• Funktionieren tut beides aber dein Geiz oder Lernunwilligkeit ist doch kein Problem der Softwareschmieden, oder?

    Ich "muss" seit nun 27 Jahren mit immer neuen Grafik und Layoutpaketen umgehen um "kompatibel" mit anderen Grafikagenturen zu sein, ist halt so.

    Wenn die Software-Schmieden, wie du sie nennst, sich darauf beschränkten, alltagstaugliche Computertechnologie für alle anzubieten, die dazu leicht erlernbar und extrem anwenderfreundlich gestaltet wäre, dann würden sie nicht denselben Reibach machen wie heute. Aber es ist halt nicht nur ein von den Software-Produzenten verursachtes Problem. Es ist nicht einmal so sehr ein rein technisch verursachtes Problem.

    Wenn ich mich an meine weitgehend analoge Schulzeit zurückerinnere... Die ersten Digital-Armbanduhren, die damals aufkamen, hatten noch diese roten Leuchtdioden, die man nur sah, wenn man auf ein kleines Knöpfchen drückte.

    Aber damals ging es bereits los, dass die Frage Geha-Füller oder Pelikan nicht mehr das einzige Gesprächsthema war.

    Die einen Lehrer wollten Papphefter, die anderen welche aus Kunststoff. Bunte Farben spielten eine entscheidende Rolle. Ein ungeheurer Drang zur Individualisierung paarte sich mit einem großen Druck, der in diese Richtung aufgebaut wurde.

    Wenn es dein Beruf ist, sich mit unterschiedlichen Layout-Paketen auseinanderzusetzen, dann ist das für dich ja eine Herausforderung, die du im günstigsten Fall auch noch selbst ausgesucht hast.

    Für mich sind IT-Lösungen Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Zumindest sollten sie das nicht sein. Ist aber leider nur selten zu finden.

  • Oh. Erstens geht es nicht nur ums "Bearbeiten", sondern schon ums schlichte Lesen. Und da weigert sich mein teuer abonniertes Word 365, Dokumente aus Word 95 zu öffnen. Ich muss Libre Office nehmen.

    Und zweitens halten wir es für eine kulturelle Errungenschaft, Graffiti aus Pompeji und die Gutenberg-Bibel auch 2021 noch lesen zu können. Da sollten wir uns doch von irgendwelchen Computerprogrammherstellern nicht diktieren lassen, wann die 1en und 0en zu Staub zerfallen.

    Wie ich ja schon schrieb, sind dafür Dokumentenmanagementsysteme gedacht, nicht Office-Programme.

  • Wenn man also mit der Office Version in 10 Jahren einen Brief öffnen möchte, der mit der heutigen Version geschrieben worden ist, wird da sicher kein Problem sein.

    Ich widerspreche dreist.

    Was meinst du, was ich herumhampeln muss, wenn ich mit dem aktuellen "office 365" einfache "*.doc"-Dateien aus meinem Studium (bis 2001) öffnen will. Das geht, aber braucht erst einmal und ist umständlich und fast immer mit Formatierungseinbußen verbunden.

    Und nein, ich bin kein DAU, obwohl ich "Geisteswissenschaftler" bin: Vom CPC464 (Schneider!) mit Datasette über C64, C128 über Atari, PC, MAC, Linux und Windows bis heute mit eigenem NAS, smartem Kram allerorten und allen möglichen Systemen (außer Linux: gar kein Bock mehr) usw. usf. Kann allerdings nicht programmieren, habe mit BASIC angefangen und danach aufgehört.

    Es gibt heute Dateien in Russland aus der Zeit der SU, die kein Mensch mehr lesen kann, weil die ganzen ehemaligen KGB-Spezialisten auf andere "Betätigungsfelder" ausgewichen sind.

