Woche 41 vom 06. bis 12. Oktober 2025

  • Mist ...

    Das Befahren von Schmutzstreifen ist für Radfahrer künftig nicht mehr verboten ...

    Zitat

    12. In der Anlage 3 wird die laufende Nummer 22 Spalte 3 wie folgt geändert: a) Nummer 2 Satz 2 wird durch die folgenden Sätze ersetzt: „Der Rad- und Elektrokleinstfahrzeugverkehr darf dabei nicht gefährdet werden. Satz 1 gilt nicht für Fahrräder und Elektrokleinstfahrzeuge.“

    Satz 1 = "Wer ein Fahrzeug führt, darf auf der Fahrbahn durch Leitlinien markierte Schutzstreifen für den Radverkehr nur bei Bedarf überfahren, insbesondere um dem Gegenverkehr auszuweichen."

    Auch Radler führen ja ein Fahrzeug ...

    Außerdem soll an wichtiger Stelle Satz 3 gestrichen werden ... Damit kann man nicht mehr sagen "Guck rein, galt nur bis 31.12.2016!!!1!"

  • Danke fürs Verlinken auf archive.today

    In dem Artikel, "Ein lebloser Körper. Die Jacke seiner Frau erkennt er sofort. Die Zahl der Fahrradtoten steigt, 446 Menschen starben 2024. Wen trifft es? Und wer ist schuld? Wir haben jeden einzelnen Unfall auf den Ort genau recherchiert." heißt es:

    "Etliche der 446 Radfahrer stürzten ohne Fremdeinwirkung, etwa weil sie gegen einen Baum fuhren oder in eine Straßenbahnschiene gerieten. Laut einer Studie des Instituts für Verkehrswesen der Uni Kassel passieren solche Alleinunfälle seit einigen Jahren immer häufiger. Meist seien die Verunglückten zu schnell unterwegs ..."

    Und an anderer Stelle steht zum Thema Pedelecs geschrieben: "Vor allem ältere Menschen erreichen auf solchen Rädern eine Geschwindigkeit, die sie sonst nicht schafften. (...) Unfälle mit nicht motorisierten Fahrrädern enden in nur 3,6 von 1.000 Ereignissen tödlich – bei E-Bikes ist die Quote mehr als doppelt so hoch: 7,9 von 1.000 Unfällen."

    Als Gegenmaßnahme gegen Unfallschäden wird - einmal mehr - auf die Diskussion um die Helmpflicht hingewiesen.

    Wenn aber hohe Geschwindigkeit eine häufige Unfallursache ist, dann liegt es doch sehr viel näher, die Geschwindigkeit von Pedelecs, bei der die Tretunterstützung aufhört, zu reduzieren. Wieviele Pedelecunfälle hätte es weniger gegeben, wenn die Tretunterstützung schon bei 20 km/h enden würde? In diese Richtung wurde nicht recherchiert.:/

  • Als Gegenmaßnahme gegen Unfallschäden wird - einmal mehr - auf die Diskussion um die Helmpflicht hingewiesen.

    Zitat

    Wir haben Heiko Johannsen, Leiter der Unfallforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover gefragt, was er davon hält. Er empfehle jedem Radfahrer dringend, Helm zu tragen, sagt er. Trotzdem sei er gegen die Helmpflicht. Er geht davon aus, dass sie zahlreiche Menschen davon abhalten würde, Rad zu fahren. Und er weist darauf hin, dass die positiven Effekte des Radfahrens auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung viel stärker wögen als die negativen Effekte des Fahrens ohne Helm. "Mir sind die, die ohne Helm Fahrrad fahren lieber als die, die mit Helm zu Hause bleiben", sagt Johannsen. "Und am liebsten sind mir die, die mit Helm Fahrrad fahren."

  • Und an anderer Stelle steht zum Thema Pedelecs geschrieben: "Vor allem ältere Menschen erreichen auf solchen Rädern eine Geschwindigkeit, die sie sonst nicht schafften. (...) Unfälle mit nicht motorisierten Fahrrädern enden in nur 3,6 von 1.000 Ereignissen tödlich – bei E-Bikes ist die Quote mehr als doppelt so hoch: 7,9 von 1.000 Unfällen."

