Therings kleine Anfrage zu Aggro-Bikern, Radrambos, Kampfradlern und Zweiradraudis

  • Ich bin ziemlich sicher, dass man zwar auf dem großen Gemeinschaftsparkplatz auch Fahrräder, wohl aber auf den Fahrradstellplätzen keine Autos abstellen darf. Wer ist jetzt ungerecht bedient?

    Du hast noch nicht ausprobiert, was passiert, wenn ein Radfahrer es wagt, sein Fahrrad auf einem Autostellplatz abzustellen. Für den Fall, dass du das mal ausprobieren willst, mach das bitte nicht alleine, sondern in einer möglichst großen Gruppe. Habe das mal im Rahmen einer Protestaktion auf einem Mac-Doof-Parkplatz zusammen mit vielen anderen Radfahrern gemacht. Wir mussten uns so einiges anhören und nur Dank eingeübter Deeskalations-Strategie konnten wir Übergriffe von Autofahrern verhindern.

    Umgekehrt habe ich es schon erlebt, dass Fahrradparkplätze, die nicht hinreichend abgesichert waren (abgepollert o. ä.), von Autos zugeparkt wurden. Machen viele Autofahrer ja auch ganz selbstverständlich mit Fuß- und Radwegen genau so.

  • wir waren letztens im Kaufland. Der Pfandautomat befindet sich in der Tiefgarage!

    Wer zu Fuß oder mit dem Rad kommt, darf einmal runter in die TG, Pfand abgeben und dann wieder hoch zum Einkaufen.

    Natürlich gibt es in der TG keine Fahrradbügel. Wohl aber massig Stellplätze. :)

    2 Fahrräder mittig auf einen Stellplatz platziert, zusammengeschlossen und fertig.

    ungünstig ist nur, dass der Stellplatz aus der Entfernung aussieht, als wäre er frei. Mindestens 3 Autofahrer steuerten zielstrebig auf die vermeintliche Lücke zu. ;)

    Diese Probleme habe ich nicht, da ich aus Prinzip nicht beim »Paten« meiner Heimatstadt einkaufe. Gestern wieder in der Zeitung ein schönes Beispiel: Die Schwarz-Stiftung erstellt einen »Master-Plan« zur Stadtentwicklung. Nicht etwa die Stadt.

    Waren wir nicht gerade auch beim Thema Marktwirtschaft und Demokratie? Der reichste Deutsche (40 Milliarden Euro) scheint sich nicht auf die »unsichtbare Hand« oder gar gewählte Gremien zu verlassen ...

  • wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass es uns deshalb so gut geht, weil es zeitgleich einigen Millionen Menschen total schlecht geht. Und das zeitgleich ist nicht "zufällig zur gleichen Zeit" und "ohne Zusammenhang mit unserem Wohlstand".

    Das Buch zum Thema (nämlich auch zum Bewusstsein derer, die als »normale Bürger« von globaler Ausbeutung profitieren):

    https://www.oekom.de/nc/buecher/vor…ebensweise.html

  • wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass es uns deshalb so gut geht, weil es zeitgleich einigen Millionen Menschen total schlecht geht.

    Der Lebensstandard steigt weltweit seit Jahrzehnten ziemlich flächendeckend (zumindest in den Marktwirtschaften). Es ist immer zu betrachten, wie die Situation noch vor ein paar Jahren war. Und da geht es praktisch überall auf der Welt aufwärts. Natürlich nicht überall so schnell, wie man es sich wünschen würde. Man kann die Welt halt nicht an einem Tag retten.

    Und uns wird es auch weiterhin genauso gut, tendentiell sogar besser, gehen, wenn der Rest der Welt unseren Lebensstandard erreicht hat. Vielleicht wird die Hose etwas teurer, weil es keine Billigarbeiter in Bangladesh mehr gibt. Der sonstige Zuwachs an Produktivität wird das locker ausgleichen.

    Vor allem rätsle ich, wer "uns allen" ist und was du mit "gut gehen" betrachtest...!?

    Nenne doch mal ein Land oder eine Generation, mit der Du gerne tauschen würdest. Wenn es so einfach wäre, die Dinge besser zu machen, wird das doch wohl irgendwo auf der Welt jemand machen oder gemacht haben, oder?

