Wenn ich bei Gelegenheit mal wieder darauf hinweisen darf:
der Singular lautet "das Pedal"; der Plural "die Pedale"
Wenn ich bei Gelegenheit mal wieder darauf hinweisen darf:
der Singular lautet "das Pedal"; der Plural "die Pedale"
off-topic
Nach der letzten Rechtschreibreform taugt Duden auch nur noch bedingt als Referenz. Ich für meinen Teil praktiziere seitdem möglichst konsequent alte Schreibweisen, teilweise sogar noch die vor der ersten Rechtschreibreform, und bin im Gegenzug großzügiger bei dem, was mir so lesend unterkommt.
Das befriedigt einerseits meine gelegentliche Pedanterie, andererseits verschont es andere mit meinen Belehrungen.
Sprache entwickelt sich halt, und ich muß meist nicht mitmachen. Als Kompromiß funktioniert das für mich ganz gut.
/off-topic
Ich will mich ja auch nicht streiten, ob alles zur Frage, was man jetzt zusammenschreibt oder auseinander schreibt, so stringent logisch ist, aber hier ging es mir einfach um den sehr häufig anzutreffenden Fehler, dass "die Pedale" als Bezeichnung für das Einzelstück aufgefasst wird.
Das Gaspedal, das Bremspedal, das linke Pedal, das rechte Pedal.
das Pedal
Für meine Ohren klingt die feminine Form "die Pedale" im Singular auch richtig. Ist für mich eine gelungene Genderung.
Die linke/rechte Pedale, die Gas/Brems-Pedale. Ja, warum denn nicht?
Plural sind es dann "die Pedalen".
In der Deutschen Sprache gibt es kaum etwas, das so unlogisch ist wie das Genus von Substantiven. Auch hier sollte man es halten wie mit anderen menschlichen Gesetzen und Regeln: Nicht all zu grob gegen sie verstoßen, sie als grobe Richtschnur nutzen. Aber man muss sie auch brechen und weiterentwickeln dürfen.
In der Deutschen Sprache gibt es kaum etwas, das so unlogisch ist wie das Genus von Substantiven. Auch hier sollte man es halten wie mit anderen menschlichen Gesetzen und Regeln: Nicht all zu grob gegen sie verstoßen, sie als grobe Richtschnur nutzen. Aber man muss sie auch brechen und weiterentwickeln dürfen.
Huiuiui... und das gilt dann gleichermaßen für Verkehrsregeln? Oder nur für Radfahrer ... oder wie...
Huiuiui... und das gilt dann gleichermaßen für Verkehrsregeln? Oder nur für Radfahrer ... oder wie...
Gerade für Verkehrsregeln. Und nein, nicht nur für Radfahrer sondern für alle Verkehrsteilnehmer.
Für meine Ohren klingt die feminine Form "die Pedale" im Singular auch richtig. Ist für mich eine gelungene Genderung.
Die linke/rechte Pedale, die Gas/Brems-Pedale. Ja, warum denn nicht?
Plural sind es dann "die Pedalen".In der Deutschen Sprache gibt es kaum etwas, das so unlogisch ist wie das Genus von Substantiven. Auch hier sollte man es halten wie mit anderen menschlichen Gesetzen und Regeln: Nicht all zu grob gegen sie verstoßen, sie als grobe Richtschnur nutzen. Aber man muss sie auch brechen und weiterentwickeln dürfen.
Da hat man schon mal ein schönes Neutrum, und dann willst Du es zum Femininum machen? Weil man darauf herumtrampelt?
Aber ich gebe zu, dass für meine Ohren »die Sprudel«, »das Tunnel« (Betonung auf dem e!), »der Butter« auch richtig klingt, weil das in Baden-Württemberg so üblich ist (le tunnel wird auf dem e betont, und es heißt le beurre), bei uns heißt der Bürgersteig ja auch »das Trottoir«.
Wie himmlisch einfach ist es da im Englischen. Sachen sind Sachen, ohne Geschlecht. Und die Groß-Kleinschreibung ist auch weitaus einfacher.
Da hätte man mit einer Rechtschreibreform ansetzen sollen. Die letzte Zumutung blende ich auch Größtenteils aus und garniere das Ganze mit eigenen Fehlern Schöpfungen.
Wie himmlisch einfach ist es da im Englischen. Sachen sind Sachen, ohne Geschlecht. Und die Groß-Kleinschreibung ist auch weitaus einfacher.
Da hätte man mit einer Rechtschreibreform ansetzen sollen. Die letzte Zumutung blende ich auch Größtenteils aus und garniere das Ganze mit eigenenFehlernSchöpfungen.
Oh no:
Schiffe sind weiblich, und die Regeln der Großschreibung von Monaten oder in Überschriften kann ja jemand mal versuchen, in zwei Sätzen zu erklären _und_ logisch herzuleiten.
Aha. The ship has left the harbour. It has left...
Nicht: She has left....
Weiblich wird es nur mit Eigennamen des Schiffes, und das ist in vielen Sprachen so, also leicht zu merken. Auch im Deutschen heißt es "die Bismarck". Da seh ich kein Problem, ist auch eine der wirklich wenigen Ausnahmen, wenn nicht sogar die einzige.
Groß geschrieben werden nur Satzanfang,Staaten und Namen. Monatsnamen sind Namen.
Zu Überschriften kann ich jetzt nicht unbedingt was sagen, ist in der Praxis auch nicht unbedingt ein tägliches Problem.
