Woche 30 vom 26. Juli bis 01. August 2021

  • zu den spezialisierten Regionen:

    Das darf dann aber nicht dazu führen, dass es nur noch eine/wenige Regionen gibt die bestimmte Produkte herstellt. Dann reicht ein Hochwasser wie in NRW & RPF und betroffenen Produkte sind für lange Zet nicht mehr verfügbar.

    zu den Familientratditionen:

    In meinem Bekanntenkreis kenn ich keinen Fall, bei dem das so ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sowas soziale Ungleichheiten/Ungerechtigkeiten zumindest begünstigt, wenn nur noch die Kinder von Studierten dann studieren gehen oder die Kinder von Geringverdienern auch zu Geringverdienern werden.

    Das wäre allerdings fatal. Ist aber nicht dadurch zu lösen, dass man möglichst viele, möglichst schnelle Straßen und andere Transportwege baut. Soziale Ungleichheit wird leider besonders in Deutschland trotz seiner schnellen Autobahnen durch die Familientradition manifestiert. Und zwar deshalb, weil das dreigliedrige auf Ausgrenzung zugeschnittene Schulsystem bei der Aufgabe gleiche Bildungschancen zu ermöglichen und familiär bedingte Bildungsdefizite aufzuarbeiten mehr oder wenig vollständig versagt.

    Dass die Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsfeldern quasi "vererbt" wird, kommt nach meiner Beobachtung allerdings häufiger vor und da ist auch nichts spezifisch Schlechtes dran. Denn das muss ja nicht heißen, dass zum Beispiel Kinder von schlecht bezahlten Erzieher*innen wiederum selbst schlecht bezahlte Erzieher*innen werden. Vielmehr gibt es auch im Berufsfeld Pädagogik durchaus auch besser bezahlte Stellen. Und wenn sich zum Beispiel der Vater als Erzieher bewährt hat, dann kann doch das Kind zum Beispiel Lehrerin werden. Und wenn die Mutter als Entwicklungsingenieurin in der ÖPNV-Fahrzeugindustrie arbeitet oder gearbeitet hat, dann kann doch der Sohn auch Omnibusfahrer werden.

  • Und sei es nur dafür

    Nicht nur dafür. Das gehört einfach zu einer sauberen Betrachtung.

    Der Kfz-Verkehr hat eine ganze Reihe negativer externer Effekte. Also Dinge, die die Allgemeinheit ertragen muss und für die der Fahrer nicht bezahlt. Und da er sie nicht bezahlt, berücksichtigt er sie bei der Entscheidung über die Nutzung seines Autos nicht.

    Diese Effekte gehören natürlich zu einer anständigen Gesamtrechnung der Kosten des Autofahrens dazu.

  • Hat sich das schon jemand genauer angesehen?

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  • Die Aussage, "Parkplätze in Fahrtrichtung rechts vom Radweg verdoppeln die Anzahl der Unfälle, würde mich nicht weiter verwundern, wenn man sieht, wie lausig eng solche Fahrradstreifen oder gar Schutzstreifen oft angelegt sind. Und wie wenig kontrolliert wird, bzw. wie unverschämt häufig diese Radfahrstreifen zugeparkt werden.

    Zumindest bestimmte Unfallarten dürften dort häufiger auftreten als auf einem breiten Fahrradweg mit Parkplätzen links vom Radweg. Nämlich Dooring-Unfälle, solche Unfälle die daraus entstehen, dass Autofahrer unvorsichtig aus der Parklücke fahren und Unfälle, die daraus entstehen, dass Radfahrer*innen unvorsichtig (d. h. ohne auf den rückwärtigen Verkehr zu achten) nach links ausweichen, um ein falsch parkendes Fahrzeug zu umfahren.