  • Überzeugt doch die Leute von den Vorteilen, die das Rad hat - anstatt immer in erster Linie das Auto madig zu machen? Das halte ich für die schwierigere, aber erfolgsversprechendere Strategie. Bei den üblichen Verbotsfantasien oder den Forderungen, das Autofahren über unsoziale Verteuerung wieder zu einem exklusiven Privileg Reicher zu machen, erreicht ihr bestenfalls eine Trotzreaktion. Freunde macht ihr euch damit nicht. Man sollte den Leuten auch überhaupt erst einmal echte Alternativen zeigen, bevor man jene dafür verdammt, ein Auto zu besitzen. Leider gibt es jene Alternativen meist gar nicht - denn nicht jeder wohnt im Zentrum einer Großstadt mit Bussen und S-Bahnen im 5- bis 10-Minuten-Takt in alle Himmelsrichtungen. Sondern in kleinen Städten und auf dem Land, wo bestenfalls mal ein Bus die Stunde fährt. Und nach 19 Uhr sowie an Wochenenden werden die Bürgersteige dann ganz hochgeklappt - und du bist in deinem Kaff gefangen...! Wie die Leute zu ihren Jobs (es ist ja Dank Hartz IV inzwischen wirklich alles "zumutbar") kommen sollen, interessiert da auch keinen mehr.

    Und was die Trolleys betrifft - warum sich nicht ganz einfach einen eigenen kaufen...!?

    Das mit den Einkaufstrolleys hat vor allem smbolischen Wert. Es zeigt an: Du hast kein Problem hier zu Fuß einzukaufen und dich spontan für einen größeren Einkauf zu entscheiden, den du nur mit Mühe in Einkaufstaschen zu Fuß nach hause schleppen könntest. Tatsächlich ist es bereits heute so, dass in der Stadt einige Leute mit dem eigenen Einkaufstrolley einkaufen gehen.

    Zu deinem Stichwort, "Leider gibt es jene Alternativen (du meinst damit vermutlich autofreie Alternativen) meist gar nicht..." folgender Sachverhalt:

    Im Landkreis Schaumburg gibt es einen Supermarkt (der einzig größere in rund 5 km Umkreis) in dessen Nähe eine Buslinie verläuft. Aber eben nur in dessen Nähe. Siehe Karte! Das kann's ja wohl nicht sein. Es geht mir hier nicht um die blitzeschnellen, möglichst brutalen Verbiete-Lösungen, aber solche Entwicklungen wie ich sie auf der openstreet-map-Karte eingezeichnet habe, das sind ganz klare Fehlentwicklungen, die vermutlich bereits auf der Grundlage der jetzigen Gesetzes- und Verordnungslage verhindert werden könnten, wenn sich die Verantwortungsträger nicht ständig nur auf den Autoverkehr fokussieren würden.

    Und darum geht es mir, dass Nicht-Autofahrerinnen und Nicht-Autofahrer nicht einfach weggedacht werden dürfen, sondern im Gegenteil an erster Stelle zu stehen haben! Und das gilt ebenso für die Natur. Die wird ganz einfach weggedacht und weggemacht (Stichwort Flächenversiegelung). Das kann's ja wohl nicht sein!

  • wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass es uns deshalb so gut geht, weil es zeitgleich einigen Millionen Menschen total schlecht geht. Und das zeitgleich ist nicht "zufällig zur gleichen Zeit" und "ohne Zusammenhang mit unserem Wohlstand".

    Es gab immer Menschen, denen es schlecht ging. Ich hatte kürzlich einen Artikel (in der Zeit?) gelesen, dass es global gesehen immer besser wird.

    Soll aber nicht heißen, dass alles super ist. Mir macht im Moment die kommende Klimakatastrophe die meisten Sorgen, und die ist direkte Folge des Kapitalismus.

    Ja, die Mischung aus Demokratie, Rechtsstaat und Marktwirtschaft finde ich gut. Wenn es das alles nicht gäbe, wäre ich wohl Bauer, Matrose oder Soldat geworden und wäre nun vermutlich schon tot, obwohl ich noch keine 40 bin.