    […]

    Wenn aber hohe Geschwindigkeit eine häufige Unfallursache ist, dann liegt es doch sehr viel näher, die Geschwindigkeit von Pedelecs, bei der die Tretunterstützung aufhört, zu reduzieren. Wieviele Pedelecunfälle hätte es weniger gegeben, wenn die Tretunterstützung schon bei 20 km/h enden würde? In diese Richtung wurde nicht recherchiert.:/

    Der offenbar unausrottbare Mythos vom rasenden Ebiker. Der wahre Grund für die höhere Mortalität der Pedelecnutzer bei Unfällen ist einzig und allein der Umstand, dass ältere Menschen besonders häufig Pedelecs nutzen, und dass ältere Menschen gleichzeitig bei nominell gleich heftigem Impact schwerer verletzt werden oder eher versterben.

  • Der offenbar unausrottbare Mythos vom rasenden Ebiker. Der wahre Grund für die höhere Mortalität der Pedelecnutzer bei Unfällen ist einzig und allein der Umstand, dass ältere Menschen besonders häufig Pedelecs nutzen, und dass ältere Menschen gleichzeitig bei nominell gleich heftigem Impact schwerer verletzt werden oder eher versterben.

    Dann ist es doch ein doppelter Grund, Pedelecs eine niedrigere Grenze für die Tretunterstützung zu verpassen. Du schreibst ja selbst, dass besonders die ältere Generation davon Gebrauch macht. Und da ältere Menschen nach deinen Angaben gleichzeitig bei nominell gleich heftigem Impact schwerer verletzt werden oder eher versterben ist es doch naheliegend den "Impact" in seiner Heftigkeit zu reduzieren.

    Mit Impact meinst du doch sicher die "Stoßheftigkeit" oder "Aufprallheftigkeit", die ja bei höherem Tempo größer ist als bei niedrigerem Tempo.

  • […]

    Ich halte auch nichts von einer Helmpflicht. Aber es ist irritierend, dass immer wieder die Helmpflicht ins Gespräch gebracht wird, obwohl es doch viel naheliegender wäre, auch das Tempo anzusprechen, bis wohin die Tretunterstützung bei Pedelecs arbeitet. Durch ein niedrigeres Tempo, bei dem die Tretunterstützung ausschaltet, könnten Unfälle verhindert werden. Der Helm kann bestenfalls Unfallschäden verringern.

  • Mit Impact meinst du doch sicher die "Stoßheftigkeit" oder "Aufprallheftigkeit", die ja bei höherem Tempo größer ist als bei niedrigerem Tempo.

    Beim Unfallszenario Nummer eins, dem Alleinsturz, ergibt sich der Impact allein aus der Fallhöhe. Wer daran was ändern will, muss Liegeräder propagieren.

    Bei Kollisionen mit KFZ spielt wiederum die KFZ-Geschwindigkeit bei Todesfällen die dominierende Rolle. Auch dies trägt zum Mythos vom rasenden Pedelecfahrer bei, weil Pedelec nicht nur häufiger von Senioren gewählt werden, sondern die Senioren dann auch eher damit Ausflüge ins Freiland unternehmen, wo sie dann beim nachrangigen Kreuzen und Queren der Landstraßen mit mit Reisegeschwindigkeit durchfahrenden KFZ kollidieren.

  • Der offenbar unausrottbare Mythos vom rasenden Ebiker. Der wahre Grund für die höhere Mortalität der Pedelecnutzer bei Unfällen ist einzig und allein der Umstand, dass ältere Menschen besonders häufig Pedelecs nutzen, und dass ältere Menschen gleichzeitig bei nominell gleich heftigem Impact schwerer verletzt werden oder eher versterben.

    Also das hier: »"Vor allem ältere Menschen erreichen auf solchen Rädern eine Geschwindigkeit, die sie sonst nicht schafften« kann ja auch bedeuten: die fahren 20 statt 10 km/h. Das dürfte noch nicht als »rasen« eingestuft werden.

  • Also das hier: »"Vor allem ältere Menschen erreichen auf solchen Rädern eine Geschwindigkeit, die sie sonst nicht schafften« kann ja auch bedeuten: die fahren 20 statt 10 km/h. Das dürfte noch nicht als »rasen« eingestuft werden.

    Sag ich ja: 20 km/h sind genug Tretunterstützung bei einem Pedelec. Was darüber liegt, ist nicht gleich rasen, aber viele Radwege geben das einfach nicht her schneller zu fahren als 20 km/h. Und die komplette Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn machen viele Fahrradfahrer*innen nicht mit und ist durch die Belagerungssituation der Fahrbahnen durch den MIV auch oft nicht attraktiv.