    Ob das die Zahl der Abbiege-Unfälle bei Radwegen, die rechts von den parkenden Autos verlaufen, übersteigt, hängt vermutlich sehr stark davon ab, wie die Abbiegesituationen gestaltet sind. Stehen im Kreuzungsbereich hohe Fahrzeuge am Straßenrand, dann werden Radfahrer auf einem Hochbordradweg schnell übersehen. Wird jedoch der Hochbord-Radweg rechtzeitig vor dem Kreuzungsbereich nach links verschwenkt, so dass Radfahrende nicht von parkenden Autos verdeckt werden, dann sieht das möglicherweise schon wieder besser aus.

  • Hat sich das schon jemand genauer angesehen?

    Nur ganz flüchtig. Kann also sehr gut sein, dass Teile hiervon Quatsch sind:

    Ich vermute, dass die jeweiligen Unfallursachen nicht ermittelt wurden. Also z. B. wie häufig es auf Radfahrstreifen zu Überholunfällen durch zu geringen Abstand kommt oder wie häufig Radfahrer gedoort werden.

    Auf Seite 26 sind fünf Bilder drauf. Da scheinen mal wieder Bohnen mit Birnen verglichen zu werden: Erstes Bild hat 2.5m-3m breite Hochbordwege (inkl. Trennstreifen zur Fahrbahn) und keine Kraftparkzeuge. Zweites+Drittes Bild hat einen Radfahr/Schutz-streifen in der Dooring Zone und ohne Abstand nach links. Der Streifen auf dem vierten Bild dürfte auch nur knapp über'n Meter haben.

    Ich vertrete nach wie vor die These, dass die Breite der Radinfrastruktur (inkl. Abstand zum fahrenden/stehenden KFZ-Verkehr) die relevante Größe ist. Wurden die Breitenverhältnisse in der Studie untersucht?

    Immerhin wurde die Aussage getroffen, dass "Parken am Straßenrand" ein wichtiger Faktor ist.

    Es wurde wohl auch nicht getrennt, ob die Unfälle auf der Strecke oder auf Kreuzungen passieren.

    Ein Einfluss von Tempo 30 auf das Unfallgeschehen wurde scheinbar auch nicht untersucht.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich bin bislang nicht viel in NL mit dem Fahrrad gefahren, aber schmale Schutzstreifen in der Dooring-Zone können sie dort genauso wie in Deutschland. Kurz, nachdem ich dieses Bild aufgenommen habe, bin ich auch ohne Grund sehr eng von einem Bus überholt worden (kein Gegenverkehr). Der Fahrer war wohl auch der Meinung, dass es ausreicht, in seinem Revier knapp links neben der Linie zu fahren.

    *edit: Noch ein Bild aus NL außerorts gefunden. Keine Ahnung, ob das Schutzstreifen sein sollen. Vermutlich eher nicht. An der Schotterpiste rechts im Bild stand auch ein Radwegschild.

  • Hat sich das schon jemand genauer angesehen?

    In NL gibts gemalte Infra?

    Nein? Doch! Oooh!!😈

    In NL gibts Autofahrer, die keinen „Dutch Reach“ machen? Niet moogelijk!😈

    Wahrscheinlich aber gilt auch in NL, dass es Gründe gibt, warum sich die Behörden für die Einrichtung der Markierung entschieden haben. Enge Querschnitte bei viel Radverkehr, zB. Wundert sich jemand, wenn es da auch öfter kracht?

  • Habe gerade in einen alten Thread über Radfahrinfrastruktur in den Niederlanden einen neuen Beitrag geschrieben, der zu den eckigen Schildern passt. Ich vermute die mit dem Aufdruck fietspad sind gemeint.

  • dass Teile hiervon Quatsch sind

    Würde mich nicht überraschen. Der Typ hat mich sofort geblockt, als ich eins seiner Argumente hinterfragt habe.

    Wenn ich mich richtig erinnere, ist er außerdem wirtschaftlich davon abhängig, dass seine Thesen gehört und akzeptiert werden.

    Sollte man mit viel Vorsicht genießen.

  • In NL gibts gemalte Infra?