    Marktwirtschaft und Kapitalismus muss zwingend Grenzen gesetzt werden, z. B. in Umweltfragen, Arbeitsschutz, Lobbyismus, Wählerbeeinflussung. Die Gier setzt sich sonst über sämtliche Regelungen hinweg und richtet massive Zerstörung an. Aber Gier ist gleichzeitig der wirksamste Mechanismus für Fortschritt.

    wenn ein Großteil des vermeintlichen "Wohlstands" vor allem auch auf dem Bau und dem Erhalt von Kraftfahrzeugen samt der notwendigen Infrastruktur besteht

    Genau so ist es. Man schaue sich nur mal die verarmten Schweizer an. Würden die mal eigene Autos bauen und ihre Bahn verschrotten, ginge es ihnen auch richtig gut ;)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Die Gier setzt sich sonst über sämtliche Regelungen hinweg und richtet massive Zerstörung an. Aber Gier ist gleichzeitig der wirksamste Mechanismus für Fortschritt.

    Das hört sich jetzt ein bisschen so an wie: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge". Wird auch gerne zitiert, aber der Gedanke ist ebenso falsch. Denn was nutzten Gier und Krieg, wenn es nicht auch Frieden gäbe. Und Menschen, die sich für den Frieden und für ein gerechtes Zusammenleben mit anderen Menschen und der Natur stark machen? Es gäbe einen Dauerkriegszustand, der sicher nicht erstrebenswert ist. Fortschritt an und für sich ist übrigens kein Wert. Da müsste doch zuerst mal eine Klärung stattfinden zu der Frage, Fortschritt wohin?

  • Ich sehe einfach nicht, weshalb die Politik hier [bei den Stellplätzen] in den freien Markt eingreifen muss. Soll der Markt das Problem selbst regeln.

    Mich würde ja freuen, wenn ich auf dem von mir gemieteten Stellplatz auch legal Fahrzeuge ohne Motor abstellen dürfte. In unserer Anlage wird es anscheinend geduldet, aber die hamburgische Garagenordnung spricht nur von KFZ und verbietet alles andere brennbare.

    Unser Hausmeister war auch schon nicht angetan als er bemerkt hatte, dass wir ein TG-Platz, aber kein eigenes Auto haben und den Platz aktuell primär für Besucher nutzen.

  • Mich würde ja freuen, wenn ich auf dem von mir gemieteten Stellplatz auch legal Fahrzeuge ohne Motor abstellen dürfte.

    Brandschutz ist natürlich wichtig, aber Fahrräder brennen i.d.R. nicht gut. Die Verordnung gehört überarbeitet, damit die Nutzer ihre Flächen so nutzen können wie sie wollen. Solange es niemanden gefährdet.

    Wende dich am besten an die politische Partei deines Vertrauens, damit die in die Bürgerschaft einen Antrag einbringt. Evt. musst du in 1.5 Jahren dein Kreuz woanders machen und es nochmal probieren :)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Das Thema Marktwirtschaft gehört imho nicht hierher. Damit wird dieser Thread unübersichtlich.

    Nur so viel: wer meint, es ginge allen immer besser, der schaut nur auf den Durchschnitt. Der zeigt aber nicht, dass die unteren 20% in Deutschland seit 15 Jahren reale Einkommensverluste haben, die große Mitte gerade so den Level hält und nur die oberen 10% wahnsinnige Einkommenszuwächse verzeichnen. Wir hatten mal eine soziale Marktwirtschaft, in der alle Einkommensgruppen Zuwächse zu verzeichnen hatten. Im Zuge der neoliberalen Durchdringung von Universitäten, Wirtschaft und Politik hat sich das leider geändert. Und der zu freie, zu wenig regulierte Markt hat in der Krise 2008 eindrucksvoll gezeigt, dass er gar nichts zum Wohle aller zu regeln vermag. Er bildet Blasen, die irgendwann platzen und viele Verlierer und einige Gewinnler zurücklassen. In jedem freien Markt gibt es gegen Ende nur noch einen oder wenige große Akteure, die ein Monopol oder Oligopol etabliert haben. Und spätestens dann fängt es an, für alle anderen nachteilig zu werden. Da der Wettbewerb über dieses Groß frisst Klein zu seinem eigenen Ende führt. In der Theorie sprießen dann neue Akteure aus dem Boden, die mit Innovation und Kreativität die großen Akteure alt aussehen lassen und den Wettbewerb wieder beleben. In der Realität scheitern sie entweder an Patentrechtsverletzungen- tatsächlichen oder behaupteten, die Verfahren ziehen sich Jahrelang-, am Zugang zum Markt oder aber, wenn sie erfolgreich sind, werden sie schlicht aufgekauft.