    Siehe zum Beispiel diese Macpillary-Fahrt auf einem benutzungspflichtigen Fahrradweg an der Vahrenwalder Straße:

    Mapillary

    Die Forderung, den Parkstreifen für den Autoverkehr in einen breiten attraktiven Fahrradweg zu verwandeln, steht seit Jahrzehnten im Raum. Wird aber aus Rücksicht auf die Autofahrerschaft und die Geschäftsinhaber nicht umgesetzt.

    Anderes Beispiel: Hier ist der Hochbordradweg nicht benutzungspflichtig, dort schneller als 10 bis 15 km/h zufahren jedoch nicht empfehlenswert. Pedelecs mit Tretunterstützung bis 25 km/h verleiten dazu, hier schneller zu fahren als es guttut.

    Mapillary

    4 Mal editiert, zuletzt von Ullie (10. Oktober 2025 um 14:00) aus folgendem Grund: Mapillary-Link.den ich jetztb eingefügtbnhabe fürht tatsächlich zur Vahrenwalder Straße

  • Sag ich ja: 20 km/h sind genug Tretunterstützung bei einem Pedelec. Was darüber liegt, ist nicht gleich rasen, aber viele Radwege geben das einfach nicht her schneller zu fahren als 20 km/h

    Da baue ich dir die goldene Brücke für deinen Einsteiger“Tempolimit außerorts“, und dann das. Nochmal: es liegt nicht an der erzielbaren Endgeschwindigkeit der Pedelecs. Pedelecfahrer sterben entweder, weil sie bei mäßiger Geschwindigkeit (Anfahren, Anhalten) einfach mit ihren schweren Böcken umkippen, oder weil sie bei mäßiger Geschwindigkeit (Anfahren an Vorrangstellen) gegen ein übersehenes schnelles Auto prallen.

  • den Link muss ich mir abspeichern für die Fälle

    Und die Krokodilstränen dazu, „ADFC Hamburg ruft zu Mahnwache auf“. Oder ist ausgerechnet der gegen Malereien? Neee, „Der ADFC Hamburg befürwortet Radfahrstreifen“. Ach, halt, doch, „wenn sie so gebaut sind, dass sie für alle Radfahrer*innen sicher sind“. Hoppala, „und diese sich dort auch sicher fühlen“, dafür sorgen wir natürlich gerne.

    Mehr Verlogenheit ist in einem Satz nicht möglich. Eine weitere Kerbe.

    Mit Radwegen lernte ich den Menschen kennen.

  • Alleinunfall. Senior, 64 Jahre alt, Pedelec, kein Helm.

    E-Radfahrer rast gegen Baum am Hang und stirbt
    In Sternberg ist ein 64-Jähriger auf einem abschüssigen Radweg tödlich verunglückt. Damit steigt die Zahl der Verkehrstoten in MV in diesem Jahr weiter an.
    www.nordkurier.de

    :(

    aber allein schon wieder "rast gegen Baum" X(


    POL-HRO: Verkehrsunfall mit einer getöteten Person
    Sternberg (ots) - Am 09.10.2025 gegen 17 Uhr ereignete sich in Sternberg auf der dortigen Seepromenade am Sternberger See ein Verkehrsunfall. Nach bisherigen…
    www.presseportal.de
    Zitat

    "in Sternberg auf der dortigen Seepromenade am Sternberger See"

    :/

    hier gehts zur "Seepromenade"... bei Mapillary auch keine Fotos davon.

  • Da baue ich dir die goldene Brücke für deinen Einsteiger“Tempolimit außerorts“, und dann das. Nochmal: es liegt nicht an der erzielbaren Endgeschwindigkeit der Pedelecs. Pedelecfahrer sterben entweder, weil sie bei mäßiger Geschwindigkeit (Anfahren, Anhalten) einfach mit ihren schweren Böcken umkippen, oder weil sie bei mäßiger Geschwindigkeit (Anfahren an Vorrangstellen) gegen ein übersehenes schnelles Auto prallen.

    Zuvorderst ist es doch wohl so, dass Pedelecfahrer deshalb häufiger schwere Verkehrsunfälle erleiden, weil sie deutlich mehr Kilometer unterwegs sind in derselben Zeit wie ein Fahradfahrer mit vergleichbarer Kondition.

    Dazu kommt, dass für viele das "Fahrrad"-Fahren plötzlich wieder attraktiv geworden ist, weil das Gefühl auf dem Pedelec den eingebauten Rückenwind zu haben, sehr angenehm ist und die "Kilometerleistung" plötzlich wieder längst vergessene Höhen erreicht.

