Woche 48 vom 24. bis 30. November 2025

  • Die Fußgängerampel gilt nicht für Radverkehr. Für den gilt die Fahrverkehrsampel. Einen Rotlichtverstoß gab es also entweder gar nicht oder beide begingen ihn. Also "Gleichstand" bis dahin.
    Von Gehwegnutzung steht nix im Artikel. Sollte das so gewesen sein, ändert das aber auch nix an Vorrang bzw. Vorfahrt, siehe dazu §9 (3) StVO,

    auf welchem Straßenteil die unterwegs sind, ist dafür nämlich irrelevant:

    Wer abbiegen will, muss entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor, Fahrräder und Elektrokleinstfahrzeuge auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren.

    Fertig ist der Lack. Allenfalls §10 könnte man noch irgendwie herbiegen. Dann müßte der Radfahrer aber an- bzw. einfahren. Und das soll der LKW-Fahrer dann nicht gesehen haben? Was macht der beruflich nochmal?

    Wohlgemerkt: Alles nur, wenn der Radfahrer auf dem Gehweg unterwegs war, was sich aus keiner Textstelle ergibt.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Und das soll der LKW-Fahrer dann nicht gesehen haben? Was macht der beruflich nochmal?

    Vorhin lief mir ein Reel einer Lkw-Fahrschule über den Weg. Schüler biegt mit Hängerzug ab. - "Und hier wäre die Prüfung zu Ende gewesen."

    Schüler guckt groß.

    "Du hattest 15 km/h auf dem Tacho. Schritttempo ist angesagt, also 5-6 km/h, mit 9 km/h könntest Du vielleicht noch durchkommen. Aber 15 - nein."

  • "Du hattest 15 km/h auf dem Tacho. Schritttempo ist angesagt, also 5-6 km/h, mit 9 km/h könntest Du vielleicht noch durchkommen. Aber 15 - nein."

    Schritttempo ist laut StVO an 4 Bedingungen geknüpft. Erstens Schwer-LKW (erfüllt), zweitens innerorts (erfüllt), drittens beim Rechtsabbiegen (erfüllt), viertens „wenn mit parallelem Rad- bzw Fußverkehr gerechnet werden muss“ (IMO bei (roter Furt-Ampel & neben dem LKW physisch gar kein Platz für ein Fahrrad) nicht erfüllt, denn wenn man immer und überall mit allem Unsinn rechnen müsste, dann wären die sehr konkreten Einschränkungen im VO-Text obsolet und der Gesetzgeber hätte sie weggelassen und stattdessen einfach pauschal „Abbiegen nur mit Schritttempo“ für alle vorgeschrieben).

  • Zitat

    In Schwabing schmierten Unbekannte vor ein paar Jahren sogar Hundekot auf die Scheibe eines Wagens, der korrekt auf der Straße abgestellt war, dadurch aber die Müllabfuhr blockierte.

    *stöhn*

    diese Schmerzen beim Lesen...

  • Passend dazu, wie die Deutsche Automobilindustrie versucht, den Untergang noch hinauszuzögern, nur damit er dann umso gravierender kommt.

    Die Mobilitätstechnologie der Zukunft ist nicht offen, sondern ökonomisch längst entschieden. – Dirk Specht

    Hab mich auch bei dem Gedanken ertappt, naja wenn es in Fritzes Hand liegt, kommt ja das Gegenteil des Gewünschten heraus...aber wie teuer das wird. Sollten vlt. mal über Streecks Take zu den teuren Medis für Alte nachdenken :whistling:

  • Zitat von Mobilogisch 4/25 - Seite 6

    Tempolimit auf Radwegen im Fahrradland

    Um die Zahl von Fahrradunfällen zu verringern, will die niederländische Regierung den Kommunen ab nächstem Jahr erlauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Radwegen zu testen. Der Vorschlag ist Teil einer mehrjährigen Strategie zur Fahrradsicherheit, die der Infrastrukturminister dem Parlament vorgelegt hat. Die Tempolimits sollen nur für E-Bikes gelten. Außerdem sollen die Kommunen testen können, ob die Sicherheit steigt, wenn E-Lastenräder vom Radweg auf die Fahrbahn verlagert werden.

    :rolleyes:

    warum eigentlich nur E-Lastenräder? ach, bin schon ruhig. :|

  • :rolleyes:

    warum eigentlich nur E-Lastenräder? ach, bin schon ruhig. :|

    "Um die Zahl von Fahrradunfällen zu verringern, will das niederländische Kabinett den Kommunalverwaltungen vom nächsten Jahr an erlauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Radwegen zu testen. Der Vorschlag ist Teil einer mehrjährigen Strategie zur Fahrradsicherheit, die Infrastrukturminister Robert Tiemann dem Parlament vorgelegt hat, berichtet das Portal „Dutch News“.
    Die Tempolimits sollen für E-Bikes gelten. Außerdem sollen die Behörden testen könne, ob die Sicherheit steigt, wenn E-Lastenräder vom Radweg auf die Straße verlagert werden. Auf Basis der Ergebnisse will die Regierung dann entscheiden, ob die nationalen Verkehrsregeln verändert werden sollten."

    https://background.tagesspiegel.de/verkehr-und-smart-mobility/briefing/niederlaendisches-kabinett-schlaegt-tempolimit-auf-radwegen-vor

    https://archive.ph/VMD59#selection-1447.0-1475.139

    Eine Bekannte aus den Niederlanden erzählte mir, dass dort E-Bikes, die richtig Ärger machen, diese Fat-Bike-Pedelecs sind, die mit 35 km/h und schneller unterwegs sind. Dass die eigentlich nur 25 km/h fahren dürfen wusste sie nicht. Das Problem ist aber:

    "Das größte Problem ist, dass viele frisierte Fatbikes im Verkehr unterwegs sind, sie können Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Die Umrüstung gilt als unkompliziert. Insbesondere auf Radwegen und Bürgersteigen kommt es deshalb zu gefährlichen Situationen, aber auch Autofahrer erschrecken nicht selten, wenn sie rechts von einem Fatbikefahrer überholt werden."

    Fatbikes sorgen in Holland für Chaos: „Sie verbreiten Terror auf unseren Straßen“
    Vor einem Jahr wusste noch kaum jemand in den Niederlanden, was ein Fatbike ist. Mittlerweile sind die Fahrräder mit den übergroßen Reifen ein Hassobjekt bei…
    rp-online.de

    https://archive.ph/VMD59#selection-1447.0-1475.139

    Anscheinend ist es nicht möglich, diese Fahrräder wirksam zu kontrollieren. Erinnert mich ein bisschen an die 60er und 70er-Jahre als es bei Jugendlichen üblich war, mit frisierten Mofas zu fahren. Und an diesen von DMHH bereits einmal verlinkten Artikel:

    „Die sind alle illegal“: Experten warnen vor gefährlich schnellen E-Bikes von Lieferdiensten in Berlin
    Essenslieferanten fahren oft rasant durch die Berliner City, gefährden sich und Passanten. Ein Unfallforscher fordert die Polizei zum Eingreifen auf. Doch die…
    www.tagesspiegel.de

    https://archive.ph/qU5jX

    Ich könnte mir auch gut ein bauart-bedingtes Limit für die Tretunterstützung von 15 km/h für Fahrräder vorstellen, die einen E-Antrieb haben und auf dem Fahrradweg fahren wollen. So lange es allerdings nicht möglich ist, die Fahrzeuge zuverlässig zu kontrollieren und ggf. aus dem Verkehr zu ziehen, ist der Tempolimit-auf-dem-Radweg-Vorschlag nur ein schwacher Ersatz. Denn wer soll dass denn dann kontrollieren. Ob die E-Fahrräder manipuliert sind, kontrolliert ja anscheinend auch keiner. Der Vorschlag ist aber immer noch besser, als gar nichts gegen diese Fat-Bike-Pedelec-Pest zu machen.