Vom Lkw übersehen und überrollt: Radfahrer stirbt nach Unfall im Krankenhaus
Der Radfahrer ist unter die Reifen des Lkw geraten - offenbar hatte der Lkw-Fahrer ihn im toten Winkel übersehen.
www.ndr.de
Der schreckliche Unfall hat sich dem Bericht und dem Foto von der Unfallstelle zufolge an dieser Stelle ereignet:
Hier der Link zum HAZ-Bericht:
Zitat: "Zur möglichen Unfallursache gibt es momentan noch keine Informationen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Feuerwehrsprecher Schlott appelliert an Verkehrsteilnehmende, dass Kreuzungsbereiche umsichtig überquert werden sollten. „Insbesondere rechtsabbiegende Fahrzeuge können andere Verkehrsteilnehmende im toten Winkel leicht übersehen.“"
Umsichtig den Kreuzungsbereich überqueren bedeutet mindestens den rechten Hauptspiegel, den rechten Weitwinkelspiegel, den Rampenspiegel und den Frontspiegel zu beachten. Darüber hinaus haben viele LKW einen Abbiegeassistenten. Darüber wird leider nichts berichtet. Hatte der Unfall-LKW einen Abbiegeassistenten. Handelt es sich um einen Abbiegeassistenten, der nur warnt, oder einer, der auch automatisch bremst?
Gibt es eine Auswertung des Fahrtenschreibers? Hatte der LKW darüber hinaus eine "Blackbox", wie es z. B. bei vielen Linienbussen üblich ist? Die Blackbox, bzw. der Unfalldatenschreiber ... "kann in Kraftfahrzeuge (PKW, LKW, Busse, Krafträder, Straßenbahnen und Sonderkraftfahrzeuge) auf freiwilliger Basis eingebaut werden, um über die Vorgänge bei einem Unfall genauere Erkenntnisse zu erhalten."
Das streetview-Bild ist von Aug23, die Radweg-Furt ist bereits rot markiert. Hannover arbeitet daran, alle Radwegfurten rot zu markieren. In diesem Fall hat die Rotmarkierung leider nicht dazu beigetragen, den Unfall zu verhindern.
ja , der tote Winkel. §56 StVZO: "(1) Kraftfahrzeuge müssen nach Maßgabe der Absätze 2 bis 3 Spiegel oder andere Einrichtungen für indirekte Sicht haben, die so beschaffen und angebracht sind, dass der Fahrzeugführer nach rückwärts, zur Seite und unmittelbar vor dem Fahrzeug – auch beim Mitführen von Anhängern – alle für ihn wesentlichen Verkehrsvorgänge beobachten kann."
D.h Entweder entsprach der LKW nicht den Vorschriften der StVZO und war somit nicht verkehrssicher oder (wahrscheinlicher) der ( Berufskraft-)Fahrer hat die vorhandenen Möglichkeiten nicht oder nicht richtig benutzt.
warum gibt man dummen Anwohnern die Gelegenheit, ihre blöden Ansichten in die Zeitung zu wuchten? "weniger Sicht war besser". Tempolimit von 15! Radfahrer selbst schuld!
bah.
Wäre es eine Vorfahrtsstraße mit zHg 50, gäbe es 0 Diskussionen.
D.h Entweder entsprach der LKW nicht den Vorschriften der StVZO und war somit nicht verkehrssicher oder (wahrscheinlicher) der ( Berufskraft-)Fahrer hat die vorhandenen Möglichkeiten nicht oder nicht richtig benutzt.
Ja. Allerdings wird am socialmedialen Stammtisch gerne fälschlich unterstellt, dass die Beteiligung an so einem Unfall der Beweis dafür wäre, dass genau dieser LKW-Führer (oder genau dieses Opfer) grundsätzlich und notorisch dümmer/fahrlässiger/rücksichtsloser wäre als der Rest der normalen Verkehrsteilnehmer.
Was aber leider nichts Gutes über die Dummheit, Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit des Rests der normalen Verkehrsteilnehmer sagt.
Was aber leider nichts Gutes über die Dummheit, Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit des Rests der normalen Verkehrsteilnehmer sagt.
Umgekehrt: da es weniger als zwei Dutzend solcher Tragödien jährlich in Deutschland gibt, können die Leute wohl doch gar nicht so doof/rücksichtslos sein, wie ihnen das im Eifer des Gefechts gerne unterstellt wird.
