Und dann kam mir heute morgen auf dem Weg zur Arbeit noch eine achtköpfige Gruppe Kinder mit zwei Betreuern entgegen. Keine Ahnung, ob das noch Kindergartenkinder oder Vorschulkinder oder sonstwas waren, jedenfalls fuhren sie noch auf Laufrädern.
Zur Sicherheitsausrüstung gehörte eine grüne Warnweste, deren Reflexionselemente zu einem wesentlichen Teil von Kapuzen oder Rucksäcken oder Armen verdeckt waren, sowie der obligatorische Fahrradhelm.
Und keines der acht Kinder trug seinen Helm irgendwie so, dass er gegen irgendwas anderes außer vielleicht vom Baum fallende Äpfel oder Kastanien schützen könnte.
Sechs Kindern wurde zum Schutz gegen die Kälte noch eine Mütze aufgesetzt, die den Helm so weit nach oben schob, dass die Stirn schon wieder ungeschützt war (etwa wie hier auf der dritten Abbildung). Vier dieser sechs Kinder trugen den Helm gar so weit in den Nacken geschoben, dass die komplette vordere Hälfte des Kopfes ungeschützt war (etwa wie hier, oberstes Foto). Und wenn man den Helm dann schon so falsch auf dem Kopf sitzen hat, ist er ja zwangsläufig so seltsam eingestellt, dass er im Ernstfall vom Kopf rutscht — unterstützt von den bei allen Kindern viel zu weit eingestellten Kinnriemen.
Und die übrigen beiden Kinder? Die trugen einen Helm, der wenigstens auf den ersten flüchtigen Blick nicht zu ihrem Kopfumfang passte, aber immerhin weit ins Gesicht gezogen war — was natürlich nichts am lockeren Kinnriemen änderte.
Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass bei solchen Ausflügen, bei denen Alleinunfälle wegen Umkippen oder mangelnder Balance offenbar recht häufig sind, ein Helm sinnvoll sein kann. Aber dass man sich damit zufrieden gibt, den Kindern irgendeine Schüssel auf den Kopf zu packen, ohne auf einen korrekten Sitz zu achten oder wenigstens den Kinnriemen vernünftig einzustellen, das will mir einfach nicht in den Kopf.
Das ist vielleicht ja auch ein Beispiel für die Risikokompensation mit dem Fahrradhelm: Hauptsache, es ist irgendwas auf dem Schädel, die Schutzwirkung wird überhaupt nicht kontrolliert.