Beiträge von Pankowitz

    Was heißt das genau, gezwungen auf dem Gehweg zu fahren?

    Wenn z.B. eine der Fahrradhauptrouten der Stadt plötzlich einem Weg folgt, der nicht als Fahrradweg gekennzeichnet ist und auch vom äußeren Erscheinungsbild nicht als Radverkehrsanlage erkennbar ist und ein Schild "Radfahrer frei" oder etwas Ähnliches nicht vorhanden ist - dann...ja, dann fahr ich auf dem Gehweg.

    Schleusenkrug

    Mauerpark

    Oder wenn in einer Richtung auf "Gehweg - Radfahrer frei" geführt wird und diese Freigabe aber nach etwa 10 Metern sichtbar aufgehoben wird - ohne dass ein Übergang zur Fahrbahn besteht? Was macht der konformitätsliebende Verkersteilnehmer dann? Absteigen und Schieben?

    Rosenthaler Platz


    Oder, oder , oder....


    Natürlich werde ich nicht "gezwungen" (das sei nur für den Fall gesagt, dass eine Diskussion über diese Stellen in Wortklauberei ausartet). Und nein, ich war noch nie in Belm.

    Aber wenn schon eine Radverkehrsführung, dann bitte eine konsistente und nicht den Radfahrer ins verkehrplanerische Nirwana senden, bittschön, dankeschön.

    Weil, "korrektes Verhalten" ist doch nur dann sinnvoll zu bemessen, wenn "korrektes Verhalten" auch möglich ist.

    Am Ende bleiben aber die bösen Gehwegradler in der Erinnerung....und dieser Eindruck ist ja auch nicht abwegig.

    Jetzt ist es amtlich. Die Autofahrer hatten die ganze Zeit recht. Zum Glück wurden Klingel und Beleuchtung nicht kontrolliert, sonst wäre die Quote noch höher.


    Kontrollen: Nur jeder fünfte Radfahrer verhält sich korrekt Sie fuhren auf dem Gehweg oder ignorierten rote Ampeln. Die Polizei hat in Belm zahlreiche Verstöße festgestellt. http://www.ndr.de

    Auf meinem täglichen Weg in Berlin bin ich an mindestens drei Stellen durch planerische Vorgabe gezwungen, auf dem nicht freigegebenen Gehweg zu fahren. Zähle ich damit zu den bösen 80%?

    Die Sprachverwirrung schlägt manchmal lustige Kapriolen. Aktuelles Beispiel:

    "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder des Forschungsnetzwerks Erneuerbare Energien, (...)"

    Ich bezweifle aber, dass dieser Krampf dazu beiträgt, sich auf den durchaus ernsthaften Hintergrund der Diskussion zu fokussieren.

    Der Erde ist es schnurz, woher das CO2 in der Atmosphäre stammt. Das betrifft nicht nur die geografische Herkunft, sondern auch die Art der Maschine, die das CO2 emittiert.

    E-Fuels sind CO2-neutral, das ist die Abgrenzung zu synthetischen Kraftstoffen.


    wegen dieses Sachverhaltes ist es auch viel sinnvoller, wir fördern mit deutschem Geld die Dekarbonisierung da, wo mit dem gleichen Geld der größte weltweite Effekt zu erwarten ist.

    Zartes "Nein": Deutsches Steuergeld sollte der inländischen Wirtschaft zugute kommen. Die Finanzierung von Anlagen im Ausland muss auf anderen Wegen erfolgen, z.B. über transnationale Fonds. Wenn nur "die Deutschen" zahlen, wird es absehbar uneffektiv, weil andere Nationen sich dann nicht mehr in der Pflicht sehen.

    Die gegen die E-Fuels ins Feld geführte Argumentation, diese Treibstoffe seien aufgrund der stark endergonen Bilanz der Synthese Verschwendung, gilt jedenfalls auch für E-Kerosin.

    Das stimmt. Und doch ist es m.E. besser, mit viel Aufwand CO2-neutral zu wirtschaften als wie bisher.

    Ich möchte an dieser Ecke aber einwenden, dass sich die Verwaltungsvorschrift auf die StVO bezieht, nicht auf das Mobilitätsgesetz. In das kann Berlin reinschreiben, was es will, am Ende zählt eben – weil StVO – nur das Bundesrecht und das, was dazu angewiesen wird. Die Behörde hat es eben nicht geschafft, hinreichend darzulegen, worin bei kleineren Verzögerungen die qualifizierte Gefahrenlage bestehen sollte. Sinnvoll wäre es natürlich, die Busstreifen von der qualifizierten Gefahrenlage auszunehmen, aber das muss das Wissing-Ministerium machen, und nicht das Land Berlin.

    Die Ausgangslage ist aber doch so: Beamte denken sich irgendeine Zahl aus, und daran scheitert die Umsetzung des Mobilitätsgesetzes in Berlin. Das wiederum geht auf einen Volksentscheid zurück, der mit großer Mehrheit befürwortet wurde. Jetzt einfach mechanistisch zu argumentieren un dzu sagen "ist eben Bundesrecht" oder "muss Wissing machen" greift einfach zu kurz.

