• unter anderem ist hier MS-Teams eigentlich die Plattform für den Video-Unterricht in der Grundschule.

    Das war die einzige Vorbereitung, die Berlin hinbekommen hat: sie haben den Lehrern Teams und Zoom aus Datenschutzgründen verboten.

    Über den Datenschutz bei beiden kann man diskutieren. Einfach verbieten, ohne Alternativen (z. B. BBB) anzubieten ist erbärmlich.

  • müssen Lehrer sehr viel mehr korrigieren um zu sehen ob und was welcher Schüler kapiert hat.

    Aktuell korrigieren die Lehrer bei uns praktisch überhaupt nichts. In den 30 Minuten Videokonferenz meiner 1.-Klässlerin spielen sie ein bisschen Galgenraten und das war es im Wesentlichen.

    Kontrolle der Aufgaben bleibt praktisch komplett bei den Eltern.

  • Meine Frau macht mit Ihrer Klasse morgens 30-45Minuten alle zusammen, Kontrolle das die Keinen da sind und arbeiten, Einführung neuer Stoff. Danach in 3-4 kleineren Gruppen aufgeteilt in Schwerpunkte. Ist also für eine 2. Klasse volle Unterrichtszeit.

    Daneben gibt es für die nicht beschäftigten Kinder noch Arbeitsblätter zum selber machen, Kunst, Basteln, Sportaufgaben,... und Hausaufgaben.

    Und ja, auch hier müssen Eltern kontrollieren, was die Kinder machen, nicht Inhalt, sondern dass etwas passiert.

    Müssten Eltern übrigens auch ohne Corona, da halt nur Hausaufgaben

    Das ist bei meinem kleinen Sohn nicht ganz so viel, aber auch hier gibts jeden Tag einen Video-Chat. In der Klasse arbeiten die Kinder selber in kleinen Gruppen am Vormittag, also zu zweit oder dritt, die Lehrerin schaltet sich dann mal dazu.

    Wenn ein Kind nicht krank gemeldet ist und keine Reaktion kommt morgens kommt -> Email, dann Telefon, dann Abstimmen Sekretariat & Schulleitung,...

    Alleine die Emails an die Eltern und dann das beantworten kostet jeden Tag bis zu 2 Stunden.

    Dann das eine oder andere Sorgenkind, bzw. eher Sorgeneltern.

    Wechselunterricht, denn viele gerne wollen, geht definitiv nur mit halbem Unterrichtsinhalt oder doppelter Lehrkraft.

  • Wechselunterricht, den viele gerne wollen

    Bei uns an der Schule stimmen die Elternsprecher in den nächsten Tagen über das gewünschte Modell ab. Wechselunterricht im Sinne von "3 Stunden täglich" halte ich für die Wissensvermittlung für das schlechteste Modell. Denn die Kinder werden nach der Schule vermutlich eher nicht konzentriert weiterarbeiten.

    Da gefällt mir der auch zur Abstimmung gestellte tägliche Wechsel zwischen Vollunterricht und Heimarbeit besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (8. Februar 2021 um 00:52)

  • So ungefähr stelle ich mir das vor.

    Wie funktioniert es bei Euch mit der Notbetreuung in der Schule? Also wer macht die (und nicht: "Wer nimmt sie in Anspruch?")?

    Weite Felder. Bei der Schule meiner Frau hat die Rektorin die Mittagsbetreuung aktivieren können, mit Unterstützung von Nebenfachlehrern.

    Wobei die NB-Schüler am Online-Unterricht teilnehmen, mit mitgebrachten Gerät oder zur Verfügung gestellten.

    Bei der Schule meines Kleineren sind die Lehrer in der Klasse, und machen da Unterricht aus dem Klassenzimmer, falls Notbetreuung anfällt, heißt da sitzen die NB-Schüler sozusagen im Hintergrund. Die Schule hat aber auch ausreichend Netz um so etwas zu machen.

    Bei meinem älteren Sohn können nicht alle Lehrer, die von der Schule aus arbeiten, voll mit Video arbeiten, also sehen und gesehen werden, weil dazu ist die Hardware ungenügend. Da können ein Teil der Lehrer nur senden. Was gerade in dem Alter völlig ungenügend ist, die Hälfte spielt wahrscheinlich nebenbei Spiele.

