Könnte ich verstehen, wenn die Unfallzahlen stärker steigen als die Zunahme des Radverkehrs. Ist aber nicht so.
Was vermutest du? Woran liegt es, dass die Radverkehr-Unfallzahlen nicht stärker steigen, als die Zunahme des Radverkehrs das erwarten lassen würde?
Oder dieselbe Problematik noch mal anders formuliert: Der Radverkehr nimmt zu. Die Unfallzahlen nehmen allerdings nicht im selben Maße zu, wie der Fahrradverkehr. Wie kommt das?
Ich vermute, dass es ganz normal ist, dass bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zunahme des Fahrradverkehrs einhergeht mit einer Abnahme der Radverkehr-Unfallzahlen, insbesondere von Fahrrad-Auto-Unfällen. Ich erkläre mir das so: Wenn Autofahrer*innen nur sehr vereinzelt hin und wieder mal Fahrradfahrer*innen begegnen, dann ist für den Radverkehrsteilnehmer die Gefahr sehr groß, dass er in brenzligen Situationen übersehen wird.
Rechnet aber der Autofahrer jederzeit mit Fahrradverkehr, weil der allgegenwärtig ist, dann reduziert das die Unfallgefahr für die Radverkehrsteilnehmer.
Das kann zunächst sogar so weit gehen, dass bei einer Zunahme des Radverkehrs nicht nur die relativen, sondern auch die absoluten Unfallzahlen mit Fahrradbeteiligung zurückgehen unter ein Niveau, das zuvor bestand, als nur sehr wenige Fahrradfahrer*innen unterwegs waren.
Die oben aufgestellte Vermutung ist unabhängig davon, ob eine spezielle Radverkehrs-Infrastruktur besteht oder nicht.