Woche 46 vom 14. bis 20. November

  • Das ist eine sehr hypothetische Frage, die kaum beantwortbar ist.

    Die Frage ist eigentlich recht gut zu beantworten und war in der Quelle (die ich leider nicht wiederfinde) gut beantwortet.

    Man weiß recht genau, wie viele Nutztiere es gibt: Rinder weltweit ca. 1 Milliarde. Die schwieriger zu beantwortende Frage lautet, wie viele Rinder es ohne den Menschen gäbe: Dafür hat man Vergleiche gezogen, wie viele Rinder in freier Wildbahn leben und hochgerechnet, wie viele es in andere Regionen wären (oder waren), wo frei lebende Rinder quasi nicht mehr existieren. Wenn ich mich recht erinnere, war das Verhältnis von Rindern als Nutztier zur möglichen natürlichen Population ca. 10:1.

    Ich gebe dir recht, dass es nicht ausreicht, wenn wir in Deutschland den Fleischkonsum um 10% reduzieren :)

  • "Der Verkehr müsste sich nach den Schwächsten, den Fußgängern, richten." Das ist eine Aussage aus dem von Yeti verlinkten Artikel. Eine Aussage, die es in sich hat und die nicht unterschätzt werden sollte. Gerade auch deshalb, weil immer wieder von Menschen, die am liebsten gar keine Veränderung der Verkehrsinfrastruktur wollen, dieses Argument gegen den Radverkehr in Stellung gebracht wird. Mit der scheinheiligen Behauptung, die Fußgänger*innen würden doch vor allem vom Radverkehr bedroht werden.

    Und weil eine fußgängergerechte Verkehrsinfrastruktur sich noch weniger darauf beschränken kann, gute Fußwege anzubieten. Genau wie eine fahrradverkehrsgerechte Infrastruktur nicht schon damit gegeben ist, dass breite und gut befahrbare Radwege zur Verfügung stehen.

    Vielmehr muss es darum gehen, motorisierte Formen von Mobilität durch Fuß- und Fahrradverkehr zu ersetzen. Und dazu müssen zum einen die Autos und andere motorisierte private Individualverkehrsmittel ganz weg, und auch der Lieferverkehr muss möglichst umfänglich und schnell durch autofreie Transport-Optionen ersetzt werden.

    Und es müssen Siedlungs-Lösungen gefunden werden, die gewährleisten, dass Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Kitas und Schulen usw. in fußläufig erreichbarer Nähe sind.

  • Gäbe es ohne den Menschen mehr oder weniger Rindvieh auf dem Planeten?

    Keine Ahnung, aber ohne Menschen stellt sich diese Frage nicht. Zumindest keinem Menschen. Damit ist die Frage also irrelevant.

    Man könnte allerdings fragen, ob eine vegetarische oder vegane Ernährung einen Beitrag dazu leisten würde, dass weniger Tiere die Umwelt und das Klima belasten.

    Vermutlich ist das so.

  • Keine Ahnung, aber ohne Menschen stellt sich diese Frage nicht. Zumindest keinem Menschen. Damit ist die Frage also irrelevant.

    Natürlich stellt sich die Frage nach sinnvollen und weniger sinnvollen Eingriffen und nach dem Effekt und der Tragweite einer Wandlung in Teilbereichen.

    Antworten im Stile von "Computer sagt nein" oder "42" bringen für mich keinen Mehrwert, mindestens für mich darf ich tiefergehendes Interesse an der Materie reklamieren.

  • Das ist eine sehr hypothetische Frage, die kaum beantwortbar ist. Bei der Bekämpfung des Klimawandels spielt sie auch keine Rolle. Es sei denn, "Menschheit ausrotten" wird als legitime Maßnahme gesehen, um den Klimawandel aufzuhalten.

    Deshalb geht es um die realistischen Alternativen: wie viele Tiere weniger gibt es, wenn in D 10% weniger Fleisch verzehrt werden?

    Dass jemand die Menschen ausrotten möchte, um das Klima zu retten, ist natürlich Unfug, weil für wen wollte er denn das Klima retten, wenn es keine Menschen mehr gibt?

