Woche 52 vom 27. Dezember 2021 bis zum 2. Januar 2022

  • Da Radfahrer auf das Fahrzeug keinen Einfluss nehmen dürfen, wird das Fahrrad zu einem E-Bike (kein Pedelec!).

    Interessant wird es bei allen Zweirädern dann, wenn das Fahrzeug verkehrsbedingt auf 0 km/h abbremsen muss. Heute stützt da der Fahrzeugführer das Fahrzeug normalerweise mit seinem Fuß ab, damit es nicht umkippt ...

  • Viele Tempolimits existieren hauptsächlich zum Lärmschutz. Ein Auto mit 70 km/h innerorts macht halt wesentlich mehr Lärm als 50 km/h.

    Diese Limits werden wohl auch bei autonom fahrenden Autos bestehen bleiben.

    Ein weiterer Punkt ist, das bei höheren Geschwindigkeiten ein die Vorfahrtsstraße querender oder einmündender Verkehr geringere Chancen hat weiterzukommen.

  • Ein weiterer Punkt ist, das bei höheren Geschwindigkeiten ein die Vorfahrtsstraße querender oder einmündender Verkehr geringere Chancen hat weiterzukommen.

    Bei 100 % vollautonomen und miteinander kommunizierenden Fahrzeugen sollte das eigentlich kein Problem sein. Da meldet dann das einfahrende Fahrzeug den Bedarf an und 200 m weiter links fangen die anderen Fahrzeuge dann an, die nötige Lücke zu schaffen.

  • Das dies verhindernde Tuning-Kit wird /der/ Verkaufsschlager.

    Achwas. Anders herum: für die einbiegenden Fahrzeuge der Premium-Herseller wird notfalls der Verkehr auf der Hauptstraße verzögert oder angehalten. Bei anderen Herstellern kannst du das „Priority-Upgrade“ notfalls im Einzelfall oder als Abo zubuchen.

  • Achwas. Anders herum: für die einbiegenden Fahrzeuge der Premium-Herseller wird notfalls der Verkehr auf der Hauptstraße verzögert oder angehalten. Bei anderen Herstellern kannst du das „Priority-Upgrade“ notfalls im Einzelfall oder als Abo zubuchen.

    Das Prinzip ist gar nicht dumm. Nur dass das Buchen von "Vorrangpaketen" nicht an Herstellern geknüpft sein sollte, sondern idealerweise vielmehr eine staatliche Einnahmequelle darstellt. Dafür fällt dann die KFZ-Steuer weg, bringt aber Einnahmen zum Erhalt der Infrastruktur, die insgesamt dann um ein vielfaches höher ist als die Steuer. Möchte jemand schneller unterwegs sein, so muss er sich dies halt erkaufen, wobei es auch hier unterschiedliche Stufen gibt. Je nachdem, wie viel man bereit ist, für schnelleres Ankommen am Ziel bereit ist zu zahlen. Da gibt es dann auch Einzeltickets, z. B. für die Fahrt zum Kreissaal. Sind halt in der Relation natürlich teuer als ein Jahresabo. Mit Ausstellen der Geburtsurkunde gibt's als Ausgleich dann aber auch einen Gutschein für das erste Laufrad.

    Ach so, was passiert, wenn irgendwann ALLE das Premium-Paket buchen? Dann gibt es halt ein noch teureres Super-Premium-Paket.

  • Mal was gegen allzu viel guter Laune zum Jahreswechsel: Der Thwaites-Gletscher ist wohl im Begriff zu brechen und wir haben als Weltbevölkerung damit einen der größeren Schalter unseres Planeten nicht nur umgelegt, sondern direkt abgebrochen:

    'The Fuse Has Been Blown,' and the Doomsday Glacier Is Coming for Us All
    New data suggests a massive collapse of the ice shelf in as little as five years. “We are dealing with an event that no human has ever witnessed,” says one…
    www.rollingstone.com

    Der Gletscher, wenn er schmilzt, reicht allein schon für einen gewissen Anstieg des Meeresspiegels. Da der Gletscher aber quasi als Stöpsel für weitere Gletscher fungiert, rutschen jene mit der Zeit ebenfalls ins Meer und heben den Meeresspiegel weiter an. Je nachdem, welches Szenario eintritt und ob es nur katastrophal wird, sind das dann schon fünf Zentimeter pro Jahr in ein paar Jahrzehnten.

    Und wir tun dann immer noch so, als müssten wir einfach eine magische Maschine erfinden, die CO2 aus der Atmosphäre saugt und dann rutscht der Gletscher wieder rückwärts den Berg hoch und ausgestorbene Tierarten materialisieren sich aus pinkfarbenen Wölkchen.

