Woche 02 vom 09. bis 15. Januar 2023

  • Im Süden sollen Leute Strom sparen, weil im Norden wegen Sturm zu viel erzeugt wird. Aber nicht, weil Stromknappheit droht, sondern weil der Strom an der Börse zu billig wird und man deshalb im Süden die Kraftwerke abschaltet...

    Hört sich nach einem überaus cleveren System an.

    Baden-Württemberg: Netzbetreiber ruft zum Stromsparen auf
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    www.spiegel.de
  • Welche Ampel gilt? Demnächst klärt das in einem Fall ein Gericht.

    https://bnn.de/karlsruhe/karl…t-ampelkreuzung

    Wenn ich mir das Artikelbild anschaue, würde ich auch sagen, dass das allgemeine Lichtsignal gilt. Man sieht von rechts eine Radwegfurt auf die Insel führen, hinter der das kombinierte Lichtsignal steht. Wenn man dort entlang fährt, gilt dieses. Ich bleibe dabei, dass §37 maximal missverständlich formuliert ist.

    München kann das übrigens noch besser.

    Vorschläge, wann welche Ampel auf welchem Weg gilt, werden gerne entgegengenommen. ^^

  • Würde sagen, je nachdem, welche Furt man nutzt.

    Wirklich? Es ist sicher so gemeint, aber selbst für den geradeaus fahrenden Radverkehr gilt nach strenger Auslegung der Verordnung ebenfalls die gemischte Streuscheibe. Also eigentlich gelten dann ja grundsätzlich zwei Ampeln: erst die "große" (welche in der Regel etwas länger grün zeigt) und dann die Rad-/Fußgängerampel.

    Der Sache kann man sicher nur begegnen, indem man den baulichen Radweg gar nicht nutzt, obwohl das bei Rückstau auf der Fahrbahn ja hilfreich wäre. Der bauliche Radweg ist nämlich die (nicht-benutzungspflichtige) Fortführung eines Schutzstreifens.

    Wieder mal gilt doch aber die ständige Rechtsprechung: der "durchschnittliche Verkehrsteilnehmer soll mit einem beiläufigen Blick die Situation erfassen können". Tja, als Radfahrer musste halt mehr als nur "durchschnittlicher Verkehrsteilnehmer" sein.

  • Das Problem ist doch, dass die Leute, die das bauen und anordnen, diese Verkehrsregeln selbst nicht verstehen, sondern dass bei denen "gefühlte Verkehrsregeln" gelten. Und zwar bei jedem Andere.

  • Derartige Probleme würden sich einfach verhindern lassen, wenn alle Situationen im Straßenverkehr die nicht schnell und eindeutig zu verstehen sind und dazu den Verwaltungsvorschriften entsprechen, zu einem Bußgeld für die Verkehrsbehörde führen würden.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Das Problem ist doch, dass die Leute, die das bauen und anordnen, diese Verkehrsregeln selbst nicht verstehen

    Welche Regeln die Menschen, die den Firlefanz veranstalten, wirklich nicht verstehen:: es gibt keine einzige rechtskonforme Art und Weise der Gefährdung von Fahrbahnradlern. Der gesamte Unfug basiert auf dem Irrtum, das wäre irgendwie doch möglich.

  • Welche Regeln die Menschen, die den Firlefanz veranstalten, wirklich nicht verstehen:: es gibt keine einzige rechtskonforme Art und Weise der Gefährdung von Fahrbahnradlern. Der gesamte Unfug basiert auf dem Irrtum, das wäre irgendwie doch möglich.

    Vollkommen richtig! Von den Fahrbahnen geht für Radfahrer niemalsnie eine Gefahr aus. Es sei denn, es gäbe Längsrillen oder fehlende Kanaldeckel. Hingegen ist es aber oftmals das Verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer, die Radfahrer vorsätzlich in Gefahr bringen.

    Selbst für Kraftfahrer sind Straßen nicht gefährlich. Trotzdem wird sogar denen dies eingeredet.

    Dabei ist es auch hier die oftmals unangepasste Fahrweise der Kraftfahrer selbst.

    Müsste man bei der im Bild heraufbeschwörten außerordentlichen Gefahrenlage nicht ein Fahrbahnbenutzungsverbot für den Kraftverkehr anordnen???

  • München kann das übrigens noch besser.

    Vorschläge, wann welche Ampel auf welchem Weg gilt, werden gerne entgegengenommen. ^^

    Kreuzung bei uns um die Ecke. Rot - Überwege mit jeweils gemischten Streuscheiben, 1) dabei als Bettelampel. Blaue Linien Schleichradler frei-Wege richtungsgetreu. Sonst keine Freigaben oder Führungen. Bestimmt MSDWGI.

    Ist mir aber auch erst durch den Artikel aufgefallen ^^

  • Finde ich jetzt eigentlich nicht so lustig, sondern eher längst überfällig. Die Zweitstimme entscheidet über die Fraktionsgröße, mit der eine Partei im Parlament vertreten ist. Da ist der Begriff Hauptstimme korrekt.

    Der Bundestag besteht in erster Linie aus 299 von den Bürgern direkt gewählten Persönlichkeiten, die dort jeweils einen spezifischen Wahlkreis vertreten. Theoretisch muss kein einziger davon einer Partei angehören. Das sind die sog. Volksvertreter - sie vertreten einfach die Interessen der Bürger ihres Wahlkreises im Parlament. Bis hierhin hat das Ganze mit Parteien noch absolut nichts zu tun.