    Der freie Markt ist ein Fabelwesen, dass es in freier Wildbahn zum Glück nicht gibt und dort, wo er annähernd anzutreffen ist, zeigt er nach wenigen Jahrzehnten sein Versagen.

    Und ganz allgemein kann man nicht auf der einen Seite die Okuppierung öffentlichen Raums als kostenlose Parkflächen für private KFZ verurteilen, sich auf der anderen Seite aber gegen die geregelte Schaffung privater Stellplätze aussprechen. Wir leben nicht in einer Diktatur, in der man von heute auf morgen einfach den privaten Autobesitz in Ballungsräumen untersagen kann. Und wenn ohne Regelungsvorgaben 80% der Stellplätze freiwillig geschaffen werden, so ergibt das immer noch eine Fehlerfüllung von 20%. Damit ist das Chaos in engen Stadträumen vorgegeben.

    Man muss die Reihenfolge beachten. Erst muss man die attraktiven Alternativen schaffen, dann kann man den MIV erschweren. Nicht umgekehrt. Und von attraktivem ÖPNV kann nicht die Rede sein, wenn die vorhandenen Linien zu langsam getaktet und zu den Bedarfszeiten hoffnungslos überfüllt sind.

    Und ja, es könnte helfen, eine Buslinie mal umzulegen oder ne Extra-Schleife fahren zu lassen, um den Einkaufsmarkt mit zu bedienen. Leider bringen es viele Betroffene nicht fertig, dass ihren politischen Vertretern mit ins Lastenheft zu schreiben.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Das Thema Marktwirtschaft gehört imho nicht hierher. Damit wird dieser Thread unübersichtlich.

    Richtig, deswegen fasse ich mich kurz.

    Zitat

    Nur so viel: wer meint, es ginge allen immer besser, der schaut nur auf den Durchschnitt. Der zeigt aber nicht, dass die unteren 20% in Deutschland seit 15 Jahren reale Einkommensverluste haben, die große Mitte gerade so den Level hält und nur die oberen 10% wahnsinnige Einkommenszuwächse verzeichnen.

    Obwohl ihr ja beide recht habt, sehen wir hier warum ihr beide trotzdem aneinander vorbeiredet: Explosiv schreibt über Deutschland, Epaminaidos betrachtet die Situation weltweit.
    Laut aktuellem Spiegel (Seite 60, Rubrik „Früher war alles schlechter“, bzw. laut Kharas/Hamel) gehören zur Zeit erstmals in der Menschheitsgeschichte mehr als die Hälfte der Menschen mindestens zur Mittelschicht.
    „fünf Menschen pro Sekunde erreichen die Mittelschicht“
    Eines der Kriterien für Mittelschicht ist demnach z.B. ein Kühlschrank. Und meine Schwiegereltern haben sich vor 3 Jahren erstmals einen solchen leisten können. (Ich gebe zu, ich hab was dazugelegt)

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Im Landkreis Schaumburg gibt es einen Supermarkt (der einzig größere in rund 5 km Umkreis) in dessen Nähe eine Buslinie verläuft. Aber eben nur in dessen Nähe.

    Seit wir im Sommer umgezogen sind ist dieser Supermarkt gerade mal 7km von meinem neuen zuhause entfernt. Ich sag mal so: Wer in den Bus steigt um einkaufen zu fahren, wird wohl die 3km bis Stadthagen weiter fahren. Kurzstrecken-Fahrkarten gibt es sowieso nicht. Was mich als Radfahrer viel mehr stört: Ich kenne keinen Supermarkt im Umkreis, der vernünftige Fahrradständer hat. Mehr als Felgenkiller ist nicht drin, und da stell ich mein schönes neues Rad sicher nicht rein (War nötig weil jetzt weiterer Weg zur Arbeit). Für den Hänger (der war dann für die Einkäufe nötig statt Handkarre) erst recht nicht. Am ehesten gehen oft noch die Einkaufswagenboxen.

    PS: Ulli, bist Du öfters in Niedernwöhren oder woher hast Du das Bespiel?