    Wir schweifen ab, aber Abwärtskompatibilät? Haha, Marketing-sprech. Der wirklich heiße Scheiß findet dort statt, wo kluge Köpfe überlegen, wie sie der Nachwelt (also auch mal der in 1000 Jahren) etwas Brauchbares an Quellenmaterial aus unserer Zivilisation überliefern können. Und da heißt das Zauberwort: A N A L O G. Möglicher: Anwendungsfall: Hier liegt heißer Scheiß, der alle 24000 Jahre nur noch zur Hälfte glüht und strahlt, aber immer noch ganz schön aua macht. Geh ma lieber weg!

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (12. Februar 2021 um 19:31)

  • Wie ich ja schon schrieb, sind dafür Dokumentenmanagementsysteme gedacht, nicht Office-Programme.

    Das schriebst du aber anno 2021, nicht anno 1997, als ich die Datei anlegte. ;)

    Und noch ein Dönekes zu Microschrott: Als ich vor der Jahrtausendwende eine Schulung zu Excel absolvierte (geschult wurde auf Windows, ich hatte damals schon Mac, aber keinen Laptop, musste also immer die Dateien aus dem Seminar für den heimischen Rechner konvertieren), gab es Teilnehmer, die die Excel-Dateien, die der Veranstalter zur Verfügung stellte, nicht auf ihren heimischen Rechner (ebenfalls Windows und irgendein Excel) öffnen konnten. Ich habe die Dateien auf meinem Mac in ein anderes Format konvertiert (man bedenke: die allererste Excel-Version wurde für den Mac geschrieben!!!) und sie dem Teilnehmer gegeben - er konnte sie daraufhin verarbeiten.

    Und was Schönes aus 1983:

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  • Ich bin so dekadent geworden: 240p nur bis Sekunde 54 ausgehalten. Früher lud mein "Boulder Dash"15 Minuten per Datasette auf meinem CPC464 mit max. 64 KB GESAMTSPEICHER!

    Ich finde es schon sehr krass, was meine Generation bis heute an Entwicklung im IT-BEreich mitgemacht hat.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (12. Februar 2021 um 19:32)

  • Derzeit sinken die Infektionszahlen, aber das Bild erscheint mir trügerisch. Vor zwei Wochen gab es durchschnittlich ca. 11.000 Neuinfektionen täglich, wovon 6% auf die britische Mutation entfielen, das wären ca. 660 Neuinfektionen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen auf durchschnittlich 7200 am Tag gesunken, aber der Anteil der britischen Variante auf über 20% angestiegen sein. In absoluten Zahlen bedeutet das 1440 tägliche Neuinfektionen mit der ansteckenderen Variante, also mehr als doppelt so viel wie vor zwei Wochen.

    Nicht gut das ist, weil das heißt, dass sich die Variante unter den derzeit geltenden Maßnahmen weiter ausbreitet und nicht zurückgeht.

    Jens Spahn: Anteil britischer Mutante in Deutschland bei mehr als 20 Prozent - DER SPIEGEL

    Gleichzeitig wird es in Anbetracht insgesamt sinkender Neuinfektionen natürlich immer schwerer vermittelbar, jetzt die bestehenden Maßnahmen nicht zu lockern.

    Es wäre mal interessant, ob das daran liegt, dass sich ein gewisser Anteil der Leute einfach gar nicht an irgendwelche Regeln hält oder ob die Maßnahmen im Ganzen immer noch nicht ausreichen. Da zuletzt die Beschränkungen vor allem den privaten Bereich betroffen haben, während es zum Beispiel beim Thema Homeoffice bei Empfehlungen geblieben ist,

  • Gleichzeitig wird es in Anbetracht insgesamt sinkender Neuinfektionen natürlich immer schwerer vermittelbar, jetzt die bestehenden Maßnahmen nicht zu lockern.

    Die Kommunikation wird komplexer, richtig.

    Ich bin trotzdem überrascht, wie viele Ministerpräsidenten u.ä. das nicht auf die Reihe bekommen. Denn eigentlich ist es doch ganz einfach: Wir haben aktuell 2 Pandemien. Die eine ist im Rückzug, die andere breitet sich trotz Lockdown massiv aus.

