Woche 17 vom 22. bis 28. April

  • Spiegel-Online zur Erhöhung von Bußgeldern.

    Einige Kommunen erhöhen kräftig die Bußgelder.

    von 10-20 auf auf bis zu 250 EUR.

    achso, für Kippen fallen lassen, Kaugummi ausspucken und Hundekot liegenlassen.

    Nicht für Blech falsch abstellen. Da bleibts beim BKAT-OWI mit den lächerlich geringen Verwarngeldchen. Hurra.

  • Ich schließe mal den Kreis: Was nützt die Erhöhung der Bußgelder, wenn die Vergehen von vornherein gar nicht erst festgestellt werden, weil das erforderliche Personal fehlt?

  • Ich schließe mal den Kreis: Was nützt die Erhöhung der Bußgelder, wenn die Vergehen von vornherein gar nicht erst festgestellt werden, weil das erforderliche Personal fehlt?

    Was nützen hohe Jackpots, wenn man eh fast keine Chance hat im Lotto da zu gewinnen? Es wird trotzdem gespielt.

    Es sind zwei Faktoren die zusammen spielen, wie oft man erwischt wird und was der Verstoß dann kostet. Die Aussicht auf eine geringe Strafe mit geringer Wahrscheinlichkeit ist etwas anderes als die Aussucht auf eine hohe Strafe mit geringer Wahrscheinlichkeit.

    So kann man durchaus etwas erreichen, ohne das Personal aufzustocken (was trotzdem wünschenswert wäre).

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Die Hoffnung ist, dass sich Streifengänge dann plötzlich lohnen und deshalb mehr Personal eingestellt wird.

    Bei 250 € pro liegen gelassenem Hundehaufen muss eine Zwei-Mann-Streife pro 8-Stunden-Schicht gerade mal vier Hundehalter erwischen. Das sollte wohl kein Problem sein. Bei 10 € hingegen braucht man über 100 (Verwaltungskosten pro Strafe nicht vergessen). Da müssten die alle fünf Minuten einen erwischen. In der Frequenz kann man nichtmal die Personalien erfassen.

    Allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob man bei solchen Strafen nicht schon eher in Tagessätzen rechnen sollte. Bei Autofahrern kann man eine gewisse Liquidität voraussetzen, so dass 250 € für jeden machbar sein sollten. Bei Hundehaltern ist das nicht unbedingt gegeben.

  • Ich hasse es, in fließenden Verkehr auf linksseitige Wegelchen auffahren zu müssen. :cursing: Warum? Deshalb:

    Am Ostermontag wollte eine dreiköpfige Familie gegen 14:40 Uhr mit dem Fahrrad von Neidenfels in Richtung Neustadt fahren. Kurz nach einem Einkaufsmarkt in der Hauptstraße in Lambrecht, wollte die an der Spitze fahrende, 38-jährige Mutter von der Hauptstraße auf einen Fahrradweg auf der linken Seite wechseln. Trotz Schulterblick und Handzeichen überholte sie ein PKW. Hierbei streifte er die Frau derart, dass sie zu Boden stürzte. Der Fahrer blieb nicht stehen, sondern beschleunigte laut Zeugenaussagen noch und fuhr weiter in Richtung Neustadt. Die verletzte Frau erlitt Schmerzen am Arm und stand bei der Unfallaufnahme unter Schock.

    Freundlich unterstützt durch eine innerörtliche, linksseitige Gehwegbenutzungspflicht für Radfahrer (ohne nötige, sichere Querungshilfe). :rolleyes: Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dort auf der linken Seite überhaupt so einen "Fahrradweg" gibt; mal abwarten, ob mir die PI den genauen Unfallort noch mitteilt. Ein linksseitiges [Zeichen 240] folgt zumindest ein Stück weiter östlich des Netto-Marktes.

  • Die Aussicht auf eine geringe Strafe mit geringer Wahrscheinlichkeit ist etwas anderes als die Aussucht auf eine hohe Strafe mit geringer Wahrscheinlichkeit.

    Und warum scheidet bei den ständigen (autoritären) Forderungen nach "härteren Strafen" eine erhöhte Wahrscheinlichkeit "geringer" Strafen als Erziehungsmethode aus? Weil man sich mit der neoliberalen, offenbar alternativlosen Schwindsucht bei Polizei und Ordnungsämtern abgefunden hat...!? :rolleyes:

    Ich finde es fürcherlich, dass heute alles der Markt regeln soll. Immer ausblendend, dass man damit Fehlverhalten zum Privileg von Leuten macht, die sich sowas leisten können. Aber das passt ja auch zu unserem vermeintlichen Rechtsstaat, in dem man nur um ein paar Radverkehrsverbote wegklagen zu können schon bei der 2. Instanz seine Privatinsolvenz mit einkalkulieren muss... <X

  • Ich hasse es, in fließenden Verkehr auf linksseitige Wegelchen auffahren zu müssen. :cursing: Warum? Deshalb:

    Freundlich unterstützt durch eine innerörtliche, linksseitige Gehwegbenutzungspflicht für Radfahrer (ohne nötige, sichere Querungshilfe). :rolleyes: Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dort auf der linken Seite überhaupt so einen "Fahrradweg" gibt; mal abwarten, ob mir die PI den genauen Unfallort noch mitteilt. Ein linksseitiges [Zeichen 240] folgt zumindest ein Stück weiter östlich des Netto-Marktes.

    Ich hasse es besonders, wenn die Zeitung, wie jetzt einmal mehr in Hannover geschehen, durch ihre Berichterstattung Radfahrer-Bashing betriebt: https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…dfahrern-senken

    In dem Artikel wird gleich ganz vorne, wie so oft das "Radweg auf der falschen Straßenseite benutzen" hervorgehoben.

    Es ist richtig, dass sich Radfahrer hier oft falsch verhalten. Richtig ist aber auch, dass es zahlreiche Straßen gibt, die sehr breit sind, und an denen es nur ganz wenige sichere Überwege gibt. Beispiel Vahrenwalder Straße: https://www.google.de/maps/@52.39535…6thumbfov%3D100

    Zwei bis drei Auto-Fahrspuren je Richtung plus Stadtbahn im eigenen Gleisbett plus Parkstreifen. Da bleibt hochbord nicht mehr viel Platz für Fußgänger und Radfahrer. Und trotzdem es natürlich nicht rechtens ist, den Hochbord-Radweg in die falsche Richtung zu benutzen, ist es nur allzuverständlich, dass Radfahrer das immer wieder tun, wenn es darum geht einen kurzen Weg zwischen zwei Punkten auf der Vahrenwalder zurückzulegen.

    Immerhin gibt es an anderen ähnlich aufgebauten Straßen auch die Möglichkeit dazu, weil dort Zwei-Richtungen-Radwege ausgeschildert sind. Siehe zum Beispiel hier anm Friedrichswall: https://www.google.de/maps/@52.36879…!7i13312!8i6656

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (26. April 2019 um 22:48) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  • Die Auto-Junkies sind wie von der Tarantel gestochen:

    https://www.spiegel.de/auto/aktuell/c…-a-1264408.html

    In dem von dir verlinkten Artikel antwortet Monheim auf die Frage, warum die notwendige Verkehrswende nicht eingeleitet wird, so:

    "Weil die Regierung sich bislang nicht geregt hat. Und das, obwohl das Umweltbundesamt ausgerechnet hat, dass dieses Land nicht mehr als 150 Pkw pro 1000 Einwohner verträgt."

    Weiß wer, welche Untersuchnung das ist? Gibt es da eine Internet-Adresse für?

  • Ford hat eine Studie in Auftrag gegeben: Wie aufmerksam sind »Nur-Autofahrer« und Autofahrer, die auch Radfahrer sind.

    Ergebnis:

    Zitat von Ford

    In 100 Prozent aller gezeigten Szenarien erkannten Autofahrer, die auch Fahrrad fahren, den Unterschied schneller.

    Während Befragte, die nie Fahrrad fahren, durchschnittlich 10,68 Sekunden brauchten, um den Unterschied zu erkennen, benötigte die Vergleichsgruppe lediglich 9,25 Sekunden, war also anderthalb Sekunden schneller. Auch war die Gruppe der aktiven Fahrradfahrer um 3 Prozent besser im korrekten Einschätzen der veränderten Verkehrslage.

    https://media.ford.com/content/fordme…koennen-ge.html

    Das ständige Auf-der-Hut-sein zwischen Säbelzahntigern schult offenbar besser als das Dahinrollen in einem schallisolierten Panzer.

    Da ist man ja fast versucht zu sagen: »Radfahrer sind die besseren Verkehrsteilnehmer.«