    "Treffen sich zwei Planeten im Weltall, fragt der eine: "Wie geht's dir?"

    Sagt der andere: "Sehr schlecht, habe homo sapiens."

    Darauf der erste: "Hatte ich auch mal, das geht vorbei."

    Aber leider ist eine andere These sehr verbreitet, dass es nämlich eigentlich keine Umstellung der Lebensweise, keine Verkehrswende, keine Änderungen bei der Energieerzeugung u. s. w. geben müsse, wenn "einfach nur" die Anzahl der Menschen abnähme. Und dabei gehen manche so weit, dass sie sich Kriege und Seuchen herbeiwünschen. :(

  • Natürlich stellt sich die Frage nach sinnvollen und weniger sinnvollen Eingriffen und nach dem Effekt und der Tragweite einer Wandlung in Teilbereichen.

    Antworten im Stile von "Computer sagt nein" oder "42" bringen für mich keinen Mehrwert, mindestens für mich darf ich tiefergehendes Interesse an der Materie reklamieren.

    Entschuldige, so gesehen natürlich ja.

  • Keine Ahnung, aber ohne Menschen stellt sich diese Frage nicht. Zumindest keinem Menschen. Damit ist die Frage also irrelevant.

    Man könnte allerdings fragen, ob eine vegetarische oder vegane Ernährung einen Beitrag dazu leisten würde, dass weniger Tiere die Umwelt und das Klima belasten.

    Vermutlich ist das so.

    Das vermutlich kannst Du streichen. Das ist wissenschaftlich längst Du und auch gut nachvollziehbar, da man ungefähr die fünffache Menge an planzlicher Nahrung braucht, um die einfache Menge tierischer Nahrung zu produzieren.

    Dennoch kann man es nicht so einfach durchziehen, weil es eine Fallstrickt giebt: Es leben 8 Millarde Menschen auf der Erde und die Medellrechnungen sagen vorher, das es etwas 12 Millarden werden, also 50 % mehr. Die wollen ernährt werden. Dummerweise sind die Flächen, die zur Ackerwirtschaft taugen, begrenzt und weitgehend erschlossen. Man kann sicherlich die Nahrungsverteilung besser organisieren (sprich weniger wegwerfen) und auf den Flächen weniger Viehfutter produzieren aber das hat seine Grenzen. Jedoch es gibt dann noch die für eine Weidewirtschaft taugliche Flächen. Da wird aus für uns unverdaulichem Gras Fleisch (und mit Abstrichen Milch aber keine Eier). Schweine und Geflügel sind unsere Nahrungskonkurrenten und können wie wir kein Gras verdauen. Dann bleiben die Wiederkäuer (und Pferde) als Nahrungsergänzung.

  • Oder überspitzt gesagt: wenn es in der Steinzeit genauso viel Rindvieh gab wie heute, wäre das nicht der erste Hebel, den ich ziehen würde.

    Sorry für die schlechten Nachrichten, aber leider sind wir schon so weit fortgeschritten, dass wir uns den Luxus nicht mehr erlauben können, uns zu fragen, in welcher Reihenfolge und mit welcher Priorität wir gerne welche Maßnahmen ergreifen wollen. Dafür war vielleicht 1990 noch Zeit, aber jetzt nicht mehr. Wenn wir das drohende Unheil noch halbwegs abwenden wollen, müssen wir schnellstmöglich auf allen Ebenen die Emissionen reduzieren (CO2 und eben auch Methan).

    Das 1,5°C-Ziel ist inzwischen nur noch theoretisch einzuhalten und auch das 2°C-Limit werden wir mit den aktuell beschlossenen Maßnahmen nicht einhalten. Geschweige denn damit, was tatsächlich von den Beschlüssen überhaupt umgesetzt wird.

    Es ist reines Wunschdenken, dass sich die Menschheit an die rasant verändernden Umstände in einer 3°C wärmeren Welt anpassen kann. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die fortschreitende Erderhitzung viele bereits bestehende Probleme und Konflikte verschärfen wird (Unwetter, Hunger, Krieg, Flucht, ...).