    Ich stelle mal die provokative Frage: Am 12. Februar wird in Berlin gewählt. Wozu der Aufwand, wenn hinterher sowieso im Bund entschieden wird?

    Medienhinweis Klimagas Methan

    Planet Wissen Methan

    Ist die Technik wenigstens (Grün-)Wasserstoffkompatibel?

    Ich vermute, dass wir für viele Prozesse weiterhin Brennstoffe wie Wasserstoff o.ä. brauchen zzgl. H2 als Speicher ... Ist aber noch flüchtiger

    Flüchtiger Wasserstoff wirkt aber nicht klimaschädlich.

    Grundsätzlich kann die LNG-Technik auch Wasserstoff-ready ausgeführt werden. Bestimmte Materialien (Dichtungen/Metallarmaturen) sind unverträglich/ungeeignet für den Wasserstoffeinsatz. Wasserstoff-ready ist aber teurer - es bleibt abzuwarten, ob man die Mehrkosten beim Aufbau in Kauf nimmt. Ich persönlich fürchte: eher nein.

    Sorry für die schlechten Nachrichten, aber leider sind wir schon so weit fortgeschritten, dass wir uns den Luxus nicht mehr erlauben können, uns zu fragen, in welcher Reihenfolge und mit welcher Priorität wir gerne welche Maßnahmen ergreifen wollen.

    Da hast Du recht! Trotzdem wird die Diskussion absehbar doch dahin laufen, dass über Priorisierungen und Akzeptanz gerungen wird, auch wenn wir uns das eigentlich nicht mehr leisten können.

    Ein weiterer Punkt ist: CO2 ist weitaus persistenter in der Atmosphäre. Es ist aus meiner Sicht deshalb kein ganz falscher Weg, zuerst die fossilen Energieträger zurückzudrängen und in der Folge das Thema Methan anzugehen.

    Keine Ahnung, aber ohne Menschen stellt sich diese Frage nicht. Zumindest keinem Menschen. Damit ist die Frage also irrelevant.

    Natürlich stellt sich die Frage nach sinnvollen und weniger sinnvollen Eingriffen und nach dem Effekt und der Tragweite einer Wandlung in Teilbereichen.

    Antworten im Stile von "Computer sagt nein" oder "42" bringen für mich keinen Mehrwert, mindestens für mich darf ich tiefergehendes Interesse an der Materie reklamieren.

    Beim Fleisch (*edit: Rindfleisch) geht es vor allem um CO2-Äquivalente der Methan Emissionen.

    Gäbe es ohne den Menschen mehr oder weniger Rindvieh auf dem Planeten?

    Wenn man die Antwort nicht kennt (so geht es mir), wie will man dann den anthropogenen Eintrag bemessen?

    Im Kontext "mit dem Menschen symbiotisch verbundene Lebensformen" könnte man auch fragen: wieviel CO2 tragen wir eigentlich durch Hunde- und Katzenhaltung ein? Man könnte, sollte aber nicht, wenn man sich nicht unbeliebt machen möchte.

    Obwohl: aus dem Viehzeug könnte man ja auch nach Benutzung wieder Benzin kochen. Damit würde man sich allerdings noch viel viel viel unbeliebter machen.

    Dazu ein Medienhinweis aus den guten alten Tagen, wo Energie noch billig war:

    Aus Katzen Benzin machen

    "Die Katzen-Kraft lässt sich theoretisch exakt berechnen: Aus einem ausgewachsenen 13-Pfund-Kater könnten 2,5 Liter Sprit entstehen, vier Miezen würden für 100 Kilometer reichen, für eine Tankfüllung wären 20 tote Katzen erforderlich."

    Diese Radau-Meldung aus dem Jahr 2005 ist ähnlich seriös und fundiert wie der Beitrag des Schweizer Professors.

    M.m.n. ist das hanebüchener Unsinn, den man gar nicht nachrechnen muss. :)

    Das ist der richtige Lösungsansatz :)

    Das fängt schon damit an, dass zwei Bilanzkreise vermischt werden, Biosphäre und Lithosphäre.

    Während der Radfahrer biologisch gebundenen Kohlenstoff umsetzt, der Kraftfahrer hingegen mineralisch gebundenen. Der Umsatz von Nahrung trägt nicht zum Anwachsen der Konzentration von Kohlendioxid bei (*), weil: von der Biomasse in die Biomasse.

    Der Umsatz von fossil gebundenem Kohlenstoff führt unmittelbar zum Aufwuchs.

    Jetzt zum (*): ja, es ist korrekt, auch die Herstellung von Lebensmitteln erzeugt mittelbar einen CO2-Footprint. Der Herstellung von KfZ, Straßen, Diesel und Benzin aber auch. Taucht in der Rechnung gar nicht auf, weil: wieder werden zwei Bilanzkreise vermischt: unmittelbarer Footprint und mittelbarer Footprint.

    Oder kurz: hier wird Kariertes mit Flauschigem in Relation gesetzt -> geht nicht.