    Aber das scheint tatsächlich zu kompliziert für manche MPs zu sein. Gerade Laschet hat ja gerade Lockerungen sehr deutlich befürwortet.

  • 2021 wird gewählt: Landtagswahlen, Kommunalwahlen, Bundestagswahl. Da werden sich populäre Beschlüsse in nächster Zeit noch häufen, auch wenn sie unterm Strich noch viel größeren Schaden anrichten. (Zu) große Teile der Menschheit sind einfach zu blöd, um globale und/oder langfristige Probleme zu lösen. Daher schauen wir tatenlos dem Klimawandel zu, verhindern eine Verkehrswende und bekommen Diabetes. Müsste alles nicht sein, aber es ist so bequem, immer weiter zu machen, wie gewohnt.

  • In GB ist die Zahl der Covid Fälle trotz großer Ausbreitung der Mutante zuletzt sogar wieder gesunken. Ich frage mich, wo vor diesem Hintergrund der Alarmismus über diese Mutante herkommt.

    Weil hier die Ausbreitung der Mutante zunimmt. Wenn sich nichts ändert, gehe ich davon aus, dass die Infektionszahlen jetzt noch etwa zwei Wochen sinken und dann beginnt direkt die dritte Welle, bei der die Virusmutation das Infektionsgeschehen dominiert. Das ist kein Alarmismus, sondern Mathematik.

  • In GB ist die Zahl der Covid Fälle trotz großer Ausbreitung der Mutante zuletzt sogar wieder gesunken. Ich frage mich, wo vor diesem Hintergrund der Alarmismus über diese Mutante herkommt.

    Das muss man sicherlich im Gesamtzusammenhang sehen. Eine Zahl irgendwo aus dem Zusammenhang zu reißen bringt nicht weiter, das machen andere genug. Kann z.B. an den Maßnahmen liegen.

    Thema ist ja dass sich die Variante erstmal ausbreiten muss. Dann kann es sehr wohl sein, dass wir im März, April, Mai 2021 nochmal sehr viel höhere Zahlen sehen, zumal die Schulen ja jetzt erstmal wieder aufmachen.

    Und wenn wir das mit Hilfe der Impfungen und dem Sommer im Griff haben, kommen im nächsten Herbst die Varianten durch, gegen die die Impfung nicht viel hilft, dann kommen im nächsten Winter dazu passende Impfungen auf den Markt und wir haben Mitte 2022 wirklich erst weitgehend durchgeimpft. Im Winter 22/23 machen das noch viele ganz Ungeimpfte durch und erst im Sommer 2023 beruhigt sich alles wieder und wir können ohne Maske in der Bahn sitzen. Reine Spekulation meinerseits!

    Artikel auf DW zu Mutationen

  • Gilt dort etwa eine andere Mathematik?

    Nein, aber andere Maßnahmen. :rolleyes:

    Das sind die Verläufe bei einem angenommenen R-Wert von 0,85 (blaue Kurve) und R = 1,15 (orangene Kurve). Wir befinden uns etwa dort, wo der gelbe Pfeil ist und die Zahlen sinken noch, weil die Mutante das Infektionsgeschehen noch nicht dominiert (die x-Werte sind beliebige Zeiteinheiten). Das wird sich aber leider in Kürze ändern. Natürlich ist das alles vereinfacht, weil der R-Wert keine Konstante ist, sondern eben sehr von den Maßnahmen abhängt, die ergriffen werden, um ihn zu drücken.

    Adsche : Ich finde das auch Scheiße :(

  • Es sind einfach nur zwei exponentielle Verläufe. Einmal mit R=0,85 und einmal mit R=1,15. Ich habe einen Startwert von 1000 genommen und ihn in jedem Schritt mit 0,85 multipliziert und für die andere Kurve einen Startwert von 1, den ich in jedem Schritt mit 1,15 multipliziert habe.