  • Mike Haberland von „Mobil in Deutschland e.V.“ sollte man im Radverkehrsforum eigentlich eher keine Bühne bieten — aber andererseits: Wenn er sich so richtig ärgert, kann 2021 so schlecht ja gar nicht gewesen sein:

    Haberlands Rückspiegel: So krass war 2021 für Autofahrer - Video
    2021 gab es den Benzinpreis-Schock und einen neuen Bußgeldkatalog - aber immerhin wurde der ´Fahrverbots-Hammer´ entschärft. Michael Haberland vom…
    www.focus.de

    Vor allem sitzt er die ganze Zeit irgendwo auf einem Münchener Parkplatz in seinem Auto. Okay, klar, wenn mich jemand um einem Fahrradrückblick 2021 bittet, dann fände das auch irgendwie auf oder mit dem Rad statt, aber ich bilde mir ein, das käme nicht ganz so schlimm rüber wie in einem Auto irgendwo auf einem Parkplatz zu sitzen.

  • Am Anfang des Artikels steht:

    "Wie bekommt man Pendler dazu, vom Auto aufs Rad umzusteigen? Ein Forschungsprojekt zeigt, dass es dazu nicht viel braucht."

    In dem Artikel selbst wird dann jedoch ausgeführt:

    "Der entscheidende Schritt ist es, die Menschen zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. Für die Teilnehmerinnen von PendlerRatD war der Wechsel aufs Rad leicht. Sie bekamen die gesamte Ausrüstung gestellt: die E-Bikes, die Schlösser, die Fahrradtaschen und sogar die Regencapes."

    Ich sage dazu, das ist nicht gerade wenig: "E-Bikes, die Schlösser, die Fahrradtaschen und sogar die Regencapes." Da kommen doch locker um die 3000 Euro zusammen.

  • Da ich in unmittelbarer Nähe zu mehreren Reiterställen bzw. -höfen wohne, kann ich das bestätigen:

    Tatsächlich erfahren die Reiterinnen und auch einige der wenigen Reiter sehr Ähnliches wie wir Radfahrer und Radfahrerinnen: häufiges Zu-eng-Überholen, unzureichender Abstand, Nötigung, mangelhafte Kenntnis der StVO durch die KfZ-Führenden, Beschimpfungen und Beleidigungen etc. pp.

    Zum Artikel: Er wirft für mich mehr Fragen auf als Antworten. Was ins Auge springt: "10 Minuten" (unwahrscheinich), "provozierend" (ja, kennt man).

    Alter-weißer-Mann-Assoziationen zum Schlagen mit der Reitgerte usw. usf. möchte ich hiermit nur andeuten. Explizit nur so viel: Vielleicht sollte ich beim Radfahren auch eine Gerte mit mir führen? Als Abstandhalter während der Fahrt und für den Fall der Fälle als Zuchtmittel für störrische Verkehrsgegner*Innen? :/ Ausrede ggü. der Polizei: "Bin auf dem Weg zum Reiten."

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Und leider auch typisch:

    Zitat von Spiegel

    Jetzt sucht die Polizei in Bad Kissingen Zeugen, um den Vorfall rekonstruieren zu können.

    Es gäbe zu jedem im Raum stehenden Vorwurf jeweils 5 Zeugen. Stattdessen wird der Fall so behandelt, als wäre eine verschworene Bande am Werk gewesen. Das führt dann fast automatisch zu "Aussage gegen Aussage" und Einstellung des Verfahrens.

    Und nebenbei bekommt die Aussage des Autofahrers das Fünffache Gewicht. Und wird als Einzige wortwörtlich in den Pressebericht aufgenommen.

    :(

  • Die Teilnehmer an der Studie mussten sich übrigens selber aktiv um die Teilnahme bzw. die damit geförderten Räder bewerben. Das ist keine gute Stichprobe, die stellvertretend das wahre Umsteige-Potential der Autofahrerschaft abbildet.

    Ich habe mir auf der von Th(oma)s verlinkten Website mal die Sponsoren der Studie angeschaut:

    - Rema Tip Top

    kennt man von den klassischen hellgrünen Flicken-Kästchen:

    https://m.media-amazon.com/images/I/71GrVS0RGnL._AC_SL1500_.jpg

    Die stellen aber auch Autozubehör her.

    - Fahrrad.de

    ein Fahrrad-Onlineshop, der auch teure E-Bikes verkauft

    - topeak und SKS

    Ein Hersteller von Fahrradwerkzeug und -Zubehör.

    Zu den "Projektpartnern zählt sowohl der ADAC als auch der ADFC.

    Mein Eindruck ist, dass es bei dem ganzen Projekt vor allem darum geht, für möglichst hochpreisige Elektrofahrräder geschickt Werbung zu machen.

  • Zum Artikel: Er wirft für mich mehr Fragen auf als Antworten. Was ins Auge springt: "10 Minuten" (unwahrscheinich), "provozierend" (ja, kennt man).

    Da greife ich gerne auf meine Erfahrungen aus Gerichtsverhandlungen als Geschädigter und/oder Zeuge zurück. Da will ein Kraftfahrer auch mehrere Minuten hinter einem provokanten Radfahrer hinterhergefahren sein, obwohl sich das Zusammentreffen auf einer Strecke von nicht einmal hundert Metern zugetragen hat — und die Provokation wohl darin bestand, dass der liebe Radfahrer auf der Fahrbahn anstatt ordnungswidrig auf dem Gehweg gefahren ist. Insofern mag ich auf hinter der Windschutzscheibe ermittelte Zeitangaben nicht so richtig viel geben.