  • ohje. wenn ich sowas alles lese, müsste unser Haushalt ja fast schon darüber nachdenken, direkt bei kleinanzeigen kostenlose Unterrichtseinheiten per Videocall für Klassenstufen 5-12 in den Fächern Erdkunde und Physik anzubieten. Uff.

    ich finde es bedenklich, dass so viel immer noch nicht funktioniert. Andererseits bin ich weiterhin der Meinung, dass ein Jahr "Verlust" oder Verzögerung auch kein Beinbruch ist. Wenn man im Anschluss dann die richtigen Entscheidungen bei der Beschulung.

  • Inzwischen ist es einfach nur Unfähigkeit auf allen Ebenen.

    Um den Bogen zum Straßenverkehr (zurück)zuschlagen: das ist ja nun beileibe nicht nur im Bildungssektor so. Im Gesundheitssektor genauso (was ist eigentlich daran so schwierig, den täglichen Inzidenzwert regelmäßig hinreichend genau bis 8 Uhr in der Früh zu bestimmen?) - oder eben im Straßenverkehr.

    Ich habe gerade mal wieder zwei Anfechtungsklagen gegen Radwegebenutzungspflichten laufen, wo man sich nur noch ans Hirn fassen kann, was da so abgeht. Im einen Fall ist es eine kleine Gemeinde im Speckgürtel von München, die sich als Reaktion darauf nur damit zu helfen wusste, den Fall schnell an eine Münchner Anwaltskanzlei zu schieben (auf eine fundierte Klagereplik warte ich indes immer noch). Im anderen Fall ist die Beklagte formal der Freistaat in Form eines Landratsamts. Da gibt's schon eine Antwort auf meine Klageschrift - aber mal ganz ehrlich: Ich hätte mich nicht getraut, so einen M*rks an ein Verwaltungsgericht zu senden. Sehr peinlich, aber gut, darf sich in diesem Land jeder nach eigenen Kräften blamieren.

    Straßenverkehrsrecht ist Recht des übertragenen Wirkungskreises, will heißen: die unteren Straßenverkehrsbehörden werden stellvertretend für das zuständige Länderministerium tätig, im Bayern ist das hier im Wesentlichen das Staatsministerium des Innern. Aber zumindest hinsichtlich des Radverkehrs gibt's von dort offenbar keine Anweisung "nach unten" (StVO-"Novelle" 1997 - war da was?). Jede Gemeinde bzw. jeder Landkreis wurschtelt halt so vor sich hin, das führt zu so recht kuriosen Dingen, dass eine Kreisstraße an der Kreisgrenze auf einmal einen benutzungspflichtigen Radweg hat, der eben noch freiwillig zu benutzen war. Kann aber auch an einer Staatsstraße passieren, weil auch da sich benachbarte Landkreise absprechen müssten. Da fehlt es dann eben an Lenkung "von oben". Allerdings hatte ja unser Innenminister dieser Tage dringendere Dinge zu erledigen: nachdem er mit fast einem Dutzend anderen einer "kleinen" Feier unter Verstoß gegen die Corona-Regeln beigewohnt hatte, wurde die Sache schnell zum "Arbeitsessen" umdeklariert - Quod licet Iovi, non licet bovi.

    Den von simon hier vor einiger Zeit geposteten Fall aus Burghausen stellt da nur die Spitze des Eisberges dar.

    Wenn ich Zeit habe, stelle ich meine beiden Fälle mal ein, mittlerweile gibt's auch jede Menge Bildmaterial dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von mgka (8. Februar 2021 um 10:59)

  • ich finde es bedenklich, dass so viel immer noch nicht funktioniert.

    Habe inzwischen noch mit einer der Lehrerinnen gesprochen. Eigentlich ist das eine gute Lehrerin. Sie gibt sich wirklich Mühe bei der Vorbereitung des Materials für die Heimarbeit. So hatte sie beispielsweise bei einem "Malen nach Zahlen" die Rechenaufgaben für einzelne Kinder mit Kugelschreiber schwerer gemacht.

    Aber bei Online-Unterricht beißt man bei ihr auf Granit. Da kommt eine - sorry - Ausrede nach der anderen.

    • "Die Kinder können das Gerät nicht bedienen" -> Na und? Dann lernen sie es halt. In Notfällen sind die Eltern ja trotzdem in der Nähe.
    • "Die Kinder sind schon nach 10 Minuten nicht mehr aufmerksam" -> Glaubt sie, dass es alleine zu hause besser ist?
    • "Ich muss ja alle Kinder mitnehmen" -> Richtig. Und darum ist Online-Unterricht wichtig. Damit die Kinder eben weniger von Unterstützung vom Elternhaus abhängen.