    Ich möchte damit nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbilden, sondern nur das Prinzip verdeutlichen. Die Startwerte habe ich beliebig gewählt und die Zeitschritte entsprechen keiner konkreten Zeiteinheit. Es geht nur ums Prinzip und dafür sind die gewählten Werte irrelevant: Früher oder später schneiden sich die beiden Kurven und die eine Kurve steigt schneller als die andere sinkt.

    Wenn der R-Wert bei der Mutante größer als 1 ist, werden die Infektionen mit der Mutante bald schneller steigen als die Neuinfektionen mit dem bisherigen Virus abnehmen. Und das wird nunmal zur Folge haben, dass die Infektionszahlen insgesamt wieder steigen. Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, muss der R-Wert insgesamt unter 1 liegen, also auch für die Mutante. Da sich die Infektionszahlen mit dem mutierten Virus in den vergangenen zwei Wochen in Deutschland etwa verdoppelt haben, ist das aber ganz offensichtlich nicht der Fall.

  • Nach welchem Rechenmodell sind diese Kurven entstanden? Bzw. Falls die nicht von dir selbst erstellt sind: Wo kommen die her?

    Das sind einfach zwei Exponentialkurven Jeweils mit passenden Initialwerten (die aber für das generelle Geschehen irrelevant sind). Blau ist ca. f(x) = 1000*0.85^x, gelb ist g(x) = 1*1,15^x, rot ist die Summe h(x) = f(x) + g(x). Wie gesagt: Initialwerte kann man da beliebig ändern, die Grundaussage ist immer die gleiche: bei exponentiellem Wachstum ist ein Exponent >1 schlecht für uns, wird aber aktuell durch den zweiten Verlauf mit Exponent<1 gerade unsichtbar gemacht.

    /edit: Da war Yeti schneller als ich. Eine Ergänzung: "Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, muss der R-Wert insgesamt unter 1 liegen" -> er muss *jeweils* unter 1 liegen; aktuell liegt er ja im Durchschnitt drunter, aber das nützt auf lange Sicht nichts.

  • Genau, die Startwerte spielen für das grundsätzliche Problem keine Rolle, solange irgendein Virus zirkuliert, das bei gegebenen Maßnahmen immer noch einen R-Wert über 1 hat.

    Hier noch mal das Selbe für R = 0,8 und R = 1,05. Die Abnahme ist anfangs steiler als der spätere Anstieg, aber es bleibt ein exponentieller Anstieg.

    Da das mutierte Virus sich ausbreitet, ist also dessen R-Wert > 1 und der Wert wird noch zunehmen, wenn jetzt die Maßnahmen gelockert werden. Es läuft also zwangsläufig darauf hinaus, dass irgendwann wieder noch strengere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Je später man das tut, desto stärker und länger müssen diese Maßnahmen sein. Wenn man das verhindern möchte, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, den R-Wert der Mutante ebenfalls unter 1 zu drücken, bevor die Lage wieder eskaliert.

  • ich kann ja mal was halbwegs positives schreiben:

    aktuell/seit ein paar Wochen bin ich wieder auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber um und muss feststellen, dass einige Unternehmen das mit Corona/Homeoffice (vermutlich) total gut hinbekommen. Da wird direkt schon in der Beschreibung klipp&klar gesagt: "ey, das mit dem Einarbeiten bekommen wir ohne Präsenz hin. Wie natürlich auch die Vorstellungsrunden." 8)

    Während andere noch immer daran festhalten, Präsenz um jeden Preis. Inklusive "wir würden Sie gerne am ... hier in Hintertupfingen kennenlernen". Ja neee, da brauch man dann auch gar nicht nach homeoffice fragen, wenn schon bei "noch-nicht-Mitarbeitern" erwartet wird, dass die quer durch die Republik gondeln X/