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Mich würde ja freuen, wenn ich auf dem von mir gemieteten Stellplatz auch legal Fahrzeuge ohne Motor abstellen dürfte. In unserer Anlage wird es anscheinend geduldet, aber die hamburgische Garagenordnung spricht nur von KFZ und verbietet alles andere brennbare.

    Unser Hausmeister war auch schon nicht angetan als er bemerkt hatte, dass wir ein TG-Platz, aber kein eigenes Auto haben und den Platz aktuell primär für Besucher nutzen.

    Ichb habe 2 Stellplätze vor meinem gemieteten Reihenhaus, aber nur 1 kleines Auto. Wofür könnte ich den 2. nutzen? Für meine großen Lastenfahrräder. Darf ich das? Nein.

    Ich könnte mir einen Transporter oder Bauwagen kaufen und diese da reinstellen. Ansonsten muss er ungenutzt bleiben. Autogerechte Rechtslage.

  • Seit wir im Sommer umgezogen sind ist dieser Supermarkt gerade mal 7km von meinem neuen zuhause entfernt. Ich sag mal so: Wer in den Bus steigt um einkaufen zu fahren, wird wohl die 3km bis Stadthagen weiter fahren. Kurzstrecken-Fahrkarten gibt es sowieso nicht. Was mich als Radfahrer viel mehr stört: Ich kenne keinen Supermarkt im Umkreis, der vernünftige Fahrradständer hat. Mehr als Felgenkiller ist nicht drin, und da stell ich mein schönes neues Rad sicher nicht rein (War nötig weil jetzt weiterer Weg zur Arbeit). Für den Hänger (der war dann für die Einkäufe nötig statt Handkarre) erst recht nicht. Am ehesten gehen oft noch die Einkaufswagenboxen.

    PS: Ulli, bist Du öfters in Niedernwöhren oder woher hast Du das Bespiel?

    Bin öfter schon durch Niedernwöhren (Meerbeck) geradelt (verwandschaftsbedingt). Ich glaube auch nicht, dass der Supermarkt an der Stelle mit dem roten X in Meerbeck, einfach links liegen gelassen würde von jemandem, der mit dem Bus fährt. Denn er hat erst kürzlich ausgebaut und es gibt noch einen zweiten direkt auf der Straßenseite gegenüber. Und es gibt noch den Getränkemarkt an der Kreuzung. Und außerdem eine Apotheke. Das ist schon ein ziemlich breites Angebot. Jenachdem was man braucht, muss man nicht unbedingt nach Stadthagen fahren. Problematischer ist, dass die Busse so selten fahren. (Man könnte zynischerweise sagen, da die Busse sowieso so selten fahren ist es ohnehin schon wurscht, ob sie nun vor dem Supermarkt halten oder einen Kilometer weiter.) Wenn man es nicht zynisch, sondern ernsthaft betrachtet, dann muss es natürlich heißen: Bustakt verdichten und Supermarkt-Haltestelle einrichten!

    Da du ja in der Gegend wohnst: Hast du schon mal den Bürgerbus Niedernwöhren in Anspruch genommen?

    Anrufbus Niedernwöhren

    05721 / 93 50 93

    + Kein Fahrplan

    + Keine Linienverbindung

    + Keine festen Haltestellen

    + Abholung vor der Haustür

    + Rollstuhlbeförderung

    + Mitnahme von Kinderwagen

    Habe damit bislang mehrere gute Erfahrungen gemacht. Aber: Anmeldung ein Tag im Vorraus!

    https://www.anrufbus-niedernwoehren.de/

    Achja Die Fahrradabstellanlage ist in Meerbeck gewohnheitsmäßig drastisch unterentwickelt. Dagegen - wie üblich - ein Riesenautoparkplatz!

    Aber es gibt auch gute Fahrradabstellanlagen an Supermärkten, wie dieses Beipiel aus Hannover-Kleefeld zeigt. Leider sind es viel zu wenige Bügel, aber dafür richtige Bügel zum Anlehnen und überdacht. Das Bild ist von ein Tag vor der Wiedereröffnung. Da muss ich bald mal nach der Auslastung schauen! Aber selbst wenn die noch nicht voll ausgelastet sind, ist es wichtig viele gute Fahrradbügel bereit zu halten!