    Ich weiß nicht, was es ist. Wahrscheinlich fehlt einfach der nötige Biss, die Sache zum Funktionieren zu bringen.

    "Wer etwas will, findet Lösungen. Wer nicht will, findet Ausreden."

    Na ich werde mal bei den passenden Gelegenheiten weiter nachbohren.

  • Da gefällt mir der auch zur Abstimmung gestellte tägliche Wechsel zwischen Vollunterricht und Heimarbeit besser.

    Aus Gründen des Seuchenschutzes hätte ich die Klassen bitte gerne gedrittelt. Damit ist jedes Drittel immer zwei Wochen zu Hause und könnte sich bei Kreuzinfektionen dann erst mal auskurieren, ohne den Rest des Klassenverbandes anzustecken. Alternativ könnte ich mich auch für verpflichtende Tests alles Schüler an Samstagen und Sonntagen begeistern - das würde auch die Lehrer schützen.

    Ansonsten: Ich habe nur einen weiteren Datenpunkt, der nützt wenig. In der jetzigen Schule des Kindes gibt es schon länger keine Hefte mehr, es wird grundsätzlich am Tablet gearbeitet, entsprechend geht Online natürlich auch. Die Motivation der Kids ist so lala, aber das System taugt. Es gibt aber auch zwei oder drei IT-Angestellte, die nichts machen als den Server am laufen zu halten - das war in der vorigen Schule nicht so, und dort waren es Arbeitsblätter, per WhatsApp über die Elternsprecher. Da war noch Optimiertungspotential.

    Ein Link hätte ich noch. Ein Lehrer hat sich auf Reddit in einer relativ wohlformulierten Tirade über die Faulheit der Schüler und Eltern ausgelassen. Und für eine ausgeglichene Betrachtung finde ich die dort vorgetragenen Argumente wichtig: https://www.reddit.com/r/de/comments/…r_tun_alles_um/

  • "Die Kinder sind schon nach 10 Minuten nicht mehr aufmerksam" -> Glaubt sie, dass es alleine zu hause besser ist?

    Es ist aber tatsächlich ein Unterschied. Wir haben einen wöchentlichen Logopädie-Termin bei den wir mal per Video und mal vor Ort gemacht haben. Obwohl es da eine 1-zu-1-Betreuung gibt, funktioniert Video einfach nicht. Es funktioniert nicht schlechter, es funktioniert gar nicht. Gleiche Person auf der anderen Seite, Unterstützung von mir im Video-Fall und trotzdem mussten wir die Video-Versuche abbrechen. Vor Ort wird fleißig mitgearbeitet, per Video unter dem Tisch versteckt. Wir können Aufgaben zu Hause machen, Aufgaben vor Ort funktionieren, Video funktioniert nicht. Sicherlich funktioniert es bei anderen Kindern besser, aber wenn man eine ganze Klasse hat, sind auch Kinder dabei, die sich schwerer als der Durchschnitt tun.

  • Wenn ich bedenke, dass ich im Unterricht unter'm Tisch gelesen habe, finde ich es weniger verwerflich, wenn Kinder nebenbei daddeln. Wobei es wirklich schwer ist, online Kinder zu erreichen.

    Ich habe gerade den ersten Morgenkreis per Skype gemacht. Es waren 3 Kinder dabei. Eines hat die ganze Zeit die Emojis gedrückt, sodass es andauernd blau mit Herz oder Daumen hoch war. Eines hat ganz brav teilgenommen. Eines hat sich hinter'm Sofa versteckt. Gut, das war der erste Online-Morgenkreis, aber dennoch – wenn ein Kind zu schüchtern ist, habe ich Pech gehabt. Normalerweise würde mir das schüchterne Kind auf dem Schoß herumkrabbeln, aber das geht online halt einfach nicht.

    Deswegen denke ich, dass geteilte Klassen mit versetzter Anwesenheit zumindest in den jüngeren Jahrgängen schon echt wichtig wären.

    Wobei, äh, mein Brüderchen ist jetzt 13 und eventuell aktuell nicht in der Lage, sich Hilfe zu holen, wenn etwas nicht funktioniert. Dabei sind beide Eltern telefonisch gut erreichbar...