Meiner Beobachtung nach hat die Dummheit, Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit nur aus purem Glück oftmals keine ernsthaften Folgen.
Die allgemeine Denkweise ist "wird schon gutgehen" und daher ist es nur dem Zufall überlassen, ob was passiert oder nicht. Das Verhalten bleibt trotzdem dumm, fahrlässig und rücksichtslos, auch wenn man Glück hat und dabei nichts passiert.
Das Verhalten bleibt trotzdem dumm, fahrlässig und rücksichtslos, auch wenn man Glück hat und dabei nichts passiert.
„Glück“ bezeichnet, ebenso wie „Pech“, Ausreißer vom statistischen Normalfall. Deshalb ist der Nicht-Unfall keineswegs Glück, sondern der Unfall Pech.
Das sehe ich anders. Ein Beispiel: Heute Morgen hat mir ein Kleintransporter an einer rechts-vor-links Kreuzung die Vorfahrt genommen. Ich kam von rechts und er ist davon ausgegangen, dass niemand kommt. Er hat sich also darauf verlassen, dass es gutgehen wird und niemand von rechts kommt, dem er Vorfahrt gewähren muss. Ist es Pech, wenn man an einer Kreuzung auf ein anderes Fahrzeug trifft, dem man Vorfahrt gewähren muss? Oder ist es Glück, wenn man einfach über die Kreuzung brettert und gerade niemand da ist, dem man damit die Vorfahrt nimmt?
Nach deiner Argumentation ist es der statistische Normalfall, dass man an einer Kreuzung alleine ist. Dann kann man sich Vorfahrtregeln natürlich auch gleich sparen.
Ist es Pech, wenn man an einer Kreuzung auf ein anderes Fahrzeug trifft, dem man Vorfahrt gewähren muss? Oder ist es Glück, wenn man einfach über die Kreuzung brettert und gerade niemand da ist, dem man damit die Vorfahrt nimmt?
Über Glück ind Pech entscheidet allein die Statistik. Die subjektive Bewertung einer Situation auf Basis der eigenen Vorlieben und Aversionen ohne Kenntnis der statistischen Verhältnisse führt bloß zur kognitiven Verzerrung.
Hier geht es um die Missachtung von Verkehrsregeln und nicht um Zufälle, die statistisch verteilt sind.
Es gilt, was immer gilt: Es braucht den empirischen, wissenschaftlich sattelfesten Beleg der Wirksamkeit eines Helms. Bisher konnten den auch Rettungsdienste nicht liefern, obwohl sie ganz vorne dran sind.
Priester fordern mehr Gebete für die Sicherheit. Hasenpfote. Whatever. Ich fordere einen gesetzlichen Versicherungsschutz gegen Erdstrahlen.
Dann fordere ich auch mal etwas. Presseanfragen gerne per PN.
Es nervt.
ja , der tote Winkel.
Im WItzefaden des Liegeradlerforums hat just heute jemand einen Bildwitz eingestellt, den man locker unter jede Diskussion zum toten Winkel in den asozialen Medien setzen könnte:
warum gibt man dummen Anwohnern die Gelegenheit, ihre blöden Ansichten in die Zeitung zu wuchten? "weniger Sicht war besser". Tempolimit von 15! Radfahrer selbst schuld!
bah.
Kurios: In dem Artikel wird erwähnt, dass die Querparkplätze Schuld sind an der Unfallgefahr. Aber es wird nicht etwa ein Umbau zu Längsparkplätzen gefordert, sondern stattdessen sollen die Fahrradfahrer ausgebremst werden.
"Doch nicht nur beim Passieren der Kreuzungsbereiche käme es laut Georg Perzl immer wieder zu brenzligen Situationen und Beinaheunfällen, sondern „insbesondere am Beginn der Fahrradstraße, wo der kombinierte Fuß- und Radweg vom Holderstöckle her führend über eine Kurve in die Semmelweisstraße mündet“, weiß er.
Autos, die an der Stelle rückwärts ausparken möchten, bräuchten entweder einen Einweiser oder aber eine gehörige Portion Glück, um hier keine Radler unsanft aus dem Sattel zu holen."
Autos, die an der Stelle rückwärts ausparken möchten, bräuchten entweder einen Einweiser oder aber eine gehörige Portion Glück, um hier keine Radler unsanft aus dem Sattel zu holen
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt:
Rückwärts einparken geht natürlich auch nicht.