Gestern (9.5.25) gab es eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmer*innen als Reaktion auf den Unfall am Olgaeck in Stuttgart. Das Thema ist allerdings nicht einfach. So macht Stuttgart den Fußverkehr "sicherer":
Diese Betonwände (hier an der Hauptstätter Straße) suggerieren allerdings nur Sicherheit. Tatsächlich laden sie den Autoverkehr zum Rasen ein. Wenn ein Fahrzeug "aus der Spur gerät", wird es allerdings von diesen scheinbar massiven Betonwänden nicht gebremst werden.
Der ADFC-Sprecher ist sichtlich geschockt von dem Unfall am Olgaeck und fordert in Minute 1:15, meines Erachtens in einer Art Kurzschluss-Reaktionen noch mehr Beton hinter dem die Fußgänger eingepfercht werden sollen. Welche Verbesserungsmöglichkeiten der ADFC für den Radverkehr sieht, wird in diesem Video des SWR leider nicht dargestellt: https://www.swr.de/swraktuell/bad…trauer-100.html
Der Stuttgarter VCD-Sprecher Ulrich Heck fordert in einem anderen Video, eines von der Stuttgarter Zeitung bei Minute 0:10, die Stadt müsse jetzt endlich einmal handeln.
Björn Peterhoff von den Stuttgarter Grünen stellt bei Minute 0:20 fest: Der Fußverkehr braucht seinen Platz. Und er weist auf den Faktor Geschwindigkeit hin.
In dem Video wird von der Stuttgarter Zeitung kritisiert: (Minute 0:45), dass die Absperrungen für Fußgänger immer wieder von den Fußgängern ignoriert werden. In dem konkreten Unfall hat das allerdings keine Rolle gespielt. Da wurden die Absperrungen hinter dem die Fußgänger an dem sie zugeordneten Platz auf Ampelgrün warteten, umgefahren und die Fußgänger wurden auf dem ihnen zugewiesenen Platz von dem Auto verletzt und getötet.
Der Grünen-Sprecher fordert eine direktere Fußgängerverbindung. An der konkreten Unfallstelle sieht es zurzeit so aus, dass die Fußgänger*innen, die den Überweg benutzen, zu Umwegen gezwungen werden. Deshalb ist auch in mehreren Berichten von einem Z-Überweg die Rede. Dazu kommt, dass Fußgängerinnen je nach Ziel mehrere Ampelphasen abwarten müssen.
Die Z-Form wird in dieser Satellitenaufnahme deutlich:
Die Stadt teilt der Zeitung mit, dass der Unfall sehr ernst genommen wird und intensiv daran gearbeitet werde, den Fußverkehr sicherer zu machen. Allerdings müssen dabei Zweifel aufkommen, ob der in den vergangenen Jahrzehnten vorgenommen Maßnahmen:
Diese Betonwände sind an zahlreichen stark befahrenen Stuttgarter Innenstadtstraßen zu finden, so auch hier am Olgaeck. Allerdings nicht an dem Bahnsteigende mit der Treppe, wo der Unfall passierte, sondern am anderen Ende an der bergseitig angebrachten Rampe, die auf den Hochbahnsteig hinaufführt. Die Rampenanlage ist deshalb an der Bergseite angebracht, weil der Hochbahnsteig an einer steilen Straße liegt. Auf der Hangseite müsste die Rampe doppelt bis dreimal so lang ausgebildet werden.
Auch diese Streetview-Aufnahme zeigt die Z-Form. Es würde sich nichts verbessern für den Fußverkehr, wenn die Z-Form in Beton gegossen würde. Denn spätestens auf der Fahrbahn gäbe es keine "schützenden" Betonwände mehr.