    Wer mit dem Biobike eine Strecke von 10 km in einer Stunde fährt, der schafft mit dem Pedelec 20 km, kommt also doppelt so weit, aber eben auch an doppelt so vielen Unfallgefahrenstellen vorbei. Und das mit einem höheren Tempo als auf dem Biobike. Aber selbst, wenn man das außer Acht lässt, weil du ja davon ausgehst, dass das keine Rolle spielt, die deutlich größere Häufigkeit auf Gefahrenstellen zu treffen ist unbestreitbar.

    Um nicht missverstanden zu werden: Ich will nicht dass alle ab 70 nur noch auf dem Hometrainer rumjuckeln. Aber ehrliche Fahrarbeit mit ehrlichem Biobike hat einen Reiz, der von den "Tempomachern"- ("Pedelec-Rittern") gerade kaputt gemacht wird.

  • aber allein schon wieder "rast gegen Baum" X(

    Ich erinnere mich an eine Pressemeldung der Stader Polizei, wo berichtet wurde, dass ein BMW-Fahrer (ca. 20 Jahre alt) in einer leichten Rechtskurve innerhalb einer geschlossenen Ortschaft "aus ungeklärter Ursache" die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, einen Baum entwurzelt und anschließend eine 30m entfernte Hauswand durchbrochen hat.

    Keine voreiligen Schuldzuweisungen, wenn der Unfallhergang noch unklar ist! So wichtig. :)

  • aber allein schon wieder "rast gegen Baum" X(

    Was auch immer da passiert ist - nach einem Alleinunfall irgendwo in der mecklenburgischen Pampa das ganz große Fass "mimimi, Verkehr immer schlümmer! Todesfälle steigen ins Unermessliche!!!" aufzumachen, zeigt doch, wie sehr der journalistische Mainstream sich sogar in der Provinz von der Verkehrswendeagitation hat vereinnahmen lassen.

  • Genervt von Fußgänger: 71-Jähriger schiebt Mann mit Auto zu Boden
    Weil er sich beim Einbiegen auf einen Parkplatz behindert fühlte, hat ein Autofahrer einen Fußgänger mit seinem Gefährt langsam vor sich hergeschoben und zu…
    www.spiegel.de


    Autounfall auf eigentlich autofreier Insel – 94-Jährige schwer verletzt
    Ein Mann hat mit seinem Auto eine 94 Jahre alte Frau angefahren – ausgerechnet auf der Ostseeinsel Hiddensee, wo Autos nur mit spezieller Genehmigung benutzt…
    www.spiegel.de


    Assistenzsystem Bike Detect wird in Osnabrück getestet
    In Osnabrück erproben die Uni Oldenburg und das Unternehmen Iotec ihr System Bike Detect. Es soll den Abstand zwischen Kfz und Radfahrer messen.
    www.noz.de

    Einmal editiert, zuletzt von littlet (10. Oktober 2025 um 20:09)

  • Dieses Zusatzgerät ist ja nicht das einzige Assistenzsystem, dass es gibt.

    Die Frage wird sein: Besteht die Bereitschaft des Gesetzgebers, diese Geräte nach zahlreichen erfolgreichen Testreihen zur Pflicht zu machen UND: Besteht die Bereitschaft des Gesetzgebers, die Geräte in der Form zur Pflicht zu machen, dass sie eingeschaltet sein müssen, wenn mit dem Auto gefahren wird und dass sie einen Überholvorgang automatisch verhindern, wenn das Gerät erkannt hat, dass ein Überholen zu gefährlich ist.

    Im Prinzip gibt es diese Geräte bereits in autonom fahrenden Fahrzeugen auf Level 4 oder Level 5. Dort sind sie Pflicht und das Fahrzeug unterlässt es, gefährliche Überholmanöver zu machen. Aber sag das mal einem Autofahrer, dass sein Fahrzeug bestimmt, ob überholt werden kann oder nicht und er das Fahrzeug nicht überstimmen kann.

    Ich hatte an anderer Stelle im Forum schon einmal geschrieben, dass der Intelligente Geschwindigkeitsassistent, der seit 2024 Vorschrift ist in Neuwagen, als verbindlicher Geschwindigkeitsassistent für alle Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben werden sollte, das heißt so eingebaut, dass er nicht überstimmt werden kann. Ich war ein bisschen erstaunt, dass selbst in einem Radverkehrsforum so massiv dagegen plädiert wurde.

    Man sieht ja jetzt an Merz' Initiative, das Verbrenner-Aus zu stoppen, weil das angeblich so wichtig sei für die deutsche Leitindustrie, wie schwierig es ist, diese "Heilige Kuh" anzutasten.:rolleyes: