Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • OT, aber trotzdem. Für den Durchnittsbürger/in ist die Bewilligung eines Waffenscheins in DE nahezu ausgeschlossen. Die Vergabe erfolgt restriktiv und an den Nachweis "mehr als die Allgemeinheit gefährdet" werden hohe Ansprüche gestellt.

    "Die Zahl der Kleinen Waffenscheine ist in Deutschland laut einem Bericht abermals gestiegen. Im vergangenen Jahr sei im Vergleich zu 2019 eine Zunahme um rund 40.000 beziehungsweise sechs Prozent auf gut 704.000 verzeichnet worden, berichtet die „Rheinische Post“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Umfrage unter den Innenministerien der Länder."

    FAZ vom 13.3.21 https://www.faz.net/aktuell/gesell…cheiden%20seien.

    OK selbst der kleine Waffenschein (berechtigt das Führen von Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen) ist in Deutschland längst nicht so weit verbreitet wie der Führerschein. Trotzdem finde ich es bedenklich, dass die Zahl der kleinen Waffenscheine abermals gestiegen ist.

    So oder so wäre es erfreulich, wenn ein Konsens darüber zustande kommt, dass die Vergabe eines Führerscheins sehr viel stärker an Bedingungen geknüpft ist, wie ja auch für den sog. "großen Waffenschein" ebenfalls strenge Vergabe-Regeln gelten:

    "Die Erlaubnis wird für höchstens drei Jahre erteilt, danach ist sie zu verlängern. Die Verlängerung alle drei Jahre ist immer mit einer Zuverlässigkeitsüberprüfung verbunden. Zuständig sind Kreisverwaltungsbehörden wie die Landratsämter oder in kreisfreien Städten die Ordnungsämter. Voraussetzung für die Erteilung sind Volljährigkeit, persönliche Zuverlässigkeit, eine Sachkundeprüfung, eine Haftpflichtversicherung und vor allem ein Bedürfnis." Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenschein

    Immerhin das mit der Haftpflichtversicherung ist über die Benutzung des Autos geregelt. Jedes Auto braucht eine KFZ-Haftpflichtversicherung.

  • Die hypothetische Gleichstellung von Führer- und Waffenschein ist so albern. Als wenn das Automobil vorrangig zum Töten und Verletzten anderer erfunden worden wäre :rolleyes:

    Wobei, wenn man nur das richtige "Bildungsfernsehen" heraussucht, "muss" wohl was Wahres dran sein:

    Die wahre Geschichte über Henry Ford

    Das mit dem "Führer"-Schein hat mich an was erinnert: "In Hitlers Büro der NSDAP-Parteizentrale in München hing ein großes Porträt von Ford. Auf die Frage der Detroit News, was der amerikanische Industrielle für ihn bedeute, sagte Hitler 1931: „Ich betrachte Henry Ford als meine Inspiration.“" Die wahre Geschichte über Henry Ford, wie sie in dem von dir verlinkten Video erzählt wird, ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford

    Im Ernst: Wie so oft, wird in dem von dir verlinkten kurzen Zeichentrick-Film mit satirischen Mitteln thematisiert, dass die großen Helden der Geschichte und der Industrieentwicklung oft mit einer gewaltigen Schattenseite belastet sind.

  • Die hypothetische Gleichstellung von Führer- und Waffenschein ist so albern. Als wenn das Automobil vorrangig zum Töten und Verletzten anderer erfunden worden wäre :rolleyes:

    Stimmt. Denn das Messer wurde ja auch nicht vorrangig zum Töten und Verletzen erfunden, sondern zum Schneiden. Trotzdem ist es ab einer bestimmten, relativ geringen Größe, verboten; man darf es nicht mal mit Waffenschein besitzen!

    Die Forderung nach einem Waffenschein für ein 2t-500PS-Auto ist insofern fragwürdig. Man könnte es auch einfach wie ein großes Messer beurteilen.

  • Das mit dem "Führer"-Schein hat mich an was erinnert: "In Hitlers Büro der NSDAP-Parteizentrale in München hing ein großes Porträt von Ford. Auf die Frage der Detroit News, was der amerikanische Industrielle für ihn bedeute, sagte Hitler 1931: „Ich betrachte Henry Ford als meine Inspiration.“" Die wahre Geschichte über Henry Ford, wie sie in dem von dir verlinkten Video erzählt wird, ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford

    Naja, ich gehe davon aus, dass du die Abschnitte ober- und unterhalb des Zitats aus dem verlinkten Wiki-Artikel auch gelesen hast und weißt, dass es dabei um Ansichten fernab des Automobils ging. Wobei die amerikanische Originalversion des von mir verlinkten Clips genau diesen Punkt thematisierte, der den deutschen Übersetzer aber wohl in der wortwörtlichen Übersetzung unangemessen schien ;)

  • Wobei die amerikanische Originalversion des von mir verlinkten Clips genau diesen Punkt thematisierte, der den deutschen Übersetzer aber wohl in der wortwörtlichen Übersetzung unangemessen schien ;)

    Das ist schon ziemlich harter Tobak, der da in der amerikanischen Originalversion deutlich wird. Aber neben Ford's Antisemitismus ist es auch die extreme Gewerkschaftsfeindlichkeit, die Hitler an Ford schätzte.