  • Und für eine ausgeglichene Betrachtung finde ich die dort vorgetragenen Argumente wichtig: https://www.reddit.com/r/de/comments/…r_tun_alles_um/

    Gleich im ersten Absatz steht ein wichtiger Satz.

    Zitat

    Die Kultusministerkonferenz erklärt die einzig sinnvolle Plattform (Teams) völlig grundlos für datenschutzrechtlich bedenklich und jetzt bastelt und kauft sich jedes Bundesland eigene Lösungen zusammen, die völlig inadequat sind.

    Im Rest finde ich keine brauchbaren Informationen. Im Wesentlichen beklagt er sich über die Arbeitseinstellung seiner Schüler.

    "Willkommen bei der Arbeit mit Menschen" ist wohl die passende Antwort. So eine Tirade könnten vermutlich viele Lehrer jede Woche schreiben. Auch ohne Corona. Vielleiht geht es ihm danach ja besser und er arbeitet wieder konstruktiv weiter. Als Quelle für eine ausgeglichene Betrachtung finde ich das nicht hilfreich.

    Denn der Verzicht auf Online-Unterricht bedeutet, dass die Schüler quasi unbetreut zu Hause hocken.

  • Vor Ort wird fleißig mitgearbeitet, per Video unter dem Tisch versteckt.

    Na schöner Käse. Vielleicht ist es mit einer Handvoll Kindern sogar einfacher. Denn die ängstlichen Kinder sehen und hören ihre Klassenkameraden.

    In den beiden Klassen (1. und 4.) meiner Töchter ist meines Wissens nach kein einziges Kind dabei, das dauerhaft Probleme mit den Videokonferenzen hat. Keine Ahnung, ob es bei den ersten Terminen Probleme gab. Mitbekommen habe ich jedenfalls keine.

  • Ich weiß nicht, was es ist. Wahrscheinlich fehlt einfach der nötige Biss, die Sache zum Funktionieren zu bringen.

    "Wer etwas will, findet Lösungen. Wer nicht will, findet Ausreden."

    Na ich werde mal bei den passenden Gelegenheiten weiter nachbohren.

    Mal angenommen, alle Lehrerinnen und Lehrer würden ihr gesamtes Programm, dass sie sonst in Form von Präsens-Unterricht abspulen, in diesen Corona-Zeiten komplett und vollständig als Videokonferenz durchführen mit Bildverbindung mit allen Schülern. Das würde doch die Internet-Infrastruktur komplett zum Erliegen bringen? Oder täusche ich mich da?

    Im Nachhinein weiß man immer alles besser. Rückblickend betrachtet wäre es wohl das Beste gewesen, ein ganz und gar deutschlandweites zentralisiertes Unterrichtsprogramm auf die Beine zu stellen, dass in Form von Schulfernsehen über die öffentlich rechtlichen Sender ausgestrahlt worden wäre. Inklusive Material zum Ausdrucken oder per Postversand.

    Gleichzeitig hätten Lehrerteams mit je zwei Lehrer völlig unabhängig von ihrem Fach eine Gruppe Schüler fest zugeordnet werden müssen. Und nur für diese Gruppe aus Lehrern und max. 15 Schülern hätte Präsenzunterricht in einem geringen Stundenumfang (max. 1-2 Tage pro Woche) stattfinden dürfen. Also in fester Kohorte und nur bei niedrigen Infektionszahlen. (z.B. Inzidenz unter 50) Und das ganze auf Grundlage des bundesweit einheitlichen Bildungsfernsehen-Programms.

    Für Nachfragen könnten diese Lehrer ihren Schülerteams jederzeit ganz klassisch per Telefon zur Verfügung stehen. Vor allem in den Zeiten, in denen kein Präsenzunterricht möglich ist.

    Aber viele haben wohl gedacht, der ganze "Corona-Spuk" sei nach drei vier Monaten vorbei. und jetzt denken das wieder viele. (Ich will an dieser Stelle gar nicht behaupten, dass ich es besser wüsste.)

  • Wie viel Schnee hat es denn mittlerweile in Karlsruhe? Früher(TM) in den 80ern brach ab 1,5 cm Schnee immer das völlige Chaos auf den Straßen aus, weil alle Kfz mit Sommer-Schlappen herumgerutscht sind. Auf dem Fahrrad war es aber nie wirklich ein Problem.