    Für jeden dieser Erstvertreter wird ein Parteifuzzi entsandt, das ist die zweite Garde. Die vertreten nicht die Bürger, die vertreten nur ihre eigene Partei. Kann man m.E. drauf verzichten.

    So kamen vermutlich die Namen Erst- und Zweitstimme zusammen. Enthält schon eine Gewichtung: Erste oder zweite Garde? Volksvertreter oder Vereinsvertreter? Wenn man es so sieht, tut einem die Umbenennung von Zweitstimme in Hauptstimme schon weh.

    Aber was solls? Shit happens :)

  • Der war gut ^^

    So wars historisch zumindest mal geplant. Man könnte ja auch fordern, dass Erst-Volksvertreter immer parteineutral sein müssen. Sie sollen ja schliesslich das Volk vertreten... Dann gäbs das Problem gar nicht?

    Käm mir irgendwie logischer vor, als den Staat noch mehr zur Beute von Parteien zu machen. Aber ach, ich bin sowieso auf verlorenem Posten...

  • Der Bundestag besteht in erster Linie aus 299 von den Bürgern direkt gewählten Persönlichkeiten, die dort jeweils einen spezifischen Wahlkreis vertreten. Theoretisch muss kein einziger davon einer Partei angehören.

    Aber was solls? Shit happens :)

    Shit happens, das kann man wohl wirklich von vielen Direktbewerbern sagen. Zum Beispiel hier: "Dabei kann der 58-jährige Brinkumer Erfahrungen mit diversen Parteien vorweisen. Nach eigenen Angaben war er bereits Mitglied der CDU, der SPD, der Grünen, der Schill-Partei und der FDP. Allerdings jeweils immer nur für maximal drei Monate, so Gums. Lediglich bei den Piraten war er von 2010 bis 2012 länger Mitglied." Das schreibt der Weserkurier über einen parteilosen Direktkandidaten der 2017 zur Landtagswahl in Niedersachsen im Wahlkreis 41 antrat. https://www.weser-kurier.de/niedersachsen/…hnmz1g5pxgmv9ga

    Vermutlich gibt es auch seriösere Direktkandidaten, die keiner Partei angehören. Aber auf keinen Fall sollte es Prinzip werden, dass sich ein Parlament aus beliebigen Direktkandidaten zusammensetzt, die jeweils ihre ganz eigenen Interessen und Vorstellungen umsetzen wollen.

  • So wars historisch zumindest mal geplant. Man könnte ja auch fordern, dass Erst-Volksvertreter immer parteineutral sein müssen. Sie sollen ja schliesslich das Volk vertreten... Dann gäbs das Problem gar nicht?

    Käm mir irgendwie logischer vor, als den Staat noch mehr zur Beute von Parteien zu machen. Aber ach, ich bin sowieso auf verlorenem Posten...

    Entschuldige bitte, aber das halte ich doch für reichlich naiv, anzunehmen, dass eine parteienlose Demokratie eine bessere wäre. Und historisch war es auch nicht so geplant. Woran machst du das fest?

    Spätestens, wenn die vielen direkt gewählten parteilosen Abgeordneten im Parlament zusammen säßen, würden sie beginnen Fraktionen zu bilden. Und Kompromisse zu schließen, um sich wechselseitig Unterstützung zu leisten und so ihre Anliegen zu verwirklichen.

  • Warum eigentlich nicht? Direkter geht Demokratie doch kaum.

    Das wäre dann ein Mehrheitswahlrecht, kein Verhältniswahlrecht mehr. Linkspartei, Grüne, AfD und FDP hätten dann praktisch nichts mehr zu sagen.

    Außerdem würden die Direktkandidaten sich wohl recht flott wieder zu einer Art Koalition zusammen finden, um ihre Projekte möglichst effizient durchsetzen zu können. Ich denke, relativ schnell hätten wir wieder Fraktionen und kurz danach Parteien. Vielleicht etwas anders ausgestaltet oder anders benannt als heute. Im Ergebnis aber fast ohne Unterschied.

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (19. Januar 2023 um 16:12)

  • Entschuldige bitte, aber das halte ich doch für reichlich naiv, anzunehmen, dass eine parteienlose Demokratie eine bessere wäre.

    Entschuldige bitte, aber du drehst mir das Wort im Munde um :) . Wir haben definitiv eine 50:50-Demokratie (Volksvertreter und Parteienvertreter) und daran kann nichts geändert werden. Egal, wie die Wahlrechtsreform am Ende aussieht.

    Die Frage ist doch nur, wie man damit umgeht, wenn erstere ebenfalls Parteienvertreter sind? Nur daraus ergeben sich doch die gegenwärtigen Probleme?

    Das vorgeschlagene Konzept sieht immerhin Ausnahmen für gewählte parteilose Volksvertreter-Kandidaten vor. Auch wenn es kaum welche davon gibt: Man nimmt das Konzept der Trennung zwischen eigenständigen Volksvertretern und entsandten Parteisoldaten immerhin offiziell (noch) ernst. Ich denke aber, nur deshalb, weil es immer nur eine Handvoll von denen schafft.