    Aber nicht nur das. Hitler ging es um Ford als Autobauer. Hitlers Autobahnbau-Propaganda war genau wie seine Autobegeisterung fester Bestandteil der Nazi-Ideologie.

    "Das Automobil galt noch in der Weimarer Republik weithin als Luxusgegenstand und fand lediglich in den oberen sozialen Schichten Verbreitung. Entsprechend schwach ausgeprägt war das politische Interesse am Kraftfahrzeug. Demgegenüber markierte Hitlers Rede auf der Internationalen Automobilausstellung 1933 in Berlin den Auftakt einer bis dahin beispiellosen politischen Instrumentalisierung des Autos im Rahmen der von den Nationalsozialisten geplanten „Volksmotorisierung“. Der rasch in Angriff genommene Bau der Autobahnen und die Propagierung des Volkswagen-Projekts rückten das Automobil nun in den Bedürfnishorizont großer Teile der Bevölkerung."

    Quelle: Gregor M. Rinn, Das Automobil als nationales Identifikationssymbol, Berlin 2008

    https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/hand….pdf?sequence=1

    Ich versuche das mal so zusammenzufassen: Die Nazi-Ideologie verwandelte das Auto von einem Merkmal der Angehörigen der "Herrenklasse" zu einem Merkmal eines jeden Mitgliedes der "Volksgemeinschaft". Und so wurde diese "Volksgemeinschaft" der Deutschen zur neuen Herrenklasse über diejenigen Völker und Menschen, die in der Nazi-Ideologie als rassisch minderwertig bezeichnet wurden oder als Untermenschen.

    ;) So gesehen könnte man diesen Spruch, "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform", dahingehend abwandeln: "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir einen Autoschlüssel." ;)

  • Die Tötungsabsicht.


    Von den Auswirkungen her entspricht es einem Unfall. Von daher ist es in diesem Thread nicht vollkommen falsch.

    Wir haben hier doch mindestens einen RA, oder (warst du es sogar, Gerhart?)?

    Ich bin keiner, aber machst du es dir nicht zu einfach (nicht rhetorisch gemeint)?

    Was ist beim Vorsatz juristisch zu prüfen

    Wir unterscheiden zwischen dem unbedingten und dem bedingten Tötungsvorsatz. Beim unbedingten Vorsatz ist das Handeln des Täter klar: Er will den Taterfolg in jedem Falle und unter allen Umständen erreichen. Beim bedingten Vorsatz nimmt der Täter den Taterfolg, also die Verwirklichung der Tötungshandlung, billigend in Kauf.

    Quelle: https://dost-rechtsanwalt.de/rechtsanwalt-b…etungsdelikten/

    (letzter Zugriff: 7.04.2021, 22.05 Uhr, Hervorhebung von mir)

    Ohne diesen "bedingten Vorsatz" könnten die Raser, die Rennen im öffentlichen Verkehrsraum machten, doch nicht als "Mörder" verurteilt werden. Oder würfle ich da etwas durcheinander?

    Und was, wenn nicht "unbedingter Vorsatz", ist diesem 'Herren' hier zu unterstellen ?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Wir haben hier doch mindestens einen RA, oder (warst du es sogar, Gerhart?)?

    Nein, ich bin ITler.

    Und was, wenn nicht "unbedingter Vorsatz", ist diesem 'Herren' hier zu unterstellen ?

    Fahrradstürze enden in aller Regel nicht tödlich. Und im Zweifel für den Angeklagten; ich nehme also an, dass er nur (schwere) Verletzungen in Kauf genommen hat.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • https://www.mopo.de/hamburg/polize…echtet-38371068

    Zitat

    Ein Autofahrer hatte hier eine Radfahrerin angefahren und schwer verletzt. Danach flüchtete er.

    Zitat

    Der Wagen habe ersten Angaben zufolge wohl einige geparkte Autos ausweichen wollen – und dabei mit dem rechten Außenspiegel das Rad der 66-Jährigen umgerissen.

    Zitat

    Das Auto des Unfallverursachers, vermutlich ein Volvo, flüchtete.

  • Allerdings gilt das Bestrafen von Falschparkern durch Behandlung der Fahrzeugseite mittels Schraubenzieherklinge oder Schlüssel als Selbstjustiz.

    Komisch. Wenn der Autofahrer einen Radfahrer an den Bordstein drängt, gilt das als "Verkehrsunfall". Schon erstaunlich, wie sehr man in seiner sozialisierten Kultur gefangen ist und ganz fest glaubt, das sei alles "normal".