    Nein? Doch! Oooh!!😈

    In NL gibts Autofahrer, die keinen „Dutch Reach“ machen? Niet moogelijk!😈

    Wahrscheinlich aber gilt auch in NL, dass es Gründe gibt, warum sich die Behörden für die Einrichtung der Markierung entschieden haben. Enge Querschnitte bei viel Radverkehr, zB. Wundert sich jemand, wenn es da auch öfter kracht?

    Ohne mehr als den Tweet gelesen zu haben, dachte ich halt auch daran: Ist ja schön, wenn es auf den Wegen weniger kracht (hat das je jemand bestritten?), aber was ist mit Kreuzungen und Ähnlichem? Ich hab mir das aber bisher nicht angesehen.

  • Würde mich nicht überraschen. Der Typ hat mich sofort geblockt, als ich eins seiner Argumente hinterfragt habe.

    Willkommen im Club.😈

    Bei dem verlinkten „Radweg vs. Radstreifen“-Paper fällt auf, dass es keine Angaben zu verknüpften Risikofaktoren gibt. Niemand weiß, ob also zB die Radstreifen-Straßen ganz überwiegend auch mit Längsparkern belegt waren, während die Hochbordradweg-Strecken mehrheitlich davon frei waren. Wenn das so wäre, würde das wiederum die nahegelegten Kausalitäten in Frage stellen.

    Kaum denkbar ist jedenfalls, dass man eine derart wichtige Information einfach aus Versehen weglässt, bzw. deren Fehlen in der Diskussion nicht wenigstens anspricht, oder?

    Redlich wäre die Veröffentlichung dieser wichtigen Rohdaten gewesen, notfalls als online-Zugabe für Interessierte.

    (Edit:) Das Paper unterscheidet Hochbordradwege und benutzungspflichtige bzw. wahlfreie Fahrbahnmarkierungen als Radverkehrsführungen. Bezeichnend auch, dass der Herr Radverkehrsingenieur beim Berliner Bezirksamt Kreuzberg-Friedrichshain die Hochbordradwege aus dem Paper in seinem Tweet mit "physisch geschützte Wege" übersetzt. Da will uns jemand abgepollerte "Protected Bikelanes" (PBL) verkaufen, die in keinster Weise Gegenstand des Papers waren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Th(oma)s (3. August 2021 um 11:17)

  • Kaum denkbar ist jedenfalls, dass man eine derart wichtige Information einfach aus Versehen weglässt, bzw. deren Fehlen in der Diskussion nicht wenigstens anspricht, oder?

    s. Signatur von Gerhardt :)

    Wobei mir eine leichte Abwandlung besser gefällt:

    "So lange Nachlässigkeit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keine Absicht annehmen."

  • Allmenderaub bleibt auch dann böse, wenn das geraubte Land einem armen Ziegenhirten zugeschanzt wird.

    Allmende wäre es, wenn der arme Ziegenhirt das Gelände in seiner gesamten Breite nutzen dürfte, ohne von Wölfen zerfleischt oder von denen, die sich für die Herren der Natur halten, schlichtweg erschossen zu werden.

  • Dem ist doch so.

    Ich hatte geschrieben:

    Zitat

    Zitat von Fahrbahnradler Allmende wäre es, wenn der arme Ziegenhirt das Gelände in seiner gesamten Breite nutzen dürfte, ohne von Wölfen zerfleischt oder von denen, die sich für die Herren der Natur halten, schlichtweg erschossen zu werden.

    Dann versuch doch mal, auf der Willy-Brandt-Straße, der Amsinckstraße, der Wandsbeker Chaussee, der Bramfelder Chaussee, der Alsterkrugchaussee, der Kieler Straße, der Luruper Hauptstraße, der Osdorfer Landstraße oder auf dem Ring 2 auf der linken/mittleren von 2/3 Spuren (oder auch nur auf der rechten Spur) der Fahrbahn zu radeln mit, sagen wir, 15 km/h.

    Und dann reden wir noch mal drüber, ob das als »Allmende« angesehen werden kann.