  • Da du ja in der Gegend wohnst: Hast du schon mal den Bürgerbus Niedernwöhren in Anspruch genommen?

    Anrufbus Niedernwöhren

    05721 / 93 50 93

    Bei mir wäre das dann der Anrufbus Nienstädt und nein, den habe ich noch nicht benutzt. Wir hätten uns das Haus nicht gekauft, wenn die S-Bahn Station (Kirchhorsten) nicht fußläufig erreichbar wäre. Wir hatten vorher lange vergeblich in Bückeburg und Minden was passendes gesucht.

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Bei mir wäre das dann der Anrufbus Nienstädt und nein, den habe ich noch nicht benutzt. Wir hätten uns das Haus nicht gekauft, wenn die S-Bahn Station (Kirchhorsten) nicht fußläufig erreichbar wäre. Wir hatten vorher lange vergeblich in Bückeburg und Minden was passendes gesucht.

    Noch eine weitere Frage: Bei meinen jüngeren Fahrten in der Gegend (Kreis Schaumburg) ist mir aufgefallen, dass sehr viele Radwege, vor allem solche, die durch die oft sehr lang gezogenen Ortschaften führen, umgewandelt wurden von [Zeichen 241-30]oder [Zeichen 240] zu [Zeichen 239]mit [Zusatzzeichen 1022-10]. Das fand ich sehr erfreulich, denn meist waren das kombinierte Rad-, Fußwege [Zeichen 240], die Hochbord geführt wurden. Und an jeder Einfahrt zu einem Grundstück sind dort die Bürgersteige abgesenkt. Außerdem ist der Straßenbelag, auf dem man jetzt dank der neuen Ausschilderung legal fahren darf, sehr viel glatter!Hast du das auch feststellen können und gab es dazu kontroverse Diskussionen?

  • Noch eine weitere Frage: [..]!Hast du das auch feststellen können und gab es dazu kontroverse Diskussionen?

    Ja, der eine oder andere ist umgeschildert worden, sogar außerorts. Angesichts der hohen Radwegdurchdringung hier aber immer noch zu wenig. Und das fing ungefähr zu der Zeit an, als ich erstmals klagte. (Die anderen Klagen richteten sich dann auch gegen andere StVBs) Bin mir aber nicht sicher, ob es da einen Zusammenhang gibt, jedenfalls haben die recht lange nichts mehr von mir gehört. Könnte sich aber ändern, wenn die Renovierungen abgeschlossen sind. Auf meinen neuen Arbeitsweg gibt es einen außerörtlichen Radweg, der nur linksseitig benutzungspflichtig ist und in der Gegenrichung, also rechtsseitig, wohl auch nie benutzugspflichtig war. (damals Schilder vergessen?) Rate mal wo ich ständig angehupt werde ;(

    Als die Entschilderung anfing waren 2-3mal teilweise recht umfangreiche Artikel (Thema der Woche) in den lokalen Zeitungen. Das es darüber große Diskussionen gab wüßte ich nicht. Und es steht bei allen neuen Radwegprojekten immer noch was von „wegen der Sicherheit der Radfahrer“ ||. Glücklicherweise sind die neu gebauten (außerorts!) dann in der Regel auch nicht benutzungspflichtig.

    Ja, ich bin Kampfradler! Nein, ich fahre nicht aggressiv!
    Denn ich kämpfe mit den Waffen des Wortes, des Papiers und des Toners, meine Verbündeten sind die Regeln und Normen der StVO und VwV-StVO.

    Radfahren ist nicht gefährlich, Radwege schon!

  • Moin,

    die Kombi [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] finde ich persönlich ganz schlimm. Das ist für mich ein Verbot, diesen Weg mit dem Rad zu nutzen.

    Gerade außerorts, parallel zu schnell befahrenen Landstraßen und bei wenig Fußverkehr ist das doch total sinnlos. Deine 3 Beispielbilder sind alles Wege, die ich lieber nutzen würde als auf der Fahrbahn zu fahren. (Ich fahre i.d.R. mit dem Trekkingrad ca. 25km/h).

    Einfach ein [Zusatzzeichen 1022-10] hin und gut is.

    [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] ist was für 30m Baustelle und nicht für kilometerweise Landstraße durch die Felder.

    Stefan