    Und auch bei 3°C wäre ja auch nur dann Schluss, wenn wir bis dahin den Netto-Ausstoß von Klimagasen auf Null reduziert haben. Leider werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits vorher schon Prozesse angestoßen, durch die sich die globale Aufheizung auch ohne unser Zutun weiter verstärkt (Kipppunkte). Lesestoff: Exceeding 1.5°C global warming could trigger multiple climate tipping points | Science

    Der Klimawandel ist keine Mauer und kein Abgrund, auf den wir in unbestimmter Zukunft zurasen, sondern eine immer rutschiger werdende Rampe, auf der es immer steiler abwärts geht und auf der die Chance, noch rechtzeitig anzuhalten, immer geringer wird.

  • Achtung! Du könntest die Begründung für den Anlass liefern.

    Brauchts nicht, ist ja eh schon rum. :)

    Ich denke: Bevor es kluge, zukunftsorientierte Klima-Entscheidungen gibt, wird es noch eine Verordnung geben, nach der in jeder bayerischen Amtsstube neben dem Kreuz ein leerer Beifahrersitz montiert wird, der gefälligst von allen gegrüßt werden muss, vor allem von diesen greisligen Radfahrern, diesen potentiellen Klebe-Terroristen...

  • Sei es der Autofahrer, der gerne kurz vor dem Bäcker parken möchte. Oder der Radfahrer, der "kurz" den Gehweg nutzt. Oder der "Klimaaktivist", der sich auf eine Fahrbahn klebt oder Autos lahmlegt.

    Sie alle buhlen um Aufmerksamkeit.

    Dem widerspreche ich. Weder Auto- noch Radfahrer tun dies. Das Gegenteil darf man unterstellen: Sie wollen gerade nicht bemerkt werden.

    Und "buhlen" trifft die Intention der Klimaaktivisten meiner Meinung nach auch nicht. Sie wollen nicht für etwas im egoistischen Sinne werben, sondern die Aufmerksamkeit auf ein für alle drängendes Problem lenken und zum Umdenken und Handeln anregen. Davon abgesehen bin ich der Auffassung, dass sie mit ihren Aktionen das Gegenteil davon erreichen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Weder Auto- noch Radfahrer tun dies.

    Also ich habe schon recht häufig Artikel gelesen, in denen sich wahlweise Gehwegparker, "Bäckerparker" oder Gehwegradler über die vermeintliche Kriminalisierung aufregen. Nur weil mal irgendwo Verkehrsregeln durchgesetzt werden sollen.

    Gerne mit den höchstmöglichen Übertreibungen, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhaschen.

  • Also ich habe schon recht häufig Artikel gelesen, in denen sich wahlweise Gehwegparker, "Bäckerparker" oder Gehwegradler über die vermeintliche Kriminalisierung aufregen. Nur weil mal irgendwo Verkehrsregeln durchgesetzt werden sollen.

    Gerne mit den höchstmöglichen Übertreibungen, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhaschen.

    Ich finde, du redest dich heraus. Du hast geschrieben, sie täten es, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Und das tut ein Falschparker oder Radfahrer sicher nicht, wenn er Verkehrsregeln bricht. Das tut er aus Faulheit oder (vermeintlicher) Zeitnot und hofft, möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen, bspw. bei der Polizei. Nun schreibst du von Artikeln mit Äußerungen der "Täter" über das Falschfahren oder -parken, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Na ja ... muss ich auch nicht ausdiskutieren.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich rudere zurück: Nach nochmaligem Lesen verstehe ich deinen Beitrag erst jetzt korrekt: Das Erhaschen von Aufmerksamkeit hast du auf die Berichterstattung in den Medien bezogen, oder?

    Den entscheidenden Teil* habe ich überlesen, tut mir leid!

    * "Ich lese das und denke mir meinen Teil."

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • DMHH 24. November 2022 um 08:27

    Hat den Titel des Themas von „Woche vom 14. bis 20. November“ zu „Woche 46 vom 14. bis 20. November“ geändert.