Bei den wenigen Ausnahmen zur Kleinschreibung ist es im Englischen jedenfalls erheblich leichter als im Deutschen. Und da hätte man durchaus können dran feilen.
Dafür ist die Rechtschreibung im Englischen deutlich komplizierter, weil sie oft in keinerlei Zusammenhang mit der Aussprache steht:
" I take it you already know
Of tough and bough and cough and dough?
Others may stumble, but not you,
On hiccough, thorough, lough and through?
Well done! And now you wish, perhaps,
To learn of less familiar traps?
Beware of heard, a dreadful word
That looks like beard and sounds like bird,
And dead: it’s said like bed, not bead –
For goodness sake don’t call it deed!
Watch out for meat and great and threat
(They rhyme with suite and straight and debt).
A moth is not a moth in mother,
Nor both in bother, broth in brother,
And here is not a match for there
Nor dear and fear for bear and pear,
And then there’s dose and rose and lose –
Just look them up – and goose and choose,
And cork and work and card and ward,
And font and front and word and sword,
And do and go and thwart and cart –
Come, come, I’ve hardly made a start!
A dreadful language? Man alive!
I’d mastered it when I was five!"
Dafür ist die Rechtschreibung im Englischen deutlich komplizierter, weil sie oft in keinerlei Zusammenhang mit der Aussprache steht:
Der Klassiker zu diesem Thema ist das berühmte Gedicht The Chaos ("Dearest creature in creation,..."), das allerding deutlich pessimistischer endet: "My advice is to give up!!!"
Dafür ist die Rechtschreibung im Englischen deutlich komplizierter, weil sie oft in keinerlei Zusammenhang mit der Aussprache steht:
Meine ältere Tochter erforscht gerade die Buchstaben und macht erste Schreibversuche. Ist sehr spannend und ich komme wirklich ständig in Erklärungsnot.
Mir fällt erst jetzt auf, wie viele Worte einfach auswendig gelernt sind.
Wie himmlisch einfach ist es da im Englischen. Sachen sind Sachen, ohne Geschlecht. Und die Groß-Kleinschreibung ist auch weitaus einfacher.
Noch einfacher ist es im Chinesischen, da werden Wörter gar nicht geändert, weder wegen irgendeines Geschlechts, noch wegen der Anzahl, wegen des Falls oder der Zeit. Ein Wort ist ein Wort. Und Groß-/Kleinschreibung gibt es auch nicht.
Noch einfacher ist es im Chinesischen, da werden Wörter gar nicht geändert
Und die Zahlen erst. In Deutschland muss ein Kind die Zahlen bis zum Anfang der 30er komplett auswendig lernen, bevor irgendein Muster erkennbar wird. Auf Chinesisch ist die Sache hingegen schön einfach:
...sieben, acht, neun, zehn, zehn-eins, zehn-zwei, zehn-drei usw.
Und bei 100 geht auf Deutsch das ganze Desaster dann gleich weiter:
"Was ist einundzwanzig plus eins"? "zweiundzwanzig".
"Was ist einhundert plus eins?" "zweihundert".
Es ist wirklich deprimierend.
Und dann hat unsere Große sich gerade beigebracht, Zahlen zu lesen. Klappt super, nur leider liest man Zahlen im Zahlenraum bis 100 von rechts nach links. Jetzt kapiert sie natürlich nicht, warum bei Worten der erste Buchstabe auf der anderen Seite ist.
Ein Teil meines Jobs ist die Gestaltung von effizienten Prozessen. Da kommen mir naturgemäß die Tränen, wie viel wertvolle Lernzeit für solche Inkonsistenzen verschwendet wird.
Und dabei geht es in dem Alter mit dem Zeitverschwenden für Lernen erst los.
Dann übt mit euren Kindern mal Zählen auf dänisch und französisch:
97 in DK: "sieben und die Hälfte des Zwanzigers, der den fünften Zwanziger ausmacht [und die davor liegenden vier Zwanziger komplett]"
97 in F: "vier-zwanzig-zehn-sieben"
Wir sind jetzt völlig off-topic, aber weil's so schön ist, hier -- mein Nick legt nahe, dass ich da einen gewissen Bezug habe -- ein Beispiel aus Finnland:
Die Zahlen sind eigentlich einfach, z.B. 234 -> zwei-hunderte-drei-zehne-vier (kaksi-sataa-kolme-kymmentä-neljä, im Original übrigens ohne Bindestriche: kaksisataakolmekymmentäneljä).
Schwierig wird's, wenn man Ordnungszahlen bildet (der 234. -> zweite-hundertste-dritte-zehnte-vierte) oder wenn Deklinationen drin sind, weil nicht nur die Deklinationen selbst, sondern auch noch mehr oder weniger regelmäßige Stammänderungen zu beachten sind und sämtliche Zahlbestandteile dekliniert werden (z.B. ich wohne im 234. Stock: zweiin-hundertin-dreiin-zehnin-vierin, kahdestasadastakolmestakymmenestäneljästä)
-- und das war dann ungefähr der Punkt, wo ich den Sprachkurs aufgegeben habe.
Na gut, ich geb mich geschlagen: Es gibt tatsächlich noch schlimmere Systeme als das deutsche.
Der Prozessingenieur in mir weint jetzt noch ein bisschen mehr.
Es gibt zu diesem Thema einen wunderbaren Aufsatz von Karl Menger in der Mathematical Gazette XLIII No. 346 1959: Gulliver in the Land without One, Two, Three: