune schalten und walten zu können.

  • Thomas wird es sicher gleich sagen können, aber sind da die Alleinunfälle von Radfahrern mit dabei?

    Natürlich sind sie dabei. Die Anzahl tödlich verunglückter Personen ist mit 31 bis Ende Oktober recht hoch, davon waren aber nur 8 als Radfahrer betroffen. IOW: 23 Opfer waren *keine* Radfahrer. Zudem waren bei den gestorbenen Radfahrern ja auch noch 2 Fälle dabei, wo gar keine KFZ beteiligt waren (ein Alleinopfer, eine Kollision unter Radlern). Die radelnden Opfer sind gemessen am Trend zwar auch ein Ausreißer nach oben, aber dennoch ist es unplausibel, warum man sich ausgerechnet auf Radverkehr kapriziert, wenn man die Opferzahl senken möchte.

    Schließlich nutzen Rückspiegel wenn überhaupt dann ausschließlich bei Konflikten mit dem rückwärtigen Verkehr - und diese Konflikte wiederum sind ziemliche Exoten, gerade im innerörtlichen Geschehen. Von insgesamt 19802 zwischen 2017 und 2023 in HH registrierten Fahrradunfällen waren nur 1304 vom Typ "Längsverkehr von hinten" (6,6%), wobei nur 923 (4,7%) auf Kollisionen mit KFZ entfielen. Wie viele davon wiederum noch auf Auffahrunfälle von Fahrrädern auf langsamere KFZ entfielen, kann man den Rohdaten des Unfallatlas-Bestandes leider nicht entnehmen. Es ist übrigens auch keineswegs so, dass die "von hinten mit KFZ angefahren"-Unfälle in HH schwerer wären als der Rest des Geschehens. Der Anteil der Auffahrunfälle mit KFZ-Beteiligten innerhalb der Gruppe der Unfälle mit schweren bzw. tödlichen Folgen liegt bei 3,6% (66 von 1820). Die Rückspiegel-Kandidaten unter den Unfällen sind also nicht nur außergewöhnlich selten, sie sind zudem auch noch unterdurchschnittlich schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von Th(oma)s (4. November 2024 um 15:18)

  • Ich kann die CDU da schon verstehen: Zwar werden die Hälfte der Fahrradunfälle von den Fahrradfahrern mitverursacht, aber an der anderen Hälfte der Fahrradunfälle, an denen die Fahrradfahrer dann ja wohl schuldlos sind, kann man halt nix ändern. Wie es Gott seit Jahrtausenden beweist. Soll man den Autofahrern jetzt etwa auch noch verbieten, hin und wieder einen Radfahrer umzunieten? Nicht mit uns!

  • Besagte Kollision unter Radlern wäre der einzige tödliche Unfall in jüngerer Vergangenheit in Hamburg, wo ein Spiegel vielleicht geholfen hätte – aber ob des Alters des Opfers wäre das wohl auch eher optimistisch. Andersherum wären bessere Spiegel an LKW wohl hilfreicher, denn jeder dritte (!) getötete Radfahrer in der Hansestadt entfällt auf einen RA.

  • ich hab da keine andere Idee als "gestürzt". Welche hast du?

    Die Idee betrifft den Sturzgrund. Ist natürlich immer möglich, dass es bauliche Defizite gab. Ebenso könnte es spontan zu einer Lenkbewegung in Richtung Bordsteinkante gekommen sein, evtl. bedingt durch die fatale Addition der beiden Pendelamplituden beim Nebeneinanderfahren.

    Viel wahrscheinlicher aber ist, dass die beiden auf dem Heimweg von einer feuchtfröhlichen (Halloween?)Feier waren.