"Dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für den gesunden Träger verringert, ist nach Angaben des RKI nicht nachgewiesen. Nach Angaben der WHO kann das Tragen der Maske sogar zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen - wodurch wichtige Hygienemaßnahmen wie eine Handhygiene vernachlässigt werden."
Quelle: Coronavirus: Schützen Atemschutzmasken gegen Corona? Das sagen Experten, in der Frankfurter Rundschau, fr.de vom 6.4.2020, https://www.fr.de/wissen/coronav…n-13505359.html
Das sagen die Experten. Wenn ich mich jedoch in Hannover auf der Straße so umsehe, dann keimt in mir der Verdacht, auf die Meinung der Experten legen einige keinen großen Wert. Und im Bekanntenkreis habe ich bei dem Thema die Erfahrung gemacht, dass da bei manchen schnell die Emotionen hochkochen können.
Obwohl in Hannover, anders als zum Beispiel in Jena, keine Maskenpflicht gilt, ist bereits jetzt als negative Begleiterscheinung eine zusätzliche Vermüllung erkennbar:
"In Geschäften, Bussen und Bahnen ist es in Jena nun Pflicht: das Tragen eines Mundschutzes. Erlaubt sind auch selbst genähte Masken oder Tücher – doch noch diese Woche sollen die Vorgaben verschärft werden." aus: welt.de vom 6.4.2020: Mundschutzpflicht in Bussen und Geschäften ist in Jena erst der Anfang
https://www.welt.de/regionales/thu…rft-werden.html
Von der ordnungsgemäßen Entsorgung der Masken in Mülleimern mit Deckeln ist in dem Bericht aus Jena nicht die Rede. In Hannover gibt es an den Wartehäuschen des ÖPNV keine Abfalleimer mit Deckel und auch in den Supermärkten sind mir noch keine aufgefallen. Aber vielleicht ist das ja in Jena anders?
Beim Fahrradfahren ist es in Jena dem Welt-Bericht zu Folge (noch?) keine Pflicht, einen Mundschutz zu tragen. Aber es ist auch die Rede davon, dass noch in dieser Woche die Vorgaben verschärft werden sollen. Gerade beim Fahrradfahren darf es nicht zu einer Mundschutzpflicht kommen, wenn es dafür nicht ganz klare und eindeutige Gründe gibt. Denn gerade das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel, das ganz von selbst dazu beiträgt, den notwendigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Beim ÖPNV mag es aufgrund des bisweilen dichten Zusammenstehens in vollen Bussen und Bahnen angeraten sein, einen Mund-Nasen-Schutz zu benutzen. Aber auch da sollte es auf keinen Fall Pflicht werden, so dass der Mund-Nasen-Schutz zur zusätzlichen Fahrkarte wird, der die ÖPNV-Nutzung noch einmal zusätzlich verteuern würde, ohne dass der medizinische Nutzen eindeutig belegbar ist. Und mit der Gefahr, dass der ÖPNV als Angstraum erlebt wird. Obwohl ja das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes eigentlich das Gegenteil bewirken soll, nämlich die Angst vor einer Ansteckung nehmen, sehe ich die Gefahr, dass diese Angst unnötigerweise zusätzlich verstärkt wird.